Wie viele LKs sind zu anstrengend?
Hallo, ich muss bald meine LKs wählen (in Hessen) und wollte da Englisch, Deutsch und Musik machen, da das auf unserer Schule auch als LK gewählt werden kann. In allen Fächern bin ich zurzeit auf einer 1 und habe auch Spaß an denen. Würdet ihr sagen, das könnte viel zu anstrengend werden? Und ist die Kombi Deutsch und Englisch schwierig, weil man ja diese ganzen Lektüren hat? Danke für eure Antworten!
3 Antworten
Verstehe nicht, wie man freiwillig einen LK mehr machen will?! So strebsam...🤭.
In E und D liest man auch um GK Bücher. Bei uns waren es teilweise die gleichen.
Ich würde nicht mehr LKs belegen als nötig. Man kann sich damit mutwillig in eine völlig unnötige Stress-Situatin bringen- vor allem dann, wenn sich Klausuren und Referate häufen.
Wenn man in einem Fach sehr gut ist, kommt man im Grundkurs easy zurecht, das reicht doch.
Vorteile bringt ein dritter LK meiner Meinung nach nicht.
Muß ich dir leider bisschen von abraten. Musik ist in der Oberstufe ziemlich anspruchsvoll, selbst als Grundkurs. Es ist nichts mehr mit Singen oder Musik-Interpretieren. Du wirst mit Dreiklängen, Akkorden, Harmonielehre etc. förmlich - ja, man muss es schon fast sagen - "zugeschissen", so daß du teilweise gar nicht mehr hinterherkommst.
Wer damals in den Klausuren 8 Punkte geschrieben hat, konnte sich schon zu den Besten zählen.
Hatten damals die Musik-Lehrsätze von Wieland Ziegenrücker als Lehrbuch ("der Ziegenrücker". Kannst Du dir ja mal anschauen https://www.amazon.de/ABC-Musik-Allgemeine-Musiklehre-Lerns%C3%A4tze/dp/3765103098 ).
Das Buch ist schon ziemlich kritisch und anspruchsvoll und vom Niveau her eigentlich schon eher was für Studenten als für Abiturienten. Nichtsdestotrotz war es in Hessen unser Lehrbuch.
Irgendwan hat sich der Musikunterricht mehr und mehr wie verkorster Mathematikunterricht angefühlt, weil es nur noch darum ging irgendwelche Akkorde und Tonleitern hin und her aufzustellen.
Es war definitiv nicht ohne und wie sehnsüchtig hab ich da zu meinen Kollegen rübergeschielt, die statt Musik lieber Kunstunterricht gewählt hatten und von lästigen Hausaufgaben und Klausuren verschont blieben.
Ich würde dir daher - falls Du wirklich Musik als LK machen willst - raten auf Englisch oder Deutsch zu verzichten, weil alle drei schaffst Du nicht - zumindest nicht ohne, daß dein Schnitt drunter leidet.
Englisch-LK ist auch nicht ohne. Das Niveau im Vergleich zur E-Phase steigt enorm. Spätestens wenn man sich in der Q2 Shakespear im Mittelalter-Englisch geben muss ("Why lookst thou so? I do beseech 'ya!") oder in einem Kurs landest, wo Du als einzige kein Auslandsjahr gemacht hast und alle plötzlich viel besser reden als Du selbst, ist der Englisch-LK nur noch Verzweiflung. Man muss die Sprache wirklich lieben, um sich da über Wasser zu halten.
Deutsch-LK nimmt sich im Vergleich zum GK nicht viel. Das Niveau ist mehr oder weniger dasselbe. Im Deutsch-LK hast Du halt eine Stunde mehr und liest halt "Die Jungfrau von Orleans" statt den "Hauptmann", sowie zusätzlich noch "Mario und die Zauberer", aber ansonsten ist das Programm dem GK relativ ähnlich, nur teilweise in einer anderen Reihenfolge.
Bei uns war's sogar so, daß der Deutsch-GK am Ende sogar im Durschnitt bessere Ergebnisse erzielte als der LK, weil ihm LK halt auch viele Leute saßen, die gar kein Interesse an Literatur hatten und Deutsch nur als Verlegenheits-Lösung gewählt haben.
Beachte auch, daß der 3. LK in Hessen "auf dem Papier" nichts wert ist, da er faktisch wie ein GK gewertet wird. Du kannst Dir deinen Abischnitt durch den 3. LK also nicht verbessern oder sonstige Vorteile drauß ziehen.
Am Ende mußt Du's halt entscheiden.
Bringt halt absolut keine Vorteile vs. Mehr Stress und evtl. schlechtere Noten in anderen Fächern.