Was sind deiner Meinung nach die Gründe dafür, dass Migranten oft als Belastung für das Sozialsystem angesehen werden?

9 Antworten

Wenn Migranten herkommen und vom Asylbewerberleistungsgesetz oder dem Bürgergeld leben ist diese Annahme durchaus korrekt.

Anders sieht es aus, wenn sie hier (sozialversicherungspflichtig) arbeiten oder erfolgreich gründen.

tanztrainer1  03.04.2024, 15:41

Man sollte eben Migranten nicht unbedingt mit Flüchtlingen gleichsetzen.

Es dauert eben manchmal etwas länger, bis ein Asylbewerber eine Arbeitserlaubnis bewilligt bekommt, obwohl das mittlerweile auch schon schneller gehen könnte.

Dann gibt es noch das Problem, dass manche Arbeitgeber Angst haben, dass man ihren einen Mitarbeiter doch noch abschieben könnte

Es gibt auch Jobs, bei denen es auch gar nicht nötig ist, dass jemand perfektes Deutsch beherrscht.

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Wenn Asylbewerber herkommen, kassieren sie erst einmal in großem Stil von unserem Sozialsystem ab, ohne jemals einen Cent dazu beigetragen zu haben.

Ob und wie viel sie dann in späterer Folge einmal wieder in den Topf einzahlen, hängt von vielen Faktoren ab. Jene die wieder abgeschoben werden oder abtauchen schon mal nicht, und bei Ausländern, die eine Aufenthaltserlaubnis bekommen, ist die Arbeitslosenquote rund 3x so hoch wie unter Deutschen.

Es wäre interessant, wie die Gesamtbilanz unter Migranten aussieht, ob da langfristig ein Plus herauskommt, aber eine solche Statistik ist mir nicht bekannt.

Weil die steuerzahlende Bevölkerung in Deutschland dafür aufkommen muss und
dadurch andere Leistungen nicht erbracht werden können, weil dafür keine Steuer-
gelder mehr vorhanden sind.

Meiner Meinung nach sind es Neid, Gier und Verlustängste die so etwas auslösen.

Gemäss dem bekannten Ökonomen Prof. Dr. em. Bernd Raffelhüschen sind die Hauptgründe für diese These:

  • Migranten müssen, wenn sie bei uns ankommen, oft erst eine Ausbildung machen. Wenn die Ausbildung fertig ist, sind sie eigentlich schon zu alt, um noch genug viele Jahre Beiträge an Rentensystem zahlen zu können. Sie müssten im Durchschnitt bis ca. zu ihrem 70. Altersjahr arbeiten, damit die vom Staat in sie getätigten Ausbildungs -und Sozialkosten von ihren Beiträgen in die Sozialsysteme übertroffen würden. Weil aber auch Migranten in einem Alter von 65 Jahren in den Ruhestand gehen, verursachen sie im Schnitt eine Deckungslücke. D.h. die finanziellen Mittel, die sie vom Staat beziehen sind grösser, als das, was sie über ihre ganze Erwerbslebenszeit bei uns an den Staat in Form von Lohnabgaben zurückzahlen können. Das entstehende Defizit in den Sozialsystemen muss somit über Steuergelder ausgeglichen werden, und das wiederum bedeutet, dass alle übrigen Arbeitnehmer künftig die dadurch verursachte Unterdeckung in Form von höheren Lohnabzügen oder mehr Steuern bezahlen werden müssen. Es geht gar nicht anders. Sicher gibt es auch Ausnahmen bezüglich der Qualifikation der Zugewanderten, doch verschiedene Parteien beklagen, dass die Zuwanderung seit 2015 mehrheitlich nicht die von den Unternehmen geforderte Qualifikation mit sich bringt, und daher nebst neuen Bürgergeldempfängern auch viele dazu kommen, die erst einmal eine Ausbildung bei uns machen müssen - und letztere ist natürlich nicht gratis.
  • Aus diesem Grund fordert etwa die AfD schon seit langer Zeit, dass bei der Migration besser selektioniert wird. Etwas, das die Vereinigten Staaten schon seit Ewigkeiten so machen. Daran sollten wir uns orientieren.
  • Raffelhüschen sagt aber auch, dass wir Zuwanderung brauchen, wegen der ungünstigen demografischen Situation in welcher wir uns befinden. Seit den 1970er Jahren werden immer weniger Deutsche geboren. Dieser Rückgang, der in fast allen Industrieländern zu beobachten ist, führt zu langfristigen Problemen. D.h. damit die Wirtschaft weiterhin auf ausreichend Personal wird zurückgreifen können, brauchen wir Zuwanderung. Nur sollte diese Zuwanderung eben qualifiziert sein, damit ein Mehrwert entsteht und nicht neue Kosten, die die Allgemeinheit tragen muss. Ohne Zuwanderung bräuchte es wohl massive finanzielle staatliche Anreize, damit viel mehr junge deutsche Paare sich für die Gründung einer Familie entscheiden würden. Kinder zu haben braucht viel Zeit und ein dickes Portemonnaie. Ein Mitgrund, warum immer mehr kinderlose Paare und Single-Haushalte entstehen.
tanztrainer1  03.04.2024, 15:46

Es ist doch oft eher so, dass bei uns bestimmte Abschlüsse aus dem nicht-europäischen Ausland gar nicht anerkannt werden.

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davegarten  03.04.2024, 21:45
@tanztrainer1

Das ist sicher ein zusätzliches Hindernis. Allerding müssen ausländische Abschlüsse qualitativ denjenigen Standards entsprechen, die in Deutschland erwartet werden. Bei medizinischen und juristischen Berufen ist selbst die Anerkennung entsprechender Titel aus Nachbarländern teilweise schwierig, weil das Gesundheitswesen oder die Rechtsprechung unterschiedlich sind. Bei der Zuwanderung z.B. aus Afrika gibt es allerdings auch sehr viele, die über gar keine Ausbildung verfügen. Es soll gar solche geben, die nicht lesen und schreiben können. Die müssen dann hier ganz von vorne anfangen. Wenn sie mal mit der Grundausbildung fertig sind, kommen sie im Schnitt mit etwas mehr als 30 Jahren in den Arbeitsprozess. Viel zu spät, um für das Sozialsystem über die Zeitspanne, bis sie 65 sind, unter dem Strich einen Gewinn zu erzielen.

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davegarten  04.04.2024, 20:43
@tanztrainer1

Das stimmt. Das sagt auch Prof. Raffelhüschen. Und genau darum müssen wir nicht noch mehr Unqualifizierte aus dem Ausland holen, die ebenfalls mehr von Sozialstaat konsumieren, als sie hier jemals an Wert generieren, resp. zurückzahlen.

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