Wie viel verdient ein Hundezüchter?

6 Antworten

Hallo,

wenn es dir um wirkliche Zucht geht und nicht um sinnfreie Vermehrung, dann muss ich dich enttäuschen: ein Züchter verdient im Grund kaum etwas ...

Warum das so ist, obwohl die Welpen doch so teuer sind? Das ist ganz einfach:

  • die Aufzucht eines Welpen kostet alleine schon mind. 300 Euro - und da darf NICHTS außergewöhnliches passieren
  • eine Zuchthündin kostet viel Geld, nicht nur die Anschaffung, sondern auch die vielen vielen Ausstellungen und Arbeitsprüfungen, bis sie dann überhaupt mal angekört ist. Dann bekommt sie im Höchstfall 3 Würfe und dann lebt sie aber immer noch ca. 8 - 10 Jahre bei Züchter - und kostet richtig Geld.
  • So kommt es, dass ein Züchter immer jede Menge "alter" Hunde hat, die hohe Ausgaben verursachen
  • Eine Zucht in einer Wohnung ist nicht erlaubt - es muss schon ein Haus mit entsprechendem Garten sein - das kostet Geld
  • Man braucht mind. 1 entsprechendes Fahrzeug - auch das kostet Geld
  • Als Züchter kann man nicht arbeiten gehen, bzw. es muss - wenn Welpen liegen - immer jemand daheim sein - 24 Std. rund um die Uhr. Und das über mehrere Monate - das macht kein Arbeitgeber mit und so viel Urlaub hat man auch nicht. Ergo: ein möglicher Verdienst fällt weg

All diese Kosten - und noch viele viele mehr - müssen mit einberechnet werden - da bleibt nicht viel übrig ...

Erstmal danke für den Kommentar, ich verbessere mich dann nochmal, ich meinte eigentlich eine Vermehrung...

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@LoyalG

Vermehrung betreiben nur verantwortungslose Menschen, verdienen nicht viel, denn die Welpen müssen entwurmt und geimpft werden und auch gechippt. dies lässt sich ein Tierarzt gut bezahlen. Dazu sind Rassen dabei, die in vielen Bundesländern nicht vermehrt werden dürfen.

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Wenn du selbständig bist kannst du auch arbeiten , hast du genug Hunde die mind. 1mal im Jahr werfen kein Problem und man kann davon leben ... Musst nicht immer ein Quälender Vermehrer sein. Hast du genug Platz für viele Hunde und du beschäftigst sie ist das kein Problem. Mit einem Welpen vllt. €900 bei der Rasse (in deutschland)

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@Americalove

Wie willst du arbeiten, wenn die Hunde ständig betreut werden müssen?? Und wenn du mehr als 3 Hündinnen hast, die zuchtfähig sind, dann musst du das anmelden, beim Veterinäramt etc. - dann gilt das alles als gewerbsmäßige Zucht - unterliegt dann hohen Auflagen, dem Finanzamt und beim VDH darfst du als gewerbsmäßiger Züchter auch nicht mehr züchten ....

Und im VDH (und nur dort sind die seriösen Züchter zu finden) darf eine Hündin gar nicht öfter als höchstens einmal im Jahr werfen. Und auch nur insgesamt 3 Würfe - dann lebt sie aber immer noch mind. 10 Jahre und muss teuer versorgt werden!

Die Kosten steigen übrigens mit der Anzahl der Welpen - denn du brauchst dann viel mehr Platz, viel mehr Futter, viel mehr Tierarztbesuche, viel mehr helfende Hände, viel mehr Putzmittel etc. pp. Vor allem die helfenden Hände werden dann teuer, denn als Einzelperson kannst du dich ja gar nicht ausreichend um die Pflege, die Aufzucht, die Sozialisation, die Erziehung deiner Hunde kümmern. Was machst du mit den anderen Hunden, wenn du mit einem oder zwei Hunden zu weit entfernten Ausstellungen oder Arbeitsproben musst? Wenn du weit entfernt zu einem Deckrüden fahren musst? Alleine lassen kann man die nicht.

Für einen Außenstehenden hört sich das alles ganz einfach ein und es ist für solche Menschen völlig unverständlich, dass mit einer seriösen Hundezucht tatsächlich kaum bis gar kein Geld zu verdienen ist.

Um das in allen Facetten zu verstehen, muss man das selbst erleben. Daher sollte man vielleicht nicht unbedingt zu allem und jedem einen Kommentar schreiben, wenn man nicht wirklich mitreden kann.

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@dsupper

Ich weiß es da meine Tante eine Zucht hatt . Und ich meine Hunde als Deckrüden anbiete ... Bei vielen Züchtern ist der Arbeitsplatz neben dran und das ist kein Problem . Meine Tante hat ein Autohandel und züchtet auch

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@Americalove

na ja, was deine Deckrüden nun mit den Kosten eines Züchters zu tun haben, bleibt mir ein Rätsel ....

Und natürlich kann es möglich sein, neben der Züchterei auch einer Berufstätigkeit nachzugehen - wenn man einen Partner hat, der sich mit um die Hunde kümmert oder eben andere Menschen. Ansonsten wäre es völlig verantwortungslos, Hündin nebst Welpen völlig alleine zu lassen.

Und wie gesagt, im großen Stil, so dass man ausreichend Geld zum Leben damit verdient, kann und darf man es im VDH gar nicht machen.

