Warum sind Muslime so konservativ und wollen nicht mit uns Österreicher in der Disco feiern, singen und tanzen oder Konzerte besuchen?

5 Antworten

Hallo Kevin,

zum islamischen Musikverbot:

Im sunnitischen Mainstram-Islam wird alles mögliche aus der Sure 31:6 abgeleitet:

„Unter den Menschen gibt es manchen, der zerstreuende Unterhaltung erkauft, um die Menschen von Allahs Weg ohne richtiges Wissen in die Irre zu führen.“

Die Sunnah missversteht hier etwas - wie so oft im Koran: Nicht jede zerstreuende Unterhaltung ist verwerflich/haram, sonder nur diejenige, die die Menschen in die Irre führt. Aber für die Sunniten ist mit dieser Sure jede zerstreuende Unterhaltung schlechthin haram.

Genauso wie vorehelicher Sex, Masturbation, Homosexualität, voreheliche Liebe, Freundschaft und jeglicher Kontakt unter den Geschlechtern, Alkohol, Rauchen, Tanz ist somit auch jede Musik haram. Denn sie ist für die Sunnah egoistisch, dient nur dem eigenen Vergnügen, ist unproduktiv im Sinne des Fortschritts der Dorfgemeinschaft und ist somit kein Dienst an Allah. Der Muslim ist aber auf der Welt, um den ganzen Tag Allah zu dienen und nicht sich selbst.

Und so gibt es seitenlange Beschimpfungen der Musik als „Gesang, der in die Irre führt, satanische Trommeln und Flöten, Berauschung des Verstandes, Beschwörung der Unzucht, Heuchelei und mehr. Nach einem Hadith werden die Menschen danach in Affen und Schweine verwandelt.

Ja, es geht immer derbe zu im Islam. Den braven und einfältigen Dorfbewohnern wurde vor 1400 Jahren immer kräftig Angst eingejagt, wenn abends der religiöse Märchenerzähler ins Dorf kam.

Im Islam darf nun auf ewig nichts verändert werden, sonst hätte der ALLwissende sich geirrt, und das darf nicht sein, Er wäre dann ja kein Allwissender mehr.

So wird uns allen also auch heute noch Angst vor den „teuflischen Trommeln und Flöten“ eingejagt. Das Problem dabei ist nur: Das mag vor 1400 Jahren ja tendenziell gegolten haben, dass die Dorfbewohner bei der (Live-)Musik mitunter leicht ausgerastet sind und der folgende Schlaf zu kurz war für den folgenden harten Arbeitstag. Aber heute gibt es so Teufelszeug wie elektrische Lautsprecher. Und nicht nur, dass im Auto das Radio bisschen nebenbei säuselt, nein, die Leute haben auch mitunter abends noch Freizeit und hören ein Klassikkonzert oder bisschen Jazz. Oder Popsongs von der Liebe. Hui, HARAM, weil Unzucht! Wenn man nun den Sunniten fragt, was an Instrumentalmusik haram sein soll, kommt betretenes Schweigen. Oder ein weiterer Sermon von 100 religiösen Heißdüsen, die alle sagen, dass man während des Musikhörens nicht Allahs gedenkt. Stimmt, das ist dann zeitweise der Fall. Die in ihren Verboten völlig überdrehte Sunnah sieht nun schon Gefahr, wenn du zur Musik mit dem Fuß wippst. Eine sinnliche Reaktion, und damit droht schon die Unzucht in irgendeiner Form. Aber von solchen Zerstreuungen gibt es auch noch 50 andere.

Aber der Islam behandelt seine Gläubigen nun mal wie Kleinkinder, die nicht abzuwägen in der Lage sind, ob eine Zerstreuung sie von ihren Pflichten abhält oder nicht. Muslim sein heißt Verzicht, Verzicht, Verzicht, sich zusammenreißen, Popo zusammenkneifen. Dienst an Allah. So wird ihm auch die Musik in seiner Freizeit verboten.

