Wer, findet ihr, hat recht?
Hello hello,
ich bin gerade familiär in einer etwas schwierigen Situation.
Meine Mutter und meine Großmutter (die Mutter meiner Mutter) haben schon seit Jahrzehnten eine, nun ja, Meinungsverschiedenheit.
Besagte Großmutter hat drei Kinder, die sich untereinander seit ebensolanger Zeit nicht verstehen, ja, sogar beleidigen und teilweise bedrohen.
Gestern hat es meiner Mutter mal gereicht. Als meine Großmutter uns besuchen kam, wurde ihr die Meinung gesagt. Meine Mutter wies sie zunächst darauf hin, sie solle sich nicht über die Familiensituation beschweren, da sie als Mutter sozusagen dafür verantwortlich sei, ihre Kinder zu einen (so gut als möglich). Zudem verglich meine Großmutter noch ständig ihre Kinder miteinander und machte sie so im Endeffekt immer eifersüchtig aufeinander.
Zudem äußerte meine Mutter ihren Unmut darüber, dass meine Großmutter ihren Partner, als der noch lebte, stets über ihre Kinder stellte. Besagter Partner behandelte ihre Kinder - sogar mich, eines der Enkelkinder - schlecht, beschimpfte sie, führte sich von heute auf morgen wie der Herr im Haus auf und so weiter.
Jedenfalls jammert meine Großmutter jetzt, bald drei Jahre nach seinem Tod, immer noch über ihre Trauer, ausschließlich bei meiner Mutter, obwohl sie eine Psychotherapeutin hat. Das hält meine Mutter - verständlicherweise? - nicht (mehr) aus.
Natürlich hat meine Großmutter sehr beleidigt reagiert und meint ständig, sie könne nichts dafür, sie hätte ja nichts falsch gemacht. Es kann aber gut sein, dass sie selbst sozusagen nur ein Opfer ihres Ehemannes war, der ein hervorragender Manipulator und Gaslighter war.
Mein Problem ist jetzt, dass beide (und so gut wie der Rest der Familie) von mir erwarten, sozusagen meine Loyalität zu der/den entsprechenden Person(en) zu beweisen.
Ich habe jetzt aber wirklich keine Ahnung, wem ich da was glauben soll bzw. einfach auf wessen "Seite" ich mich stellen soll.
Ich habe aber auch das Gefühl, neutral zu bleiben, wäre irgendwie disloyal oder charakterlos oder - schlimmer - alle wären dann auf mich sauer, wenn ich niemandem Recht, aber auch niemandem Unrecht gäbe.
Das Ergebnis basiert auf 11 Abstimmungen
8 Antworten
Die Wahrheit sagen vermutlich aus Ihrer Sicht beide, aber es ist nicht deine Aufgabe zwischen den Beiden zu vermutteln oder Stellung zu beziehen. Das Beste ist man hält sich daraus und sagt auch das man da nicht mit hineingezogen werden möchte.
Wenn deiner Mutter der Umgang mit Ihrer Mutter zuviel wird muss deine Mutter selber Wege finden, dafür hat Sie eine Psychotherapheutin und die kann Ihr auch Ratschläge für den Umgang mit Ihrer Mutter geben (wenn gewünscht).
Ich meinte, meine Oma hat die Therapie. Sie weiß sie aber nicht zu nutzen.
Ich rate dir dringend eine neutrale Position einzunehmen und alle Gespräche zu diesem Thema zu blocken! Was geschehen ist, ist geschehen und das wird niemand mehr ändern. Außerdem mag es sein, dass die Großmutter Fehler gemacht hat, oder auch ihr Partner, deine Mutter..... wer auch immer. Fakt ist, ihr werdet alle keine Lösungen finden, wenn ihr nur nach Schuldigen sucht.
Jeder muss die Verantwortung für sich selbst übernehmen und die Vergangenheit mit und für sich lösen, sonst werdet ihr nie glücklich. Du kannst das nur für dich tun. Es steht dir auch nicht zu zu beurteilen und sollte dich nicht belasten, wie die anderen mit der gegenwärtigen Situation umgehen.
Einzig du, zählst und dein Wohlergehen. Wenn du möchtest, dass in deinem Leben Frieden einkehrt, dann mach du deinen Frieden mit dir.
Die "Anderen" müsssen sehen wie sie klar kommen. Es geht dich dann nichts mehr an. Am einfachsten geht das, wenn du, sobald du auf diese Themen angesprochen wirst, sagst, dass du darüber nicht mehr reden willst, dass ihr das alles schon 10.000x durchgekaut habt und es nichts neues zu sagen gibt.