Natürlich können sich auch andere Leute "Züchter" nennen - das ist ja kein geschützter Begriff. Aber eine gute und qualitativ hochwertige und sorgsame Zucht und Geldverdienen schließen sich gegenseitig aus.

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Kommt ganz darauf an, ob du züchten oder nur vermehren möchtest.

Als Züchter brauchst du eine Hündin mit Stammbaum, die muss auf drei Austellungen ( Meldegebühr, Anreise ) positiv bewertet werden. Wenn der Hund 3 Jahre alt ist ( Untersuchung auf HD ), darfst du ihn von einem Rüden mit Stammbaum decken lassen ( Deckgebühr = der Preis eines Welpens).1 Wurf pro Jahr. Dann wenn die Jungen da sind kommt der Zuchtwart und schaut sie sich an, dann bekommst du für max. 6 Jungen einen Stammbaum (Kosten ca. 700 €). Nach 10 Wochen Aufzucht, Impfungen,Entwurmung, Chipen kannst du sie dann verkaufen.

Warum bekommt man nur für 6 Welpen einen Stammbaum?

Hast du mir dazu bitte eine Quelle?

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leider stimmen deine ganzen Angaben von vorne bis hinten nicht. Wenn man einen Hund erst mit 3 Jahren zur Zucht einsetzen dürfte, dann wäre das für eine erstgebärende Hündin schon ziemlich spät. Die Deckgebühr ist völlig frei verhandelbar - für einen Deckakt einen Welpen zahlt schon lange kein Züchter mehr ... man bekommt für alle Welpen eine Ahnentafel - die 6er Regel ist schon seit bestimmt 50 Jahren Geschichte - wo nimmst du die Kosten von 700 Euro her? Nur für die Ahnentafeln - das ist Humbug - für die Aufzucht eines Welpen - nein, so teuer ist es (für sich betrachtet) nicht - für die Aufzucht von 6 Welpen - nein, so günstig ist es nicht ...

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@dsupper

Mein Bruder hat Appenzeller gezüchtet und da ist das so, mein Bruder hat für den Besuch des Zuchtwartes und die Stammbäume eine Gebühr von 680,- € bezahlt insgesamt nicht pro Welpe. Klar kann man die Deckgebühr frei verhandeln, aber im Normalfall gilt immer noch die Regel : Preis eines Welpens. Wir reden hier ja von Hunden mit Stammbaum und der Halter des Rüdens muß ja auch auf Austellungen gehen und braucht Gesundheitszeugnisse vom Tierarzt, die verschenken das auch nicht.

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@Bomber666

Ich züchte seit 30 Jahren im VDH - glaub mir, ich habe für meine Würfe noch niemals auch nur annähernd so viel Geld für die mehrfachen Besuche des Zuchtwartes, die Wurfabnahme und die Ahnentafeln bezahlt.

Und ich kenne kaum jemanden, der für einen Deckakt einen Welpen abgibt - das wäre ja völlig unverhältnismäßig. Stell dir mal vor, es fallen nur zwei eintragungsfähige Welpen in dem Wurf! Davon soll der Züchter dann einen kostenfrei an den Rüdenbesitzer abgeben? Das wäre für ihn aber ein Minusgeschäft sondergleichen. Nein, i.d.R. vereinbart man einen Betrag X pro eintragungsfähigem Welpen ... das ist für beide Seiten gerecht (auch, wenn natürlich die Anzahl der Welpen durch die Hündin begründet wird und nicht nur den Rüden).

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Ein verantwortungsbewusster , tierliebender Hundebesitzer, der mal ein guter Züchter im Sinne von Tiergesundheit und Einhaltung der Rassestandards werden möchte, muss zunächst sehr viel investieren. Für Bildung/Weiterbildung, Haltungsbedingungen schaffen, Tiermaterial, Vereinsmitgliedschaft, Ausstellungen, Prüfungen, Tierarzt, Fahrt- und Unterkunft, Zwingeranmeldung, Deckgebühren, Eintragungen (Papiere), Zuchtwart usw., ist mit einem 5 stelligen Betrag zu kalkulieren bevor der erste Welpe das Licht der Welt erblickt. Bleibt die Hündin leer oder kommt es zu Komplikationen vor/während der Geburt und danach, ist mit bis zu mehreren tausend Euro zzgl. zu rechnen. Evtl. kann eine Hündin nie oder nie wieder gebären.

Ein guter Züchter kommt bestenfalls mit einer Hündin nach dem 3. Wurf auf seine Kosten.

Mich erstaunt, dass einige Hybridhunde mit Papieren (Ahnentafel), aber nicht als Rasse anerkannt, höhere Preise als einschlägige Rassehunde mit bester Abstammung und Leistung erzielen. Gut im preislichen Rennen sind Exoten.

Es gilt wie bei allem: Angebot, Nachfrage und Qualität. Quantität geht immer zu Lasten der Qualität!

Wenn es ein guter Hundezüchter ist und nicht ein Vermehrer, für den seine Tiere nur Geld einbringen sollen, egal wie, dann verdient er vielleicht etwas mehr, als was er für seinen Aufwand ausgegeben hat.

Hundezucht ist ein teures Hobby, keine Verdienstmöglichkeit.

Nichts. Wenn er Glück hat, geht er mit +- 0 raus, aber ein guter Züchter muss häufig draufzahlen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Hundebesitzer und ehrenamtlicher Verhaltensberater