Was bedeuten die Sunnah im Islam?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Weil er ein machtgeiler Psychopath war!

Sunnah ist NICHT heilige Schrift, sondern eine Art "Gewohnheitsrecht" - sprich: Was ANGENOMMEN wird, dass Mohammed getan habe und was - Das war bekanntlich alles Andere als gut!

...und es geht ja nicht um das Glauben - das wäre schon schlimm genug - NEIN: Es geht um das nachmachen - und das ist heutzutage in mancherlei Hinsicht schlicht kriminell!

Authentische Hadithe sind wichtig, ja. Zum Thema Apostasie: Laut Konsens der Gelehrten müssen Apostaten hingerichtet werden, auch wenn es andere Meinungen diesbezüglich gibt:

Ausführlicher diskutiert wird insbesondere der Problemkreis des Abfalls vom Islam (ridda; vgl. oben I. Teil IV.7.b)gg). In den meisten islamischen Staaten ist er nicht strafbar, wenngleich noch weitestgehend sozial geächtet. Viele moderne Autoren verweisen darauf, dass die Verfolgung Glaubensabtrünniger auf die historische Sondersituation der frühen islamischen Gemeinde in den kriegerischen Auseinandersetzungen mit den heidnischen Mekkanern und nach dem Tode Muhammads zu beschränken sei. Damals waren viele zum Islam Bekehrte wieder abgefallen, so dass sich das junge Staatswesen existentiell gefährdet sah. Man deutet also den Vorwurf im weltlichen Sinne als Fahnenflucht oder Hochverrat. El-Awa stützt sich hierbei auch auf die hanafitische Lehre, wonach Apostatinnen nicht der Todesstrafe anheimfallen sollen, weil Frauen nicht in der Lage seien, gegen den islamischen Staat zu kämpfen.
Ein eng an die klassische Doktrin angelehnter, exemplarischer Ansatz ist der des vormaligen Rektors der Azhar-Universität Mahmud Saltut. Er führt aus, dass die Überlieferung, auf die sich die Todesstrafe (die Strafandrohung also) stützt, nicht von hinreichendem Gewicht für diese Sanktion sei (sunnat al-ahad, Überlieferung von nur wenigen Gewährsleuten, vgl. oben I. Teil II.3). Nicht der Unglaube sei Strafgrund, sondern nur die Bekämpfung der Gläubigen, der Angriff auf sie sowie der Versuch, sie vom Glauben abzubringen. Der Tatbestand wird damit - wie bei anderen Autoren - zum Staatsschutzdelikt. Außerhalb des islamisch beherrschten Territoriums kann er überhaupt nicht verwirklicht werden.
Die Koranstellen, auf die sich klassische Autoren zum Teil beziehen, werden heutzutage spezieller gedeutet und auf die historische Situation zur Zeit Muhammads beschränkt, so dass sich nach dieser Sicht keine diesseitige Strafe auf den Koran stützen lässt. S. A. Rahman fasst die klassischen einschlägigen Korankommentierungen zu Sure 5,54 ("Ihr Gläubigen! Wenn sich jemand von euch von seiner Religion abbringen lässt und ungläubig wird, hat das nichts zu sagen") mit den Worten zusammen: "Der wichtigste Schluss, der aus diesem Vers abgeleitet werden kann, ist derjenige, dass es für Apostasie keine im Diesseits vollstreckbare Strafe gibt, da solche menschlichen Irrungen Gottes Ziele nicht beeinträchtigen können". Zudem wird darauf hingewiesen, Muhammad habe zu Lebzeiten selbst in Fällen evidenter Apostasie keine Todesstrafe verhängt.

Quelle: Das islamische Recht von Prof. Dr. Mathias Rohe, S. 268-269

Auch der Abfall vom Islam verlangt nach überwiegender Auffassung aller vier Rechtsschulen die Todesstrafe, obwohl der Koran demjenigen, der dem Islam den Rücken kehrt, konkret nur eine Strafe im Jenseits androht. Für das Diesseits fordert ausschließlich die Überlieferung eindeutig die Todesstrafe. Liberalere Positionen, wie sie aktuell etwa von Abdullahi Ahmed an-Na'im, Professor für Internationales Recht an der Emory University in den USA, vertreten werden, der von dem 1985 hingerichteten sudanesischen Theologen Mahmud Muhammad Taha beeinflusst wurde, verneinen allerdings die heutige Berechtigung der Todesstrafe. Wenn aber ein Konvertit zum christlichen Glauben von der Familie oder Mitgliedern der Gesellschaft umgebracht wird, obwohl er von einem Gericht freigesprochen wurde, zeigt das, wie tief das Rechtsempfinden von Scharianormen geprägt ist.

