An die Toleranten Menschen: Was ist eure Meinung zu Xenogendern?

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Ich bin selbst non-binary und sehe das Thema grundsätzlich kritisch.

Auf der einen Seite helden Xenogender wohl manchen Leuten, ihre Identität auszudrücken.

Aber ich sehe zunehmend, dass beispielsweise nicht-binäre Menschen immer weniger nicht ernst genommen werden, weil einige Menschen es zu weit treiben und wir dadurch an Respekt verlieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community
Seraphiel0  23.06.2023, 17:58

Das ist dieselbe Rhetorik, die auch binäre Transpersonen benutzen, die was gegen uns Nichtbinäre haben.
Das ist dieselbe Rhetorik, die auch lesbische und schwule Menschen benutzen, um sich von Transpersonen aller Art abzugrenzen.

Und ich habe deshalb für dich dieselbe Frage: Glaubst du wirklich, das die Leute vor dir Halt machen? Wenn sie mit dir gemeinsam die eine Gruppe von Leuten, die niemand weh tun und einfach ihr Leben leben wollen, verdrängt haben - was lässt dich glauben, dass sie nicht dich als nächstes vernichten wollen?

Nicht die Leute, die vor dir nicht ernst genommen wurden sind schuld. Die Leute, die uns alle nicht ernst nehmen, sind das Problem.

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Ich persönlich habe eine recht positive Einstellung der Sache gegenüber. Im Endeffekt sollte jede/r das machen, durch was they sich wohlfühlt. Es tut uns ja nicht weh, wenn diese Wesen sich mit Xenogendern identifizieren und/oder gegeben falls sogar Neopronomen verwenden. Denn es beeinflusst ja nicht Günters oder Brigittes Leben, als was sich they identifiziert.

Etwas schwierig wird es dann bei Neopronomen, da die Leute diese einfach abweisen können und mit Absicht/oder auch nicht, falsche bzw. den Normen entsprechende Pronomen verwenden können. Da wird es dann für die schwierig, die diese Pronomen benutzen. Und es ist uns vermutlich allen klar, das die älteren Generationen und auch Menschen aus den Jüngeren dagegen ein werden. Und da man sie nicht zwingen kann, diese zu verwenden, wird die Sache schwierig. Da müssen leider die, die sich eben mit Xenogender identifizieren/Neopronomen benutzen, von solchen Leuten fernbleiben und sich so gut wie möglich nur mit denen abgeben, die sie tolerieren und akzeptieren. Aber es ist eben auch klar, dass dies keine Lösung auf Dauer sein kann.

Zusammengefasst bereitet dieses Thema also ein paar Probleme mit der Gesellschaft drumherum, aber ich persönlich akzeptiere es voll und ganz.

(Da ich mich nebenbei bemerkt auch in gewisser weise unterschwellig mit solchen Identifiziere)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 4 Jahre in der LGBTQ+ Community und selbst queer

Ich weiß, dass viele Menschen Xenogender nicht verstehen und auch nicht ernst nehmen. Und dass das auch auf den Rest der Community abfärbt. Trotzdem sehe ich sie positiv, es fehlt in meinem Augen hauptsächlich Aufklärung (und zwar nicht erst bei lange erwachsenen Personen).

Xenogender sind gerade für viele nicht neurotypische Menschen (zB. autistische Personen - wie mich) eine schöne Art, ihr Gender auszudrücken. Wir können es eben nicht alle mit den sonstigen Kategorien beschreiben.

Ich bin genderfluid und zwar zwischen vielen nicht-binären Geschlechtern umd dabei auch schon manchen Xenogendern. Das ist für mich meine eigene Sache, ich rede nicht oft darüber weil es für mich reicht selber zu wissen, was ich bin. Wenn sich mein Gender mal nicht mit den anderen Labeln beschreiben lässt sondern sich wie zB. Winter anfühlt, dann ist es gut für mich, ein Wort zu haben (und ich sage ja nicht, dass ich der Winter wäre, meine Identität lässt sich nur damit beschreiben). Andere Leute finden es natürlich auch schön, wenn sie in einem (möglichst sicheren) Umfeld davon erzählen können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – queer und nicht-binär, habe mich viel mit LGBT+ beschäftigt

Da sozales Geschlecht ja ohnehin immer ein Konstrukt der sozialen Welt ist, warum nicht jemanden so beschreiben lassen wie die Person sich fühlt? Es bleibt bei den absolut selben Tatsachen. Ich hab nix dagegen.

Wo es schwierig wird ist, wenn von mir verlangt wird, dass ich das intuitiv verstehe und angemessen drauf reagiere. Sorry, ich kann eben nicht nachvollziehen, wie man sich als Xenogender fühlt. Das hindert mich zwar nicht daran die Person zu akzeptieren, aber wenn Ziel der Selbstbeschreibung eine Verständigung über etwas ist, dann bin ich bei allem raus was mehr ist als "dieser Mensch hat es schwer, weil es grundsätzlich so gut wie unmöglich ist sich in ihn hineinzufühlen in diesem einen doch sehr grundlegendem Aspekt".

Bei Xenogender will man nicht wirklich eine Katze, eine Maus oder ein Kaktus sein. Die Begriffe dienen nur zur Veranschaulichung, wie man sich fühlt. Und dabei bedient man sich zB auch an Archetypen und Metaphern:

Manchmal handelt es sich dabei um Metaphern, manchmal um eine Beschreibung von Einflüssen anderer Aspekte einer Person oder der Umgebung.

https://lgbta.fandom.com/wiki/Xenogender

Was ist eure Meinung zu Xenogendern?

Nicht mehr oder weniger legitim als zB agender oder bigender. Aber farbenfroher und oft lustiger beschrieben.

Ich könnte auch nicht gut begründen, warum agender gelten soll, aber nicht catgender.

Und eine PersiaX braucht kein catgender, um gegen nonbinary zu wettern und für absurd zu erklären.