Wie bewertet ihr den Zwang an deutschen Hochschulen zu gendergerechter Sprache?

Das Ergebnis basiert auf 50 Abstimmungen

Das ist völlig inakzeptabel und 86%
Das ist mir egal 14%
Den Zwang zur Gender-Sprache finde ich gut 0%

18 Antworten

Das ist mir egal

Einfach am Anfang einen "Gender-Disclaimer" einfügen:

„In dieser Arbeit wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.“

Im Vorfeld absprechen, ob der umfassend genug formuliert ist, und schon ist das Gendern-Problem umgangen.

verreisterNutzer  26.08.2020, 10:38

Wozu muss man das extra erwähnen. Wer Deutsch kann, der weiß, dass das generische Maskulinum auch Frauen anspricht. Eine wissenschaftliche Arbeit lesen doch schlaue Menschen, die die deutsche Sprache beherrschen.

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OdyFour  26.08.2020, 10:40
@verreisterNutzer

Wissenschaftlich arbeiten heißt aber auch, exakt zu arbeiten. Das da halt manchmal Banalitäten erklärt werden müssen, ist vielleicht nervig, aber nicht schlimmer als die Notwendigkeit einer Selbstständigkeitserklärung.

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verreisterNutzer  26.08.2020, 10:53
@OdyFour

Das ist Unsinn. Ich erkläre ja auch nicht die deutschen Grammatikregeln in meiner wissenschaftlichen Arbeit.

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OdyFour  26.08.2020, 10:56
@verreisterNutzer

Aber bestimmte Ausdruckweisen, die du verwendest, eben doch. Sogenannte Geflügelte Worte oder auch Sprichwörter können das manchmal erforderlich machen, dann zum Beispiel in einer Fußnote.

Und das generische Maskulinum ist zwar gäGrammatikregelngige Praxis, aber meines Wissens keine "richtige" Grammatikregel, wie etwa die Regeln für Kommasetzung.

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OdyFour  26.08.2020, 11:05
@verreisterNutzer

Ich bin kein Genderverfechter😂😂 Es ist mir nur schlichtweg scheißegal, wie ich es jetzt schreiben muss, um eine möglichst gute Note zu bekommen.

Die Lesbarkeit ist im Übrigen eh nicht so wichtig, es ist eine wissenschaftliche Arbeit und kein Thriller. Wer sich dafür interessiert, der kriegt es auch mit gegenderter Sprache hin.

Geht es um Jim Knopf oder Rolf Zuckowskis Kinderlieder, okay, da ist gendern wirklich Sprach- und Literaturvergewaltigung. Aber bei aktuellen, wissenschaftlichen Arbeiten? Ja mei, juckt doch nicht.

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Willibergi  26.08.2020, 10:40

Leider reicht auch das oft nicht mehr aus.

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OdyFour  26.08.2020, 10:47
@Willibergi

Nur wenn es nicht umfassend genug formuliert ist. Deshalb ja: abklären. Und ansonsten ist es auch nur ein formal-Arbeitsschritt, der notwendig wird. Beim Schreiben der Arbeit achtet man ja auf so etwas nicht, das macht man, genau wie Schriftgröße und so, erst am Schluss.

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Willibergi  26.08.2020, 11:37
@OdyFour

Macht „man“ das erst am Schluss? Wüsste ich nicht. Der Unterschied ist ja, dass formale Sachen wie Schriftgröße ein paar Klicks und Einstellungen benötigen und kein Lesen und Anpassen aller Seiten.

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OdyFour  26.08.2020, 18:46
@Willibergi

Zumindest hab ich es so gelernt.

Aber okay, der Vergleich mit der Schriftgröße hinkt ein bisschen, das sehe ich ein. Besser ist der Vergleich mit der Rechtschreibkorrektur.

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earnest  26.08.2020, 13:20

Gute Idee, aber: Das reicht nicht.

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Der Artikel ist äußerst voreingenommen geschrieben. Außerdem wird im Artikel keine Hochschule erwähnt, an welcher es eine solche hochschulweite Pflicht tatsächlich gibt.

Zudem schließe ich mich der Antwort von OdyFour an - es kann alles so einfach sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies
verreisterNutzer  26.08.2020, 10:42
Zudem schließe ich mich der Antwort von OdyFour an - es kann alles so einfach sein.