Sie werden mit Unverständnis reagieren und es kann lange dauern, aber irgendwann lassen sie dich in Ruhe mit dem Mist. Lebe du dein Leben, im Hier und Jetzt
Es geht unterm Strich nicht darum wer "Recht hat" oder wer "schuldig ist", sondern darum Verantwortung zu übernehmen, sowohl für das was man getan hat, als auch für das was man nicht getan hat.
Und in diesem Punkt ist zuerst einmal die Großmutter in der Pflicht. Man vergleicht seine Kinder nicht miteinander, denn jedes ist einzigartig! Pfui, sie sollte sich mal was schämen!
Sie hat ihre Kinder nicht in Schutz genommen, auch das ist verachtenswert!
Sie hat für den ersten Mann kein gutes Wort übrig- auch dafür sollte sie sich schämen. Kurz, sie ist ein kleines neidisches, eifersüchtiges Mädchen im Körper einer alten Frau!
Deine Mutter und ihre Schwestern verhalten sich wie ein paar zänkische Zicken. und auch da geht es anscheinend nur um Schuldzuweisung und Recht haben. Auch diese drei haben nicht wirklich was von der Oma gelernt- auch wenn sie eigentlich nur "das abschreckende Beispiel" sein sollte.
Und dann stehst du "Pimpf" da, und willst diese alte Schüssel kitten?
Vergiss es, auch wenn du die reifste in diesem Verein zu sein scheinst, ist das nicht deine Aufgabe.
Aber was du machen kannst ist, beim nächsten Streit der Beiden mal nen Spruch loszulassen in Richtung: Zanken wie die Kesselflicker, sich in Selbstmitleid suhlen und dann noch beleidigte Leberwurst spielen- und wie wäre es, wenn du dich endlich mal wie eine Erwachsene benimmst und die Verantwortung für all das übernimmst, was du getan und nicht getan hast (zur Oma)?
Deiner Mutter und ihren Schwestern würde ich auch eine Botschaft übermitteln, von wegen: Ihr seid jetzt erwachsen und verhaltet euch noch immer wie verletzte Kinder. Ihr lasst zu, dass der Keil, den die Oma zwischen euch getrieben hat, immer tiefer rutscht, anstatt aufzuwachen und eure restliche Lebenszeit dafür zu verwenden, euch endlich wie Schwestern zu benehmen...
Natürlich wirst du das alles nicht SO sagen, aber du kannst durch die Blume sprechen, nennt man auch Diplomatie, wurde mir leider nicht gegeben...
Aber ich kenne die Situation aus eigenem Erleben, allerdings war es unser Vater der uns gegeneinander ausgespielt hat. Ist bis heute noch kein geschwisterliches Verhältnis, das ich zu Schwester und Bruder habe. Oberflächlich- aber durch die räumliche Trennung- nicht streitbehaftet. Man geht sich irgendwie aus dem Weg...
Es ist NICHT deine Aufgabe, das zu kitten, was deine Altvorderen verbockt haben.
Du hast allerdings das recht, dich jederzeit aus der Situation heraus zu begeben mit den Worten: Ich geh jetzt zu XXX, solange ihr euch wie Kindergartenkinder aufführt habe ich keine Lust hier zu bleiben. Ruft mich dann an, wenn ihr damit fertig seid...
Das Ding ist, meine Mutter geht halt wirklich auf ihre Geschwister zu, aber weil sie die ist, die von Oma immer in den höchsten Tönen für ihre Leistungen gelobt wird, sind die anderen sauer.
Aber das hat sich deine Mutter doch nicht selbst ausgesucht, oder? Sie wurde in diese Rolle hineingedrängt, und das kann sie ihren Geschwistern gegenüber auch so kommunizieren. Was die dann daraus machen bleibt dahingestellt.
Und wenn das schon so seit der Kindheit ist, dann kann sie erst recht nichts dafür. Als Kind ist man zum einen Eegoistisch- und oft genug einfach nur froh, dass man selbst nicht im Mittelpunkt der Kritik steht/es selbst nicht abkriegt. Auch dafür kann deine Mutter nichts.
Also diese zwei Aussagen widersprechen sich jetzt aber aufs Schärfste.
Das verstehe ich jetzt nicht.
Ist die Schwester vielleicht diejenige, die im nachhinein am meisten an der Situation krankt? Wenn man nie "genügt" und ein schwaches Selbstbewusstsein hat, dann macht das (psychisch) krank.
Und dass der Bruder sich einfach aus diesem ungesunden Geflecht ausklinkt kann ich nachvollziehen. Ist vermutlich seine Art damit umzugehen.
