Wie vergeht die Zeit wirklich?
Als Kind vergeht die Zeit ganz langsam. Eine Stunde fühlt sich so lang an. Als Erwachsener vergehen die Jahre so schnell, ohne es zu merken.
Woran liegt das?
8 Antworten
Zeit nimmt man nur wahr, wenn man darauf wartet, dass sie vorbeigeht. Viele, die im Autobahnstau stehen, nehmen einen Umweg über die Dörfer und kommen nicht früher an, fühlen die Zeit aber kürzer weil sie etwas zu tun haben. Meine Kindheit hat nicht lange gedauert, weil ich viel Beschäftigung hatte.
Wie schnell für einen die Zeit psychologisch vergeht, hängt nicht zuletzt auch von der jeweiligen Situation ab.
In der Kindheit und Jugend verändert und entwickelt sich allerdings sehr viel in recht kurzer Zeit. Der zeitliche Verlauf etwa zweier Jahre hat im Alter von 7 oder 15 wesentlich größere Bedeutung als im Alter von 30 oder 40.
Die Zeit wird im Erwachsenenalter bewusster und differenzierter wahrgenommen, auch in Bezug auf eine Vergangenheit, die man in der Jugend so noch nicht in diesem Umfang hat. Das Leben gestaltet sich erwachsen routinierter und monotoner als davor, wo Dinge einfach sehr intensiv geschehen, erstmalig bzw. einmalig und prägend sind.
Man muss eine Zeitdauer ja auch in Relation zur bisher vergangenen Zeit und gesamten Erfahrung setzen. Ein Jahr ist verglichen mit bisher fünf oder zehn bewusst erlebten Jahren viel mehr als im Vergleich zu zwanzig oder dreißig Jahren.
Als Erwachsener nimmt man die Zeit wahr, die vergangen ist, man blickt zurück. Als Kind lebt man einfach vor sich hin, da ist Zeit kein Thema. Die leben eher im hier und jetzt.
Ich hätte noch Kind gesehen, dass gesagt hätte, UHH, das letzte Jahr ist aber schnell vergangen, bei Erwachsenen hört man das öfter.
Hi, als Kind erlebt man die ersten Erfahrungen im Leben sehr intensiv. Diese intensiven Erlebnisse können einem sehr lang vorkommen, weil man so fasziniert oder aufmerksam ist und jede Sekunde lebt. Auch kann man als Kind es kaum abwarten älter zu werden und und wie die Großen zu sein. Das Warten bis man älter wird kann einem auch sehr lang vorkommen.
Als Erwachsener lebt man sehr mechanisch, vieles macht man gewohnheitsmäßig, vielleicht sogar unbewusst. Deshalb lebt man die Zeit nicht mehr so intensiv, sie streift einfach an einem vorbei.
Zeit verrinnt schnell, wenn es viel Notwendiges und oder Interessantes zu tun gibt. Inwiefern man dem Tätigkeitszwang (Alfred Adler) nachkommt.