Was verhunzt bzw. was hat die deutsche Sprache am meisten verhunzt?


22.09.2023, 09:29

Anmerkung: Diese Frage um punkt 08:22 Uhr erneut gestellt, weil ich sie auch als heutige GuGuMo stellen wollte und mir diese Idee nicht davor einfiel.

Das Ergebnis basiert auf 41 Abstimmungen

Gendern oder Gendersternchen (*innen) 66%
Denglisch/Anglizismus (Deutsch und Englisch gemischt) 12%
Die Jugendsprache oder Slangs 10%
Faulheit oder Bequemlichkeit (Insbesondere im Internet) 7%
Abnahme von Personen, die Bücher lesen oder lernen. 2%
Was anderes ist die Hauptursache der Verhunzung… 2%
Die Rechtschreibreform 1996 (daß→dass, Phantasie→Fantasie,…) 0%

9 Antworten

Gendern oder Gendersternchen (*innen)

Vor der Genderitis war es am ehesten die "Abnahme von Personen, die Bücher lesen oder lernen", wobei man aber die Ursache noch benennen müsste und das ist die Dummphone-Sucht. Dieses angeblich "smarte" Zwerggerät macht nämlich dumm, denn wenn man sich umschaut sieht man ja, dass das fast niemand es angemessen benutzt, sondern ununterbrochen nichts anderes mehr tut, als da rumzudaddeln - ausgenommen Raucher, die zwischendurch ihre Nikotinsucht befriedigen müssen.

Der Genderwahn soll nun auch noch denen die Sprache verleiden, die sie bisher in ihrer ganzen Bandbreite genutzt haben. Man soll sich statt auf Inhalte nur noch auf Stotterpausen, Sternchenklamauk und Texte endlos verlängernde Doppelnennungen (gerade in einer Doku gehört: "Reichsbürgerinnen und Reichsbürger") konzentrieren. Auch ein Mittel, nachdenken zu verhindern und die Menschen zu angepassten Duckmäusern zu machen.

  • Gendern: In der, von der zurzeit „erzwungenen“ Form finde ich, wird die deutsche Sprache verhunzt. Wieso reicht ein einfaches „Liebe Damen und Herren“ nicht aus? Genau! Weil jede noch so kleine Minderheit miteinbezogen werden muss. Man kann es aber nicht jedem Recht machen!
  • Denglisch: Benutze ich persönlich viel, aber wir haben entsprechende Wörter für die Englischen. Warum also die Englischen integrieren? Nun für meinen Teil klingen englische Wörter teilweise einfach schöner und interessanter. Ich sage lieber „Skateboard“ anstatt „Rollbrett“.
  • Jugendsprache: Ich persönlich finde die meisten Wörter der Jugendsprache sowieso ätzend und gefallen mir überhaupt nicht. Alleine schon die hässlichen Aussagen wie „DiGgAh“, „WaLlAh“, MaShAlLah“ etc. Einfach nur grausam.
Abnahme von Personen, die Bücher lesen oder lernen.

Die Abnahme der Personen wohl kaum. Ob sie schlank oder dick sind, wenig oder viel wiegen, hat mit Sicherheit nichts mit ihrem Leseeifer zu tun.

Der Rückgang der Leserschaft bzw. die Abnahme des prozentualen Anteils der lesenden Menschen an der gesamten Bevölkerung spielt sicher eine Rolle. Früher bezogen auch noch viele Haushalte regelmäßig eine Tageszeitung, heute immer weniger.

Früher wurde in den Schulen (auch in den Hauptschulen!) viel mehr darauf geachtet, dass die Schüler korrekt schreiben lernten. Rechtschreib- und Grammatikfehler wurden viel strenger geahndet. Heute werden generell für schlechte Leistungen immer noch gute Noten vergeben. Was früher unter dem Strich, also "5" (= mangelhaft), war, wird heute noch mit einer "3" (= befriedigend) belohnt.

