Wie erklären sich Kreationisten den artübergreifenden Bauplan der Tiere?
Ich finde die Idee, dass sich die heute lebenden Arten aus gemeinsamen Vorfahren entwickelt haben, nachvollziehbar und logisch. Das erklärt u.a. auch, dass es so viele Gemeinsamkeiten gibt, selbst bei Arten, die nur entfernt miteinander verwandt sind. Zum Beispiel ist der Zahnaufbau von Schweinen und Menschen sehr ähnlich. Und auch die meisten Knochen und Organe haben sie nicht nur mit anderen Säugetieren, sondern z.B. auch mit Vögeln gemeinsam. Der Grundbauplan ist fast überall der gleiche.
Doch es gibt ja auch Menschen, die (warum auch immer) die Evolution negieren und an eine göttliche Schöpferkraft glauben, die alle Lebewesen sozusagen "from scratch" erschaffen hat. Wie erklären diese Menschen sich diese vielen Gemeinsamkeiten?
17 Antworten
Wie erklären sich Kreationisten den artübergreifenden Bauplan der Tiere?
Weil es den Göttern so gefiel.
Wie kam der Koala von Australien nach Nordafrika? Gott brachte ihn dorthin.
Wie kamen die Eukalyptusblätter in die Arche? Gott hat den Koala kurzfristig so verändert, dass er Heu frisst.
Mit "Magic Man did it" können Kreatonisten alles erklären.
Der Grundbauplan ist fast überall der gleiche.
Man unterscheidet zwischen Analogie und Homologie:
Analoge Organe ähneln sich in Funktion und Äußerem, sind aber stammesgeschichtlich unterschiedlich und unabhängig voneinander entstanden:
Die Flossen der Wale haben zwar die gleiche Funktion und eine ähnliche Form wie die der Fische, sind aber stammesgeschichtlich aus den Gliedmaßen der ehemals landlebenden Säugetiere entstanden.
Homologe Organe haben den gleichen phylogenetischen Ursprung.
yep
... durch ähnlichen Umweltbedingungen, die zu einer ähnlichen Entwicklung führten. Analogien lassen demnach auch keine Rückschlüsse auf etwaige Verwandschaftsbeziehungen zu. Es wird angenommen, dass ähnliche ökologische Nischen mit ähnlichem Selektionsdruck zu der Ausbildung von analogen Organen bei unterschiedlichen Arten führen.
Weitere Beispiele für Analoge Organe sind zum Beispiel:
Vorderbeine von Maulwurf und Maulwurfsgrille
Hydrodynamische Körperform bei Delfinen, Pinguinen und Haien
Flossen bei Fischen und Walen (Vorfahren der Wale waren landlebende Säugetiere)
https://www.biologie-schule.de/homologie-analogie-konvergenz.php
Was nicht gut funktioniert, wird von der Umgebung (zB Fressfeinde) wegselektiert
Ich meine es viel allgemeiner. Zum Beispiel im bezug auf Star Trek Aliens, welche seltsamerweise alle auf 2 Beinen gehen, hat man auch argumententiert, das es theoretisch möglich wäre das Aliens auch 2 Beiner sein können, weil es vielleicht schlicht Evolutionär eine praktische Form sein kann welche sich auch auf anderen Welten durchsetzen könnte.
In der Serie selbst hat man das aber einfacher gemacht indem man eine Rasse schuf welche die Grundlagen der Spezies (die Saat des lebens) auf vielen Planeten verteilte und somit leben in die Galaxie brachte, wodurch natürlich die 2 Beinige Grundlage die selbe ist, aber je nach Umgebung sich andere Eigenschaften entsprechend der Umwelt evolutionär entwickelten. Somit hatten alle Spezies in gewisser Weise den selben Vorfahren.
