Wie wichtig ist euch Gendern?


31.03.2024, 09:35

Ich scheiße auf Gendern!

13 Antworten

Gendern ist mir nicht wichtig. Nicht gendern ist mir hingegen sehr wichtig. Es ist effektiv und effizient, klingt und liest sich gut, ermöglicht es alle generisch anzusprechen, diskriminiert niemanden und ist nicht sexistisch. Eigentlich genug Gründe dafür, dass nicht gendern einem wichtig sein sollte.

FloraFinia17  04.04.2024, 19:43
ermöglicht es alle generisch anzusprechen

Inwiefern? Und warum gibt es an jeder Universität einen Leitfaden für geschlechtsneutrale Sprache, weil nicht jede Person angesprochen wird, wenn das generische Maskulinum genutzt wird?

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Rerun360  04.04.2024, 21:20
@FloraFinia17

Weil da eine Ideologie Einzug gehalten hat, die mit der Realität wenig zu tun hat und diejenigen die sie proagieren nicht zwischen Genus und Sexus unterscheiden können, oder besser gesagt, nicht unterscheiden wollen. Sie ignorieren die linguistischen Fakten einfach und wenn man an Universitäten

Diese Leitfäden werden nicht sachlich neutral sondern von Aktivisten erstellt. Aktivisten die oft in der Rolle des Gleichstellungsbeauftragten extra dafür bezahlt werden und ihr Daseinsberechtigung darauf ziehen, genau das zu tun, allen einzureden, dass das generische Maskulinum so überhaupt nicht, also ganz grundlegend nicht, funktioniere. Und das stimmt halt nicht.

Wenn es nicht funktioniert hätte, wäre es nicht nur gelegentlich, sondern dauernd zu Missverständnissen gekommen. Das ist es aber nicht. Das generische Maskulinum wurde und wird, richtig angewendet, sehr gut generisch verstanden. Kommunikation ist darauf ausgerichtet, dass man sich versteht. Auch diejenigen, die sprechen oder Texte schreiben wissen um die potentielle Ambivalenz des Maskulinums und selbstverständlich will niemand dauernd missverstanden werden.

Und das ist eben der Punkt: Im Kontext funktioniert das generische Maskulinum sehr gut und führt eher selten zu Problemen. Dafür hat es den Vorteil, dass es sehr effizient ist und dabei die einzige Möglichkeit ist, etwas geschlechtslos auszudrücken, etwa wenn man mit "Frau Müller ist der beste Lehrer" zum Ausdruck bringen möchte, dass es auch keinen besseren Mann gibt.

In "Ein Arzt, der die Untersuchung fehlerhaft durchführt, muss zu Verantwortung gezogen werden." wird gar keine Aussage über das Geschlecht getroffen. Man kennt es vermutlich nicht einmal, weil es eine unspezifische Aussage ist. Auf Genderdeutsch wird daraus "Eine Ärztin oder ein Arzt, der..." oder "Ein Arzt:innen, der". Alles lang unbeholfen und problematisch.

Wer einmal außerhalb der Anrede mit einer Doppelnennung beginnt, der muss das auch durch den gesamten Text durchziehen, denn durch die Doppelnennung wird das generische Maskulinum (Maskulinum wegen Genus, nicht wegen Sexus) plötzlich doch männlich. Olaf Scholz sagte neulich:

“Als deutscher Bundeskanzler werde ich keine Soldaten unserer Bundeswehr in die Ukraine entsenden. […] Darauf können sich unsere Soldatinnen und Soldaten verlassen.”

Durch die nachfolgende Doppelnennung hat er nur gesagt, dass er keine männlichen Soldaten entsenden will. Ob er nun Frauen in den Krieg schicken will?


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Alle Gendern permanent, es ist also durchaus wichtig. Nur leider können wir uns bisher nicht einigen nach welchem System wir Gendern.

Na ja...

Dir und vielen anderen Nutzern hier ist das Gendersprech offensichtlich wichtig genug, um fast täglich mittels solcher Fragen darauf aufmerksam zu machen.

Mir ist es wirklich völlig wurscht.

Liebe Grüße.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Experte bzgl. Grau- & Asexualität; Ende 2012 eigenes Outing.

