Wie muss sich ein Christ verhalten, der unter Androhung von Folter und Tod gezwungen wird, seinem Glauben abzuschwören und ein schweres Sakrileg zu begehen?

15 Antworten

Ich weiß nicht wie sich ei Christ verhalten muss, denn es gibt unterschiedliche Ansichten, was heutzutage ein Christ ist. Ich weiß nur, dass mir mein Glaube an das, was Jesus den Evangelien nach lehrte, so wichtig ist, einschließlich der Aussichten auf ein Leben nach dem Tod, dass ich mir durch nichts schon auch meinen persönlichen Glauben nehmen lassen würde, selbst wenn man mir damit droht, mich zu töten. Aber bevor man mich foltern würde, würde ich vermutlich versuchen, mich lieber selbst umzubringen.

GandalfAwA  23.12.2022, 22:14

Ich denke auch unter Folter wird es Dir Jesus sehr gerne verzeihen, wenn Du dem Peiniger Märchen erzählst....

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JTKirk2000  25.12.2022, 12:23
@GandalfAwA

Weiß ich nicht, aber lebensmüde bin ich ohnehin, nur eben nicht mehr selbstmordgefährdet, aber wenn mich jemand foltern will, sehe ich im Tod die bessere Alternative.

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GandalfAwA  25.12.2022, 13:12
@JTKirk2000

Hallo JTKirk, Oh...., bist Du eventuell sehr krank, oder warum lebensmüde? 😢

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Hallo Jim,

Diese Frage wird Dir jeder vermutlich anders beantworten. Je strenger & perfektionistischer ein Mensch denkt, desto eher wird er glauben, er muss auch unter schlimmster Folter stark bleiben.

Ich finde, ja man sollte zu seinem Glauben stehen auch wenn man Nachteile dadurch bekommt, aber Folter ist ja etwas ganz anderes. Jesus will ganz sicher nicht, dass seine Schafe sich foltern lassen.

Jesus sagt: Die Wahrheit wird Euch freimachen. Zur Freiheit kann auch gehören, einem Gewaltregime Märchen zu erzählen.

Ich habe diesen Film auch gesehen und finde es absolut berechtigt, in solchen Ausnahmesituationen der Ausnahme angemessen zu reagieren. 🙏 💖

JESUS lehrt: ICH BIN gekommen auf Mich zu nehmen die Sünden der Welt. Wer MIR nachfolgt, muss dazu auch bereit sein.

Die folgende Offenbarung lässt dies genau verstehen und gibt eine gute Hilfestellung für unseren Weg zum VATER in tiefer Liebe von Herz zu HERZ. Bedenken wir dabei, dass ER uns jede Sekunde hilft auf diesem Weg, insbesondere auch jetzt durch diese schwere Erdenzeit:

"Wir ahnen, daß es einer Offenbarung bedarf, um den Sinn zu verstehen, den das heilige Geschehen birgt [Anm.: Gemeint ist das Geschehen im Garten Gethsemane]. Wir sollen ja nicht nur am Garten gläubig vorübergehen. — Nun lauschen wir dem Wunderwort. — "Freunde, der erste, glatte Tafelstein ist ein großes Verhängnis für die Menschen. Auch euch bedeutete er manche Klippe und — ist es noch. Der Stein ist die Not, nicht minder die Sinneslust. Die zwiespältige Seele stößt sich zweimal daran. Jener Seelenteil, der Tiefe entsprungen, sagt: 'Warum schickt Gott mir die Not?! Bin ich nicht gläubig?' Bei dieser Frage rollt die Versuchung so recht den Stein in den Vordergrund, daß das Kind sich daran reißen und stoßen soll. Geht aber jemand trotz Gott-Erkenntnis die Freudenwege der Weltlust und erwacht plötzlich darüber, weil die Jesu-Stimme mahnend ruft, dann möchte der Mensch nur zu gern beschönigen, sich entschuldigen: Es war nur eine harmlose Freude; oder: Wir sind nun mal Menschen. — Bei diesen Gedanken tritt des Steines Glätte mit der Einflüsterung hervor: Es war nicht schlimm, es war keine Sünde. — — —

