Wie soll man einem Analphabeten und Messi Ordnung und Organisation im eigenem Haus beibringen?

10 Antworten

Das Messie-Syndrom ist eine ernste, psychische Erkrankung auf dem Zwangsstörungsspektrum. Einem Menschen, der darunter leidet, zu sagen, er solle einfach mal aufräumen, ist ungefähr so als würde man einem querschnittsgelähmten Menschen sagen, er solle einfach mal aufstehen.

Das einzige, was du dort tun kannst, ist, darauf hinzuwirken, dass deine Eltern mit ihrem Hausarzt darüber reden und sich in Therapie begeben. Um die Ursache zu behandeln, nicht das Symptom.

Allerdings besteht bei psychischen Erkrankungen oft das Problem, dass die Erkrankung selbst die Menschen davon abhält, sich in Therapie zu begeben. Und Zwangstherapie geht nur bei akuter, massiver Eigen- oder Fremdgefährdung. Beim Messie-Syndrom ist das meist dann der Fall, wenn das Horden Ausmaße annimmt, bei denen das Ordnungs- oder Gesundheitsamt hygienische Gefahren für die Menschen selbst oder auch Menschen im Umfeld sieht. Aber das ist bei gestapelten Werbeprospekten eben noch lang nicht der Fall.

Aber bist du sicher, dass sie wirklich horden - und nicht einfach nur komplett überfordert von der Haushaltsführung sind? Wenn du schreibst, dass dein Vater jetzt Pflegegrad 4 hat, spricht das ja sehr dafür, dass er schon lange gesundheitlich stark eingeschränkt ist. Und da kann es natürlich auch einfach eine absolute Überforderung sein, die Werbeprospekte zum Papiermüll zu bringen. Wie reagieren sie denn darauf, wenn du anbietest, ihnen beim Aufräumen zu helfen oder das auch komplett für sie zu übernehmen?


christl10 
Beitragsersteller
 07.12.2024, 19:37

Was bringt das indem ich in einer Woche Ordnung in das Haus bringe und es in 3 Monaten wieder genauso ausschaut wie vorher weil sie es nie gelernt haben Ordnung zu schaffen?

Auch eine Therapie bringt nichts, denn sie verstehen den Arzt oder den Therapeuten nicht was er sagt. Sie sind mit 20 aus Italien nach Deutschland und können bis heute nicht richtig Deutsch. Manchmal reden sie 100 Sätze und Du weißt nicht was sie wollen, weil sie sich nicht ausdrücken können und alles durcheinander reden. Sie haben im Leben noch nie eine Interpretation oder einen Aufsatz geschrieben....wie denn auch ..ohne Schulbildung.

HappyMe1984  07.12.2024, 19:38
@christl10

Was genau willst du denn gerade mit diesen Fragen hier bei GF bezwecken, was ist dein Ziel, was erhoffst du dir von den Antworten hier?

HappyMe1984  07.12.2024, 19:47
@christl10

Oben steht ein möglicher Lösungsansatz, eigentlich sogar zwei. Aber bei denen schreibst du nur, wieso das angeblich alles nicht geht... Lösungsorientiert ist schon anders, oder?

christl10 
Beitragsersteller
 07.12.2024, 19:55
@HappyMe1984

Ist auch keine Lösung. Habe auch geschrieben warum!

HappyMe1984  07.12.2024, 21:09
@christl10

Kennst du den Grundsatz, "Wer will, findet Lösungen, wer nicht will, findet Gründe"? Du hast Gründe gesucht, wieso die Lösungen nicht gehen. Ohne zu überlegen, wie sich die Lösungen vielleicht doch umsetzen ließen. Ohne es zumindest zu versuchen. Direkt "Nee, geht nicht, weil...".

Für mich macht das eher den Eindruck, dass du Bestätigung dafür suchst, dass deine Eltern chaotische, lernunwillige Messies und Analphabeten sind, denen man nicht helfen kann. Vielleicht, weil du das Gefühl hast, für sie verantwortlich zu sein? Weil dich diese Verantwortung bei dieser schwierigen Situation belastet und überfordert?

