Wie oute ich mich?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

ein erstes Outing hast Du hier schon gemacht. Dafür herzlichen Glückwunsch;)

Ich würde mir an Deiner Stelle Informationsmaterial raus suchen und das in einem ruhigen Gespräch Deinen Eltern geben. Du hast nichts zu verlieren da die beiden dich als ihr Kind lieben. Lass ihnen einfach Zeit das zu verarbeiten. Sage ihnen wie lange du dich schon so fühlst.

Ich wünsche Dir alles Gute dafür

janny31 
Fragesteller
 05.09.2023, 09:05

Danke mein erstes ist es allerdings nicht meine freunde wissen es schon

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Vielleicht fällt es dir leichter, das Thema anzusprechen, wenn du die Reiz- und Schubladenbegriffe - vorerst - ausklammerst und einfach über dein Gefühl sprichst, dich nicht so ganz wohlzufühlen als Mädchen/Frau/weibliches Wesen bzw. eher wie ein Junge eben.

Ein guter "Helfer" ist übrigens der berühmte Roman "Die Verwandlung" von Franz Kafka: Die Erfahrung, sich im falschen Körper zu fühlen, wurde wohl nie so eindringlich geschildert.

Miniaturwelt  05.09.2023, 09:14

Auch heute noch ein Meisterwerk!

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Hallo janny31,

auch wenn die Gesellschaft hier eine Erwartungshaltung hegen mag, bist Du niemandem eine Rechenschaft über Deine geschlechtliche Identifikation schuldig.

Wo man in der Familie einen nahen Umgang miteinander pflegt, sei das Thema geschlechtliche Identifikation gerade in unserer heutigen Zeit schon mal gern auf dem Tisch. So kannst Du ganz normal darüber sprechen - insbesondere, wenn Deine Eltern dem gegenüber nicht abgeneigt stehen.

Sprich das Thema zunächst einmal ohne Bezug auf Deine Person an. Dann stelle im Gespräch oder in weiteren Momenten immer mehr den Bezug zu Dir her. Sprich dann darüber, wie Du Dich wahrnimmst, vielleicht auch, wie Dir die Identifikation bewusst wurde. Das alles mag in dem thematischen Umfeld generell für Menschen sehr interessant sein, Deine Eltern wegen der Nähe zu Dir umso mehr interessieren.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Garlond  05.09.2023, 12:16
auch wenn die Gesellschaft hier eine Erwartungshaltung hegen mag, bist Du niemandem eine Rechenschaft über Deine geschlechtliche Identifikation schuldig.

Den Satz verstehe ich nicht. Wir sind ja noch Lichtjahre davon entfernt uns gegenseitig nur noch als Erdbewohner zu sehen.

Hier geht es doch nicht darum, Rechenschaft abzulegen, sondern darum richtig wahrgenommen zu werden.

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EarthCitizen20  05.09.2023, 12:30
@Garlond

Richtig wahrgenommen werden kann ein Mensch immer, wie wie sie*ihn gerade antreffen. Oder würde ein Mensch nur richtig wahrgenommen, wenn sie*er augenscheinlich im biologischen Geschlecht erkennbar wäre?

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Garlond  05.09.2023, 13:31
@EarthCitizen20

Ne, ich denke da reden wir aneinander vorbei.
Es geht um die Geschlechtsidentität. Die kann man zum einen ohnehin nicht immer richtig wahrnehmen und zum anderen sehe ich das wie einen Namen.
Man kann sich vormachen jemand sieht aus wie ein Peter. Er kann aber durchaus Martin heißen. Und es ist nichts anderes wenn es statt Peter vielleicht Petra ist.
Aber darum geht es eben, das jemand mit seiner Identität wahrgenommen werden möchte. Ich möchte Garlond genannt werden und nicht Maximilian oder Helga. Und das kann ich nur dadurch erreichen, dass ich meinen Namen oute.
Und bei jemandem, bei dem man das Geschlecht nicht offensichtlich ausmachen kann, sei es weil es Trans ist oder einfach weil er z.B. Adrogyn ist, muss sich halt entsprechend outen, wenn er entsprechend angesprochen werden möchte.

Die Person muss wie gesagt keine Rechenschaft ablegen, aber sie muss halt auf die Fakten hinweisen, wenn sie dementsprechend behandelt und gesehen werden möchte und die Fakten nicht offensichtlich erkennbar sind.

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EarthCitizen20  05.09.2023, 14:48
@Garlond

So darf ich hier auf der Plattform auch EarthCitizen genannt werden, damit wäre ich eindeutig identifiziert. Dabei ist meine geschlechtliche Identifikation von keiner Bedeutung.

Wenn jemand falsch angesprochen würde, lässt sich das korrigieren, und eine von einem biologischen Geschlecht vielleicht abweichende Identifikation wäre Gesprächsthema.

Wenn jemand ein gesundheitliches Thema hat, mag das biologische Geschlecht wieder ausschlaggebend für eine Behandlung sein.

Ich unterscheide zwischen der Identität, die einen benennt, vielleicht noch eindeutig mit vollem Namen und Geburtsdatum, und einer geschlechtlichen Identifikation wie ein biologisches Geschlecht, die vielleicht auch ein "Schlüssel" zur Identität sein könnte aber nicht braucht (wenn es z.B. zwei X Y am N-ten geboren gäbe, die in der geschlechtlichen Identifikation unterschiedlich wären oder sich im biologischen Geschlecht unterscheiden). In vielen Fällen ist im begrenzten Umfeld der Name eindeutig.

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Garlond  05.09.2023, 17:41
@EarthCitizen20
Wenn jemand falsch angesprochen würde, lässt sich das korrigieren, und eine von einem biologischen Geschlecht vielleicht abweichende Identifikation wäre Gesprächsthema.

jup, und genau das nennt man

outen
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