Was bezweckt Sahra Wagenknecht mit ihrer Annäherung an die AfD??

14 Antworten

Ich denke sie will unbedingt in die Regierung kommen oder zumindest zurück in den Bundestag und ins Rampenlicht. Raus aus der Bedeutungslosigkeit.

Alleine kommt sie nicht in den Quark. Vermutlich kommt sie mit ihrem BSW nicht über die 5 %-Hürde. Die anderen Parteien nehmen den BSW nicht wirklich für voll. Die größte gemeinsame Schnittmenge hat der "Laden" wirklich mit der AfD.

Die 4,x % die sie mitbringt, könnten wirklich zum Zünglein an der Waage für die AfD werden. Madame wird sich allerdings sehr erschrecken, wenn das wirklich passieren sollte und nicht nur ein PR-Gag ist. In der AfD herrscht eine ziemliche Hackordnung. Da gibt es noch mehr von der Sorte Wagenknecht und eine ganz andere Diskussions- und Streitkultur. Na, ob ihr das wirklich gefällt wage ich zu bezweifeln.

Sie hat ein grosses Problem:

nachdem sie Jahre (Jahrzehnte) lang zwar kein Amt bekleidet hatte aber immer in den Talkshows präsent war, hat sie mit ihrer Partei gebrochen, und gehofft mit ihrer Neugründung weiter Karriere zu machen.

Nun ist der Einzig in den Bundestag gescheitert, ihre alte Partei hat ohne die Dauer Querulanton offenbar besser die klassischen Links Wähler getroffen.

Und die BSW scheint trotz handverlesener Mitglieder schon tief zerstritten zu sein, die Umfragwerte bei 3-4 % und es droht ihr die Bedeutungslosigkeit.

Was nun ?

Ihre Wähler, da widerspreche ich, kamen wohl nie "aus migrantischen Milieus" und auch nicht "aus dem klassischen linken Lager".

Das waren frustierte DDR Bürger, die sich nach eine Zeit zurücksehnen die es auch früher so nie gegeben hat. Also die, die frustriert sind, nach der Wende SED gewählt haben und dann eben die neue Partei, die ihnen aber immer zu intellektuell und zu westlich war. Frustrierte Ostbürger, die mehrheitlich zur AfD gegangen sind, so weit waren ganz links und ganz rechts nie auseinander. Und Wagenknechts Parolen klangen sehr oft ziemlich Rechspopulistisch, auch wenn sie die Nähe zur AfD nie zugegeben hat.

Bleibt jetzt nur: in Rente gehen, die Abgeordneten Versorgung sollte keine Armut bedeuten, und Oskar ist auch nicht mittellos.

Oder mit der einzigen Partei zusammengehen, mit der es Gemeinsamkeiten gibt.

Funktionieren wird auch das wohl nicht: sicher würde ein Teil ihrer Wähler und Mitglieder das nicht mitmachen, dann könnte man BSW auch gleich auflösen.

Aber ich habe eins vergessen: vielleicht kommen auch Vorgaben aus Moskau ? Die werden sie kaum weiter unterstützen, wenn sich keiner mehr für sie interessiert. Die werden sich schon Mühe geben, dass sie nochmal in die Schlagzeilen kommt.

Woher ich das weiß:Recherche
Ein Großteil ihrer bisherigen Wähler kommt ja aus migrantischen Milieus oder aus dem klassischen linken Lager – gerade diese Menschen dürften auf eine solche Entwicklung eher mit Befremden oder Ablehnung reagieren.

Ganz grundsätzlich habe ich da Zweifel.

Ich bin nicht in der Lage abzuschätzen handelt es sich dabei eher um

Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing

der Versuch eine Art "Integrationsnachweis" zu erbringen

oder

wird den Menschen etwas erzählt von "Sie/ Ihre Vorfahren haben die Heimat verlassen (müssen) wegen. . . wollen Sie solche Zustände hier auch haben oder sind Sie für sichere Grenzen "?

Die meisten Syrer, Afghanen, usw sind nicht kriminell, vielleicht haben nicht wenige eine Art Bedürfnis nach Abgrenzung?


Nooppower639 
Beitragsersteller
 04.07.2025, 20:04

Danke für die „interessanten“ Gedanken. Allerdings wirkt die Antwort insgesamt etwas – nennen wir es – unsortiert und geht leider ziemlich an meiner eigentlichen Frage vorbei. Ich wollte wissen, was Sahra Wagenknecht parteistrategisch mit der Annäherung an die AfD bezweckt – nicht, warum Migranten die AfD wählen oder Ähnliches.

WalterMatern  04.07.2025, 20:27
@Nooppower639

Okay aber du gibst mir die Gelegenheit es zu korrigieren.

