Was ist eure Meinung dazu: Ein unheilbar krankes Haustier mit Schmerzen lieber einen Tag zu früh als einen Tag zu spät einschläfern lassen?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

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15 Antworten

ich stimme zu, weil ...

Mein erster Kater ist an FIP gestorben.

Ich wusste länger, dass er die Krankheit in sich trägt, da er etwa ein Jahrczuvor an unerklärlichen Schmerzen litt und nach einem Tierarztmarathon stand fest:

Sie konnten mir nur sagen, dass er Schmerzen hat und wo er Schmerzen hat aber nicht warum. Und, dass er einen sehr hohen Antikörpertiter für das Virus hat, das FIP auslöst.

Die Schmerzen habe ich mit Barfen in den Griff gebracht. Ein Jahr, nachdem die Schmerzen begonnen hatten war er eines Morgens sehr zurückgezogen und extrem ruhig. Anstatt mit ihm in die Tierklinik zu fahren, bin ich dämliche Kuh in die Arbeit gegangen und fand abends eine röchelnde Katze mit schweren Lähmungserscheinungen vor.

Es hötte so oder so keine Rettung für ihn gegeben aber ich hätte ihm 10 Stunden Schmerzen erspart, wenn ich gleich reagiert hätte.

Das war 2012 und ich habe bis heute ein schlechtes Gewissen deswegen. Wenn ich meinem Tier Schmerz und Leid ersparen kann, dann sollte ich das auch tun. Alles andere ist egoistisch.

Ich glaube, es gibt keinen Zeitpunkt, der zu früh oder zu spät ist. Leidet ein Haustier an einer unheilbaren Krankheit, welche auch mit Schmerzen verbunden ist, ist das für ein Tierhalter meist eine sehr emotionale Angelegenheit. Und nicht selten wird über diverse Tierärzte und Tierkliniken eine Möglichkeit gesucht, das Tierleben möglichst zu verlängern und trotzdem so angenehme und schmerzfrei wie möglich zu gestalten. Schliesslich ist ein Haustier für viele ein vollwertiges Familienmitglied, für welches man weder Mühen noch Kosten scheut.

Da wir mit einer Euthanasie doch ein wenig "Gott" spielen... oder halt einfach die Möglichkeit haben, dem Tier einen elendigen, vielleicht sogar sehr qualvollen Sterbeprozess zu ersparen, bin ich der Meinung, dass es eben keinen "falschen" Zeitpunkt gibt, wenn es sich um eine Erlösung vor solch einem Leid handelt.

Diesen sehr schweren Entscheid, das Tier zu erlösen, wird meist nach sehr genauer Abklärung gefällt... und wurde ein Tier über die Regenbogenbrücke geleitet, denke ich, dass die Frage ob einen Tag früher oder später besser gewesen wäre, irrelevant ist.

Auch ich musste bereits zwei meiner Katzen leider gehen lassen... ich war jedes mal extremst traurig und tagelang über den Verlust niedergeschlagen... ich trauere teils heute noch um diese Tiere. Doch ich weiss auch, dass sie keine Lebensqualität mehr hatten... natürlich hätte man diese Sterbezeitpunkte vielleicht noch etwas heraus zögern können... aber warten, bis sich der Körper selbst vergiftet oder einfach zu verhungern, weil man nicht mehr fressen kann... und dann irgendwo versteckt in einer Ecke liegen und auf den letzten Atemzug warten, muss schrecklich sein.

ich stimme zu, weil ...

Die Besitzer kennen ihr Tier am besten. Man sollte es aber auch mit dem Tierarzt besprechen. Sobald man merkt, dass das Tier leiden muss, ohne Aussicht auf Besserung oder Heilung, sollte man das Leiden nicht verlängern. Aber, wie gesagt- auch in Absprache mit dem Tierarzt. Ich musste in den über 35 Jahren, die ich Katzen habe schon 6 Tiere erlösen lassen, wegen unheilbarer Krebserkrankungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich verstehe den Sinn dieser Frage nicht. Wer sollte denn für "einen Tag zu spät" sein? Du hast die Fakten dargelegt und demnach gibt es auch keinen vernünftigen Grund noch zu warten.

Hallo! Weder zu früh, noch zu spät. Versuche Dich, in das Tier zu versetzen.

Würde es sterben wollen, so sollte man es auch sterben lassen

Dir eine gute Woche

ZenOh69  21.11.2022, 05:54
Würde es sterben wollen, so sollte man es auch sterben lassen

Ich gehe jetzt mal ganz frech davon aus, dass der FS die Frage mit moralisch/philosophischen Ansatz gestellt hat (Alles andere würde sich mir nicht erschließen). Falls dies so ist, wäre nicht gerade das "sterben wollen" etwas, das es zu hinterfragen gilt?

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