Quelle: Die Scharia von Prof. Dr. Christine Schirrmacher, S. 52-53

Ahlu Sunnah Wal Jama'ah ist eine Aqidah im Islam. Also eine Glaubenslehre bzw. Strömung, wenn du so möchtest. Ein Sunnite. Als Sunnite hältst du dich neben den Koran auch an Hadithe, also sogenannte Überlieferungen. Sunna = Verhaltensweise/Wegweiser. Sunniten halten sich also an die Sunna, dem gewöhnlichen und traditionellen Weg des Propheten Mohammed und seiner Gemeinschaft. Darin sind häufig historische Kriegserzählungen etabliert, weshalb man nicht jede Aussage auf den Alltag beziehen darf.

Du kannst es ähnlich wie mit dem Neviim aus dem AT vergleichen.

Pascal889 
Fragesteller
 28.12.2023, 18:42

Danke für deine Erklärung. Worauf sollte man denn die Aussage in sunan an-nasa'i 4059 beziehen?

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MenschDNA  28.12.2023, 18:46
@Pascal889

Die Strafe für Apostasie entstand aufgrund der Heuchelei (nifaq), das die Gemeinschaft in Medina bedrohte. Heuchelei in diesem Sinne bedeutet nicht einfach, dass man seinen erklärten moralischen Standards nicht gerecht wird, sondern diese Form der Heuchelei war der bewusste Versuch der Feinde des Islam, sich als Muslime auszugeben, um die Gemeinschaft zu unterwandern und ihr zu schaden. Folglich ausschließlich auf die bezogen.

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Pascal889 
Fragesteller
 28.12.2023, 18:51
@MenschDNA

Wenn sich also jemand als Muslim ausgibt und schlechte Taten begeht um dem Ruf den Islams zu schaden, dann soll man ihn nach Prophet Muhammed töten?
In dem Sunnah redet er doch um den Wechsel der Religion. Also wenn ich jetzt vom Islam zum Christentum oder Judentum wechsle.

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MenschDNA  28.12.2023, 18:54
@Pascal889
Wenn sich also jemand als Muslim ausgibt und schlechte Taten begeht um dem Ruf den Islams zu schaden, dann soll man ihn nach Prophet Muhammed töten? 

Wenn sich diese Person in einer heiligen Stätte wie Medina oder Mekka aufhält und sich als Muslim ausgibt, um beispielsweise der Kaaba zu schaden, andere Muslime anzulügen oder weiteres, ja die müssen hiernach wohl getötet werden. Das würde aber heute nicht passieren, weil der Saudi-Staat eher säkular ist.

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MenschDNA  28.12.2023, 18:58
@Pascal889
Also wenn ich jetzt vom Islam zum Christentum oder Judentum wechsle.

Es geht nicht um den Glaubenswechsel der Religion. Es geht nur darum, dass wenn du wechselt und dies unter dem Deckmantel eines bedrohlichen Vorhabens.

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Pascal889 
Fragesteller
 28.12.2023, 19:16
@MenschDNA

Achso okay. Steht das in einer vorherigen Sunnah? Also der Bezugspunkt zu der Aussage dass es nur unter dieser Veraussetzumg gillt

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MenschDNA  28.12.2023, 19:23
@Pascal889

Steht im Koran.

Sure 3 Vers 72:

Und ein Teil von den Leuten der Schrift sagt: „Glaubt an das, was auf diejenigen, die glauben, (als Offenbarung) herabgesandt worden ist, am Anfang des Tages und verleugnet es (wieder) an seinem Ende, auf daß sie umkehren mögen!

Dazu noch den Tafsir, also die Exegese, von Ibn Kathir (Tafseer Ibn Kathir 3:72)

Mudschahid sagte, dass sich dieser Vers auf Juden bezieht, die das Morgengebet mit dem Propheten, Friede und Segen seien mit ihm, verrichteten und am Ende des Tages ungläubig wurden, um die Menschen abzulenken, so dass es so aussah, als ob sie Irreführung sahen, nachdem sie die Religion angenommen hatten.