Als Gedankenanstoß hierzu: Es sind die Eltern, die sich für ein Kind entscheiden - nicht anders herum. Kinder haben dabei kein Mitspracherecht, es wird für sie und über ihre Köpfe hinweg entschieden, dass sie als Kinder dieser Eltern geboren werden und leben sollen. Somit sind es die Eltern, die ihren Kindern alles schulden, während die Kinder ihren Eltern gar nichts schulden. Wenn Kinder ihre Eltern unterstützen, ihnen helfen, für sie Verantwortung übernehmen, dann rein aus freien Stücken! Dazu ist kein Kind den Eltern gegenüber irgendwie verpflichtet, auch nicht moralisch.

Wenn also die Beziehung zwischen Eltern und Kindern nicht so ist, dass Kinder das freiwilig tun wollen, ist das nicht der Fehler der Kinder, sondern der Eltern, die es aus unterschiedlichsten Gründen nicht geschafft haben, eine solche Beziehung mit ihren Kindern aufzubauen und zu erhalten, auf deren Basis man das gern füreinander tut.

Vielleicht hilft dir dieser Ansatz, um dich von Gefühlen einer vermeintlichen Pflicht zum Helfen ein wenig frei zu machen. Schau dann noch mal auf die Situation, bedenke, dass deine Eltern erwachsene Menschen sind, die in erster Linie für sich selbst verantwortlich sind. Überlege dann, ob, wo und wie du Hilfe anbieten könntest und möchtest. Und genau in dem Maß machst du es dann.

Und das dann auch durchaus ergebnisoffen und mit der Einstellung, dass deine Eltern diese Hilfe auch ablehnen dürfen! Wie gesagt - es sind erwachsene Menschen, die ihre eigenen Entscheidungen treffen können und dürfen, genau so, wie sie die Konsequenzen dieser Entscheidungen dann auch selbst tragen müssen.

christl10 
Beitragsersteller
 07.12.2024, 21:16
@HappyMe1984

Danke für Deinen langen Beitrag auch wenn ich nicht viel daraus gelernt habe.

Als Sohn fühle ich mich schon etwas verantwortlich und ich helfe auch in machen Sachen vor allen in bürokratischen Angelegenheiten die sie nicht verstehen und auch überfordern. Alles andere macht keinen Sinn, denn was sie in über 70 Jahre nicht gelernt haben werden sie auch den Rest ihres Lebens nicht mehr lernen und ändern. Was ich nicht bergeifen kann ist daß man sein Leben lang nichts daran ändern will...und nichts dazu lernen will.

Wenn du angst um die gesundheit hast kannst du auch das Gesundheitsamt informieren


christl10 
Beitragsersteller
 07.12.2024, 19:21

Nein...so schlimm ist das nicht. Sie wohnen nicht im Stall, sondern in einem Haus.

Es gibt im Baumarkt "Euroboxen". Die sind normiert und können sicher gestapelt, mit Rädern versehen oder mit Deckeln.

Das kann im ersten Moment schon einiges ordnen, indem man den Kram dort zuerst unterbringt und die Kisten stapelt. Sieht schon viel besser aus als erster Schritt.

Wie soll man einem Analphabeten und Messi Ordnung und Organisation im eigenem Haus beibringen?

Der Haushalt Deiner Eltern geht Dich im Prinzip nichts an. Gerade Menschen mit wenig finanziellen Mitteln neigen dazu Dinge aufzuheben, in der Annahme sie irgendwann noch einmal nutzen zu können.

Entweder Du bietest tätliche ( und auch wirtschaftliche ) Unterstützung an oder Du hältst Dich da raus.


christl10 
Beitragsersteller
 09.12.2024, 07:25

Sie sind zwar in Armut aufgewachsen, sind mittlerweile jedoch Millionäre, weil sie so sparsam waren und immernoch sind. Somit haben sie keine finanzielle Sorgen.

Na, da scheint ja der Apfel nicht weit vom Stamm gefallen zu sein!

Wie lange schieben Sie selber bereits ihr Rentnerdasein ohne echte Bechäftigung in reiner Sammelwut?


christl10 
Beitragsersteller
 07.12.2024, 19:22

Bei mir ist es sehr ordentlich, das hat mit meiner Rente nichts zu tun. Immerhin habe ich einen Schulabschluß und auch eine Ausbildung beendet.

schelm1  07.12.2024, 19:27
@christl10

Na dann preisen Sie sich mal glücklich, das diese alternden Messis und Anaphabeten so etwas wie Sie, wenn auch ohne sonderliches Durchhaltevermögen, was Ihre eigene berufliche Arbeti angeht, hinbekommen haben!

Seien Sie dankbar, statt hier über ihre Eltern schlecht zu schreiben.