Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Zu mir: Ich bin 22 Jahre alt; habe einen mittleren Schulabschluss.
Ich mache eine Pflegehelfer Ausbildung und bin 2024 fertig. Ich merke aber jetzt schon, dass das ûberhaupt nichts für mich ist. Ich finde komme da nicht mit allem klar, vorallem mit dem Stuhlgang anderer Menschen. Ich weiß die Menschen können nichts für usw.
Aber mir liegt das Handwerk, ich baue gerne an Modellen rum odet helfe bei renovierungen mit und das ist sozusagen immer schon mein Hobby gewesen. Also würde ich gerne mein Hobby zum Beruf machen und die Ausbildung zur Mechatronikerin dieses Jahr noch starten.
Meine Eltern sind dagegen, sie wollen lieber, dass ich diese Ausbildung erstmal fertig mache und dann vielleicht die Ausbildung zur Mechatronikerin mache.
Meine Mutter meint aber auch, dass Mechatroniker ein Männerberuf ist und zudem sehr schmutzig ist.
Was soll ich also tun?
Dieses Jahr die Ausbildung machen und somit auch Zeit und vorallem das machen was mir mehr liegt, oder die Pflegehelfer Ausbildung beenden und die Zeit in der Ausbildung "aushalten". Also alles aushalten was mich da stört.
Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen
11 Antworten
Ich würde hätte dir, als Mutter, auch vorgeschlagen, deine Ausbildung zu beenden und dann eine weitere hinten dran zu hängen. Du stehst kurz vorm Ziel und dann hast du zumindest was in der Tasche, von dem du nachweisen kannst, dass du es erfolgreich durchgezogen hast, trotz aller Widrigkeiten.
Und was den Job einer Mechatronikerin angeht: frag doch mal in umliegenden Werkstätten nach, ob du mal einen oder ein paar Tage zum Schnuppern kommen kannst, wenn du mal Urlaub hast oder an einem Samstag. Du machst dir - sorry - in deinem jetzigen Job schon die Finger dreckig, in einer Werkstatt auf eine andere Art und Weise, ja, aber dass man in einem Handwerk arbeitet, sieht man eben auch am Dreck und den Schwielen an den Händen. Das ist ja pauschal erst mal nicht schlecht. Und Mechatronikerin ist ein Beruf. den durchaus auch Mädchen/Frauen ausüben können. Fazit: durchhalten, Abschluss machen, neu orientieren und bis dahin parallel schauen, was dir gefällt. Halte durch!
Moin,
danke für deine ausführliche Antwort.
Du hast in den meisten Punkten recht und eine abgeschlossene Ausbildung kommt immer gut an.
Nur es ist nicht wie ein Schulfach, wo man sich durchbeißen kann, sondern es geht da um das Leid der Menschen und deren Ausflüsse und das ist etwas, womit ich nicht sehr gut klarkomme. Mir wird jedes mal übel und gleichzeitig tun mir die Menschen leid.
Sich die Hände in einer Werkstatt schmutzig zu machen, ist für mich was anderes als in der Pflege sozusagen.In der Werkstatt komme ich mit den Gerüchen klar.
Also einserseits hast du recht, aber anderseits wird es sehr sehr schwierig sein
Soweit ich gesehen habe dauert die Ausbildung nur 1 Jahr. Dann machst du den Job wahrscheinlich noch nicht lange.
Wenn du jetzt schon merkst, das dich der Job quasi ankotzt, dann solltest du das so schnell wie möglich beenden. Reine Zeitverschwendung.
Meine Mutter meint aber auch, dass Mechatroniker ein Männerberuf ist und zudem sehr schmutzig ist.
Deine Mutter hat keinen Plan. Heutzutage trägt man bei der Arbeit meistens Arbeitshandschuhe
Je nacjdem wie lange deine ausbilfung noch geht. Wenn sie bis anfang 2024 geht würde ich sie auf jeden fall fertig machen. Wenn sie bis ende 2024 geht machts jetzt noch mehr sinn aufzuhören. Vor allem, wenn du auf jeden fall in dem bereich nicht weitet machen möchtest. Mache selbst die ausbildung zum kfz mechatroniker und hab in einer woche meine abschlussprüfung. Es stimmt schon, dass das ziemlich wenige mädchen machen. Von unseren ca 30 schülern ists nur 1 mädchen. Wenn du aber in den richtigen betrieb kommst wirst du da auch mit sicherheit gut aufgenommen. Vielleicht musst du dir anfangs n paar dumme sprüche gefallen lassen (sind eh meistens aus spaß gemeint). Das wichtigste ist, dass dir der beruf spaß macht und du dem betrieb auch interesse zeigst
Eine abgeschlossene Ausbildung ist immer super und deshalb würde ich dir auch dazu raten die Ausbildung zu Ende zu machen.
