Was sind die Motive der Verschwörungstheoretiker, die an den "Gender Pay Gab" glauben?

19 Antworten

Ich glaube nicht, dass das Verschwörungstheoretiker sind, eher Frauenrechtler, das Problem gab es ja wirklich auch wenn sich die reale Lücke immer mehr schließt. Und das man sich Statistiken so dreht das sie zur eigenen Agenda passen ist ja nun nix neues und weit verbreitet.

SchakKlusoh  15.06.2020, 21:37
dass das Verschwörungstheoretiker sind, eher Frauenrechtler,

Die Einführung eines (sinnfreien) unbereinigten Gender-Pay-Gap war Gemeinschaftsarbeit der Arbeitgebervertreter und der Frauenlobby auf EU-Ebene.

Die AG-Vertreter wollten verhindern, daß die wirkliche Lohndiskriminierung (Dumping-Löhne, Tarifflucht, (ausländische) Subunternehmen, Scheinselbständigkeit, Scheinwerkverträge usw.) zum Thema wird und die Frauenlobby sucht immer nach Möglichkeiten um Frauen als besonders benachteiligt darzustellen.

https://www.heise.de/tp/features/Ten-Years-Gender-Pay-Gap-Mistake-Ein-Irrtum-wird-zehn-Jahre-alt-3652060.html?seite=3

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Der Gender-Pai-Gap ist keine Verschwörungstheorie. Es gibt diese Debatte schon sehr lange. Und wo sie vor einigen Jahren noch gerechtfertigt war, ist sie jetzt nur noch ein Mittel verzweifelter Feministen. 

Was das Gehalt betrifft, gibt es diesen Unterschied zwischen Frauen und Männern nicht mehr. Der so genannte „Gender-Paigap“ der das beweisen, soll ist eine Lüge, die nur auf der Basis von Unprofessionalität besteht.

Wie du selbst schon argumentiert hast werden hier maximal Fakten verdreht. Bzw. Eher zahlen anders interpretiert.

Und bei den Sache stimme ich dir zu. Das der öffentliche Sektor fehlt reicht schon aus das man nicht mehr allgemein sagen kann Frauen verdienen weniger als Männer.

Weil allein dadurch die Statistik nicht mehr zur allgemeinen aussage passt.

Dann müsste man sagen: Frauen verdienen in der freien Wirtschaft weniger als Männer.

Für eine Berechnung des unterschiedes ist es natürlich sinnvoll den öffentlichen Sektor rauszulassen weil die durch Tarifverträge die unisex sind automatisch definitiv gerecht bezahlen.

Auf jedenfall: da die 21% durch Fakten belegt sind. (Das lässt sich nicht abstreiten. Auch wenn die 21% kaum was verwertbares Aussagen) Ist es keine verschwörungsbtheorie.

Zumal dazu die Verschwörer fehlen.

Das die Zahlen so wie sie sind in einem falschen Kontext gesetzt werden ist eine andere Sache und da stimme ich zu.

Aber die 21% machen halt mehr her als die 7% von denen wir wirklich nicht wissen woher der Unterschied kommt.

So pauschal kann man die Frage nicht beantworten. Ich würde da mindestens drei Gruppen unterscheiden wollen:

Erstens die "Konsumenten": Jedes Jahr (Haha, wenn es denn so selten wäre...) wird in sämtlichen Medien verbreitet, Frauen verdienten 21% weniger (und immer noch oft, obwohl das nun wirklich längst widerlegt ist, mit dem Zusatz "für die gleiche Arbeit"). Und wenn das überall so erzählt wird, dann muß es doch wahr sein? Klar, es gibt so ein paar komische Typen, die behaupten, es sei ganz anders, aber das sind doch Frauenfeinde, die sich an irgendwelchen Nickeligkeiten aufhängen.

Zweitens die Medien (jedenfalls die, die nicht zur dritten Gruppe gehören): Ja mei, es ist halt wieder Equal Pay Day, wird vom zuständigen Ministerium unterstützt, also müssen wir darüber berichten. Schreiben wir halt schnell die entsprechende Pressemitteilung ab und gut. Alle anderen berichten ja das gleiche, warum sich also zur Zielscheibe machen?

Und drittens die Aktivisten: Wenn Du Frauenbeauftragte, Teil einer entsprechenden NGO oder gar "Gender-Consulting"-Firma wärst, was würdest Du denn machen? Wenn Dein Einkommen davon abhängt, daß Frauen diskriminiert, benachteiligt und unterdrückt werden, dann wirst Du doch nicht ohne Not eine gut etablierte Behauptung aufgeben, nur weil die vielleicht nicht so ganz wahr ist. Erst kommt das Fressen, etc.

Das gilt natürlich auch für Parteien, weil Du so oft die SPD ansprichst: Die brauchen doch Mißstände, deren Behebung sie versprechen können, um gewählt zu werden. Mit "Alles ist gut, also wählt uns" kommt nur die CDU durch. Und wenn diese angeblichen Mißstände in einer freiheitlichen Gesellschaft gar nicht behoben werden können, um so besser, dann muß man sich nicht zu jeder Wahl neue ausdenken...

Dann noch das Stichwort "Haltungsjournalismus" natürlich. Ich erinnere mich noch an Zeiten, da war "Weltverbesserer" ein Schimpfwort.

Und schließlich ist es auch eine Frage der Erhaltung des Selbstbildes: Ein guter Mensch ist Feministin, eine Feministin bekämpft die Unterdrückung von Frauen, wer behauptet, Frauen seien nicht unterdrückt (oder jedenfalls nicht ganz so sehr), der ist Antifeminist, ein Verbündeter des Patriarchats und ein schlechter Mensch. Ich bin doch kein schlechter Mensch!!!

Ändern könnte man da bestenfalls im mittleren Schritt etwas: Wenn eine vereinfachte Falschmeldung mehr Beschwerdemails verursacht als eine korrekte, differenzierte Darstellung, dann werden echte Journalisten, die ihren Job noch erst nehmen, vielleicht doch mal zum Nachdenken kommen.

Woher ich das weiß:Hobby
Für die Berechnung werden lediglich Betriebe der Privatwirtschaft mit mehr als zehn Mitarbeitern herangezogen.

Nun, wenn wir kleiner Betriebe wie Friseure, Nagelstudios, Kosmetikstudios, Änderungsschneiderein und dgl. auch noch hinzuziehen würden, wäre das Gender Pay Gap noch größer.

Der gesamte öffentliche Dienst mit nahezu gleichen Gehältern von Männern und Frauen

"nahezu gleich"? Im öffentlichen Dienst betzrägt das Gender Pay Gap zwar keine 21% sondern "nur" 7% - aber es existiert. 7% von 40.000 sind 2.800 EUR im Jahr, die Frauen im öffentlichen Dienst - durchschnittlich - weniger verdienen.

Auch landwirtschaftliche Betriebe, die oft ebenfalls Familienbetriebe sind, fallen aus der Berechnung heraus.

Ja. Wenn wir die auch noch hinzuziehen würden, wäre das Gender Pay Gap noch größer.

Schließlich fließen auch die Gehälter der Spitzenverdiener in Führungspositionen mit ein - und die sind in der Mehrzahl männlich.

Gut erkannt - merkst Du was?

Alex