Warum werden Fachkräfte ausgebeutet?
Wenn ich so überlege, ich habe mal in einer Wäscherei gearbeitet für eine wichtige Uniklinik als Ferienjob und das waren alles billigbezahlte Arbeitskräfte, die aber einen wichtigen Job machen. Wenn die nicht da wären, gebe es Probleme im Krankenhaus und zwar ein großes.
Oder es gibt viele Menschen wie Straßenbauer, Bauarbeiter usw. die in die Schweiz auswandern, weil es sich dort einfach mehr lohnt und diese dort nicht so ausgebeutet werden wie in Germany.
Allgemein diese Ungerechtigkeit.
Ein Frontend-Entwickler bekommt um die 40-60€ pro Stunde, obwohl Webseiten programmieren jeder lernen kann und es nicht besonders schwer ist, lerne selber JavaScript und es gibt Menschen, die bekommen bei meiner Meinung nach, viel notwendigeren Jobs, deutlich weniger oder sogar fast Mindestlohn.
4 Antworten
Nun in einer Wäscherei einen Ferienjob zu machen ist nun einmal unqualifizierte Hilfsarbeit. Eine Fachkraft hat eine Ausbildung absolviert, wo sie sich für eine komplexere Tätigkeit qualifiziert hat. Je nach Definition zählen wir Leute mit Studium und co. da auch zu. Davon ab, von Ausbeutung würde ich auch nicht sprechen bei anderen Jobs.
Was deine Frontendentwickler angeht, die wenigsten werden 83k oder gar 125k bekommen, sofern wir hier von Angestellten reden. Der Medien mit ordentlich Berufserfahrung liegt z.B. in meiner Region bei gut 60k p.a.
Einstiegsgehälter können natürlich was ganz, ganz, ganz anderes sein. Ich bin z.B. vor 12 Jahren eingestiegen mit 24k p.a. als Softwareentwickler mit Ausbildung bei gut 45 Stunden. Also bei 10,20 Euro die Stunde. An deine Werte komme ich auch heute nicht im geringsten ran. Das tut noch nicht einmal der Geschäftsführer/Entwicklungsleiter bei uns, der in 2 Jahren in Rente geht und eine 70 Stunden Woche hat.
Wenn das btw jeder lernen kann und das nicht schwer ist, warum lernen die Leute, die sonst ausgebeutet werden dies dann nicht? Es fällt eben nicht jeden alles gleich schwer und leicht. Davon ab sind das eben Tätigkeiten, wo man ein Leben lang lernen muss und dafür wird man eben bezahlt. Der Markt ändert sich.
Wäsche waschen ist heute nicht viel anders als vor 10 oder 20 Jahren. Aber probiere mal in der heutigen Arbeitswelt in der IT zu arbeiten ohne das Wissen aus den letzten 10 bis 20 Jahren. Da gibt es wohl nicht so viele Stellen, wo du eine Chance hättest.
Löhne richten sich nun einmal nicht nach anstrengend oder einer moralischen Wichtigkeit und nein, meist noch nicht mal nach Leistung, sondern danach wie viele Arbeitskräfte man in dem Bereich brauch, was die Kunden bereit sind zu zahlen, wie viele Arbeitskräfte es gibt, welche die Qualifikationen und Fähigkeiten mitbringen.
Wenn die Kunden für den Wäschewäscher bereit sind 400k im Jahr auszugeben, dann kann man dessen Gehalt sicher auch anheben. Das Problem ist natürlich, dass die mit dieser sauberen Wäsche auch nicht so viel Geld machen etc.
Am deutlichsten wird der Vergleich immer bei Fußballern und Krankschwestern usw. Kauft aber eben keiner Tickets um einer Krankenschwester zuzuschauen in einem Stadium, kauft dafür Sky, Trikots oder Computerspiele mit teuren Lizenzen und co. Die Millionengehälter sind nur möglich, weil Leuten das eben Millionen wert ist. Die Arbeit der Krankenschwester nicht.
Das Unternehmen möchte seine Dienstleistung günstiger anbieten als die Konkurrenz.Sowas geht oft zu Lasten der Mitarbeiter.
Ein Unternehmen bezahlt seine Mitarbeiter nach dem Wert, den sie für ein Unternehmen einbringen.
Und ein Frontend Entwickler erzeugt für ein Unternehmen mehr Wert für ein Unternehmen als jemand in der Wäscherei.
Das ist auch der Grund, warum ein Fußballspieler mehrere Millionen verdient. Nicht weil er so viel leistet, sondern weil er dem Unternehmen einen Wert bringt.
Das sind keine Fachkräfte sondern Hilfskräfte.
Nein, das sind keine Berufe. Es sind Arbeiten. Ein Beruf setzt eine Ausbildung voraus
Kapitalismus