Was haltet ihr vom Osmanischen Reich?
Die Kultur, die Sehenswürdigkeiten.
7 Antworten
Ein Kalifat das die Muslime und die islamische Gemeinschaft für 405 Jahre repräsentiert haben.
Es war der einzige Staat in der Geschichte der die Muslime am längsten geeint regiert hat von 1299 - 1922 (623 Jahre insgesamt)
Sie haben eine großen Einfluss in Europa und auf der Welt hinterlassen und unter ihnen war der Nahe Osten befriedet.
Man kann sagen das von Osman I. bis Sulejman den Prächtigen einflussreiche und erfolgreiche Sultane das Kalifat geführt haben erst danach als man in eine Art Dekadenz gefallen ist kam es zu größeren Intrigen - Verlusten - fehlender Kompetenz & Rechtschaffenheit - fehlender Führungskraft zu einem sich hinziehenden Fall.
Die Janitscharen wurden wie ein Staat im Statte (Deep-State) der den Sultan abgesetzt oder enthauptet haben wenn er ihnen nicht passte. Es hat Jahre gebraucht bis endlich die Modernisierung eingeläutet wurde und man auch die Janitscharen entmachtet hat.
Am Ende war das Reich ein Schatten seiner selbst es wurde auch vertieft darauf hingearbeitet das man die Gebiete unter den europäischen Kolonialreichen aufteilt und besonders natürlich die Christen ihr Recht auf Staatlichkeit & Autonomie gibt.
Mit Abdulhamid II. der noch als kompetenter Sultan in der Endphase des Osmanischen Reiches gilt wurde ein Zerfall und Staatsbankrott verhindert. Er war der letzte Sultan in der Reihe der Dynastie der effektiv den Staat unter Kontrolle versucht hat zu halten.
Am Ende wurde der Staat von innen zerstört mit der Revolution der Jungtürken 1908 und der Ereignisse rund um den 1. Weltkrieg und der Machtergreifung der Jungtürken.
Es war der einzige Staat in der Geschichte der die Muslime am längsten geeint regiert hat von 1299 - 1922 (623 Jahre insgesamt)
"Geeinigt regiert" kann man nicht sagen, da es viele Kriege, Konflikte und Unterwerfungen zwischen anderen muslimischen Regionen und den Osmanen gab.
Sie haben eine großen Einfluss in Europa und auf der Welt hinterlassen und unter ihnen war der Nahe Osten befriedet.
Konflikte zwischen Arabern und Juden gab es aber auch schon zur Zeit des Osmanischen Reichs vereinzelt, wie aus den Aufzeichnungen von osmanischen Gouverneuren dokumentiert wurde.
Die Janitscharen wurden wie ein Staat im Statte (Deep-State) der den Sultan abgesetzt oder enthauptet haben wenn er ihnen nicht passte. Es hat Jahre gebraucht bis endlich die Modernisierung eingeläutet wurde und man auch die Janitscharen entmachtet hat.
Das war weniger ein Prozess der gezielten Modernisierung, sondern der Notwendigkeit und gewaltsamen Entmachtung der Janitscharen, die großen politischen Einfluss im Osmanischen Reich hatten.
Genau so sind auch die Osmanen selbst zu Macht gekommen, weil sie ursprünglich die Krieger-Elite unter den Arabern waren.
Am Ende war das Reich ein Schatten seiner selbst es wurde auch vertieft darauf hingearbeitet das man die Gebiete unter den europäischen Kolonialreichen aufteilt und besonders natürlich die Christen ihr Recht auf Staatlichkeit & Autonomie gibt.
Dazu muss man sagen, dass die Gebiete des Osmanischen Reichs selbst durch "Kolonialisierung" der christlichen Gebiete entstanden sind, die im Krieg erobert wurden.
Bezüglich der Autonomie war es so, dass das Osmanische Reich keine Staatsbürgerschaft hatte, sondern ein Millet-System. Nicht die Ethnie, sondern die Religion stand im Vordergrund und die einzelnen Millets konnten ihre Religion frei ausüben, eigene Gerichte, eigene Schulen und eigene Kirchen betreiben.
Bspw. waren Griechenland, Armenien, Ost-Anatolien, Balkanregionen oder Zypern auch während der Herrschaft durch das Osmanische Reich durchgehend mit christlicher Mehrheit.
Libanon war durch die Maroniten auch immer ein christliches Land, aber zur Zeit des Osmanischen Reichs existierte es noch nicht, sondern war Teil des Vilayets Damaskus.
Am Ende wurde der Staat von innen zerstört mit der Revolution der Jungtürken 1908 und der Ereignisse rund um den 1. Weltkrieg und der Machtergreifung der Jungtürken.
Nein. Die Revolution der Jungtürken war eigentlich der Versuch, die türkische/osmanische Kultur zu retten, in einer Zeit des Umbruchs, als es überall im Osmanischen Reich zu nationalistischen Aufständen kam, wie durch griechische Unabhängigkeitskriege, serbische Revolution, arabische Aufstände, Armenier, etc.