Darüber versinkt euch die ringende, betende Heilandsstimme und ihr hört sie nicht mehr. Alsbald fallt ihr in Schlaf. Ich aber sage euch", des Engels Worte tönen mit schwerem Ernst in unsern Herzen wider, "hütet euch vor jeder Lauheit im Dienste des Herrn; denn wen der Ewig-Heilige UR, der Ewig-Einzige und Wahrhaftige Selbst in Seinen Christus-Garten führte, muß wachen und beten! Nicht steht ihr ferne der Wahrheit und Erkenntnis, nicht braucht ihr — den kleinen, schwachen Kindlein gleich, denen eine Kreuzeslast zu schwer ist — an der Pforte nur-gläubig vorüber zu gehen. Ruft euch die Glocke zum Dienst, so eilet! Werft alles hinter euch wie Lot, der sich nach nichts umwendete was sein war. Wenn jemand eurer Hilfe bedarf, es sei Freund oder Feind, so wendet euch weder nach Gut oder Zeit um, denn dann ruft euch die Stimme des heiligen Beters: 'Könnt ihr nicht wachen? Seht, die Stunde kommt bald! Wollt ihr euch gegenseitig im Geist und in der Wahrheit dienen, so säumt nicht, denn der Herr hat euch vom ersten Schlafe auferweckt. Oder — soll die heilige UR-Seele um eurer Trägheit willen ‚betrübt sein bis in den Tod'? —? Freunde, ich rufe euch, folgt den Spuren des Meisters aller Ewigkeit!

Die Überwindung muß euch leicht sein, denn wer diese Worte erkennt, befindet sich schon lange in Gottes Sonderschule und hat aus Seinem Reiche eine um die andere Gnade empfangen — ohne Unterlaß. Bedeuten euch die Freuden der Welt noch etwas? Können eures Leibes Lust, Verlangen nach leichtem Leben euch noch locken? Ich sage euch, wenn es noch über euch kommt, so denkt an den ersten, den glatten Gebetstein, an dem JESU Sein HERZ opferte. Das gab Er dem Schöpfer! Tut auch ihr es ernstlich, so wird die Stimme der Geduld euch trösten, aus der Lauheit helfen, wie einst die Jünger geweckt wurden. —

Aber damit habt ihr euer Ziel noch lange nicht erreicht. Jetzt erst beginnt der härtere Weg, denn Freunde und Freuden locken. Das geschieht oft so harmlos, daß ihr es kaum merkt. Dabei wird manche Stunde geraubt, die besser dem Herrn aller Heerscharen dargebracht wäre. Auch gönnt die Seele sich gern ein Ausruhen und sagt: Ein Ausgleich muß sein! — Ja, wenn ihr Maß und Ziel solchen Ausgleichs richtig kennen würdet, dann wäre das Wort gerechtfertigt. Noch seid ihr nicht so weit, werdet es aber sein, wenn ihr den Gethsemane-Weg lebendig nachlebt. Doch seid auch nicht über euch betrübt, denn die Dornen und dunklen Bäume müssen sein. Die Steine sind die Sünden, die Dornen eures Lebens Sorge, die Bäume eure Angst, die sich euch verstecken heißt wie Adam und Eva. Überwindet alles zuerst dem Äußeren nach, dann seid ihr am zweiten Gebetstein angelangt.