eine Rasse schuf
Yep, die Urhumanoide:
https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Urhumanoide
die 2 Beinige Grundlage
es gibt auch Aquarianer:
Gott langweilte sich. NIchts passierte. Keine Action, nix. Da kam ihm die Idee, eine Welt zu erschaffen. Ein Kino für ihn alleine. Es werde Licht... und dann wandte er sich dem Leben zu. Er erschuft die Pflanzen und dann die Tiere. Eins nach dem anderen natürlich. Und dachte sich dann: warum soll ich eigentlich dauernd Herzen, Mägen. Augen, Beine, Arme erfinden. Das dauert ja ewig. Beine, Augen, Herzen passen auf alles, außer bei den Tieren, die keine brauchen. Also erschuf er die Saurier, die Pferde, die Hunde und dann den Menschen.
Alle saßen im Paradies rum und jeder liebte den anderen. Der Löwe das Lamm, die Menschen alle Tiere und Pflanzen. Mhh..dachte Gott. Das ist aber auch langweilig. Ich will doch action haben. Ich setze mal einen Apfelbaum in die Mitte vom Paradies, an den aber niemand dran darf.
Es passierte - nichts. Das Verbot wurde respektiert. Gähn. "Schlange", rief Gott. "Komm mal her. Ich habe einen Auftrag für dich. Du musst Eva davon überzeugen, dass er Apfel lecker schmeckt"
Gott lächelte zufrieden. Ich denke mir, dass damit die Action anfängt, dachte er.
Recht hatte er.
Wie erklären diese Menschen sich diese vielen Gemeinsamkeiten?
Hat Gott halt so gemacht.
Und manche sehen solche Hinweise auf Evolution sogar als eine Herausforderung, ob man trotz dem weiterhin "richtig" glaubt.
Mir ist dein Vorwurf in der Argumentation nicht ersichtlich (falls es einen gibt)? Inwiefern gibt es einen Widerspruch? Die Kreationisten verwerfen nicht die biologische Lehre, sondern nur einige Modelle und Überlegungen des Darwinismus.
Weiß nicht. Vielleicht habe ich den Begriff falsch gewählt. Vielleicht trifft der Begriff Intelligent Design es besser?
Ja, dann ist deine Schlussfolgerung absolut korrekt. Der Grund dafür ist aber mehr historisch als wissenschaftlich: Die Aufklärung war geprägt vom Atheismus, weil sich die Aufklärer sehr extrem gegen die Religion positioniert hatten. Grund für ihre extreme Positionierung war die Tatsache, dass sie mit den damals auch sehr häufig vertreten Pietisten, eine ideologische Gegnerschaft pflegten. Die Pietisten wollten eine religös-spirituelle Erfahrung und das Leben Gott widmen, die Aufklärer wollten genau das Gegenteil. Was ich damit sagen will: Die Tatsache, dass die heutige Wissenschaft den Trend hat, "gottlos" zu sein, ist kein Zufall, sondern kann historisch aufgearbeitet werden.
Dass die Wissenschaft "gottlos" ist, könnte auch damit zusammenhängen, dass die Hypthese, dass es einen Gott gibt, wissenschaftlich nicht beantwortet werden kann.
Die Form der Wissenschaft war aber vor der Aufklärung alles. Es ist ja nicht so, dass es nur seit dem 18. bzw. 19. Jahrhundert die Vorstellung der Wissenschaft gibt.
Buchtipp: «Schöpfung oder Evolution – Ein klarer Fall!?», Reinhard Junker, 192 S., 230 Abbildungen, CV Dillenburg/Wort und Wissen ISBN 978-3-863-53746-3.
Eine theistische Evolution? Das ist auch sehr unwahrscheinlich. Wenn das so gewesen wäre, hätte es keinen Sündenfall gegeben und der Glaube an das Lösegeld Jesu wäre dann absoluter Blödsinn.
So etwas wie die Theorie das sich auf verschiedenen Welten ähnliche Formen entwickeln können, weil es schlicht evolutionär, oder biotechnisch schlicht praktisch ist bzw. sich halt oft durchsetzt?