Warum ist diese Partei noch so unbekannt?


12.09.2023, 01:08

P. S. Das soll keine Wahlwerbung sein - mich interessiert, was die Partei davon abhält, populär zu werden, also ob es zum Beispiel gewichtige Gegenargumente gibt oder ob es einfach an der politischen Landschaft selber liegt.

Velbert2  16.09.2023, 21:01

Wie kann eine Partei Forschung und Entwicklung betreiben? Dafür sind Forscher und Unternehmer zuständig. Die Politik setzt schon genügend Geld für Forschung und Entwicklung ein.

Wassermann3500 
Fragesteller
 22.09.2023, 12:47

Die Partei will nicht selber forschen, sondern das Thema mehr in die öffentliche Diskussion bringen - mit dem Ziel, dass mehr investiert wird. "Genügend" ist relativ.

Velbert2  22.09.2023, 12:50

An dieser Partei stört mich vor allem die unrealistischen Ziele, die dort vorgegeben sind. Mehr als 120 Jahre sind halt nicht drin. Auch mit noch so viel Forschung.

Velbert2  22.09.2023, 12:52

Das sehen sicherlich die meisten anderen Menschen auch so. Deshalb wählt kaum jemand diese Partei.

Wassermann3500 
Fragesteller
 22.09.2023, 13:00

Warum sollten die Ziele der Partei unrealistisch sein, wenn sie sich auf seriöse Publikationen von Alternsforschern stützen?

Velbert2  22.09.2023, 13:01

Ein unbegrenzt gesundes Leben wird kein seriöser Forscher versprechen.

Wassermann3500 
Fragesteller
 22.09.2023, 13:09

Welche Expertise befähigt dich dazu, Forscher ihre Seriosität abzusprechen, wenn sie unbegrenzte Lebensverlängerung für möglich halten, obwohl sie weltweit anerkannt sind?

21 Antworten

Die Verlängerung der Lebensspanne halte ich alleine schon deshalb für kontraproduktiv, weil dadurch die Bevölkerungszahl auf unserem Planeten noch weiter zunehmen würde, als sie das zurzeit ohnehin schon tut. Die Folgen der aktuellen Bevölkerungsexplosion erleben wir schon jetzt hautnah. Wachsender Ressourcenverbrauch, Vermüllung der Umwelt, Artensterben und Klimaveränderungen sind nicht zuletzt durch die schiere Anzahl der Menschen auf dem kleinen Planten Erde verursacht. Es wäre eine Katastrophe für unsere Welt, wenn die Menschen 200 Jahre alt würden. In wenigen Jahrhunderten wäre vermutlich humanes Leben auf dem Planeten nicht mehr möglich oder bestenfalls nur für wenige, die in besonders geschützten Bereichen leben, die durch technische Vorkehrungen das Überleben ermöglichen.

Wassermann3500 
Fragesteller
 15.09.2023, 00:39

Die Bevölkerung wächst ohne den altersbedingten Tod sehr viel langsamer an, als man intuitiv annimmt (es gibt Berechnungen dazu). Forscher befürchten übrigens, dass es ab ca. 2060 zur Schrumpfung der Weltbevölkerung kommt und wirtschaftlichen Konsequenzen für viele Staaten aufgrund des "Ausfalls", weil die Tendenz steigt, dass Menschen keine Kinder mehr möchten.

Siehe hier: https://www.tagesschau.de/ausland/weltbevoelkerung-133.html

Unser derzeitiges Problem ist nicht, dass es zu viele Menschen gibt, sondern unser Umgang mit Ressourcen und die Umweltverschmutzung. Die Lösung dafür sind erneuerbare Energien und neue Technologien wie Fleisch aus dem Labor, Entsalzungsanlagen und Carbon Capture. Was nicht die Lösung sein darf: Menschen an Alzheimer sterben zu lassen. Hier wird ausführlich erklärt, warum es nicht zur Überbevölkerung kommen wird: https://antiaging7663214.wordpress.com/2022/03/10/qa-zu-verjungungstherapien/#%C3%9Cberbev%C3%B6lkerung

Falls dir ein Video lieber ist, dieses ist fundiert und sehr gut aufbereitet: https://www.youtube.com/watch?v=f1Ve0fYuZO8

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Picus48  15.09.2023, 01:45
@Wassermann3500
Die Bevölkerung wächst ohne den altersbedingten Tod sehr viel langsamer an, als man intuitiv annimmt (es gibt Berechnungen dazu). 