Der Stein der Furcht! verwittert, rissig, rauh, — hat er ja alle Furcht in sich gesammelt, die einst das erste Menschenpaar befiel, da es Edens Schutz verlassen und zitternd vor des Schöpfers Allmacht stehen mußte. Diese Furcht kam über die Menschheit aus der Sünde wider den Heiligen Geist. Darum rang Christus im zweiten Gebetskampf mit dem GEIST in Sich.  ̲D̲e̲n̲n̲ ̲b̲i̲s̲ ̲d̲a̲h̲i̲n̲ ̲w̲a̲r̲ ̲d̲i̲e̲ ̲h̲e̲i̲l̲i̲g̲e̲ ̲B̲e̲d̲i̲n̲g̲u̲n̲g̲ ̲n̲i̲c̲h̲t̲ ̲a̲u̲s̲g̲e̲l̲ö̲s̲c̲h̲t̲,̲ ̲w̲e̲l̲c̲h̲e̲ ̲l̲a̲u̲t̲e̲t̲e̲:̲ ̲'̲D̲i̲e̲ ̲S̲ü̲n̲d̲e̲ ̲w̲i̲d̲e̲r̲ ̲d̲e̲n̲ ̲G̲e̲i̲s̲t̲ ̲w̲i̲r̲d̲ ̲n̲i̲c̲h̲t̲ ̲v̲e̲r̲g̲e̲b̲e̲n̲!̲'̲ ̲D̲i̲e̲ ̲B̲a̲r̲m̲h̲e̲r̲z̲i̲g̲k̲e̲i̲t̲ ̲s̲e̲t̲z̲t̲e̲ ̲d̲a̲g̲e̲g̲e̲n̲:̲ ̲'̲G̲e̲b̲e̲ ̲I̲c̲h̲,̲ ̲d̲e̲r̲ ̲V̲a̲t̲e̲r̲,̲ ̲M̲e̲i̲n̲e̲n̲ ̲S̲o̲h̲n̲ ̲z̲u̲m̲ ̲S̲c̲h̲ö̲p̲f̲u̲n̲g̲s̲o̲p̲f̲e̲r̲,̲ ̲s̲o̲ ̲s̲o̲l̲l̲ ̲d̲a̲s̲ ̲S̲c̲h̲ö̲p̲f̲u̲n̲g̲s̲o̲p̲f̲e̲r̲ ̲a̲l̲l̲e̲ ̲S̲ü̲n̲d̲e̲n̲ ̲l̲ö̲s̲e̲n̲!̲!̲ Das war das letzte Ringen, der Last-Ausgleich der sieben Eigenschaften, eingeschlossen in das Kelch- und Blutgebet. — Nun seht, viel — viel steht zu erfüllen euch bevor.

Die Barmherzigkeit verlangt zuerst, daß ihr eueren Feinden alles vergebt, was sie euch Böses tun, weil nur damit der Geist grundlegend in euch Sieger wird. ̲D̲e̲n̲ ̲N̲a̲m̲e̲n̲ ̲G̲o̲t̲t̲e̲s̲ ̲m̲i̲ß̲b̲r̲a̲u̲c̲h̲e̲n̲,̲ ̲i̲h̲n̲ ̲b̲e̲w̲u̲ß̲t̲ ̲v̲e̲r̲l̲e̲u̲g̲n̲e̲n̲,̲ ̲m̲i̲t̲ ̲a̲l̲l̲e̲n̲ ̲M̲i̲t̲t̲e̲l̲n̲ ̲I̲h̲n̲ ̲b̲e̲k̲ä̲m̲p̲f̲e̲n̲,̲ ̲a̲n̲d̲e̲r̲n̲ ̲M̲e̲n̲s̲c̲h̲e̲n̲ ̲d̲e̲n̲ ̲G̲l̲a̲u̲b̲e̲n̲ ̲s̲t̲e̲h̲l̲e̲n̲ ̲o̲d̲e̲r̲ ̲m̲o̲r̲d̲e̲n̲,̲ ̲s̲i̲n̲d̲ ̲S̲ü̲n̲d̲e̲n̲ ̲w̲i̲d̲e̲r̲ ̲d̲e̲n̲ ̲H̲e̲i̲l̲i̲g̲e̲n̲ ̲G̲e̲i̲s̲t̲.̲ Die Barmherzigkeit verlangte von Ordnung, Wille, Weisheit und Ernst zufolge des Blutopfers die umfassende Absolution auch von diesen Sünden. Die Schöpfer- und Priesterbedingungen konnten jedoch damit nicht aufgehoben, sie durften nur umwandelt werden. Die Umwandlung hieß

'Wiedergutmachung'!

