Werbung für Homöopathie obwohl diese nicht funktioniert?
Dass die Hersteller der homöopathischen Globuli dafür Werbung machen, das ist klar. Wie sonst sollen sie mit diesen Nicht-Medikamenten Umdätze von 700 Millionen Euro pro Jahr erreichen?
Aber warum gibt es auch Industrie-unabhängige Anhänger der Homöopathie, die dafür Werbung machen?
Jeder (m/w/d), der sich ernsthaft mit der Homöopathie beschäftigt, sollte doch erfahren und dann wissen, dass Homöopathie nicht besser funktioniert als andere Leertabletten (Placebo). Also wissen, dass die homöopathischen Produkte keine echte medizinische Heilwirkung haben.
Ist das dann scon eine Art religiöser Glaube? Also in der Form, dass die Anhänger dieses medizinischen Aberglaubens andere Menschen für ihren Glauben missionieren wollen?
Warum nehmen denn soviele das Zeug? Weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben und es nicht funktioniert hat? Es funktioniert nicht so eindimensional wie die Symptombekaempfung.
Ist das jetzt eine Antwort oder eine echte Nachfrage?
Oder eine Glaubensaussage?
7 Antworten
Also zunächst mal gibt es homöopathische Mittel, die durchaus nennenswerte Anteile eines Wirkstoffs enthalten. Hier kann also physikalisch etwas wirken, das kann auch gefährlich sein, z.B. wenn Blei und so schöne Sachen enthalten sind, wird in Idien auch gern mal gemacht.
Diese geschüttelten wirkstofflosen Sachen haben tatsächlich keinen über den Placebo-Effekt hinausgehenden Effekt. Es darf nicht sein, dass dafür Gelder von Gemeinschaften wie Kassen hinausgeschmissen werden. Man kann Placebos sehr viel günstiger herstellen.
Ein Problem ist wirklich dass diese Art von Homöopathie als Esoterik / Religion viele Anhänger in Deutschland hat. Denn wo viele Leute etwas wollen, wird in der Gesellschaft das auch ermöglicht, wie z.B. beim Alkohol.
Ach und bei der Werbung da gibt es oft einen winzigen kleingedruckten Text, der das rechtlich absichert.
Hallo BurkeUndCo👋🏻
Aber warum gibt es auch Industrie-unabhängige Anhänger der Homöopathie, die dafür Werbung machen?
Weil sich halt bei der besten Meditionsin Werbung halt keiner vorstellen kann, dass es wirklich "Natürlich wirkt" bis jemand, dem man vllt. nahbarer gegenüber treten kann einem das als wirksam verkauft. So funktioniert das Influencer Geschäft oder Bekannte zu haben, man nehme jemanden, der sich als gesund zeigt, der auch menschlich wirkt, ab und an halt auch dann krank ist und der die Böse Grippe und das böse Fieber mit Zuckerkugeln losgeworden ist und wieso nicht der Person glauben, die ganz authentisch erzählt und zeigt, wie sie ihre voll durchgeplants und auf Gesundheit getrimmte in die Burnout führende Morgenroutine zeigt.
Ich bin Rheumatikerin, ich verstehe den Reiz der anderen, gesund werden zu wollen ohne das Gefühl zu haben, sich selbst zu vergiften. Nichts anderes sind die haufenweise Medikamente die wir uns selbst geben, willentlich und wissentlich darum, was die für zig Nebenwirkungen haben für die kleine Chance das richtige Medikament gefunden zu haben, dass die eigene Erkrankung in Schach hält, Globuli haben keine Wirkung und demnach auch keine Nebenwirkung.
Ich habe es oft genug erlebt, dass die klassische Schuldmedizin die Menschen in Angst und Sorge zurück lässt und da ist die Globuli Industrie was anderes, die sprechen einen persönlicher an, ich hab auch furchtbare Erfahrungen mit Ärzten gemacht, ich hab mich teils nicht verstanden gefühlt sondern mehr wie ne Aufgabe die man halt abarbeitet, Medikamente geben und ausgrenzen, wie man damit klar kommt und welche Wirkungen die erzielen ob gut oder schlecht, darum soll man sich selbst kümmern oder das soll der Hausarzt regeln.
