Wie wird man ein toller Philosoph?
1. Wie wird man ein toller Philosoph, bzw. was macht einen (sehr) guten Philosophen aus?
2. Sollte man Philosophie studiert haben, um philosophische denken zu können?
3. Ist Erfahrung (Praxis) höher zu bewerten als Theorie (Fachwissen)?
4. Ist ein langjähriger autodidaktischer Philosoph, auf der selben Stufe / Level wie die eines frischen studierten Philosophen?
7 Antworten
1. Wie wird man ein toller Philosoph, bzw. was macht einen (sehr) guten Philosophen aus?
Ich denke die zentrale Fähigkeit heißt Dialektik: Dinge von verschiedenen Perspektiven beleuchten zu können und daraus neue Ideen hervorbringen. Im Grunde das, zudem unsere Ego-Gesellschaft heute kaum noch fähig ist.
2. Sollte man Philosophie studiert haben, um philosophische denken zu können?
Ich würde sagen "sollte" ist der richtige Begriff, "muss" natürlich nicht. Man kann sich auch alles autodidaktisch beibringen. Teilweise tun sich in der Philosophie Gedanken-Monumente oder auch schwer zu lesende/fassende Literatur auf - da ist der Dialog im Studium schon hilfreich.
3. Ist Erfahrung (Praxis) höher zu bewerten als Theorie (Fachwissen)?
Ich finde es ist extrem wichtig die Philosophie-Geschichte durchzuackern. Umso tiefer man das tut, desto höher ist mE die Erkenntnis wie sich unser Denken zusammengesetzt hat, was wiederum die Vorlage für die Praxis ist.
4. Ist ein langjähriger autodidaktischer Philosoph, auf der selben Stufe / Level wie die eines frischen studierten Philosophen?
Kann man so pauschal nicht beantworten.
Ein Philosophie-Studium ist sehr frei gehalten. Es gibt wenige Pflichtveranstaltungen.
In den Veranstaltungen geht es sehr oft um Textanalyse. Es ist also durchaus mit einem Literaturstudium vergleichbar, wobei es sich dann um philosophische Literatur handelt.
Ich glaube, dass man ein toller Philosoph wird, wenn man es schafft, vorhandene Philosophie auf den Alltag zu übertragen und es anderen Leuten zu erklären. Ein guter Ansatz ist es auch, wenn man philosophische Bezüge in nicht-philosophischen Bereichen erkennen und erklären kann. Man gelangt ein bischen n die Rolle eines Welterklärers.
Wenn man in der Wirtschaft arbeitet, gilt man als ziemlicher Exot und hat es mit Voruteilen zu tun. Das Studium ist kein Türöffner (eher im Gegenteil), mit Ausnahme der Uni-Laufbahn.
Zu 1) Darüber gibt es philosophische Literatur, die besser ist, als das was ich schreiben kann.
Zu 2) Definitiv nicht
Zu 3) DasPhilosophie-Studium ist sehr theoretisch.
Zu 4) Durch dein Interesse bist du sicher den typischen Studierenden zumindest ebenbürtig
Du hast diese Frage ja nun schon öfter gestellt. Eigentlich solltest du dich langsam mal mit der Antwort abfinden, denkst du nicht?
Ist ein langjähriger autodidaktischer Philosoph, auf der selben Stufe / Level wie die eines frischen studierten Philosophen?
Vermutlich nein.
Denn die meisten kochen ohne Korrektur von außen nur im eigenen Saft und kreisen um sich selbst. Philosophie funktioniert nicht ohne Austausch.
Ist Erfahrung (Praxis) höher zu bewerten als Theorie (Fachwissen)?
Wie stellst du dir in der Philosophie denn praktische Erfahrung vor?
Meines Erachtens ist das alles mehr oder weniger ein rein theoretisches Gedankenkonstrukt. Insofern, natürlich auch wieder nein.