Wenn man früher egal in welchem Fach eine "2" bekam, konnte man stolz sein, denn man war sehr gut in diesem Fach. Eine "1" gab es nur sehr selten, wenn überhaupt, dann für ganz außergewöhnliche Leistungen. In diesem Sinne ist auch das Abitur zu einer Farce geworden. Die Noten liegen ja völlig außerhalb der Realität und sind überhaupt kein Maßstab mehr dafür, was die Schüler tatsächlich am Ende des Gymnasiums können. Die Lehrenden an den Universitäten müssen sich teilweise mit Studenten rumschlagen, die überhaupt keinen Dunst von wissenschaftlichem Arbeiten haben.

Guten Morgen,

irgendwie alles zusammen, aber die Rechtschreibreform klammere ich mal aus, weil ich erst 1997 eingeschult wurde und die alte Rechtschreibung aktiv nicht mehr kennen gelernt habe. Auch Jugendsprache halte ich nicht für schlimm - soooo oft hört man sie nicht und die meisten Jugendlichen sprechen durchaus normal. Und wenn es einen wirklich stören sollte, dann muss man ja nicht auch noch hinhören.

Übertriebenes Denglisch (ich rede nicht davon, wenn man gelegentlich etwas "cool" findet" oder "Sound aufdreht", wenn man Musik aufhört; das tun wir alle - ich rede eher von blödsinniger Sprachpanscherei) ist aber genauso unangenehm und befremdlich wie das Gender-Sternchen und ähnlicher, in der Regel zu Recht landauf, landab kritisierter Kappe. Das spielt sich alles etwa auf dem selben nervig-niedrigen "Niveau" ab - und ich finde, dass die Sprache allgemein viel flacher geworden ist. Die deutsche Sprache hat sehr schöne Worte zu bieten und auch zahllose angenehme Möglichkeiten der Kommunikation, ohne mit Fremdwörtern um sich zu schießen, aber viele Menschen kennen diese nicht oder befinden sie für altmodisch und langweilig.

https://www.youtube.com/watch?v=u9U1erD0NZI

Wünsche euch nun aus der Kaffeepause raus ein schönes, ruhiges September-Wochenende und natürlich eine gute "Freitagnacht", gesungen von Ibo, den ich immer irgendwie gern gemocht habe.

https://www.youtube.com/watch?v=3-Vd_AUEsuQ

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Falsche Prämisse, die deutsche Sprache wird nicht verhunzt. Sie ändert sich, so wie sie es immer getan hat. Niemand stört sich daran, dass sie zB verschiedene französische Begriffe beinhaltet, oder andere einer anderen Sprache. Genauso haben sich Formulierungen, Schreibweisen, etc... über die Jahrhunderte stark geändert.

Und ja, zum Teil waren das auch zwangsweise herbeigeführte Änderungen. Siehe die Rechtschreibreformen von etwa 1900, wo man die Rechtschreibung vereinheitlicht hat. Davor hat jeder irgendwie geschrieben, und dann haben die bösen Staaten das vereinheitlicht. Ich bin da einfach froh drüber, weils das Schreiben und Lesen so viel leichter macht. Wenn mans heute machen würde, gäbs ein Riesengeplärre. Siehe dazu die Rechtschreibreform von der Mitte der 90er. Da wurden gute Dinge gemacht, wie ss und ß vernünftig standardisiert, so dass sie Sinn machen, oder klar gestellt dass, wenn durch zwei Worte drei s aneinandergereit sind, diese auch als drei s geschrieben werden. Da jammern immer noch Leute deswegen rum, obwohls ne Kleinigkeit ist und die Sprache nur vereinfacht hat, ohne ihr irgendwas zu nehmen. Wobei die einzigen, die da rumjammern, natürlich Leute sind dies anders gelernt haben. Weils nicht um die Regeln selbst geht, sondern nur darum dass sie nicht damit klar kommen, dass sich Sprache auch mal ändert. Macht zwar Sinn, aber nein, man tut lieber so als wäre der Staat ganz, ganz böse.

Sie ist/wird anders. Das heißt nicht, dass sie hässlich wird. Nur anders. So wie es immer schon der Fall war. Man kann auch einfach kein Drama daraus machen.