Das reicht manchen Dozenten (für die Gender-Fanatiker: Dozierende) aber nicht aus.

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Adomox  26.08.2020, 10:43
@verreisterNutzer

In solchen Fällen ist dann wohl die Initiative der Studierenden gefragt - auch Dozierende haben Vorgaben (und Vorgesetzte), an welche sie sich halten müssen.

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verreisterNutzer  26.08.2020, 10:45
@Adomox

Das bezweifel ich. Viele Studenten (nicht Studierende) werden es hinnehmen und nur in ihrer Arbeit gendern. Aber im Alltag achten sie nicht weiter darauf.

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Adomox  26.08.2020, 10:47
@verreisterNutzer

Das kann man dann wohl kaum den Dozierenden oder gendergerechter Sprache vorwerfen, wenn Studierenden Eigeninitiative fehlt.

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verreisterNutzer  26.08.2020, 10:52
@Adomox

Das Kalkül nutzen Gender-Fanatiker sicherlich aus.

Wir brauchen hier nicht von mangelnder Eigeninitiative sprechen, sondern von Angst um eine gute Note. Man wird sich kaum auflehnen, wenn man noch keinen Abschluss in der Tasche hat. Das zeigt auch der jüngste Vorfall einer Abiturrede, die im Internet geteilt wurde. Dort hatte ein Schüler die Schule heftig kritisiert hatte. Das hätte er sich während der Schulzeit wohl kaum getraut.

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Adomox  26.08.2020, 10:54
@verreisterNutzer
Wir brauchen hier nicht von mangelnder Eigeninitiative sprechen, sondern von Angst um eine gute Note. Man wird sich kaum auflehnen, wenn man noch keinen Abschluss in der Tasche hat.

Da widerspreche ich dir aufgrund meiner eigenen Erfahrungen. Da wir wohl beide dazu keine objektiven Zahlen haben, führt eine weitere Diskussion aber auch zu nichts.

Das zeigt auch der jüngste Vorfall einer Abiturrede, die im Internet geteilt wurde. Dort hatte ein Schüler die Schule heftig kritisiert hatte. Das hätte er sich während der Schulzeit wohl kaum getraut.

Schule sollte und kann man nicht mit Hochschulen vergleichen; das Klientel ist doch sehr verschieden.

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Von welchem "Zwang an deutschen Hochschulen" faselst du da? Der von dir verlinkte Artikel stellt doch klipp und klar, dass es diesen Zwang gar nicht gibt!

Dem steht auch nicht entgegen, dass es Einzelfälle gibt, in denen Prüfer auf eine gendergerechte Sprache Wert legen.

Grundsätzlich ist es auch nicht falsch, sprachliche Veränderungen durch Zwang zu fördern - siehe z.B. die Rechtschreibreform oder die Din-Norm für Geschäftsbriefe.

verreisterNutzer  26.08.2020, 10:47
Grundsätzlich ist es auch nicht falsch, sprachliche Veränderungen durch Zwang zu fördern

Du lebst im falschen Jahrzehnt.

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earnest  26.08.2020, 10:50

Er faselt nicht.

Mach dich mal schlau, was zum Beispiel an der Uni Bremen Sache ist.

Ein wenig weniger sprachliche Aufgeregtheit fände ich sachdienlich.

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Atzeg  26.08.2020, 11:08
@earnest

Dort gibt es verpflichtende Sanktionen, wenn man nicht gendert? Hast du dazu eine Quelle?

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earnest  26.08.2020, 11:10
@Atzeg

Ich weiß es von Betroffenen.

Abgesehen davon: Allein die MÖGLICHKEIT eines Punktabzugs ist ein schlimmes Übel. Allein schon die DROHUNG gehört auf den Müll.

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Atzeg  26.08.2020, 12:53
@earnest

Du weißt von Betroffenen, dass es an der Bremer Uni generell Sanktionen gibt, wenn man in Prüfungen keine gendergerechte Sprache benutzt? Warum ziehen die dann nicht vor die Verwaltungsgerichte?

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earnest  26.08.2020, 13:29
@Atzeg

Es ist wie von mir beschrieben. Von "generell" hab ich nichts gesagt.