Solidarität funktioniert umso besser je größer der Zusammenhalt in einer "Gruppe" ist.

Da haben "Linke" und "SPD" ein Problem.

Es gab in den vergangenen Monaten wenig Ereignisse die zu einer Solidarität über beispielsweise Religionsgrenzen hinweg Anlass gegeben hätten.

Die "AgD" präferiert eine "völkische" Solidarität aber immerhin.

Solange kein Attentat wie das von "Anders Behring Breivik " geschieht kann Frau Wagenknecht aus der Aktion "Nektar" saugen.

Die Leute sind die sog. „Brandmauer“ zur AfD leid, weil sie dazu führt, dass sich der Mehrheitswille der Wähler nicht mehr politisch durchsetzt, weil von Konservativen gewählte Parteien wie die CDU oder von Liberalen gewählte Parteien wie die FDP nach der Wahl mit linken Parteien koalieren müssen, um gegen die AfD eine Regierung zu bilden, selbst wenn diese die relative Mehrheit erzielt hat. Natürlich gibt es zwischen den politischen Ansichten von AfD und BSW Wählern erhebliche Schnittmengen, etwa in der Außenpolitik oder bei der Migrationspolitik. Das BSW hat sich in der Vergangenheit im Sinne der Brandmauer verhalten und ist beispielsweise in Thüringen eine Koalition mit CDU und SPD eingegangen, die BSW Wähler nicht in der Regierung sehen wollten. Dafür wurde das BSW bei der Bundestagswahl abgestraft und ist an der 5% Hürde gescheitert. Sahra Wagenknecht hat das nun erkannt und ändert daher ihre Strategie, um Wähler zurückzugewinnen bzw. wieder zu mobilisieren.


Nooppower639 
Beitragsersteller
 04.07.2025, 19:57

Thema verfehlt: Ich wollte wissen, was Sahra Wagenknecht sich parteistrategisch dabei denkt. Du umkreist viele themenverwandte Punkte, beantwortest die Frage aber nicht.

Schestko  04.07.2025, 20:06
@Nooppower639

Hättest du zu Ende gelesen, hättest du auch die Antwort gelesen. Das BSW wurde abgestraft, weil es nicht mit der AfD kooperiert hat und deshalb wird die Strategie jetzt geändert.

Nooppower639 
Beitragsersteller
 04.07.2025, 20:22
@Schestko

Ich wollte wissen, was Sahra Wagenknecht jetzt genau vorhat, wenn sie sich der AfD nähert. Dass sie das tut, wissen wir alle – das musst du nicht nochmal wiederholen. Ich möchte nicht hören, was allgemein bekannt ist, egal ob von dir speziell interpretiert oder nicht, sondern genau wissen, welche Strategie Wagenknecht damit verfolgt.

Du schreibst lediglich: „Sahra Wagenknecht hat das nun erkannt und ändert daher ihre Strategie, um Wähler zurückzugewinnen bzw. wieder zu mobilisieren.“ Das klingt sehr vage und wird nicht näher erklärt. Gerade im Kontext ihrer bisherigen Wählerschaft halte ich das zudem für ziemlich unwahrscheinlich – darauf bin ich schon in meiner Eingangsfrage eingegangen.

Wie genau sieht diese neue Strategie aus? Warum sollte gerade die Annäherung an die AfD Wähler zurückbringen? Das hätte ich gerne erklärt.

Strategie“ heißt: ein Plan, wie man etwas erreichen will. Und genau diesen Plan wollte ich hören – nicht, was früher schiefgegangen ist.

Schestko  04.07.2025, 21:02
@Nooppower639

Sie hat davon, dass das BSW bei zukünftigen Landtagswahlen und Bundestagswahlen womöglich nicht unter der 5% Hürde landet. Warum sollte jemand das BSW wählen, wenn sich das BSW genau so wie die anderen Parteien verhält und irgendwelche Zweckkoalitionen mit politischen Gegnern bildet und die Zusammenarbeit mit der AfD, mit der es viele inhaltliche Schnittmengen gibt, verweigert. Das BSW wird von vielen Altlinken gewählt, die zwar mit den Rechtsextremen in der AfD hadern mögen und die AfD deshalb nicht wählen, die ihre politischen Positionen aber natürlich schon gerne umgesetzt sehen würden. Vielleicht wählen die andernfalls nicht die AfD, gehen dann aber halt nicht zur Wahl, wenn das BSW keine glaubhafte Alternative bieten kann, sondern mit den bisherigen Parteien an der Macht koaliert. Nur weil jemand die AfD nicht wählt, heißt das noch lange nicht, dass er die „Brandmauer“ befürwortet und Kooperationen mit der AfD ablehnt.

Sie will deren Wähler abwerben.