Was haltet Ihr von der These, dass es ohne das Grauen des Ersten Weltkriegs keinen Nationalsozialismus und kein Drittes Reich gegeben hätte?

4 Antworten

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Hallo,

Grundsätzlich glaube ich schon, dass der 1. Weltkrieg und insbesondere der Vertrag von Versailles eine entscheidende Rolle spielte. Da verstand Hitler es, die Massen gegen die ohnehin schon massiv emotionalisierten Themen aufzuhetzen - wie eben, dass der Vertrag von Versailles als "Schmach" für die dt. Bevölkerung bezeichnet wurde.

Trotzdem denke ich, dass es den Nationalsozialismus auch ohne den 1. Weltkrieg gegeben hätte. Eine gehörige Portion Nationalismus/Patriotismus war ja schon vor dem 1. Weltkrieg vorhanden, zudem die Weltwirtschaftskrise 1929 und die politisch unsichere Lage der Weimarer Republik - dann brauchte es nur noch eine manipulierende Person wie Hitler, die diese ganzen gesellschaftlichen Probleme für seine Zwecke nutzte. (wobei man auch sagen muss, dass diese Dinge Folgen vom 1. Weltkrieg sind, )

disclaimer: natürlich kann man nicht sagen, was ohne dieses und jenes Ereignis gewesen wäre - aber Gedankenexperimente sind einfach spannend.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich finde das stimmt. Der Vertrag von Versailles hat die Deutschen sehr eingegrenzt. Die Deutschen hätten das entweder auf sich sitzen lassen können oder gekämpft.

Woher ich das weiß:Recherche

Nachvollziehbar.

Die Nationalsozialisten stiegen aufgrund wirtschaftlicher Misere, Massenarbeitslosigkeit, politischer Instabilität und nationalistischer Kränkung auf.

Alle diese Faktoren waren direkte Folgen des Ersten Weltkriegs.

Menschen können immer wieder so dumm sein es zu einer anderen Zeit in einer anderen Form ähnlich zu Erschaffen.

Nur dass wir mehr oder weniger versuchen daraus zu lernen. Auch wenn die AFD Debatte die künstlich durch die gegenwärtige Politik angefeuert wird gewisse Tendenzen hat. Auch die Links/Rechts Konstellation birgt genug Potential das Volk gegeneinander aufzuhetzen.

Die Frage was richtig oder gut ist bleibt bestehen. Im Endeffekt liegt es an jedem Einzelnen, in einem Staat eine venünftige Lebensumgebenung, mittel der politischen Agenda zu erzeugen, die man wählen kann.