Warum können sich Menschen eher das Ende der Welt vorstellen, als das Ende des Kapitalismus?

2 Antworten

Unsere moderne Lebensweise definiert sich durch Freiheit und dazu gehört auch Kapitalismus. Dementsprechend ist die Angst, dass die Welt unter geht, wenn Kapitalismus auch zugrunde geht, berechtigt.

Was Kapitalismus anrichtet: Hoher Lebensstandard auf Kosten der Umwelt. Ich denke, dass uns erst die Umwelt eines Tages dazu zwingen wird, unser Wirtschaftssystem zu überdenken und zu verändern.

Allerdings wird das Ende des Kapitalismus (und das angebliche Ende der Welt) kein lauter Knall sein oder wie eine Bombe eintreffen, sondern schleichend sein. Diesen Prozess erleben wir live; Klimawandel, Umweltverschmutzung, Artenrückgang, usw. In Krisenzeiten könnte Preise einiger Rohstoffe empfindlicher reagieren.

Ich glaube die letzte Generation, die im Kapitalismus noch entspannt leben kann, außer vielleicht die Rente, wird die Gen Z sein. Alle danach, also die ab ca. 2010, werden die Auswirkungen in weiter Zukunft spüren. Ich meine viele Modelle rechnen ja damit, dass ab ca. 2050 die Lebensqualität stetig bergab gehen soll. Die Kids von heute sind dann im Jahr 2050 gerade mal etwa 40.

Ich glaube auch nicht, dass wir uns freiwillig daran anpassen werden. Das nennt sich Kollektivversagen. Man denke da z.B. an den Umgang eines öffentlichen WCs. Wenn wir selbst das als Gesellschaft nicht auf die Kette bekommen, sieht's mit dem Rest auch nicht besser aus.

Vermutlich wird's eine moderne und friedliche Revolution geben, wenn die Menschen, die Umwelt und das System an ihre Grenzen stoßen. Z.B. die heutige Grundsicherung könnte man als solche Umstellung betrachten.

Das Ende des Kapitalismus bedeutet nicht, dass die Freiheit und der materielle Wohlstand vorbei sind, sondern die Menschen werden anders wirtschaften (müssen).

Unsere Wegwerfgesellschaft wird dann einen Eintrag im Geschichtsbuch wert sein mit der Überschrift: ,,Die dreckigsten Menschen aller Zeiten, obwohl sie es wussten". Immerhin ein ewiger Weltrekord :D

Weil sie ungebildet sind und ihnen das täglich im Fernsehen erzählt wird.