 ̲V̲o̲r̲ ̲d̲e̲m̲ ̲E̲r̲l̲ö̲s̲e̲r̲t̲o̲d̲ ̲b̲l̲i̲e̲b̲e̲n̲ ̲a̲l̲l̲e̲ ̲S̲ü̲n̲d̲e̲n̲ ̲w̲i̲d̲e̲r̲ ̲d̲e̲n̲ ̲H̲e̲i̲l̲i̲g̲e̲n̲ ̲G̲e̲i̲s̲t̲ ̲u̲n̲g̲e̲s̲ü̲h̲n̲t̲;̲ ̲n̲i̲e̲m̲a̲n̲d̲ ̲w̲a̲r̲ ̲i̲m̲s̲t̲a̲n̲d̲e̲,̲ ̲s̲i̲e̲ ̲a̲u̲s̲z̲u̲g̲l̲e̲i̲c̲h̲e̲n̲.̲ ̲D̲e̲r̲ ̲G̲e̲b̲e̲t̲s̲k̲a̲m̲p̲f̲ ̲i̲n̲ ̲C̲h̲r̲i̲s̲t̲i̲ ̲G̲a̲r̲t̲e̲n̲ ̲u̲n̲d̲ ̲d̲e̲r̲ ̲G̲o̲l̲g̲a̲t̲h̲a̲ ̲g̲a̲b̲e̲n̲ ̲a̲l̲l̲e̲n̲ ̲K̲i̲n̲d̲e̲r̲n̲ ̲d̲i̲e̲ ̲M̲ö̲g̲l̲i̲c̲h̲k̲e̲i̲t̲,̲ ̲d̲i̲e̲s̲e̲ ̲S̲ü̲n̲d̲e̲n̲ ̲w̲i̲e̲d̲e̲r̲ ̲g̲u̲t̲z̲u̲m̲a̲c̲h̲e̲n̲,̲ ̲s̲e̲l̲b̲e̲r̲ ̲i̲n̲ ̲d̲a̲s̲ ̲f̲l̲i̲e̲ß̲e̲n̲d̲e̲ ̲H̲e̲i̲l̲s̲b̲l̲u̲t̲ ̲e̲w̲i̲g̲e̲r̲ ̲E̲r̲b̲a̲r̲m̲u̲n̲g̲ ̲e̲i̲n̲z̲u̲t̲a̲u̲c̲h̲e̲n̲.̲ Andere Sünden können durch rechte Reue und Bußwilligkeit vergeben werden; d.h. der Herr erläßt in Gnaden solche Schuld. ̲D̲i̲e̲ ̲G̲e̲i̲s̲t̲s̲ü̲n̲d̲e̲ ̲d̲a̲g̲e̲g̲e̲n̲ ̲m̲u̲ß̲ ̲a̲b̲g̲e̲a̲r̲b̲e̲i̲t̲e̲t̲ ̲w̲e̲r̲d̲e̲n̲.̲ ̲I̲s̲t̲ ̲a̲l̲l̲e̲ ̲S̲c̲h̲u̲l̲d̲ ̲b̲e̲z̲a̲h̲l̲t̲,̲ ̲w̲i̲r̲d̲ ̲s̲i̲e̲ ̲g̲e̲t̲i̲l̲g̲t̲!̲ ̲D̲a̲ß̲ ̲j̲e̲d̲o̲c̲h̲ ̲a̲u̲c̲h̲ ̲d̲a̲r̲ü̲b̲e̲r̲ ̲d̲i̲e̲ ̲E̲r̲l̲ö̲s̲e̲r̲t̲a̲t̲ ̲J̲E̲S̲U̲ ̲d̲e̲n̲ ̲M̲a̲n̲t̲e̲l̲ ̲d̲e̲r̲ ̲E̲r̲b̲a̲r̲m̲u̲n̲g̲ ̲b̲r̲e̲i̲t̲e̲t̲,̲ ̲i̲s̲t̲ ̲a̲u̲s̲ ̲G̲e̲d̲u̲l̲d̲ ̲u̲n̲d̲ ̲L̲i̲e̲b̲e̲ ̲g̲e̲b̲o̲r̲e̲n̲.̲ Der Geist, der Weisheit und Ernst trägt, wurde von Jesu Opfergeist besänftigt. Er gab Seinen Geist bedingungslos dem heiligen Priester, wurde für alle Kinder Selbst zum Hochpriester und errang also die vollständige Rückkehr aller Kinder —  ̲o̲h̲n̲e̲ ̲A̲u̲s̲n̲a̲h̲m̲e̲ — in das UR-Sein der Gottheit. — Nun prüfet, inwieweit ihr in euch alles das niedergerungen habt, was der Menschensohn für Alle bezwang. — — —" (aus Anita Wolf, "Gethsemane")

