Wie muss sich die Volt- oder Wattzahl der Lautsprecher zum Verstärker verhalten?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein, nur Lügen. Einen Lautsprecher kann man mit zu wenig Watt genauso gut zerstören wie mit zu viel. Wenn es schäbig klingt leiser und gut ist.
Es ist sogar manchmal entgegen der Intuition: Kleine Lautsprecher haben in der Regel einen schlechteren Wirkungsgrad als große und profitieren von mehr Leistung deutlicher als große.
Lautsprecher haben auch keine Watt sondern nur eine Belastbarkeit, die meist ein reiner Fantasiewert ist.
Eine ganz einfache Regel gilt sowohl für Verstärker, als auch für Lautsprecher: Die Komponenten, die die Qualität bestimmen, sind sämtlich schwer. Von zwei Geräten ist zu 98 Prozent das schwerere das bessere. Von zwei Verstärkern der schwerere der stärkere. Das völlig unabhängig von den teils extrem fantasievollen Angaben der Hersteller.

osuer 
Fragesteller
 23.01.2024, 11:01

Ok, aber wie stelle ich denn nun sicher, dass ich meine Lautsprecher nicht mit einem falschen Verstärker zerschieße? Ist das Anschließen an sich schon ggf. gefährlich oder reicht es, einfach nicht zu laut aufzudrehen? Welcher Verstärker passt denn nun zu welchem Lautsprecher, und welcher nicht?

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Smartass67  23.01.2024, 11:04
@osuer

An alle gängigen Verstärker kannst Du alle gängigen Lautsprecher anschließen. Null Problem. Und wenn Du nicht gerade dumm und taub bist und nur Vollgas liebst, egal wie scheiße es dann klingt, geht auch nichts kaputt.

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osuer 
Fragesteller
 23.01.2024, 11:06
@Smartass67

Super, das wollte ich wissen. Danke vielmals.

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Sie sollte kleiner oder gleich der Impedanz der angeschlossenen Lautsprecher sein. Je niedriger die Impedanz der angeschlossenen Lautsprecher ist desto höher ist der Strom und damit auch die Leistung die vom Verstärker geliefert werden muss.

Na wenn Dein Lautsprecher weniger Watt verträgt als der Verstärker liefern kann, dann geht der Lautsprecher bei maximaler Lautstärke kaputt. Man nimmt so die doppelte Lautsprecherleistung im Verhältnis zum Verstärker.

Mehr nützt nix, schadet nix (außer unnötig und teuer)

Smartass67  23.01.2024, 10:58

Lautsprecher haben keine Leistung, nur einen Wirkungsgrad und Deine Regel ist Blödsinn.

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steefi  23.01.2024, 11:52
@Smartass67

Wenn Du das nicht verstehen kannst, kann ich auch nichts dafür.

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Smartass67  23.01.2024, 13:06
@steefi

Du darfst mir getrost glauben, dass ich davon sehr viel verstehe.

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Shalidor  23.01.2024, 12:29

Durch einen zu schwachen Verstärker kann man Lautsptecher viel eher töten, als durch einen zu starken. Vor allem Hochtöner.

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Also Spannung in Volt wird nirgendwo angegeben. Man orientiert sich an der Leistung, Belastbarkeit und Impedanz.

Erster Anhaltspunkt ist die Impedanz. Die besagt nämlich, in welche Leistungsbereich des Verstärkers du dich befindest. Je niedriger die Impedanz, desto mehr Leistung kann der Verstärker idr. zur Verfügung stellen, weil der Strom sich bei gleicher Spannung erhöht.

