Wasserkocher?
Hallo ich habe heute mittag normal wasser im wasserkocher gekocht (wasser war leer und habe ihn zurück auf seine station gestellt als er aus war) war dann weiter in der küche und hörte dann mehrfach so ein klacken wie als würde der kocher seinen schalter alleine umlegen. Habe das aber nicht weiter beachtet weil ich nicht wusste was es war. Jetzt ein laar stunden später ging ich wieder in die küche und stellte das geräusch erneut war. Nur diesmal wollte ich dem auf den grund gehen. Der Wasserkocher war von außen total heiß obwohl der schalter aus war.
ich habe sofort wasser eingefüllt das teil vom strom genommen und den wasserkocher nicht auf die station gestellt.
was war das ? Habe ich ja nochmal glück gehabt sonst wäre warscheinlich über nacht das haus abgefackelt
4 Antworten
Moderne Geräte haben mehrere Schutzmechanismen auf Bimetallbasis. Alle haben die selbe Aufgabe: Den Schalter auslösen und so den Heizstab sicher vom Stromnetz trennen. Bei Überhitzung lässt sich der Schalter auch nicht wieder einrasten.
Mit dem Abkühlen des Gerätes setzen sich die Bimetalle zurück. Das machen sie mit einem Klick-Geräusch. Manchmal dauert es tatsächlich etliche Minuten, bis auch das letzte Bimetall zurückgesetzt ist.
Dein Gerät scheint defekt zu sein, denn es hat sich nach dem Abkühlen selber wieder eingeschaltet. Bei einer Kaffeemaschine ist das normal (Warmhaltefunktion), bei einem Wasserkocher aber nicht.
Tu Dir selber einen Gefallen und entsorge das Gerät.
Kann es sein, dass entweder die automatische Abschaltung nicht funktioniert hat, oder aber du den Kocher beim zurück stellen versehentlich eingeschaltet hast?
Was vermutlich passiert ist: der Kocher war eingeschaltet, aber leer. Die normale Abschaltung beruht aber auf der Erwärmung eines Bimetalles durch Dampf. Es gibt auch elektronische Wasserkocher, die die Wassertemperatur messen. Beides führt aber nicht zur Abschaltung, da kein Wasser vorhanden war.
Nun hat der Kocher zusätzlich einen Überhitzungsschutz. Dieser kann irreversibel sein (Kocher ist dann kaputt) oder reversibel - wie in Deinem Fall. Der Schutzschalter hat den Kocher also abgeschaltet, was Du gehört hast. Nachdem er etwas abgekühlt ist, schaltet der Schutzschalter den Kocher wieder ein, bei Überhitzung wieder aus, und immer so weiter.
Du hast erst mal richtig reagiert. Ich würde den Wasserkocher jetzt mit Wasser füllen und auf den Sockel stellen. Nicht einschalten. Fängt er jetzt an zu heizen, ist der Schalter kaputt. Dann ist der Kocher Schrott. Heizt er aber nicht, würde ich ihn dann normal anstellen und schauen, ob er beim Kochen normal abschaltet. Tut er das, ist der Kocher vermutlich in Ordnung. Ich würde ihn dann einige Male unter besonderer Beobachtung benutzen, und auch schauen, ob er sich wieder "von selbst" aktiviert. Falls alles in Ordnung ist, darf er weiter seinen Dienst verrichten.
"Nachdem er etwas abgekühlt ist, schaltet der Schutzschalter den Kocher wieder ein"
Genau das darf er nicht! Ein intakter Schutzschalter auf Bimetallbasis löst den Einschalter mechanisch aus, womit ein automatisches Wiedereinschalten ausgeschlossen ist.
Es wäre mir neu, dass es Wasserkocher mit Warmhaltefunktion gibt.
Den letzten gefährlichen Brand durch so ein Teil habe ich persönlich vor 3 Monaten in einem Ärztezimmer eines großen Krankenhauses im 1. Stock erlebt - ganz knapp an der Katastrophe vorbei!
Der Tisch, alles was darauf stand, und das Fenster mit Gardine stand schon in Flammen, das Holzregal daneben wäre dann dran gekommen, und frag mich nicht wie, aber ein Arzt und eine Ärztin haben diesen Brand gerade noch löschen können - mit Hausmitteln und ein wenig Wasser (wer hat schon gefüllte Eimer vorrätig!!). Der Rauchmelder hatte natürlich schon ausgelöst, der Feueralarm war "draußen", der Flur begann zu verrauchen und wir sind mal eben so an einer Vergiftung vorbeigeschrammt. 2 Minuten später wären zu spät gewesen, eine Evakuierung aller voll in Betrieb befindlichen Behandlungszimmer durch den Flur wäre auch nicht gerade ungefährlich und glimpflich verlaufen. Auf dieser Etage waren im mittleren 2-stelligen Bereich Menschen bei der Arbeit oder als Patient. So sind wir nur durch den beißenden Kunststoff-Brandgeruch auf dem Flur um die Mittagszeit auf den Entstehungsbrand hingewiesen worden, als ich gerade aus dem Behandlungszimmer kam - keine 10m vom Brandherd entfernt!
Die Situation im Flur auf einer Länge von 60, 70m war Dank Querbelüftung schnell ungefährlich, im Zimmer sah es anders aus!
Lehre daraus:
Stets und immer Wasserkocher, Toaster, Kaffeemaschine ausstecken (oder zusätzlich abschaltbare Steckdose einsetzen), und nicht nur den Geräteschalter verwenden.
Die Dinger verursachen im Fehlerfall in kürzester Zeit durch die extrem hohe Leistung einen Wohnungsbrand, vorher setzen sie selbst schon toxische und ätzende Rauchgase frei.
Nochmal Schwein gehabt!
Ja, das ist gut möglich. Das Ding hat einen Überhitzungsschutz, der nicht funktioniert. Das Teil wäre irgendwann geschmolzen ( ich nehme an es war aus Kunststoff) und hätte dann angefangen zu schmoren. Daraus kann sich schon ein echter Brand entwickeln.
Perfekte Schilderung und Diagnose, genau so funktioniert das Teil!