Deine Frage solltest du nicht an mich, sondern die Betroffenen richten. Von so etwas wie Angst um die weitere Karriere oder kleinkarierte "Rachemaßnahmen" von Dozenten hast du sicher in deinem Leben schonmal gehört...

Ansonsten: siehe meinen vorigen Kommentar.

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Atzeg  26.08.2020, 15:06
@earnest

Also kannst auch du nicht belegen, was der FS als generellen Zwang an deutschen Hochschulen behauptet. Das einzelne Dozenten mitunter am Rad drehen, ist noch kein generellr Zwang an allen deutschen Hochschulen.

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earnest  26.08.2020, 15:19
@Atzeg

Sag mal, WILLST du oder KANNST du nicht begreifen, was ich geschrieben habe? Es geht auch nicht um "einzelne Dozenten".

JEDE Art von Meinungsdiktatur dieser Art ist verabscheuungswürdig, völlig egal, ob da nun "nur" die generelle Drohung des Punktabzuges bei Nicht-Gendern Schwarz auf Weiß steht (was hier der Fall ist), oder ob sie auch im Einzelfall oder generell durchgezogen wird.

Es wird - wieder einmal - Zeit, die Diskussion mit dir zu beenden. Sie ist offensichtlich sinnlos.

Ciao.

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Atzeg  26.08.2020, 15:27
@earnest

Ausgangspunkt war, dass du abstreitest, dass er mit der Behauptung eines generellen Zwangs zur Verwendung gendergerechter Sprache bei Androhung von Sanktionen faselt.

Weder er noch du haben aber bislang diesen vermeintlichen bundesweiten Zwang belegen können. Was es letztlich gibt sind Aufforderungen einzelner Dozenten und Fachbereiche, sich sprachlich gendergerecht auszudrücken.

Wenn dann einzelne für die Nichtbefolgung solcher Aufforderungen mit Sanktionen drohen, würde ich das auch ablehnen und als Betroffener mich nötigenfalls juristisch zur Wehr setzen.

Das zu einer "Meinungsdiktatur" hochzujazzen, ist allerdings Unfug.

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earnest  26.08.2020, 15:52
@Atzeg

"Es wird - wieder einmal - Zeit, die Diskussion mit dir zu beenden. Sie ist offensichtlich sinnlos.

Ciao."

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Das ist völlig inakzeptabel und

Ich finde es echt schön das der artikel den begriff Neusprech verwendet hat. Sollten viel mehr leute machen.

Kurz und knapp: Solche Dozenten wie die im artikel erwähnten haben an einer Uni nichts verloren und gehören entlassen. Die lehrkraft hat gelogen und gedroht um eine Politische agenda durchzusetzen. Das geht gar nicht.

Das ist völlig inakzeptabel und

Das kommt dabei heraus, wenn eine politisch motivierte Initiative fanatisch und in Form von Prinzipienreiterei der gesamten Gesellschaft gegen deren Willen aufgedrückt wird, weil ein paar Fanatiker dem Irrglauben anhängen, man könnte eine Gesellschaft durch Änderung der Sprache "umerziehen" ("1984" mit seinem Neusprech lässt grüßen). Ganz zu schweigen von der Ignoranz des generischen Maskulinums im Deutschen und der böswilligen, unzutreffenden pauschalen Unterstellung, man wolle bestimmte Volksgruppen diskriminieren.

Ich bin daher für die Ächtung des Wortes "Muttersprache".

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ehem. Lehrer für Deutsch, Mathematik, Kunst, Sachkunde
verreisterNutzer  26.08.2020, 10:41
Beruf – ehem. Lehrer für Deutsch, Mathematik, Kunst, Sachkunde

Ich hoffe, deine Schüler (SchülerInnen, Schüler*innen, Schülx) haben diesen Irrsinn nicht gelernt. Wobei ich mir vorstellen kann, dass an vielen Schulen das Thema Gender heutzutage präsenter ist als etwa Grammatikregeln.

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Slarti  26.08.2020, 10:42
@verreisterNutzer

Nee, damals wäre so ein Unsinn nicht bis in Bildungseinrichtungen vorgedrungen.

Keine Frisörin wäre empört gewesen, den Satz "Ich gehe morgen zum Frisör" zu hören.

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Sissi713  01.04.2021, 19:40

seh ich auch so

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