Wie viel ist am Gendern dran?


04.08.2021, 17:27

Hier wird sich nur auf das "moderne" gendern mit "*" etc. bezogen.

11 Antworten

Überlegt mal, seit wann der Begriff "non-binäre Person" überhaupt erst existiert und benutzt wird! Selbst die Menschen, die sich heute als non-binär verstehen, taten das bis vor Kurzem nicht, weil es diesen Begriff noch gar nicht gab.

Ich denke, man sollte aufhören, biologisches, psychisches, gefühltes und gelebtes Geschlecht ständig zu vermischen. Und das Geschwätz von "72 verschiedenen Geschlechtern" gehört in die Tonne - schaut Euch die Liste dieser "Geschlechter" an, die man im Netz findet - wenn man sie vorurteilsfrei durchgeht, stellt man fest, dass fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens 5, 6 oder mehr dieser sogenannten Geschlechter in sich gespürt hat.

Man sollte, finde ich, in der offziellen Kommunikation vom biologischen Geschlecht ausgehen und das gefühlte Geschlecht als Teil der Privatsphäre betrachten, so dass eben der Grünen-Bundestagsabgeordnete Markus G. im Bundestag, im Personalausweis, im Führerschein und im Wahlkampf Markus G. war und ist, privat aber den Namen Tessa G. bevorzugt. Damit kann man doch leben!

strangeJess  02.08.2022, 00:21

Sorry, aber damit kann man nicht leben. So wie es sich anhört bist du nicht betroffen und kannst garnicht sagen ob Betroffene damit leben können oder nicht. Nur weil es den Begriff von non-binären Personen vorher nicht gab, heißt es nicht, dass es non-binäre Personen vorher auch nicht gab. Es ist wie mit der Schwerkraft, sie wurde nicht von irgendeinem Menschen erfunden, sondern einfach nur entdeckt und benannt, trotzdem gab es sie davor auch schon. Außerdem ist das biologische Geschlecht von Tessa nicht männlich sondern weiblich. Das Geschlecht, das ihr zur Geburt zugeschrieben wurde war männlich, sie ist trotzdem weiblich. Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich respektlos und transfeindlich was Sie hier von sich gegeben haben.

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Non Binäre fühlen sich ausgegrenzt

Das wird zwar gerne als Argument benutzt, aber ich kenne keinen Enby - einschließlich mir selbst - der sich dadurch ausgegrenzt fühlt.

Frauen und Non-Binäre können sich mehr vorstellen in "Männern-Berufen" zu arbeiten

Das ist ein ziemlich sinnloses Argument, weil die Berufswahl sicher nicht von einem Gendersternchen abhängt.

Rechtfertigt eine sehr kleine Minderheit von Non-Binären eine radikale Umstellung der Sprache und wo bleiben dort unsere demokratischen Prinzipien ?

Du irrst, wenn du meinst, das sei eine Forderung nicht binärer Menschen. Das Gendern ist schlicht Teil einer politischen Agenda, die Minderheiten missbraucht, um die Masse mit Auflagen zu belegen und so zu kontrollieren.

Gibt es keinen Weg dieses Problem anders zu lösen ?

Natürlich. Mit dem Quatsch aufhören, denn er spaltet lediglich die Bevölkerung und hetzt die Masse gegen die Minderheit auf. Probleme zu schaffen, um dann vermeintliche Lösungen anzubieten, hat seit rund 10 Jahren Hochkonjunktur - siehe Klimawandel, Corona, Elektromobilität usw... Das Gendern ist ein Teil einer wesentlich umfassenderen Agenda, die man beim WEF nachlesen kann. Und die wird dir nicht gefallen, denn das Ziel ist ein totalitärer Sozialismus. Alle Altparteien sind im Grunde dieser Agenda verschrieben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst nonbinary, queer, pan, crossdresser
Adomox  04.08.2021, 17:48
Probleme zu schaffen, um dann vermeintliche Lösungen anzubieten, hat seit rund 10 Jahren Hochkonjunktur - siehe Klimawandel, Corona, Elektromobilität

Klimawandel und Corona sind also erschaffene Probleme, damit man für diese eine vermeintliche Lösung anbieten kann? Wenn du das wirklich ernst meinst, sollte hoffentlich jedem klar sein, wie ernst man deine Antwort nehmen sollte.

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joangf  04.08.2021, 17:54
@Adomox

Ja, das meine ich ernst. Und wenn du ergebnisoffen recherchierst, wirst du zu dem gleichen Schluss kommen. Aber das ist deine Entscheidung.

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Adomox  04.08.2021, 17:56
@joangf

Wenn ich ergebnissoffen recherchiere, werde ich nicht zu deinem Ergebnis kommen, da ich peer-reviewte Studien aus Fachjournals irgendwelchen dubiosen Seiten und YouTube-Profs vorziehe. Vermutlich sind diese Journals aber auch Teil der großen Verschwörung.

