Welcher Begriff ist für Dunkelhäutige am besten?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein Stuhl ist ein Stuhl, ein Tisch ein Tisch und weil das so ist, weis jeder was gemeint ist.

Schwarz / Schwarze Menschen

Schwarze, Schwarzer oder Schwarzer Mensch sind Ausdrücke, die man laut den Experten sagen kann. Denn diese Begriffe haben Schwarze Menschen selbst für sich gewählt. 

https://www.zdf.de/kinder/logo/sprache-gegen-rassismus-100.html

Woher ich das weiß:Recherche
Udavu  14.03.2023, 15:03

⭐Danke

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Hallo, Max! :)

Ich finde es gut ist, dass du dir da Gedanken machst. Denn es gibt furchtbare Wörter, die manche Personen immer noch für OK halten, anstatt sich mal Gedanken zu machen. Darum ist es gut wenn man sich damit mal beschäftigt und die Begriffe hinterfragt.

(Ich gehe darauf auch gleich noch ein, möchte jedoch zunächst ein paar andere Dinge anmerken.)

Vorab: Der Kontext ist meiner Meinung nach auch nicht ganz unentscheidend, wobei bestimmte rassistische Begriffe unabhängig davon immer falsch sind. Es gibt natürlich auch Situationen, in denen jede Begrifflichkeit falsch ist, da es egal sein sollte und daher unnötigerweise betont werden würde. Doch die hier mehrfach genannte Antwort "Mensch." hilft da auch nicht weiter. Um an dieser Stelle einen Kommentar von HeinrikH zu zitieren:

Ich weiß zwar nicht, worum es dem Fragesteller geht, aber versuche zum Beispiel mal einen Artikel über Martin Luther King zu schreiben ohne Hautfarben zu erwähnen.
"Er kämpfte gegen die Unterdrückung der Menschen in den USA durch die anderen Menschen in den USA"
Häufig ist es halt doch wichtig die Hautfarbe zu nennen, weil sie in unserer Gesellschaft schon immer eine Rolle gespielt hat und das selbst heute noch tut.

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Und der auch genannte Begriff "Afro-Deutsche*r"? Naja, dann wäre es ja auch wieder eine Frage der Nationalität. Die kann man einerseits nicht immer wissen und andererseits ist es (vor allem bei bestimmten oder allgemeinen Themen) wohl wenig hilfreich das auf eine Nationalität zu beschränken. Ich persönlich halte die Bezeichnung Afro-American und damit auch Afro-Deutsche*r daher nicht gerade für eine Lösung. Afro-Deutsche*r klingt für mich persönlich nicht gut. Ich kann absolut verstehen, warum sich das hier nicht durchgesetzt hat, da es zu viele Situationen gibt, in denen das unpraktisch/unkorrekt wäre und es die generelle Frage um die Begrifflichkeit nicht klärt. Außerdem fände ich es ja auch komisch, wenn man z.B. Slawisch-Deutsche*r sagen würde etc., also jetzt extra noch etwas davorzustellen, was die eigene oder die Geschichte der Vorfahren betrifft. Wenn ich Deutsche*r bin, bin ich Deutsche*r, das ist nur eine Nationalität, die man nicht nochmal unterscheiden sollte. Meine Nationalität definiert mich allerdings genauso wenig wie meine Haut, davon mal abgesehen. Das hat für mich nichts mit kulturellen, ethnischen, optischen, sprachlichen Unterscheidungen zu tun, die da zusätzlich möglich sind. Ich finde es daher falsch, das alles noch an die Nationalität anzuhängen. Das führt schnell zu Diskriminierungen, wenn man das immer so betont - als wären das keine "echten Deutschen" oder gesondert zu betrachten, äußerst problematisch, wie ich finde. Nein, die Nationalität sollte man da nicht mit einbringen.

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Nun zu deiner eigentlichen Frage:

Schwarz/Black und auch People of Color (PoC, BPoC, BIPoC) sind nicht rassistisch und ich zitiere "eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrungen in weißen Mehrheitsgesellschaften". (Dazu kannst du online auch ganz viel recherchieren, indem du einfach mal bspw. People of Color bei Google oder so eingibst. Da findest du ausführlichere Artikel als die Antwortgeber*innen es dir hier so schnell beantworten können, außerdem eignet sich das auch sehr gut als Quelle bei einem Artikel im Vergleich zu einer einzelnen Aussage hier.)

Dunkelhäutig und mit maximalpigmentierter Haut aus wissenschaftlicher Sicht sind im entsprechenden Kontext auch OK.