Das mag durchaus zutreffen, hängt aber dann auch sehr von der persönlichen Intuition ab. Es dürfte aber unstreitig sein, dass mit einer erhöhten durchschnittliche Lebenserwartung eine Zunahme der Bevölkerungszahl einher geht. Bei den niedrigen Lebenserwartungen im Mittelalter von vielleicht 40 Jahren durchschnittlich gab es etwa 50.000.000.

Forscher befürchten übrigens, dass es ab ca. 2060 zur Schrumpfung der Weltbevölkerung kommt und wirtschaftlichen Konsequenzen für viele Staaten aufgrund des "Ausfalls", weil die Tendenz steigt, dass Menschen keine Kinder mehr möchten.

Die Forscher, die das befürchten, sind vermutlich weniger im naturwissenschaftlichen Bereich unterwegs. Denn ansonsten sollten sie hoffen und nicht befürchten.

Unser derzeitiges Problem ist nicht, dass es zu viele Menschen gibt, sondern unser Umgang mit Ressourcen und die Umweltverschmutzung. 

Das ist eine mögliche (theoretische) Lösung der Misere. Dann müssten wir in den westlichen Industriestaaten uns auf das Niveau von Bangladesch oder Burkina Faso zurückschrumpfen. Das ist illusorisch.

Hier wird ausführlich erklärt, warum es nicht zur Überbevölkerung kommen wird:

Das muss ich mir nicht anschauen, weil die Prämisse nicht stimmt. Wir haben bereits seit langem eine Überbevölkerung. Vielleicht interessiert Dich ja ein Buch, das Hoimar von Ditfurth 1985 veröffentlicht hat: "So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen." Es ist frappierend, heute zu sehen, mit welcher Weitsicht der Autor die künftigen Entwicklungen auf unserem Globus vorausgerechnet hat. Und sein frustriertes Resümee ist: Wir werden an unserer Moral zugrunde gehen, weil wir es nicht schaffen werden, die notwendigen Schritte einzuleiten, um das Bevölkerungswachstum zu begrenzen. Und so schreibt er denn, dass man ein Apfelbäumchen pflanzen könnte; es ist eh nicht mehr zu tun. Das ist nun sehr fatalistisch, aber je weiter die Zeit in meinem Leben fortgeschritten ist, um so mehr muss ich erkennen, dass H. v. Ditfurth vermutlich recht hatte.

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Wassermann3500 
Fragesteller
 22.09.2023, 13:06
@Picus48
Das mag durchaus zutreffen, hängt aber dann auch sehr von der persönlichen Intuition ab. Es dürfte aber unstreitig sein, dass mit einer erhöhten durchschnittliche Lebenserwartung eine Zunahme der Bevölkerungszahl einher geht. Bei den niedrigen Lebenserwartungen im Mittelalter von vielleicht 40 Jahren durchschnittlich gab es etwa 50.000.000.

Und es gab auch viel mehr Armut, Hunger und Seuchen als heute - obwohl es noch viel weniger Menschen waren.

Das ist eine mögliche (theoretische) Lösung der Misere. Dann müssten wir in den westlichen Industriestaaten uns auf das Niveau von Bangladesch oder Burkina Faso zurückschrumpfen. Das ist illusorisch.

Müssen wir nicht, denn wir haben genug Ressourcen, um auch eine viel größere Menge an Menschen als die heutige Weltbevölkerung zu ernähren und zu erhalten. Siehe unter anderem die Antwort auf die Überbevölkerungsfrage in diesem Artikel: http://www.longevityhistory.com/frequently-asked-questions/

Das muss ich mir nicht anschauen, weil die Prämisse nicht stimmt. Wir haben bereits seit langem eine Überbevölkerung. Vielleicht interessiert Dich ja ein Buch, das Hoimar von Ditfurth 1985 veröffentlicht hat: "So lasst uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen." Es ist frappierend, heute zu sehen, mit welcher Weitsicht der Autor die künftigen Entwicklungen auf unserem Globus vorausgerechnet hat. Und sein frustriertes Resümee ist: Wir werden an unserer Moral zugrunde gehen, weil wir es nicht schaffen werden, die notwendigen Schritte einzuleiten, um das Bevölkerungswachstum zu begrenzen. Und so schreibt er denn, dass man ein Apfelbäumchen pflanzen könnte; es ist eh nicht mehr zu tun. Das ist nun sehr fatalistisch, aber je weiter die Zeit in meinem Leben fortgeschritten ist, um so mehr muss ich erkennen, dass H. v. Ditfurth vermutlich recht hatte.