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"Wie war es früher ..."

Das Thema wird in dem Buch von Anita Wolf "Die Unbekannten" vertieft, worin die Inquisitonszeit im Mittelalter in Deutschland sehr exakt geoffenbart wurde:

Hier nur ein ganz kurzer Auszug, es lohnt sich das im Gesamtzusammenhang zu lesen, insbesondere weil der Priester Sinkmann (er ist ein inkarniertes Lichtkind), der das sagt, zuvor auf schlimmste im Auftrag des Hochinquisitors gefoltert wurde. Ihm wurde mit glühenden Eisenstangen in den Armen gestochert und er erlitt allerschlimmste Schmerzen. Er wurde dann gerettet und konnte sich in Sicherheit bringen. Hier also der Textauszug:

Zitat: — "Eine Schande, daß Menschen gegen Menschen solche Grausamkeit verüben! Frag' mich halt: Wieso hat Gott, wenn Er doch allmächtig ist, diese Bestien nicht getötet? Weshalb läßt Er sowas zu?"

"Ich verstehe euch, Doktor; und glaubet mir, auch ich habe mich gefragt: Herr, warum? Bist Du der Schöpfer der Unendlichkeit, der alles schuf, der alles auch erhält, und fällst den Wütenden nicht in den Arm? Was meinet ihr, ward als Antwort mir zuteil?"

"Weiß ich nicht", entgegnet Strauber beinah böse. "Ich bin ja nicht der liebe Gott! Und wenn, diese Übeltäter kämen bei mir alle in die Hölle — wenn es eine gibt, da könnten sie …"

"Gemach, mein Freund, ehe ihr zu Gotteslästerungen kommt! Seht, gerade das hat unsre Kirche allzu oft gelehrt: Die Bösen kommen in die Hölle, die Guten in den Himmel, wobei man für sich selbst den Himmel wählt. Für die andern, besonders für das arme Volk, war die Hölle gut genug. Diese Lehren — freilich, als ich in jungen Jahren eingekleidet wurde, dachte ich, was man mich lehrte, wäre recht — haben mir doch nach und nach sehr zugesetzt.

Wenn meine Schäflein in der Kirche saßen, so vertrauensvoll mich angesehen haben, ja glaubt ihr denn, Doktor, ich hätte es je übers Herz gebracht, von Verdammnis nur ein Wort zu sprechen? Darum hat der Dunkelmann", er meint den Spanier, "mich gescholten, hat das Gegenteil den Menschen vorgeworfen, wie einen faulen Knochen einem Hund! Ganz verängstigt wurden meine Leute. Mancher kam bei Nacht zu mir, zitternd, und die Frauen weinend, was denn nun zu glauben wäre, was ich gepredigt hätte, oder was der 'Neue' sagt. Niemand nannte ihn bei seinem Namen, für allesamt war der der Neue, keiner hieß ihn einen Priester.