Die Leistung bzw. Belastbarkeit wird erst dann interessant, wenn man eines von beiden ausreizt. Sollte das der Fall sein, ist es grundsätzlich besser, die Belastbarkeit auszureizen. Klingt erstmal unlogisch, dafür gibt es aber eine einfache Erklärung:

Wenn der Verstärker deutlich mehr Leistung hat, als der Lautsprecher verkraftet, merkst du das anhand dessen, dass der Klang verzerrt und je nach Chassis auch anhand des lauten Aufschlagens des Spulenträgers auf den Magneten. Das hört man also recht gut und kann entsprechend die Lautstärke runter drehen. Hast du aber einen deutlich zu schwachen Verstärker und drehst zu weit auf, gerät er ins sogenannte "Clipping". Hierbei entstehen pulsierende Gleichströme, weil die Amplituden aufgrund der fehlenden Leistung oben abgeschnitten werden. Und diese kurzzeitigen Gleichströme können vor allem Hochtöner ratz fatz töten. Und das hört man dummerweise oft nicht rechtzeitig vorher.

Im Idealfall hast du also entweder einen Verstärker, der 10-20% mehr Leistung bringt, als die Lautsprecher verkraften, oder aber du bleibst immer unterhalb des Limits vom Bauteil mit dem niedrigsten Grenzwert.

In meinem Auto habe ich zum Beispiel eine 5-Kanal-Endstufe für meine Mittel- und Hochtöner. Ausgangsleistung des Verstärkers an den ersten vier Kanälen ohne zusätzliche Spannungsversorgung 35W (was ich nutze), mit zusätzlicher Versorgung 60W. Die Chassis hinten haben eine Belastbarkeit von 35W, die vorderen hingegen 100W. Hinten passt also, für die vorderen ist mein Verstärker eigentlich viel zu schwach. Macht aber nichts, weil ich die Belastbarkeit der Chassis nie und nimmer ausreizen werde.

Beim Subwoofer ist das was anderes. Hier habe ich ein Chassis mit einer Beladtbarkeit von 500W, die Endstufe bringt 550W. Und das reize ich auch zum Teil bis zum Ende aus. Hier dürfte die Endstufe auf keinen Fall schwächer sein.

ALLE Angeben zur Leistung bzw. Belastbarkeit IMMER in RMS. Die Maximalleistung ist in dieser Hinsicht nicht aussagekräftig!

Es kann grundsätzlich jeder Lautsprecher an jedem dafür vorgesehenem Verstärker betrieben werden. Fast alle schädlichen Effekte treten nur im jeweiligen Grenzbereich auf. Ausnahme ist die Impedanz. Heute vertragen die meisten Verstärker 4 Ohm. Aber es gibt auch welche, die minimal 8 Ohm vertragen. Darunter funktioniert es zwar auch, aber man hört den Schaden dann erst, wenn er eingetreten ist. Ich habe zum Beispiel einen Grundig FineArts A-903, ein toll klingender Verstärker, der 1990 mal um die 1.000 DM kostete. Aber er hat spezielle Hybrid-Endstufen eingebaut, die paarweise bereits gebrückt sind. Die reagieren sehr empfindlich auf weniger als 6 Ohm. Die meisten handelsüblichen Lautsprecher sind aber heute mit einer minimalen Impedanz von 4 Ohm gebaut. Im Selbstbauer-Kreisen gibt es öfter auch 8 Ohm oder sogar 12.

Solange du es nicht übertreibst und in die Grenzbereich des Verstärkers oder der Lautsprecher vordringst, geht alles. Und wenn doch, hörst du es frühzeitig.

Extrem sollten die Wattangaben aber nicht auseinander liegen. Also, keinen 10-W-Chip-Verstärker auf eine große 4-Wege-Box mit einer maximalen Belastbarkeit von 300 W klemmen. Neben dem wahrscheinlichen Ableben deines Verstärkers durch das Clipping würde dieser Lautsprecher auch kaum ansprechend spielen können.

Umgekehrt natürlich auch: Keine 1-kW-Monoblock an einen kleinen Kompaktlautsprecher anklemmen, geht zwar, wäre aber riskant, mit einem plötzlichen Dreh am Pegelregler den kleinen zu grillen.