Auslöser für diese Aufstände waren auch maßgeblich die Reformationsversuche durch die Osmanen, besonders durch die Tanzimat-Reformen, durch folgende Sultane:
- Mahmud II., Vorreiter der Reformen
- Abdülmecid I., Edikt von Gülhane 1839
- Abdülaziz, führte die Reformen weiter
- Abdülhamid II., Pro-Reform-Verfassung von 1876 - änderte seinen politischen Kurs durch die Aufstände zu autoritär und pan-islamisch (Zentraldiktatur)
Die Jungtürken-Revolution wollte retten, was es noch gab und sicherte am Ende einen türkischen Staat und das Fortbestehen der türkischen Kultur.
Die Osmanen waren ursprünglich Kriegersklaven, welche von den Arabern während der islamischen Expansion eingesetzt wurden. Vergleichbar mit den Janitscharen, welche später von den Osmanen eingesetzt wurden und hauptsächlich aus Kindern von christlichen Familien aus dem Balkan bestanden.
Die Osmanen kamen aufgrund ihrer hohen militärischen Ausbildung und Ausrüstung irgendwann selbst zu politischer Macht, emanzipierten sich von den Arabern und begründeten das Osmanische Reich.
Sie erklärten sich Jahr 1517 zum offiziellen Nachfolger des islamischen Kalifats, nach dem Sieg gegen die Mamluken in Ägypten - dem letzten Überbleibsel des abbasidischen Kalifen. Somit ging der Machtanspruch des Kalifats auf die Osmanen über.
Das Osmanische Reich war ein Vielvölkerstaat. Es versuchte lange Zeit, die unterschiedlichen Kulturen und Völker in seinem Herrschaftsgebiet mit teilweiser Autonomie zu vereinen. Es gab ein Milet-System, anstelle von Staatsbürgerschaft, wobei auch religiöse Gruppen ihre Verwaltung lokal selbst gestalten konnten, was man aus heutiger Sicht als modern, progressiv und aufgeschlossen bezeichnen kann.
Erst ab dem 18. Jahrhundert versuchte man das Osmanische Reich zu zentralisieren; erstmals aber mit den Tanzimat-Reformen und der Einführung einer osmanischen Staatsbürgerschaft.
Diese Reformen führten zu Spannungen von nationalistischen Bewegungen, besonders im Balkan, wie dem griechischen Unabhängigkeitskrieg oder den serbischen Aufständen. Dadurch wuchs das Misstrauen gegen ethnischen Minderheiten und es kam zu Völkerrechtsverbrechen an den christlichen Armeniern oder Assyrern. Es kam aber auch zu Revolten durch islamische Araber.
Das führte maßgeblich zum Untergang der Osmanischen Reichs.
die Sehenswürdigkeiten.
Viele Sehenswürdigkeiten stammen hauptsächlich aus der Epoche des Ost-Römischen/Byzantinischen Reiches. Die Orte, speziell in der heutigen Türkei, sind ein Ort von bedeutender, historischer Relevanz und verbinden europäische und asiatische Kultur und Geschichte.
Du hast die positiven Auswirkungen genannt.
Ich würde dazu auch noch die Wissenschaft sehen - vor allem im Bereich Medizin.
Doch dann gab es eben auch die schwarzen Seiten des osmanischen Reiches.
Zum Beispiel die Janitscharen, die gefürchteten Soldaten der Osmanen. Es waren grössten Teil ehemalige Knaben, die man christlichen Familien entrissen und zu fanatischen Muslimen erzogen hat.
Oder den Massenmord an den christlichen Armeniern. Je nach Quellen wurden dabei 600.000 bis 1.000.000 wehrlose Frauen, Männer und Kinder getötet.
Nach den Seldschuken waren die Osmanen die zweite bedeutende türische Dynastie. Ertogrul (1231-1288) war ihr erster Herrscher. Nach seinen Sohn Osman I. (1288-1326) wird die Dynastie benannt, denn er erweiterte sein Reich erheblich und machte es zum einflussreichsten Reich der Region.
Das Osmanische Reich war zeitweise eine bedeutende Großmacht im Mittelmerrraum und der letzte Herrscher war Mohammed VI (1918-1922).
Die Biographien einzelner Herrscher fand ich spannend. Vieles habe ich mir dann vor Ort bei meinen Rundreisen durch die Türkei angesehen. Am interessantesten ist wohl der Sultan Suleiman II. der Prächtige (1520-1566). Er war nicht nur ein Eroberer, sondern er ließ durch seinen Architekten Sinan bedeutende Architektur errichen und wurde selbst als Dichter unter den Namen Muhibbi bekannt.
Das Osmanische Reich[...], auch das Türkische Reich[6] genannt, war das Reich der Dynastie der Osmanen von ca. 1299 bis 1922.
Wir leben über 100 Jahre nach Untergang des Osmanischen Reichs.
Den Kontext für diesen Genozid lässt du aus?