Rufe nach Verboten gibt es immer im Nachhall von Missbrauch, sei es mit Waffen, Fahrzeugen, Finanzaffären usw. Dies wird oft politisch ausgeschlachtet, nicht selten um eigentlich andere Ziele zu erreichen (z.B. gibt es Bestrebungen, Freiheit ganz generell mit staatlicher Bevormundung einzuschränken, Scheibchen für Scheibchen).
Doch wir leben in einer freiheitlichen Grundordnung, die Freiheit, Eigenverantwortung, Eigentum und der Schutz des Letzteren hoch gewichtet. Auch wenn man davon ausgehen muss, dass abgesehen vom Einsatz für Schiessportveranstaltungen die persönliche Verteidigung mit der eigenen Waffe zuallermeist zu Konflikten mit dem Gesetz führt, da die meisten privaten Waffenbesitzer die komplizierten rechtlichen Voraussetzungen für gerechtfertigte Notwehr nicht genau kennen, ist festzuhalten, dass nicht die Möglichkeit, eine Waffe zu erwerben zu Unheil führt, sondern wie verantwortungsvoll der Besitzer damit umgeht.
Ich denke, ein Grundgedanke bürgerlich-freiheitlicher Politik ist, dass Private in Eigenverantwortung Dinge selbst regeln können, ohne für alles und jedes erst den Staat fragen zu müssen. Obwohl gleichwohl natürlich die Gesetze des Staates gelten und Fehlbare, sowie auch jene, die sich über die Rechtslage nur ungenügend informieren, mit entsprechender Härte bestraft werden. Das wäre dann das Element der Eigenverantwortung. Linke Politik zielt eher darauf ab, möglichst viel bis ins Detail zu regeln und mögliche Risiken durch umfassende Verbote und Einschränkungen für Privatpersonen zu minimieren, während die Strafen bei Missachtung dieser Verbote hingegen oft erstaunlich lasch sind und der Vollzug mehr auf soziale Massnahmen und Wiedereingliederung fokussiert.
Zu bedenken ist auch, dass neben ein paar wenigen Tätern oft hunderttausende von privaten Waffenbesitzern existieren, über die nichts Negatives zu vernehmen ist. Der Staat sollte deshalb verhältnismässig handeln, und nicht aus vermeintlichem Zugzwang hinter dem negativen Ausnahmefall die Regel vermuten.