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joangf  04.08.2021, 18:14
@Adomox

Es ist ganz allein deine Sache, wie du mit Informationen umgehst.

Da du dich durch Vorverurteilung meiner Quellen (die du gar nicht kennst) schon vorab vor Informationen zu schützen versuchst, die deine Ansichten gefährden könnten, stehst du dir bei einer ergebnisoffenen Recherche zur Zeit noch selbst im Weg. Und solange das so ist, solltest du einfach glauben, dass ich Unsinn erzähle.

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domtom1975  04.08.2021, 21:31
@joangf

Wenn man in der Regel ergebnisoffen recherchiert dann kommt aber was anderes heraus lieber joangf.

Dass der Klimawandel menschengemacht ist und dass es Corona gibt weiß mittlerweile jedes Volksschulkind

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domtom1975  05.08.2021, 13:00
@joangf

Ihre Herangehensweise ist aber dauerhaft nicht schlüssig, wenn sie immer einer Minderheit von Meinungsbildung Recht geben wollen. Hinterfragen ist gut und wichtig, aber man darf bei bestimmten Themen nie den Pfad der Wissenschaft verlassen. Zudem macht es auch mal Sinn das eigene Misstrauen über Bord zu werfen. Das erweitert nämlich auch den Horizont

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Was spricht dagegen, das Gendern ersatzlos zu streichen, indem man das Grund eliminiert? Sprich, feminine und maskuline Artikel schlichtweg wegzulassen und nur noch neutrale zu verwenden? Natürlich würde es zunächst seltsam klingen, aber es würde auf ein Schlag jegliches Unsinn, welches das Sprachwissenschaft in das Vergangenheit verursacht hat, beseitigen.

Ohne moderne Auswüchse als Beispiel heranzuziehen, warum heißt es denn 'Die Polizistin', aber nicht 'Der Polizister'? Das Polizist hätte dieses Problem nicht, während das unbekannte Straftäter vollkommen zurecht kein bestimmtes Geschlecht hat und nein, das Täter ist trotz der Endung nicht zwanghaft männlich, sondern schlicht ein Person, das eine Tat tat. Es gibt unzählige Beispiele, in denen was auch immer krampfhaft verweiblicht wird, ohne dass ein offensichtliches Grund existiert. Dabei könnte alles so einfach sein.

Zu 1:

Ich finde es eher verwerflich, sich so krass auf das Geschlecht zu fokussieren. Mit dem Generischen Maskulinum werden alle mit einbezogen und man kann sich auf den Inhalt konzentrieren, nicht auf die zig Geschlechter, an die der Inhalt adressiert ist. Man könnte ja auch anstatt Geschlechtern die Hautfarben erwähnen. "Liebe Weiße, liebe Schwarze, liebe Rote, liebe Gelbe etc". Die Hautfarbe ist aber genau so uninteressant wie das Geschlecht.

Zu 2:

Dem kann ich teilweise zustimmen. Ich glaube, dass es dazu auch Studien gibt. Aber viel wichtiger, als das Gendern, ist es doch, den Mädchen klar zu machen, dass auch sie handwerkliche Berufe erlernen können und dass Jungs genau so soziale Berufe erlernen können.

Grundsätzlich habe ich aber nichts gegen das Gendern. Wer will, der kann Gendern. Ich bin aber auch nicht böse, wenn man es nicht tut. Ich bin übrigens eine Frau.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor of Arts in Soziologie & Ethnologie

zu 1.: Es geht viel mehr um die un(ter)bewusste Assoziation die wir mit bestimmten Formen (insbesondere dem generischen Maskulinum) haben als um das bewusste Angesprochenfühlen.

2.: Das haben verschiedene Studien gezeigt, ja.

Doch wie viel Wahrheit ist eigentlich daran ?

Das kann man entsprechenden Studien entnehmen, deren Ergebnisse man dann für sich selbst einordnen kann.

Rechtfertigt eine sehr kleine Minderheit von Non-Binären eine radikale Umstellung der Sprache und wo bleiben dort unsere demokratischen Prinzipien ?

Es geht bei gendersensibler Sprache nicht nur um Menschen jenseits von männlich/weiblich, sondern auch um weibliche Menschen.

Und wie "wahr" sind diese Studien ? Gibt es keinen Weg dieses Problem anders zu lösen ?

Studien in peer-reviewten, etablierten Journals kann man i.d.R. glauben. Insbesondere dann, wenn sie in ihren Ausführungen jenseits von ideologischen Ansichten schreiben.

Hier wird sich nur auf das "moderne" gendern mit "*" etc. bezogen.

Man kann die verschiedenen Formen gendersensibler Sprache nicht einfach voneinander abgetrennt betrachten, da sie Teile eines großen Ganzen sind. Sicherlich führen verschiedene Formen zu verschiedenen Ergebnissen; im Endeffekt verfolgen sie aber alle das gleiche Ziel.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"