Und hier der Bezug zu vorhin: die Heuchler in Medina verbreiteten Lügen und Gerüchte unter den Muslimen zu einer Zeit, in der ihre Einheit am dringendsten gebraucht wurde. Solche Handlungen stellten eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit der Gemeinschaft dar.

Dazu aus dem Koran:

Sure 33 Vers 60

Wenn nicht die Heuchler und diejenigen, in deren Herzen Krankheit ist, und diejenigen, die beunruhigende Gerüchte in der Stadt (Medina) verbreiten, (damit) aufhören, werden Wir dich ganz gewiß gegen sie antreiben. Hierauf werden sie nur noch kurze Zeit darin deine Nachbarn sein.
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Yanis079  28.12.2023, 18:53

Das ist so nicht ganz korrekt. Auch die Schia halten sich an die Sunna, nur eben an ihre eigene, sprich an jene Hadithe, die durch die Ahl-ul-Bait überliefert wurden.

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In einer Sunnah sagte Prophet Muhammed zum beispiel man soll jeden Töten der die Religion wechseln.
sunan an-nasa'i 4059

Man muss den historischen Kontext und die Bedeutungen dieses Hadiths verstehen, bevor man zu Schlussfolgerungen springt.

Die Strafe für Apostasie entstand aufgrund des gefährlichen Phänomens der Heuchelei (Nifaq), das die Gemeinschaft in Medina bedrohte. Heuchelei in diesem Sinne bedeutet nicht einfach, den eigenen moralischen Standards nicht gerecht zu werden, sondern vielmehr den bewussten Versuch der Feinde des Islam, sich als Muslime auszugeben, um die Gemeinschaft zu infiltrieren und zu schädigen.

Ein Teil der Leute der Schrift sagt zueinander: "Glaubt an das, was den Gläubigen am Anfang des Tages offenbart wurde, und lehnt es am Ende ab, vielleicht werden sie ihre Religion aufgeben." Koran Sure 3 vers 72

Einige der Juden von Medina gaben vor, äußerlich Muslime zu sein, mit der Absicht, später ihre Ablehnung des Islam öffentlich zu machen, um den Glauben der neubekehrten Muslime zu erschüttern. Dies geschah zu einer Zeit, als Medina von der Quraish-Aristokratie mit einem Vernichtungskrieg bedroht wurde.

Kurz:

Die Strafe für Apostasie im Islam entstand als Schutzmaßnahme gegen die Bedrohung durch Heuchelei, wobei Feinde des Islam vorgaben, Muslime zu sein, um die Gemeinschaft zu infiltrieren und zu schädigen.

Pascal889 
Fragesteller
 28.12.2023, 19:45

Okay habs verstanden danke dir

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Aus islamischer Sicht müssen Leute, die den Islam verlassen und die Muslime bekämpfen, getötet werden.

https://sunnah.com/nasai:4048

Es gibt keine Selbstjustiz im Islam

Apostasie ist im Islam nur strafbar im Zusammenhang mit Hochverrat

kein Mensch hat etwas im Diesseits zu erwarten, der still für sich in seinem Kämmerchen seine Religion ablegt

Wer es aber öffentlich tut in einem islamischen Land im Zusammenhang mit öffentlicher Propaganda und den Islam schlecht macht und ihn dann sogar bekämpft, der muss mit Konsequenzen rechnen.

Das ist zurückzuführen auf die Zeit des Propheten Muhammad damals. Es gab Menschen, die den Islam annahmen, nur, um den Muslimen zu schaden.

Sie nahmen den Islam an und planten, eine Weile in ihm zu bleiben, um ihn später zu verlassen, mit der Absicht, Lügen über den Islam zu verbreiten, warum sie ihn verlassen hätten, damit andere ein falsches Bild vom Islam bekämen und ihn nicht annehmen sollten.

In der Bibel in Deuteronomium 13 steht laut der Bibel

Dtn 13,7 Wenn dein Bruder, der dieselbe Mutter hat wie du, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Frau, mit der du schläfst, oder dein Freund, den du liebst wie dich selbst, dich heimlich verführen will und sagt: Gehen wir und dienen wir anderen Göttern - (wobei er Götter meint,) die du und deine Vorfahren noch nicht kannten,

Dtn 13,8 unter den Göttern der Völker, die in eurer Nachbarschaft wohnen, in der Nähe oder weiter entfernt, zwischen dem einen Ende der Erde und dem andern Ende der Erde -,

Dtn 13,9 dann sollst du nicht nachgeben und nicht auf ihn hören. Du sollst in dir kein Mitleid mit ihm aufsteigen lassen, sollst keine Nachsicht für ihn kennen und die Sache nicht vertuschen.