Aber wie auch andere hier schrieben, ist das eine heterogene Gruppe, bei der jede Person natürlich eine eigene Meinung und Empfindung hat. Daher können dir viele Begriffe begegnen, die manche gut und andere wieder schlecht finden. Ich finde, wenn man keine rassistische/diskriminierende Intension hat, Begrifflichkeiten wählt, die zumindest teilweise als Selbstbezeichnung gewählt wurden, und offen für alles bleibt, was einem bspw. Betroffene von Rassismus mitteilen, was sie selbst als rassistisch empfinden, dann ist man auf dem richtigen Weg.

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Und zum Thema Mensch: Mein*e beste*r Freund*in ist bspw. einfach nur mein*e beste*r Freund*in, mehr ist nicht von Bedeutung. Wenn ich sie/ihn meine*n weiße*n beste*r Freund*in, meine*n schwarze*n beste*r Freund*in, meine*n asiatische*n beste*r Freund*in etc. nennen würde, wäre das falsch, auch wenn er/sie weiß, schwarz oder asiatisch ist. Der Kontext und die Betonung spielen eine Rolle. Also ja, manchmal ist man einfach nur ein Mensch, das stimmt, dennoch ist es je nach Kontext und Situation nicht unbedingt immer so einfach. Z. B. wenn ich sage: "Meine*r beste*r Freund*in ist schwarz und wurde Opfer eines rassistisch motivierten gewalttätigen Übergriffs." (Nein, natürlich liegt es eigentlich nicht daran, dass jemand schwarz ist, sondern daran, dass jemand anderes rassistisch und offensichtlich dumm und aggressiv ist.)

BTW: Meine beste Freundin akzeptiert aber tatsächlich nur Schwarz oder Black, ein weiterer Freund von mir hingegen gar nicht und nur People of Color, weil er ja nicht schwarz ist, wenn man seine Haut mit einem schwarzen Stift vergleicht, und es stattdessen viele individuelle Farben bzw. Nuancen gibt. Wenn du die Person schon etwas kennst, sollte es kein Problem sein, einfach mal zu fragen.

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Und noch am Rande erwähnt: Vielleicht würden viele Menschen ja auch weniger rassistisch denken, wenn sie sich damit auseinandersetzen würden, wie die unterschiedlich starke Melanin-Produktion und -Ablegerung zustande kommt. Denn am Ende geht es dabei um Vitamin D, Folsäure und die Sonneneinstrahlung, die geografisch nicht überall gleich ist, was eine körperliche Anpassung an die Bedingungen erforderte.

Menschlich gibt es daher aufgrund der Haut selbstverständlich keinerlei Unterschiede. Der Vitaminbedarf, der in direktem Zusammenhang zur Sonneneinstrahlung steht, den der Körper natürlich ideal sichern und ausgleichen möchte, ist das einzige Evolutionäre, was da vor langer Zeit einen optischen Unterschied verursacht hat. Und da das genetisch weitergegeben wird, ist das der Grund, dass das heute unabhängig vom geografischen Wohnort noch so ist. Denn es dauert tausende von Jahren, bis die Evolution da eine Anpassung hervorbringt.

Die Unterscheidung in Rassen und eine Diskriminierung aufgrund solcher äußerlichen Merkmale, die nur auf Melanin zurückzuführen sind, ist daher offensichtlich dumm und unlogisch.

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(Der Vollständigkeit halber: Ich behalte mein Aussehen und weitere Infos für mich, da ich hier anonym bin und in diesem Umfeld definitiv nicht in eine Schublade gesteckt werden möchte. Aber ich darf generell zitiert und auch mit meinem Usernamen genannt werden.)

Liebe Grüße und viel Erfolg bei deinem Artikel! 👋

Gar keiner. Wirst Du nicht hinbekommen.

Warum verwendet man in Deutschland wohl die englischen Begriffe unübersetzt?

People of color - Farbige Menschen (klingt im deutschen Scheiße, eher nach Papageien).

BIPOC (Black, indigenous, people of color) - Schwarze, Eingeborene, Farbige (bekommst Du im Deutschen bei allen drei Bezeichnungen Stress).

Selbst irgendwelche Zusätze mit "Afro" wertet die Leute ab. Ein Afroamerikaner ist jemand, der einen Ahnen hat, der in den letzten 400 Jahren von Afrika nach Amerika verschifft wurde. Jeder Mensch auf der Welt hat einen Ahnen der in den letzten 40.000 Jahren von Afrika in irgendeinen Teil der Welt gewandert ist.

Aber zurück zum Anfang. Egal was Du schreibst, irgendein Weißer wird der Meinung sein, dass durch deine Formulierung irgendwer angegriffen wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Peoples of Color/ Dunkelhäutige/ Schwarze oder Black People finde ich ok

Ps: bin selbst dunkelhäutig✌🏿