Das sind ja schöne Fragen! :)
1) Was einen guten Philosophen ausmacht ist ja ziemlich subjektiv. Für mich hätte ein guter Philosoph eine schnelle Auffassungsgabe, ist kreativ, kann Sachverhalte gut in Worte fassen, kann allgemein gut reden und kennt viele Fakten auf seinem Gebiet. Geld ist ihm egal, auch braucht er keine Anerkennung oder viel Aufmerksamkeit. Er ist abgegrenzt aber nicht unfreundlich und kann auch viele Dinge ohne sie je üben zu müssen. Außer Bilder aufhängen, das kann er nicht.
2) Ich würde sagen ja, du kannst noch so schlau sein, noch so gut erklären und Logik und moralempfinden top aber ein Studium ist nochmal was anderes. Jemand der begabt in Naturwissenschaften ist denkt sich ja auch nicht alle Formeln selbst aus und entdeckt sie nochmal. Vlt ist es in der Philosophie ja ähnlich, man nutzt ein vorhanden Fundament um darauf aufzubauen. Nur eine Idee.
3) da hab ich keine idee
4) so pauschal kann man das wohl nicht sagen, aber Erfahrung und Expertise kommt ja bekanntlich mit der Zeit. Wobei ein Student vlt. noch breiter aufgestellt die Fakten kennt/erinnert?
Was denkst du denn darüber?
Ich dachte erst, du meinst "toll" im altmodischen Sinne von "verrückt". das wäre dann natürlich auch eine interessante Frage. Aber nun zu Deinen Fragen:
1. Wie wird man ein toller Philosoph, bzw. was macht einen (sehr) guten Philosophen aus?
Ein sehr guter Philosoph hat eine eigene philosophische Theorie entwickelt, die den Menschen im Leben weiterhilft, die etwas bisher noch unerklärtes erklärt, oder die ein noch unerforschtes Gebiet der Philosophie behandelt.
2. Sollte man Philosophie studiert haben, um philosophisch(...) denken zu können?
Es ist nicht unbedingt erforderlich, aber auf jeden Fall nützlich.
3. Ist Erfahrung (Praxis) höher zu bewerten als Theorie (Fachwissen)?
Lebenserfahrung hilft einem denke ich weiter als bloßes angelesenes Fachwissen. Jedenfalls, wenn es darum geht, echte Weisheit von sich zu geben.
4. Ist ein langjähriger autodidaktischer Philosoph, auf der selben Stufe / Level wie die eines frischen studierten Philosophen?
Ich denke, er wäre sogar auf einer höheren Stufe.
Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass das generische Maskulinum, das Du benutzt, nicht mehr up to date ist und an den Unis so wie ich das mitbekommen habe nicht mehr gerne gesehen wird. Ich habe es trotzdem beibehalten, weil mir jetzt mitten in der Nacht keine schlaue und elegante Lösung damit umzugehen eingefallen ist.
Naja, meistens seid Ihr es ja, die sich beschweren, wenn man Gendersternchen oder Ähnliches benutzt.
Im Philosophiestudium (worauf sich die Frage ja bezog) haben sich solche Schreibweisen glücklicherweise schon größtenteils durchgesetzt. Auf jeden Fall hörte ich von aktuell Studierenden, dass sie gebeten werden, gendergerechte Formulierungen zu benutzen.
Auf jeden Fall hörte ich von aktuell Studierenden, dass sie gebeten werden, gendergerechte Formulierungen zu benutzen.
Interessant wäre hier die frage: Was passiert wenn sie es nicht tun?
Das kann ich Dir nicht sagen. Da müsstest Du mal an einer Uni nachfragen.
Mein "Ihr" ist eigentlich nur eine Antwort auf Deins.
Irgendwie empfinde ich grad eine gewisse Sinnlosigkeit bei dieser Kommunikation...
Vielleicht hört ihr einfach mal auf, andere zu diesem Genderblödsinn zwingen zu wollen. Gott sei Dank gibt es dazu immer noch unterschiedliche Haltungen und auch sehr viele, die diesen Quatsch nicht mitmachen.