Da hab' ich trösten müssen, schlug die guten Stellen auf, die der Heiland kündete. Trotzdem war in kurzer Zeit die Kirchgemeinde ganz verwirrt, was kein Wunder ist. Habe mich ja selbst zusammenreißen müssen, ob die wunderbare Güte Gottes oder doch der Zorn, den die Gottheit über alles Fleisch ergießt, zu gelten hätte. Ich habe ihn einmal gefragt, ob wir, die Diener unserer Kirche — Diener Gottes wagte ich gar nicht zu sagen — mit zum Fleisch gehörten und so wie alle Welt den gleichen Zorn verdienten.

Hättet ihr den Blick gesehen, mit dem er mich gemustert hat, ihr wäret ausgerissen." — "Das hätte ich auch ohne Blick getan", murrt Strauber. "Ich hatte ihn mir angesehen, da hatte ich für alle Zeit genug!" — "Mir sagte er, falsche Priester, die das Volk fast auf die gleiche Stufe stellten, wo die Priester stehn, gehörten allerdings zum 'Fleisch', das Gottes Zorn auf ewiglich verbrennt. War grob auf mich gemünzt. Daß er aber mir als Inquisitor gegenübertreten würde, das hätte ich doch nie gedacht. Deshalb auch der 'Brand'.

Zur schweren Frage, die ihr aufgeworfen habt, warum Gott solche Elemente duldet und nicht mit Seiner Schöpfermacht dazwischenfährt, da müssen wir uns tief in Sein Geheimnis leiten lassen — von Ihm Selbst! Denn Sein Geist erleuchtet uns. Man kann zwar nicht ins heilig hehre Sein des Schöpfers schauen, wäre für uns Menschen gar nicht gut — doch offenbart Er uns so viel, daß wir die 'Fülle Seiner Gnade' kaum erfassen können.

Hat der Schöpfer Sich ein Kindervolk erschaffen, und wir Menschen sind ein Teil desselben, so gab Er uns ein Fünklein Geist, der — wenn wir auf ihn hören — sagt, was gut, was böse ist. Im Menschen dominiert das Böse, was in der Materie, auf dieser Welt so groß im Zepter steht. Würde Gott mit Allgewalt das Unrecht unterbinden, dann wären wir nicht frei, wir wären bloß Geführte, zwangsläufig an die Allmacht angebunden. Dann, was schwer verständlich ist, was mir aber oft in die Gedanken kam:

Was sich nicht entäußern kann, bleibt immer hängen, selbst — ich frevle nicht, wenn ich das sage sogar für Gott, weil Er in und aus der Ewigkeit, Seinem eigenen hocherhabenen Domizil, immer mit dem Bösen rechnen müßte. Es wäre ewig da, eben, weil durch Seine Macht und schöpferische Kraft das Böse unterbunden, niemals sterben, nie ausgerottet würde. Tobt es sich in der Materie aus, alsdann wird es einmal nichts mehr Böses geben.

Stellt nicht mir die Frage, wann wohl diese Stunde käme und ob ich schon den Zeitpunkt wüßte. Den weiß nicht ich, den kennt allein der Herr! Damit muß man sich vollauf begnügen; denn damit, lieber Doktor, sind wir auch mit eingeschlossen. Jeder Mensch tut einmal etwas Böses, auch wenn keine Argheit unserer Seele Schlange ist. Nun noch die eigentliche Antwort auf die Frage, obwohl ich da ein Sucher bin, ob und wie — ?

Mich hat schon lang gestört, predigte man mehr vom Satan als von GOTT, um arme Herzen zu beschweren. Schieben wir die Eigenschuld dem Satan zu, und es wäre so, dann wären alle Sünder frei und Gott dürfte uns nie strafen, bloß den Satanas. Gewiß, der Urheber aller Schuld ist er gewesen. Exakt kann der Mensch das nicht erkennen, wie das einst geschehen ist. Johannes schrieb vom Himmelskampf und daß Michael der Sieger war (OJ.Kap.12).

