Werden Höflichkeitsformen irgendwann überflüssig?


15.01.2024, 09:21

Zum Verständnis: Die Frage ist keine Beschwerde über sein Verhalten. Er hat sich zu keinem Zeitpunkt undankbar verhalten oder ausschließlich mich Dinge tun lassen, ohne mir entgegen zu kommen.

ich stelle diese Frage hier lediglich, weil mich seine Antwort auf meine Frage zum Nachdenken gebracht hat. Ich wurde nämlich so erzogen, dass man immer bitte und danke sagt. Egal wie oft etwas passiert und egal bei wem. Aber vielleicht ist eben das auch übertrieben, deshalb wollte ich eure Meinung dazu hören - Es wäre schön, wenn man auf die Frage eingehen könnte!

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein, werden sie nicht!

Es hat mit Respekt und Wertschätzung zu tun.

Liebe Grüße.

Hallo Clemony!

Das Bedanken für kleine Handreichungen ist, denke ich, Erziehungssache. Man hat es in der Familie so erlebt und gelernt oder eben nicht.

Das Danke sagen für ein Frühstück jeden Tag ist für mich aber keine Frage der Höflichkeit, die ein nützliches Ritual sein kann (z.B. um seine Wahrnehmung und Wertschätzung des Gegenübers ausdrücken, um Zusammenhalt und Fürsorge zu fördern), sondern echt empfundene Freude, die ich dem anderen/der anderen vermitteln will. Das tue ich gerne, genauso wie ich mich über ein Danke des/der anderen freue, wenn ich etwas gerne für ihn/sie getan habe, auch wenn es regelmäßig ist.

LG

gufrastella

UnterhaltungNRW  15.01.2024, 10:23

Eine sehr schöne Einstellung. Im normalen Alltagsleben geht das leider verloren. Letztes danke oder Lob von meiner Frau... Also echt erinnern kann ich mich nicht daran. Ich mach das wenigstens gelegentlich.

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Mein Mann und ich bedanken uns jedesmal beim jeweils anderen, wenn einer von uns z.B. kocht. Und das seit 37 Jahren. Ich finde, das gehört sich so, es tut such nicht weh und den anderen freut es auch.

Da gibt es zwei Standpunkte:

Die einen sagen, dass Höflichkeit ritualisiert wird, also man automatisch immer wieder danke und bitte sagt.

Die anderen sagen, dass etwas, das jemand automatisch macht nicht mehr honoriert werden muss. Wenn einer in der Partnerschaft arbeitet und der anderen den Haushalt macht, bedankt sich ja auch nicht jeder beim anderen täglich dafür. "Danke, das du heute für mich Geld verdient hast!" - "Danke, dass du heute für mich Staub gewischt hast!" Das wäre - täglich - für viele schon etwas übertrieben, sie würden die Leistung des anderen als jeweils selbstverständlich ansehen.

Nein, man kann nicht genug sich bedanken und dankbar sein. Das hängt mit dem Charakter eines Menschen zusammen.