Mir musste mal von einem meiner Medikamente der Magen ausgepumpt werden und ich musste entgiftet werden, ich hab nicht einmal den Hauch von Mitgefühl erhalten als ich dann nach der Tortur wieder bei meinen geliebten Ärzten saß und das schilderte, auf zum nächsten Medikament.
Ich hab für mich die Lehre gezogen, dass ich nicht für jedes aua ne Pille einwerfen muss, da hilft auch ne Suppe und Ruhe, ich mag Naturheilkunde, es ist nichts dabei sag ich mal wenn ich mir wünsche weniger Medikamente nehmen zu müssen und wenn ich in Eigenleistung für Weihrauch Tabletten zahle, damit ich ein bisschen weniger Schmerzen habe, statt mich mit Opioiden oder dergleichen abzuschießen, die ich eh nicht vertrage, dann ist es mir das Wert.
Was ich jedoch nie tun würde, egal wie groß mein mulmiges Gefühl bezüglich Medikamenten auch ist, ist mir einzureden Globuli könnten meine Beschwerden lindern, das sind für mich die selben Spinner, die einen mit Kristallen oder Aura Reinigungen einreden wollen, der Ursprung der Erkrankung sei die Sünde meiner Mutter und ich wäre die Leidtragende ihrer Verfehlungen, was für ein Schwachsinn.
"ich hab nicht einmal den Hauch von Mitgefühl erhalten als ich dann nach der Tortur wieder bei meinen geliebten Ärzten saß"
Es gibt auch gute Ärzte. Auch, wenn man manchmal ne Weile suchen muss bis man einen findet, wos passt.
Werbung für Zuckerkügelchen kann man nur schwer verbieten. Entweder stecken ökonomische Interessen dahinter oder Bildungsmangel.
Man sollte aber seitens des Gesetzgebers verhindern, dass gesetzliche Krankenkassen den Unfug auch noch erstatten.
Und man sollte auch aufklären, dass die größte Gefahr der Homöopathie in der Unterlassung einer evidenzbasierten Behandlung einer Krankheit besteht. Oft wird nur Zeit vertrödelt und dann ist es zu spät für eine medizinisch gebotene Behandlung.
So pauschal würde ich Homöopathie nicht verurteilen.
Bei fast allen Produkten sehe ich es so wie Du. Doch habe ich nur ein Medikament, das gegen Heuschnupfen wirkt - es ist homöopatisch. Dann gibt es auch die Placebo-Wirksamkeit.
Stimmt, es gibt heute viele Arten von Homöopathie.
a) die echte Homöopathie nach Hahnemann, also die Homöopathie mit extrem großen Verdünnungen, aber eben immer nur 1 Stoff
b) Homöopathie mit Mixturen verschiedener Stoffe
c) Anthroposphische Medizin nach Steiner
d) Pseudo-Homöopathie = Globuli der Pharmaindustrie, die alles mögliche enthalten, aber mit Verdünnung, die nach dem Medizin-Gesetzbuch die Zuordnung zur Homöopathie erlauben. Für diese Pseudo-Medikamente und Pseudo-Homöopathie spart sich die Pharmaindustrie jede Form von Zulassungstests.
Und ja, natürlich kann es bei all diesen Arten von Pseudo-Medikamenten durchaus auch irgemdetwas geben, was zufällig bei irgendeiner Form von Erkrankung wirkt. Aber das ist dann eher Zufall als echte Homöopathie.
Ja, am Ende geht es um Überzeugungen, man kann es auch Glauben nennen. Hoffnung ist auch oft ein Faktor.
Meist kennen sie irgendwen, dem es geholfen haben soll und dieser anekdotischen "Evidenz" wird halt mehr Gewicht beigemessen als jeder ordentlichen Studie. Denn Einzelfälle sind leichter mit dem eigenen Leben in Verbindumg zu bringen als abstrakt wirkende Wissenschaft.
"Unterlassung einer evidenzbasierten Behandlung" sofern einen der Arzt aufgeklärt hat, was es schulmedizinisch gäbe hat er seine Pflicht erfüllt und kann den Patienten ohne Probleme mit Homöopathischen Mitteln behandeln. Der Patient entscheidet. Er muss nur über alles aufgeklärt werden.
Sofern ein "Arzt" sowas überhaupt anbieten dürfte. Ist ja dasselbe wie mit diesen Heilsalzen. Helfen auch nix.