Nachsatz: Dass die frauenverachtenden Rapper verwerflich sind, ist unbenommen. Fragt sich übrigens, warum gerade diese recht gern von muslimischen Jungs auf den städtischen Schulhöfen gehört werden. Liegt das womöglich am Islam?

Es gibt also kein Musikverbot im Koran. Der Koran ist bekanntermaßen vollständig.

Der Muslim darf Musik hören, wie er lustig ist. Nur diese Rapper …..

Sie finden ihr System gut. Sie haben gemerkt, das ihr System in einigen Punkten, Vorteile oder vermeintliche Vorteile bringt. Sie sehen daher keinen Grund sich zu verändern. Deshalb bleiben sie so wie sie sind, und legen den Koran nach ihrem Gusto aus. Daran wird sich wohl die nächsten 20 Jahre nichts ändern. Möglicherweise wird sich die Situation sogar noch verschlimmern. Tröst dich, es macht auch Spaß, sich ohne Muslime in der Freizeit zu vergnügen.

Kevin2022 
Fragesteller
 03.01.2023, 21:46

Lieben Dank für deine Antwort :-))

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Ich bin kein Moslem, gehöre sonst nicht irgendeiner Religion an und dennoch habe ich noch nie Alkohol getrunken oder gefeiert.

Und die Hausbesuche zähle ich auch nicht, wo Leute in meiner Wohnung getanzt haben, denn nach 30 Minuten musste ich immer frische Luft schnappen und spazieren gehen, weil ich das sonst nicht ertragen hätte.

Und das werde ich auch nicht.
Feiern werde ich ebenso wenig.

Vlt werde ich eines Tages meinen eigenen Club aufmachen, aber bis dahin werde ich keinen einzigen Schritt in einen Club machen.

Hinter Religionen steckt ein Sinn und für mich ergibt es keinen Sinn zwischen schwitzenden Menschen zu sein, während schlechte Musik läuft, Drogen und Alkohol konsumiert und oberflächliche Kontakte gepflegt werden.

Am ende gehen die meisten nur aus Gruppenzwang, Aufmerksamkeit oder Sexuellen Interesse dahin oder aber, um den Alltag zu entfliehen.

Keines dieser Dinge spricht mich an, also nein danke.

Lieber verbringe ich Zeit mit einem Moslem, als mich unter solchen Leuten zu bewegen.

Kevin2022 
Fragesteller
 03.01.2023, 21:12

Lieber verbringe ich Zeit mit einem Moslem, als mich unter solchen Leuten zu bewegen.

Interessant, hälst du dich etwa für einen besseren Menschen?

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Marco79100  03.01.2023, 21:13
@Kevin2022

Ich halte mich für einen Menschen, der seine Zeit sinnvoller nutzen kann und nicht die Kontrolle über sich selbst verlieren möchte, da ich die Gefahr in leicht zugänglichen Stimulanzien erkenne.

Was nicht bedeutet, dass man mal was süßes essen, Filme anschauen kann oder sonst was, ich kontrolliere das einfach und konsumiere in maßen und mit bedacht.

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Weil Alkohol für Muslime verboten ist. Was ich mal absolut gut und in Ordnung finde.

Und der Umgang mit Menschen, die angetrunken sind, ist dem nüchternen Menschen eine Qual.

Da hab echt Verständnis, dass die Muslime sich das nicht antun.

FrancisPicabia  03.01.2023, 21:49

Habe ich!

Ich möchte auch nie etwas Anderes von dir verlangen;)

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Die Scharia verbietet

  • die Begegnung von Unverheirateten (da droht Unzucht),
  • Alkohol,
  • weltliche Musik, die "der Anreizung der Sinne dient",
  • freizügige Kleidung (wieder droht Unzucht).
okieh56  03.01.2023, 21:45

Also kurz gesagt: Alles was Spaß macht, ist verboten!

Armselig und traurig finde ich das, aber selbst gewähltes Elend.

Was Kleidung mit Unzucht zu tun haben soll, erschließt sich mir allerdings nicht. Am Strand z.B. tragen alle wenig oder gar keine Kleidung und trotzdem fällt niemand über den anderen bzw. die andere her.

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