Nun steht dem gegenüber Golgatha, Gottes Gnadenopfer, in das Er Schuld und Fehle eingenommen hat. Sein Wort 'Es ist vollbracht' ist unumstößlich wahr! Hat ER also 'es' vollbracht, das Opfer, und was Er Sich in unermeßlich hehrer Güte und Erbarmung vorgenommen hat, so muß demnach — mindestens zum Teil — auch die Grundschuld Satanas vorgesehen worden sein, ansonst das Kreuznotopfer immer bloß zu einem Teile gültig wäre.

Allein, tut Gott etwas nur zur Hälfte und läßt die andere Hälfte hinter Sich? Da stünde auf: Entweder kann Er es nicht ändern, dann wäre Er kein allmachtsvoller Gott, oder aber müßte Er uns soviel Freiheit lassen, gegeben haben, daß sie über GOTTES WILLEN steht! Das glaub' ich nicht. Das stimmt auch nicht! Umsonst hat der Heiland nicht so oft den 'Willen Gottes' über alles Leben, über alles Sein erhoben, wie etwa nach dem einen Wort: 'Wer den Willen des Vaters tut', und vieles mehr.

Jedenfalls kam mir in einer Nacht das Bild: Jesu Kreuz, mehr im Hintergrund, im Vordergrund der Herr. Ob ich Ihn beschreiben kann? Nutzloses Unterfangen! Ich kann nur sagen: Heilig, überheilig war das Bild. ER, wie Er segnend Seine Hände hob, und vor ihm lag das Kind vom Gleichnis des verlorenen Sohnes. Ich sah es etwa so: Die dunkle, armselige Gestalt, die wie zerstört am Boden lag, sie war der Urheber aller Schuld und Sünde. Satanas, man nennt ihn Luzifer. Wie er wirklich heißt, ward mir nicht gezeigt. Braucht man sicherlich noch nicht zu wissen! ...

(weiter im Kommentartextfeld)

Thomas021  15.11.2022, 13:11

Zitat Fortsetzung: "Jedenfalls lag in dieser Schau das Ungeheure jener Schöpfermacht, die durch das Kreuz von Golgatha zum Ausdruck kam, den kein Mensch erfassen kann, Aber folgendes läßt sich erkennen: Luzifer, er war durch Golgatha bezwungen! Da füge ich zu euerer Frage an: Beugte Satan sich auch unter Christi Kreuz und Gottes hehrem Willen, war trotzdem seine große Schuld und Sünde noch nicht abgegolten, sein Fall, den er in dem ihm überlassenen Kraftanteil zu seiner Hölle machte. Und alle, sie durch die Materie gehen — da ist halt noch ein großes Rätsel, Freund Strauber (zur Zeit der Geschichte), haben von den argen Kräften etwas aufgenommen, den sogenannten 'zweiten Seelenteil', so wurde mir im Nachtgesicht gesagt.

Nach dem, was ich sah und hören durfte, denke ich mir so: Diese Seelenteile sind der Antrieb zu dem bösen Tun, wohlgemerkt: nur der Trieb. Es kommt auf die menschliche Vernunft, auf die Erkenntnis an, ob man dem Nächsten Böses tun will oder Gutes, Beistand, Hilfe und dergleichen leisten mag. Das liegt allein in unserm freien Willen. Mit ihm kann man die Untertriebe überwinden, durch Gottes Kraft, im Aufblick auf das Kreuz von Golgatha.

Ich sah beim Spanier einmal ein Erschrecken, ganz kurz, kaum mehr als ein Blitz, der vorüberzuckt. Mir kam es dabei in den Sinn: Gott hatte ihn berührt. Es gibt keinen Menschen, der nicht vom Höchsten 'angestochen' wird, wie man so sagt. Es gibt sich im Gewissen kund und ist das GOTTES Stimme, dargegeben in dem Funken Geist. Nur war es bei der armen Seele bloß ein Blitz; denn gleich darauf wurde er besonders heftig, hat zu seinem Schaden sich bekämpft. Ach, weich werden? Nein, das darf nicht sein, den Leuten muß man mit der Härte des Gerichts begegnen! So ungefähr war sein Gedanke, der sich in den Mienen des Gesichtes spiegelte.