Dtn 13,10 Sondern du sollst ihn anzeigen. Wenn er hingerichtet wird, sollst du als Erster deine Hand gegen ihn erheben, dann erst das ganze Volk.

Dtn 13,11 Du sollst ihn steinigen und er soll sterben; denn er hat versucht, dich vom Herrn, deinem Gott, abzubringen, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.

Thema Todesstrafe

Neues Testament

Laut der Bibel steht in Matthäus 15

Mt 15,1Da kamen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrte zu Jesus und sagten:

Mt 15,2Warum missachten deine Jünger die Überlieferung der Alten? Denn sie waschen sich nicht die Hände vor dem Essen.

Mt 15,3Er entgegnete ihnen: Warum missachtet denn ihr Gottes Gebot um eurer Überlieferung willen?

Mt 15,4Gott hat gesagt: Ehre Vater und Mutter!, und: Wer Vater oder Mutter verflucht, soll mit dem Tod bestraft werden.

Mt 15,5Ihr aber lehrt: Wer zu Vater oder Mutter sagt: Was ich dir schulde, erkläre ich zur Opfergabe!,

Mt 15,6der braucht seinen Vater oder seine Mutter nicht mehr zu ehren. Damit habt ihr Gottes Wort um eurer Überlieferung willen außer Kraft gesetzt.

Mt 15,7Ihr Heuchler! Der Prophet Jesaja hatte Recht, als er über euch sagte:

Mt 15,8Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, / sein Herz aber ist weit weg von mir.

Mt 15,9Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; / was sie lehren, sind Satzungen von Menschen

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Bezüglich sunan an-nasa'i 3959

Geschlechtsverkehr war nur in einer rechtsgültigen Ehe oder im Konkubinat erlaubt, das an die Stelle einer Ehe trat, aber aufgrund der einstimmigen Abschaffung der Sklaverei nicht mehr gültig ist.

Die Mehrehe ist laut der Bibel erlaubt

Laut der bibel steht in Matthäus 22,23-32

23. An demselben Tag kamen die Sadduzäer, die sagen, es gebe keine Auferstehung, zu ihm und fragten ihn.

24. "Lehrer", sagten sie, "Mose hat uns gesagt, dass, wenn ein Mann stirbt, ohne Kinder zu haben, sein Bruder die Witwe heiraten und ihm Kinder schenken soll.

25. Es waren aber sieben Brüder unter uns. Der erste von ihnen heiratete und starb, und da er keine Kinder hatte, hinterließ er seine Frau seinem Bruder.

26. Dasselbe geschah mit dem zweiten und dritten Bruder, bis hin zum siebten.

27. Schließlich starb die Frau.

28. Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein von den sieben, da sie alle mit ihr verheiratet waren?"

29. Jesus antwortete: "Du irrst, denn du kennst weder die Schrift noch die Macht Gottes.

30. Bei der Auferstehung werden die Menschen weder heiraten noch sich verheiraten lassen, sondern sie werden sein wie die Engel im Himmel.

31. Aber von der Auferstehung der Toten - hast du nicht gelesen, was Gott zu dir gesagt hat?

32. Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs"? Er ist nicht der Gott der Toten, sondern der Lebenden."

In Matthäus 22,24-28 beziehen sich die Juden auf Deuteronomium 25,5 aus dem Alten Testament, wo es heißt, dass eine Frau, die zur Witwe wird, ihren Schwager heiraten muss, unabhängig davon, ob er bereits verheiratet ist und Kinder hat oder nicht (Deuteronomium 25). Damit soll verhindert werden, dass die Familienlinie des verstorbenen Ehemannes untergeht, d. h. sie soll Nachkommen aus seiner Familie haben. Wenn ihr Schwager (der Bruder des verstorbenen Ehemanns) sich weigert, sie zu heiraten, muss sie ihm vor den Ältesten ins Gesicht spucken (Deuteronomium 25,9). 

Als die Juden Jesus laut der Bibel in Matthäus 22,24-28 auf diese Situation ansprachen, verbot Jesus der kinderlosen Witwe nicht, den Bruder ihres Mannes zu heiraten, selbst wenn dieser bereits verheiratet war. Stattdessen antwortete Jesus ihnen laut Bibel, dass wir bei der Auferstehung nicht heiraten und wie Engel im Himmel sein werden (Matthäus 22,30)