Hallo,

mir ist das nicht wichtig, denn ich brauche keine Lippenbekenntnisse. Ich bin als Frau selbstbewusst genug, dass ich keine Probleme mit dem generischen Maskulin habe.

Ich nutze allein Beidnennungen (Studentinnen und Studenten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrerinnen und Lehrer usw.) und diese auch nicht konsequent und durchgehend.

Das auf den (Gender)Stern oder sonstige Zeichen reduzierte Gendern sowie das Gendern durch substantivierte Partizipien (Studierende, Mitarbeitende, Lehrende usw.) sowie andere "Wortungetüme" lehne ich ab!

Deshalb nutze, spreche und schreibe ich den Genderstern auch nicht, und es nervt mich ungemein, wenn ich Nachrichtensprecher und Fernsehmoderatoren ihn aussprechen höre - was heißt aussprechen, es ist ja vielmehr eine Kunstpause.

Daneben verwende ich je nachdem, ob ich jemanden duze oder sieze, bei der Anrede die Pronomen du, dein, dir, dich oder Sie, Ihr, Ihnen, Sie. Ansonsten verwende ich die Personalpronomen ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie und die entsprechenden Possessiv- und Objektpronomen.

Das ist meiner Meinung nach völlig ausreichend; für manche Leute sogar schon viel zu viel.

AstridDerPu

Charania  31.03.2024, 09:44

"Ich bin als Frau selbstbewusst genug, dass ich keine Probleme mit dem generischen Maskulin habe."

Sehr gute Aussage, genau so ist es! 👍

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IsaJea  31.03.2024, 10:21

Das lehnt sich an, an die vorgeschlagene Lösung die Alicia Joe vorgeschlagen hat. 👍

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Das einfache Gendern finde ich wichtig. Man kann zumindest auch mal die Frauen erwähnen. Nicht nur Feuerwehrmännern bei einer Veranstaltung sagen, wo auch Feuerwehrfrauen existieren.
Oder bei einer Rede vor Schüler/innen und Lehrer/innen soll man auch den weiblichen Geschlecht nennen und nicht nur „Lehrern und Schülern“ sagen.

Sturanlok 
Fragesteller
 31.03.2024, 10:55

Fuck you Gendern!

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greenpolitics  31.03.2024, 11:02
@Sturanlok

Sind dir die Ansprache an Frauen unwichtig?

Das erweiterte Gendern finde ich persönlich auch übertrieben, aber man kann schon die Frauen erwähnen.

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Charania  01.04.2024, 09:34
@greenpolitics

Eine vernünftige normale Frau, fühlt sich auch ohne zusätzliche Erwähnung angesprochen.

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greenpolitics  01.04.2024, 19:48
@Charania

Ich kenne wederum einige Frauen, die es als sehr beleidigend finden bei einer Rede nicht benannt zu werden.
Es ist nur zwei Worte mehr zu sprechen, mehr nicht.

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Charania  02.04.2024, 10:11
@greenpolitics

Ich habe in der Realität noch nie Frauen getroffen, die damit Probleme haben und auch vielen anderen geht es so. Diese ganzen "Scheinprobleme" existieren für mich nur im Internet, in scheinbar sehr kleinen, unbedeutenen kreisen. Dementsprechend bezweifel ich, das es die Mehrheit der Frauen auch nur ansatzweise interessiert. Also müssen wir jetzt nicht sonst was umändern, damit die wenigen sich nicht beleidigt fühlen. Die müssen dann einfach mal damit klarkommen.

Ich meine ja, man kann das mit sprechen, aber man muss es nicht. Soll jeder machen, wie er denkt. Ich fühle mich bei dem einen nicht weniger angesprochen, als bei dem anderen und so sollte es auch sein. Wenn man das Thema zu wichtig stellt, fürchte ich bald eine "Bestrafung" bei Nichtbenennung und das geht mir definitiv zu weit. Soll einfach alles bleiben wies wahr. So wies seit Jahrzehnten war, so wars gut und so kann es auch einfach bleiben. Dann haben wir auch endlich mal Zeit für wichtigere Probleme.

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