Aber das hat sich deine Mutter doch nicht selbst ausgesucht, oder? Sie wurde in diese Rolle hineingedrängt, und das kann sie ihren Geschwistern gegenüber auch so kommunizieren. Was die dann daraus machen bleibt dahingestellt.
Und wenn das schon so seit der Kindheit ist, dann kann sie erst recht nichts dafür. Als Kind ist man zum einen Eegoistisch- und oft genug einfach nur froh, dass man selbst nicht im Mittelpunkt der Kritik steht/es selbst nicht abkriegt. Auch dafür kann deine Mutter nichts.
Ja, eh. Das ist es ja, mir tut das einfach leid für sie.
Das verstehe ich jetzt nicht.
Ich meinte, weil du mich zuerst Pimpf nennst und dann meinst, dass ich vielleicht die reifste Person in der Familie bin... haha
Ist die Schwester vielleicht diejenige, die im nachhinein am meisten an der Situation krankt? Wenn man nie "genügt" und ein schwaches Selbstbewusstsein hat, dann macht das (psychisch) krank.
Das kann gut sein.
Und dass der Bruder sich einfach aus diesem ungesunden Geflecht ausklinkt kann ich nachvollziehen. Ist vermutlich seine Art damit umzugehen.
Total. Ist halt ein bisschen schade für mich, weil er ja mein Onkel ist.
Ich hatte Pimpf nicht aus Jux in Anführungszeichen gesetzt. Pimpf, weil du die jüngste in dieser verkorksten Geschichte bist, die aber immerhin den Wald trotz Bäume erkennen kann 😉
Im Grunde haben beide recht. Deine Oma hat sich halt ausnutzen lassen und hat die Erziehung ihrer Kinder versemmelt. Das ist zwar sehr ärgerlich und sicher der Kern des Konflikts, ist aber auch eine Frage der Zeit in der sie aufwuchs. Damals war es eben normal, dass die Frau zu spuren hat und der Mann an erster Stelle stand. Auch die status- und leistungsorientierte Erziehung war damals durchaus üblich.
Deine Mutter hat also definitiv ein Recht darauf sich zu beschweren, allerdings nicht die Pflicht. So ärgerlich die Situation auch ist, deine Mutter hat lediglich ihre eigene Perspektive und war nie selbst in der Situation. Sie hätte sich neutral und deeskalierend verhalten sollen. Und das empfehle ich dir auch.
Lass dich nicht in deren Konflikte reinziehen. Mach deutlich dass du einfach in Frieden mit deiner Familie leben willst, und wenn das jemand nicht akzeptieren kann ist das erstmal vorrangig sein Problem. Wenn dann eine Distanz zu einer Person entsteht, ist es vielleicht besser so.
Ich wär eher auf der Seite deiner Mutter aber würde trotzdem neutral bleiben, du hast ja mit dem ganzen nicht soo viel zu tun und möchtest es wahrscheinlich mit allen gut haben. Andererseits kann ich das leid deiner Grossmutter wegen dem Grossvater verstehen, sie sollte aber selber merken dass sie deine Mutter damit nicht belasten soll.
Ich stehe halt allen sehr nahe.
Hab schlecht erklärt - das war eben nicht mein Großvater. Mein Großvater ist schon länger tot und für den hat meine Oma eh nur schlechte Worte übrig.
Der zuletzt gestorbene war ihr zweiter Mann.
Achso.. trotzdem sollte sie merken dass sie ihre Tochter damit belastet. Haben sie schon mal klar und deutlich miteinander über die Konflikte geredet?
Achso.. trotzdem sollte sie merken dass sie ihre Tochter damit belastet.
Ja eben.
Haben sie schon mal klar und deutlich miteinander über die Konflikte geredet?
Naja, meine Mama gestern schon, aber meine Oma versteht alles als persönlichen Vorwurf oder Beleidigung und schmollt dann dementsprechend.
mmh das ist nicht toll .-.
Ich denke halt eher weniger dass du da etwas unternehmen kannst
Absolutely.
Es sind tatsächlich eine Schwester und ein Bruder. Die Schwester ist selbst psychisch nicht auf der Höhe, den Bruder interessiert seine Familie irgendwie nicht mehr.
Ja total.
Also diese zwei Aussagen widersprechen sich jetzt aber aufs Schärfste.
You know what, ich sage das genau so. (Also von der Aussage her.)
Das Ding ist, meine Mutter geht halt wirklich auf ihre Geschwister zu, aber weil sie die ist, die von Oma immer in den höchsten Tönen für ihre Leistungen gelobt wird, sind die anderen sauer.
Ja, eben.
Don't worry, mir auch nicht.
Kritisch.
Absolutely. Danke für deine hilfreiche Antwort!