Wie findet ihr das Heizungsgesetz?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

Schlecht 69%
Gut 31%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Schlecht

Es sollte grundsätzlich jedem mündigen Bürger selbst überlassen bleiben, wie er sein Haus beheizen möchte. Oft bleiben dem Einzelnen - insbesondere in den ländlich geprägten Gebieten - gar nichts anderes übrig, als mit Öl oder Gas zu heizen.

Dies um so mehr, als dass sich die allermeisten Immobilieneigentümer gar nicht leisten können, ihr Haus für 60.000 oder 100.000 oder noch mehr Euro energetisch zu sanieren. Die oft versprochene Einsparungen der Heizkosten amortisieren sich im besten Fall nach 50 - 60 Jahren und wenn man Pech hat, entsteht gerade bei älteren Immobilien durch die Dämmung Schimmel im Gebäude (ist jedenfalls bei rund 30 Prozent der mir bekannten Sanierungsfällen so).

MissyL  09.10.2023, 11:18

Es stellt sich auch nach wie vor die Frage, wie die Leute Kredite abbezahlen sollen, die im Moment gerade so durch den Monat kommen? Was nützen da 70 % Förderung, wenn dann immer noch ein Batzen Geld für Sanierung benötigt wird. Und davon gibt es viele Leute, nicht jeder Hausbesitzer ist ein Millionär. Noch dazu, wie soll ein Mensch in so einer Situation Rücklagen für das Alter schaffen? Man bekommt inzwischen wirklich den Eindruck, dass man hier Verhältnisse wie in den USA schaffen möchte, es gibt nachher nur noch Arme und Reiche.

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Schlecht

auch wenn ich den aktuellen entwurf nicht kenne, der letzte öffentliche war beschissen und ich würde dagegen klagen.

Das GEG ist aktuell weder:

  • fertig ausformuliert
  • im Bundestag beschlossen
  • im Bundesrat beschlossen
  • durch den Bundespräsidenten unterschrieben
  • im Bundesanzeiger veröffentlicht
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Studium Energetik, beruflich im Energiesektor tätig
Gut

Auch wenn es eher mittelgut kommuniziert und sehr gut kritisiert wurde.

Es geht dabei ja auch um eine langfristige Planung - Niemand muss befürchten, daß Habeck in seinen Keller einbricht und die Heizung klaut.

Kleiner Nebeneffekt: weniger Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und denjenigen, von denen wir sie beziehen.

Tuedelsen  06.08.2023, 20:09

...mit dem kommunizieren gebe ich Dir Recht. Wobei natürlich in erster Linie der Unfug, den Springer und die AfD sowie sonstige Fossil-Lobbyisten verbreitet haben einen gewaltigen Einfluss auf die öffentliche Meinung gehabt haben. Als Kundendienstler in der Heizungsbranche bekomme ich die Folgen dieser Fake-Informationen tagtäglich mit....die Leute glauben die Lügen und sind verzweifelt und wütend. Und denken z.T. tatsächlich, sie müssten jetzt sofort ihre gerade mal 3 oder 4 Jahre alte Heizung 'rausreissen lassen und gegen eine Wärmepumpe ersetzen sowie dafür viel Geld in die Haussanierung stecken. Beides stimmt schlicht und ergreifend so ja nicht. Dämmen und optimieren hilft natürlich immer Heizkosten zu reduzieren....gilt aber genauso bei Öl und gas z.B., eine WP funzt auch im Altbau...

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BennTheMan  06.08.2023, 20:11
@Tuedelsen

Habe auch nicht behauptet, daß die Qualität der Kritik sehr gut war...

Aber im Umfang, Lautstärke und Emotionalität war sie es eben.

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Tuedelsen  06.08.2023, 20:13
@BennTheMan
Aber im Umfang, Lautstärke und Emotionalität war sie es eben.

....und leider sehr erfolgreich!

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BennTheMan  06.08.2023, 20:15
@Tuedelsen

Mit Emotionen Politik machen ist leider ziemlich erfolgreich - Schade, daß dieses Niveau sich etabliert hat...

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catweasel66  06.08.2023, 22:12
@Tuedelsen
eine WP funzt auch im Altbau...

klar läuft die, aber zu welchem preis? wenn du in der heizungsbranche arbeitest ,ann solltest du wissen,daß ne wp nicht unbedingt geeignet ist für altbauten, stichwort vorlauftemperatur.

andere frage...woher kommt all er strom für die zig tausend wp die verbaut werden sollen?

wer verbaut die bitte bei der knappheit an fachpersonal?