Ich kenne das Buch nicht. Allerdings würde es mich sehr freuen, wenn du auf meine Punkte und Quellen eingehen könntest, anstatt lediglich die Behauptung mit der Überbevölkerung zu wiederholen.

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Eine Partei mit nur einem Thema ist absolut nutzlos. Warum sollte irgendwer so etwas wählen oder weiter transportieren? Wie steht die Partei zu den echten Problemen, die da u.a. für mich wären medizinische Versorgung, Pflege, Rente, Mobilitätswende, Verkehrsinfrastruktur, Digitalisierung, bezahlbares Wohnen, Kimawandel, erstarken der Rechtspopulisten in Europa, Fachkräftemangel, Integration, die Krisengebiete auf der Welt, Umbau bzw. wider erstarken unserer Wirtschaft, Bildungspolitik undundund...

Spassvögel ohne Plan haben wir in der Politik genug - mich wundert es nicht, dass so eine "Partei" nicht ernst genommen wird.

Von Experte EinAlexander bestätigt
Die Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung fordert in ihrem Wahlkampf für die Hessenwahl mehr Gelder für Medizin, die das Altern rückgängig machen und das Leben drastisch verlängern kann:

Nein, sie fordern mehr Gelder für Forschung. Ob bei dieser Forschung dann letztlich was rauskommt ist eine andere Frage. Und das wage ich offen gestanden zu bezweifeln.

Anders gesagt: Der wesentliche Punkt ihres Parteiprogramms ist etwas, das potentiell nicht mal funktioniert... während andere Parteien sich auf Dinge konzentrieren, die SEHR real sind und darauf das Hauptaugenmerk legen.

Das hier ist im Endeffekt als würdest du all dein Geld in Lottoscheine investieren. Ja, es BESTEHT eine Möglichkeit und wenn man das Geld übrig hat, dann kann man es ja gerne versuchen... aber sich komplett darauf zu stützen dass ein Erfolg daraus wird ist nicht zu empfehlen.

Sonst liegt man irgendwann verhungert auf der Straße und dann bringt einem der Lottogewinn auch nichts mehr.

Woran, denkt ihr, liegt es, dass diese Partei nicht schon viel bekannter ist?! Sehnen uns wir nicht alle insgeheim nach einem unbegrenzt langen gesunden Leben? Gibt es etwas, was euch daran stört oder stutzig macht? (Falls ja, was?)

Wie schon gesagt: Die Partei macht etwas unrealistisches zum Zentrum ihres Programms. Wir könnten genausogut eine Partei zur Herstellung des Steins der Weisen unterstützen.

Ist sicher ein nettes Ziel, doch das bringt uns nichts, wenn die wichtigen Punkte vernachlässigt werden.

Bisher als unheilbar geltende sowie Krankheiten mit schweren Verläufen in den Griff zu bekommen, würde ich für dringender und sinnvoller erachten .

Eine Partei die sich nur mit Altersverlängerung beschäftigt, ist zu speziell, um ausreichend Stimmen zu bekommen.

Die Menschen haben mehrheitlich andere und wichtigere Probleme und Anliegen.

fordert in ihrem Wahlkampf für die Hessenwahl mehr Gelder für Medizin, die das Altern rückgängig machen und das Leben drastisch verlängern kann

Da hast Du Dir die Antwort doch schon selbst gegeben: Es ist eine Mikro-Partei mit einem Wählerpotential von deutschlandweit höchstens 1000 Ideologen.

Aus dem gleichen Grund kennt auch niemand die "Gartenpartei". 🤷🏻‍♂️

Sehnen uns wir nicht alle insgeheim nach einem unbegrenzt langen gesunden Leben?

Nein. Definitiv: Nein. Ich kann es nicht oft genug betonen: Nein. Nein. Nein! 😄