Warum vertraut ihr Akademikern mehr als Autodidakten?

12 Antworten

Ich glaube, dass liegt daran, dass man nur noch Fachexperten vertraut und Autodidakten immer weniger vertraut. Wahrscheinlich liegt es einerseits daran, dass Akademiker von anderen Akademikern geprüft worden sind (z.B. Professoren als bereits schon qualifizierte Akademiker), so eine Art Rückversicherung. Zudem gibt es normalerweise nicht nur einen Prüfer, sondern vorsichtshalber mindestens zwei, die Wissen und Anwendung von Wissen überprüfen. Und andererseits sind die Universitäten und Hochschulen an sich ja auch eine Industrie, an denen Gelder hängen. Und wie im Mittelalter die Zünfte wollen sie sich diese Gelder sichern. Es ist also eine Mischung aus Interessen(sgemeinschaft und damit Interessensvorteile) und Qualitätskontrolle anhand von Kriterien, die vorher im System festgelegt worden sind (damit sichergestellt werden soll, dass Akademiker auch nach der Qualifikation eine gute Arbeit gemäß diesen Kriterien machen und nicht nach nur von einer Person geprüften Arbeit). Ich würde zum Beispiel meinem Arzt eher die Fürsorge für meine Gesundheit anvertrauen als einer Person, die nicht für Medizin von mehreren anderen erfahrenen und qualifizierten Ärzten geprüft worden ist. Zudem ist jeder Mensch befangen. Aus diesem Grund macht es total Sinn, wenn diese Person von mehreren Personen, die in dem Bereich über Wissen und Erfahrung verfügen, beobachtet und anhand von Kriterien, vor allem wenn sie offen liegen, bewertet werden. Und Methoden aufzeigen, die man für eine Forschungsfrage benutzt (hat), wird in der Wissenschaft bei Akademikern auch so gemacht. Man kann ja trotzdem Respekt davor haben, dass Jemand Autodidakt ist.

Ontario  30.05.2022, 08:04

Und was ist mit denen, deren Doktorarbeit von einem sog. Doktorvater überprüft wurde und es sich später herausstellt, dass die Inhalte der Doktorarbeit abgeschrieben wurden ? Diese Klientel macht aufgrund des Dr.vor dem Namen Karriere. z. B. in der Politik.

Jeder der eine Doktorarbeit schreibt, weiss, dass er Quellen angeben muss, so er das Wissen anderer, in seiner Doktorarbeit einfliessen lässt. Wer das nicht macht, der hofft doch, dass dies nicht herauskommt.

Wird dann aufgrund von Recherchen festgestellt, dass der Doktortitel zu unrecht getragen wird, hat das meist keinerlei Konsequenzen für diese Person. Ganz im Gegenteil. Die bekommen dann irgendwo sehr gut dotierte Posten.

Leider gab es in den letzten Jahren einige solcher Personen, die ihren Doktortitel zu unrecht trugen. Da könnte man schon mal Zweifel an der Qualität einiger Prüfer anmelden. Vielleicht wird auch bei dem einen oder anderen bewusst nicht so genau hingeschaut.

Möchte nicht wissen, wieviele es gibt, die ihren Doktortitel nicht verdienen.

Habe an einem Studium teilgenommen und da wusste jeder, dass einer der Dozenten seinen Doktortitel in der Schweiz gekauft hat. Diese Person hatte einen sehr gut dotierten Posten inne und durfte trotz gekauftem Titel unterrichten.

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Ganz einfach:

Beim Akademiker sind Wissen und wissenschaftliche Arbeitsweise auf standardisierte Weise geprüft. Mehr noch, jedes einzelne Stück Wissen, das er als Student angesammelt hat, wurde abgeprüft. Dadurch lässt sich die Laufbahn gut nachvollziehen. Es gibt offizielle Dokumente, aus denen nachvollziehbar ist, welche Inhalte der Akademiker erfolgreich absolviert hat und wenn er die akademische Laufbahn über den Masterabschluss hinaus betrieben hat, kann ich mir auch seine Veröffentlichungen anschauen, bzw. wie oft sie bisher von anderen Wissenschaftlern zitiert wurden.

Beim Autodidakten... ja gut, er kann mir erzählen, dass er drei Bücher über Kunstgeschichte durchgeackert hat. Ich kann nicht nachvollziehen, ob er das tatsächlich getan hat und wenn ja, wie gründlich. Aber sein Wissen über Kunstgeschichte wurde nie geprüft. Dementsprechend weiß ich nie, ob er das überhaupt weiß, was er mir erzählt.

Bei einem Akademikerkann ich davon ausgehen, dass er die wissenschaftliche Arbeitsweise beherrscht... sonst wäre er bei seinen Abschlussarbeiten durchgefallen und hätte keinen Titel erhalten. Beim Autodidakten... joa, er kann mir erzählen, dass er wissenschaftlich arbeitet. Ob ich ihm das glaube, ist dann eher eine religiöse Angelegenheit.

Ich habe mir autodidakt wirklich ein umfangreiche Fachwissen im Bereich der Psychologie erarbeitet, aber mit einem studierten Psychologen würde ich mich niemals vergleichen wollen!

Akademiker haben ihr Fachwissen vor allem durch Studien, tlw. selbst erarbeitet, tlw. durch Zugriff auf vorhandenes Material. Die müssen nicht lange selbst die Erfahrung machen. Mein Wissen fundiert zwar schon auch auf vielen Fachbüchern, aber viel mehr auf eigenen Erfahrungen und wird erst mit dem Alter immer brauchbarer.

Nichts ist so einfach wie es aussieht.

Einem Erfahrungsbericht eines Autodidakten über Hundzucht, Gartengestaltung, ... muß man nicht widersprechen.

Erkenntnissen eines Autodiakten über Medikamente, Klimawandel, ... gegenüber kann man nicht vorsichtig genug sein.

Immer dann wenn die Überzeugung ein Leitmotiv der Darstellung ist, sollte Mißtrauen angebracht sein. Denn Überzeugungen sind schlimmere Feinde der Wahrheit als Lügen.

Die Anzahl der Autodidakten des 20. Jahrhunderts,, die bahnbrechende Leistungen vollbracht haben, liegt im einstelligen Bereich.

Weil der Akademiker wenigstens einen Nachweis hat was seine Kenntnisse angeht.

beim autodidakten muss ich blind vertrauen.

Ich kenne genug "Autodidakte" die vielleicht die Grundlagen beherrschen aber alles darüber hinaus eher schwammig ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – man lebt halt xD