Lieber etwas in der Hinterhand haben und nicht brauchen als andersherum.
Sieht im Lebenslauf übrigens auch viel besser aus.
LG
Hi Muskel811
an dieser Stelle würde ich mich auch deinen Eltern anschließen - zuerst die Ausbildung fertig machen und nichts überstürzen. Wenn du die Ausbildung abschließt - dann hast du den ersten Berufs-Abschluss. Der verpflichtet dich aber zu nichts.
Würdest du jetzt abbrechen, dann hättest du einfach Zeit (Ausbildung) verbraten ohne jeden Benefit und ohne Chance, wieder "zurückzukommen".
Unabhängig davon: wenn dich die Mechatronik interessiert - da würde ich versuchen ein oder mehrere Praktika evtl. in verschiedenen Firmen zu machen - immer aktiv bleiben. Vielleicht im Urlaub immer mal eine Woche. Das macht auch gleichzeitig deinen Lebenslauf "bunt". Bin hier Ausbilder für FiSi - da hatte ich schon Bauzeichner, Optiker, Elektriker, die dann FiSi wurden - ein buntes Mosaik. Mit den Praktika kannst du vor allem risikolos ausprobieren, ob der Mechatronikerberuf so ist, wie du ihn dir vorstellst.
Thema Männerberuf: in der heutigen Zeit sollte das kein Argument mehr sein. Lass dich davon nicht abhalten. Wenn es dich interessiert, dann ist das eben so.
Thema schmutzig: das kann sich jemand, der da noch nicht gearbeitet hat, kaum vorstellen (ich war früher Krankenpfleger). Ob man nun Öl / Fett oder was anderes an den Händen hat, ist eigentlich egal. Das Drumherum muss passen.
Du darfst mir ruhig glauben, dass ich deinen Standpunkt und deine Probleme verstehe. Ich verstehe auch, dass dein Problem nicht der Kontakt mit den Patienten ist, sondern das "Drumherum" - ja - das kann einen runterziehen. D'accord.
Natürlich sieht man im Pflegeberuf Sachen (Leid, Schmerz, Tod), von denen sich andere kaum eine Vorstellung machen können. Das verlangt von den Pflegekräften manchmal "Übermenschliches". Der Beruf ist aber nunmal so, dass man nicht den "normalen" Durchschnitt an Leid sieht, sondern die Menschen kommen ja explizit wegen irgendwas in die Klinik - deshalb häufen sich solche Sachen natürlich gerade dort.
Sieh es mal andersrum - aus meinem Leben: Ich war Pfleger, habe dann in den BWL / IT-Zweig gewechselt. Da sollte man doch denken - jetzt ist man raus aus dem Thema. Weit gefehlt: meine Frau wurde pflegebedürftig und ich habe sie über 10 Jahre gepflegt. Da ist mir mein "Vorleben" sehr zugute gekommen. Auch deshalb: Gib die Pflege nicht auf, sondern mach die Ausbildung fertig.
Ich wünsche dir alles Gute im Leben - triff die für dich (!) richtige Entscheidung.
danke für deine Antwort.
Da du Ausbilder bist, schätze ich deine Antwort auf die Frage sehr und du hast auch recht in den meisten Punkten.
Klar, eine abgeschlossene Ausbildung ist immer von Vorteil, nur weiß ich, dass ich da definitiv nicht zurückkomen würde.
Zudem habe ich bereits 3 Einladungen zun Vorstellungsgespräch zwar erhalten, aber bin mir halt sehr unsicher, da ich einerseits die Pflegeausbildung abschließen will, aber angst habe, dass es mir schlechter gehen wird.
Die Ausbildung in der Pflege ist nicht wie ein Schulfach, wo man etwas mehr lernt, und es dann besser kann. Da geht es um das Leid der Menschen und deren Ausflüsse und das ist etwas, womit ich nicht sehr gut klarkomme. Mir wird jedes mal übel und gleichzeitig tun mir die Menschen leid.
Aber ja du hast recht