Damit hat er sich das Böse auserwählt. Nun, er kam schon mit der Höllenabsicht zu uns her; und einmal sich verhärtet, kommt der Mensch sehr schwerlich aus den Fängen seiner eigenen Seelenschlange, wie ich erwähnte. Er denkt nicht ans Jesukreuz als erlösendes Symbol, er denkt pur an die Macht der Welt, die wie des Menschen toter Leib vergänglich ist. Seht, so läßt Gott, allerdings nie unbeachtet, nie ohne Seine Helferhand, die Bösen ihre Zeiten treiben. Sterben sie dahin, dann stirbt auch mit die Schlechtigkeit. Die Seele lernt im Jenseits einmal alles abzulegen, was wider Gott, wider Sein Gebot begangen worden war."

Die Männer saßen abseits von den andern, die wieder mal in einer Scheune Schutz und Schlaf gefunden haben. "Es ist spät geworden, verzeiht …" — "Gibt nichts zu verzeihen, Pfarrherr. Habe heute viel gelernt, wenn auch nicht alles schon im Kopfe sitzt." — "Wenn es nur ins Herz gegangen ist", erwidert jener und drückt des Arztes beide Hände. "Im Herzen ist der Sitz der Gottheit, wenn man es so nennen will. 'Mein WORT in euch' (Joh.15,7), sagte Jesu zu den Jüngern. Haben wir Sein Wort, so sind wir in Ihm ewig wohlgeborgen. Gute Nacht." (Zitat Ende)

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Und alle, die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus, werden Verfolgung erleiden.

  1. timotheus 3,12

da steht ganz klar, dass man das als Christ durchmachen muss.

Wenn er aber leidet, weil er Christ ist, dann soll er sich nicht schämen, sondern Gott darin verherrlichen.*

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Denn jetzt ist die Zeit, in der das Gericht beim Haus Gottes beginnt; wenn es aber bei uns anfängt, wie wird dann das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen?

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Und wenn der Gerechte kaum gerettet wird, wo wird man dann die Frevler und Sünder finden?

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Darum sollen alle, die nach dem Willen Gottes leiden müssen, Gutes tun und dadurch ihr Leben dem treuen Schöpfer anbefehlen.

  1. petrus 4, 16-19



Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. 
2. Korinther 4,16

Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr geduldig Schläge ertragt, weil ihr gesündigt habt? Wenn ihr aber für Gutestun leidet und es geduldig ertragt, das ist Gnade bei Gott. 21 Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus für uns gelitten und uns ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt.

  1. petrus 2,20-21

Denn für mich ist Christus das Leben, und das Sterben ein Gewinn.

philiper 1,21

ich glaube die Bibelverse sagen eigentlich alles

Frage: Wird nach christlichem Glaubensverständnis von einem Gläubigen erwartet, dass er dieses Schicksal auf sich nimmt, also für seinen Glauben zu sterben und Schmerzen auf sich zu nehmen, wenn es darauf ankommt?

Nein, es wird nicht erwartet. Wenn man von etwas überzeugt ist, ergibt sich der Rest von selbst. Beispiele gibt es jeden Tag mehr als genug.

Wie war es früher und wie sieht es heute aus?

Es gibt ein altes Buch mit dem Titel "Märtyrer Spiegel". Es ist eine Sammlung von Berichten aus der Zeit der Täufer Verfolgung. Wenn du es lesen möchtest, hier ein Link, aber es ist keine "gute Nacht Lektüre":

https://archive.org/details/maertyrerspiegel_teil1_print

Bis heute werden Christen auf der ganzen Welt verfolgt, vertrieben und getötet. Wie schnell es im "Zivilisten" Europa gehen kann, hat man im 3.Reich gesehen.

Eines noch zum Schluss: Keine Christenverfolgung konnte das Christentum auslöschen. Viele Menschen und Regime wo es versucht haben, gibt es heute nicht mehr.

Woher ich das weiß:Recherche