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Tuedelsen  07.08.2023, 00:04
@catweasel66

Moderne Geräte (Luft-Wasser)schaffen bei einer Arbeitszahl von fas 2 und einer Außentemperatur von -10°C immer noch eine Vorlauftemperatur von 70°C. Um diese 70°C überhaupt zu benötigen muss das Gebäude schon echt über fast keine Dämmung und übelste Fenster verfügen, sprich es ist ohnehin dringendst sanierungsbedürftig und ein Energiefresser, selbst wenn man mit Öl oder Gas heizt, was zukünftig auch nicht billiger sein wird.An den meisten Tagen wird die benötigte Vorlauftemperatur deutlich darunter liegen, auch in älteren Häusern und die Arbeitszahl dadurch und durch höhere Außentemperasturen deutlich höher liegen (mittlerweile bis zu 5...das heißt 1 kWh Strom generiert 5 kWh Wärmeleistung).

woher kommt all er strom für die zig tausend wp die verbaut werden sollen?

Wir beheizen alleinstehende Häuser aus den 70er, 80er und 9oer Jahren relativ problemlos mit Heizleistungen zwischen 10 und 15 kW....macht im Extremfall also eine elektrische Leistung von 7,5 kW. Ein elektrischer Durchlauferhitzer für Warmwasser zieht in zwischen 18 und 24 kW, ein Elektroherd um die 2-3 kW (was wohl ungefähr der durchschnittliche Bedarf sein dürfte). Und auch die WP läuft nicht im Dauerbetrieb. Zudem werden ja die Netze und Windenergie sowie Photovoltaik immer weiter ausgebaut.

wer verbaut die bitte bei der knappheit an fachpersonal?

Da von einer "Austauschpflicht" überhaupt nicht die Rede war, können bestehende Heizungsanlagen weiter betrieben und repariert werden. Wer aufgrund eines irreparablen Schadens austauschen muss, hat dann ohnehin Pech gehabt. Solange kein Personal zur Installation einer WP vorhanden ist, gilt das für eine neue Gasheizung ebenso...auch bei Reparaturen wird "man" sich auf Wartezeiten einstellen müssen.

Wie bereits erwähnt ist über die Wärmepumpe haufenweise Blödsinn im Umlauf, auch weil dieser von Fossilkonzernen lanciert wird, um möglichst lange mit Öl und Gas Geschäfte machen zu können. Das die Umstellung nicht von jetzt auf gleich möglich ist, ist klar. Zur Beruhigung: Die Preise für eine WP werden dank steigendem Angebot (die Anbieter von Öl und Gasanlagen müssen sich ja nach und nach ein neues Betätigungsfeld suchen und werden auf diesen Markt drängen), die Geräte werden noch effektiver und die Stromversorgung dafür immer sicherer durch Zubau von WKA und PFA....einzig die Montage ist ein Pferdefuß wegen des schon erwähnten Facharbeitermangels. Mein Arbeitgeber....bzw. wir als Team, haben bereits einige Flüchtlinge sehr erfolgreich zu Heizungsmonteuren ausgebildet und sind nicht die einzigen in der Branche. Deshalb finde ich es auch immer so lächerlich, wenn AfD-Fanboys so abwertend von "Fachkräften" sprechen, wenn sie über Migranten herziehen...die sollten sich lieber ein Beispiel an "unseren Jungs" nehmen...aber das nur nebenbei!

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catweasel66  07.08.2023, 00:09
@Tuedelsen
Wir beheizen alleinstehende Häuser aus den 70er, 80er und 9oer Jahren relativ problemlos mit Heizleistungen zwischen 10 und 15 kW....macht im Extremfall also eine elektrische Leistung von 7,5 kW. Ein elektrischer Durchlauferhitzer für Warmwasser zieht in zwischen 18 und 24 kW, ein Elektroherd um die 2-3 kW (was wohl ungefähr der durchschnittliche Bedarf sein dürfte). Und auch die WP läuft nicht im Dauerbetrieb. Zudem werden ja die Netze und Windenergie sowie Photovoltaik immer weiter ausgebaut.

wie siehts mit warmwasser aus? auch das müßte ja dann elektrisch erzeugt werden. keine ahnung wie die netze das aushalten und vernünftig verteilen sollen in summe

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Tuedelsen  07.08.2023, 00:13
@catweasel66
Zudem werden ja die Netze und Windenergie sowie Photovoltaik immer weiter ausgebaut.

...und dass der Bedarf nicht von heute auf morgen besteht, dürfte logisch sein. Okay, wir könnten da bereits deutlich weiter sein, wenn die GroKo sich nicht als Bremser erwiesen hätte....

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Hallo

es ist doch erst in Bearbeitung... Warte doch bitte erst mal ab.

Liebe Grüsse und einen schönen Tag ☀️

mineralixx  06.08.2023, 22:23

Das Wesentliche ist bereits bekannt - und diese Gesetzesvorlage ruht nur durch die Sommerpause des Parlaments.

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DerMichl81  24.08.2023, 17:29

Hi Jasmin, wie denkst Du darüber, das jetzt viele aus Unsicherheit noch ,,schnelk" ne neue Heizung einbauen lassen... (Mit Öl, Pelletts o.Ä) ??

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