Wie kann man mehr Schüler/Schülerinnen für MINT interessieren?

5 Antworten

Sport war bei mir gar nicht als LK wählbar und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das so oft genommen wird. Hier wird Sport doch ständig als eines der eher unbeliebten Fächer genannt.
Bei den MINT-Fächern sehe ich als großes Problem die fehlende Praxistauglichkeit. Warum muss man in Mathematik in der 10. Klasse Funktionen ableiten können? Nach der Schule braucht das fast niemand mehr. Praxisnähere Dinge, wie zum Beispiel die Kalkulation von Herstellungskosten und Preisen für ein Produkt oder ab wann sich für eine Anschaffung ein Kredit lohnen kann, lernt man dagegen in der Schule fast nicht.
Das führt dazu, dass Schüler regelmäßig fragen: „Wozu braucht man das?“, und der Lehrer weiß dies oft selbst nicht, weil er die Materie nur aus seinem Studium kennt und nicht aus der Praxis des Ingenieurwesens.

In Chemie war es ähnlich, da wurde einem das Periodensystem der Elemente zum Lernen hingeworfen und „Elefantenzahnpasta" kreiert, aber wirklich praxisnahe Bei-spiele gab es nicht. Man hätte da auch mal im nächsten Schwimmbad die Wasser-aufbereitung mit Chlor chemisch darlegen können...

Aus diesem Grund bleiben die MINT-Fächer für viele Jugendliche zu abstrakt. Die sind dann froh, wenn sie nach der Schule damit nichts mehr zu tun haben.

Ich will überhaupt nicht gegen Sprachen oder Gesellschaftswissenschaften oder musische Fächer als Leistungskurse sprechen. Jeder soll das machen, was ihm wirklich liegt.

Das mit den MINT-Fächern ist im wesentlichen auf unzureichende Vorbereitung des Themas in den Grundschulen (da ist der Sachkundeunterricht meistens fast nur ein Biologieunterricht, auch, wenn der Lehrplan etwas anderes vorsieht) zurückzuführen - und wohl auch auf zu wenig differenzierte Lernangebote in der Grundschule und Mittelstufe. Wenn man die breite Masse der Schüler mehr für MINT-Fächer begeistern will (begeistern ist etwas ganz grundlegend anderes, als mit-Unterrichtsstoff-vollstopfen!), muss man die Schüler da abholen, wo sie mit ihren jeweiligen Interessen und Lebenserfahrungen stehen. Das passiert sehr oft nicht. Die sprachlichen Fächer haben es da leichter, weil es hierzu mehr Berührungspunkte im Alltag gibt.

Mit werbewirksamen Dokus und Exkursionen, die praktisch veranschaulichen, was für einen Nutzen MINT-Problemlösungen haben welche faszinierenden Wunder durch Forschung, Entwicklung und Berechnungen statt Basteln möglich werden. Beides, Vorführung von Dokus und Exkursionen, sollten die Schulen ein paarmal pro Jahr außerhalb eines konkreten Unterrichtsfachs ansetzen.

Motivation kann man nur schaffen, wenn der Stoff entsprechend interessant vermittelt wird und an praktische Anwendungen geknüpft ist.

Interessant ist für viele junge Menschen, welche Perspektiven und Verdienstmöglichkeiten sich im beruflichen Umfeld ergeben.

Indem man ihnen z.B. verständlich vermittelt, was man mit dem Wissen alles anfangen kann…

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dr. rer. nat. Analytische & Algebraische Zahlentheorie