Warum hassen viele Leute arme Menschen bzw. die Unterschicht?

16 Antworten

Menschen allgemein sind negativ gegenüber Leuten eingestellt die anders sind und nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen.Ich will keines falls sagen das alle so sind.Es gibt viele Menschen die sich für andere einsetzen und jeden gleich ansehen ob reich oder arm.Das manche Leute arme"hassen" hängt meiner Meinung nach damit zusammen das sie sich nicht vorstellen können was es bedeutet nicht viel Geld zu haben unteranderem beurteilen sie die Person ohne die Lage sowie Vergangenheit der Person zu kennen. Wie gesagt es gibt auch viele Menschen die nicht auf sowas achten und normal mit jedem umgehen.

Tasha  12.05.2016, 20:04

Aber schaut man nicht zu wohlhabenderen Menschen eher auf? 

Auch bzw. gerade weil die ganz anders leben als man selbst?

Vielleicht nicht gerade, wenn es arrogante Schnösel sind, die ihren Reichtum vor sich hertragen und auf andere herabsehen, aber wen es - aus der Ferne - einigermaßen freundliche oder "neutrale" Menschen sind, schaut man doch gerne zu ihnen auf, bzw. bewundert ihren Lebensstil ohne Geringschätzung.

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Also das gab es schon immer.

Natürlich sind sie kein "Abschaum"... jeder Mensch ist wertvoll und sollte die selben Rechte haben

Wobei ich das andersrum aber auch kenne. Also ich bin in einer etwas wohlhabenderen Familie aufgewachsen und darüber spotten auch viele meiner Mitschüler. Eben weil ich mal etwas teurere Sachen anhabe.

Geld macht einen Menschen weder schöner, noch glücklicher...

voayager  12.05.2016, 20:19

Geld macht Menschen zufriedener, erzähl da mal nix Falsches

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LisanneVicious  13.05.2016, 17:01
@CamelWolf

Ja, denn erst wenn man es hat weiß man, dass man Glück niemals an materiellen Dingen messen kann. Es ist ein Gefühl, das kann man sich nicht erkaufen....

Geld mach das Leben vielleicht bequemer, aber nicht zufriedener

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Ich habe diese Wahrnehmung nicht und finde das auch nicht i. O. Es könnte an deinem Umgangskreis liegen. Evtl. solltest du ihn ändern.


voayager  12.05.2016, 20:17

nun betreib mal keine solche Nabelschau

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LebenderToter 
Fragesteller
 12.05.2016, 20:29

Interessant. Aus welcher Region kommst du denn?
Diesen Umgang haben Bekannte und ich in mehreren größeren Städten und in kleinbürgerlichen Dörfern durchaus erlebt.

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Lazarius  12.05.2016, 21:30
@LebenderToter

Sorry, vielleicht habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt und es war auf keinem Fall böse gemeint.
Ich meine, dass ich mich unter solchen Menschen nicht wohlfühlen könnte und würde sie daher eher meiden. In meinem Umfeld steht man armen Menschen die Probleme haben ihr Leben zu meistern sehr aufgeschlossen und hilfreich gegenüber. Und das finde ich auch gut so.

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@ TailorDurden

.......So ein Denken mündet selbstverständlich schnell in Verachtung und Geringschätzung - in beide Richtungen. ....... 

So einen Denkansatz empfinde ich als schlimm.

Gehen wir Deinen Lebensweg ein Stück weiter - Du möchtest ein Haus bauen- ohne Bauarbeiter, Klempner, Fliesenleger etc. wirst Du dies wohl nicht können.

Auch Dein Müll muss entsorgt werden.

Diese Menschen erbringen eine Dienstleistung, und die ist genauso achtenswert wie Deine akademische Ausbildung - die Du übrigens auf Kosten der Steuerzahler machen durftest. Auch Dein Bafög wurde erst einmal aus Steuermitteln aufgebracht. Zumindest Du solltest den Intellekt haben, den Du anderen minder Gebildeten ja absprichst, dich anders zu verhalten.

Sehr viele Hartz 4 haben ihre Armut nicht selbst verschuldet.

Langzeitarbeitslosigkeit aus Altersgründen,                                                         Aufstocker:  Menschen deren Lohn zu gering ist - und dies ist häufig nicht in fehlender Bildung zusuchen,                                                                   

Menschen, die nach jahrzehntelanger Arbeit nicht genug erhalten, um zu überleben    etc.   

Jeder Mensch hat es verdient geachtet zu werden. Und ich gehe davon aus, dass Du, wie auch viele Menschen der Mittel- bzw. Oberschicht, überhaupt keine Ahnung haben, was es heißt, mit geringen Mitteln zurecht kommen zu müssen.

Ich habe auch schon viele Taxi fahrende Akademiker kennengelernt.

Ein wenig Demut wäre hier angebracht.                                                      



Ich denke mal, das liegt an Gerüchten (eher früher), Einzelerlebnissen oder heute verstärkt der Darstellung in den Medien (besonders sogenanntes "Unterschichten-Fernsehen", ironischerweise, das ja oft arme Leute oder Hartz-IV-Bezieher mit starkem Dialekt in Unterwäsche oder Schlafanzug mit Fluppe auf dem Sofa liegend zeigt, schimpfend und bestenfalls noch die Kinder anfeuernd, wenn sie andere Kinder verprügelt oder bestohlen haben und das "feiern").

Es wird also ein Klischee verbreitet, das man dann im Kopf hat, wenn man Menschen trifft, auf die ein Teil davon zutrifft.

Man könnte ja auch den ehrlichen Armen zeigen, den Minimalisten, der das Beste aus seinem Leben macht, der trotz wenig Geld noch anderen hilft usw. Z.B. wird der Begriff "bildungsfern" gern mit "Unterschicht" assoziiert, und das mag teilweise eher früher zugetroffen haben im Sinne von formalen Bildungsabschlüssen. Allerdings gibt es heute keinen Grund mehr, warum jemand, der wenig Geld hat, seinen Kindern keine Bildung nahebringen können sollte: Man kann mit ihnen googeln, recherchieren üben, in Büchereien gehen, diskutieren über aktuelle Ereignisse und Schulstoffe, Neugier anregen, kostenlose oder kostengünstige Bildungsangebote in der Umgebung wahrnehmen usw. Nur ein kleiner Teil bleibt aufgrund des Geldes erst mal verwehrt, vorwiegend Reisen oder spezielle Kurse bzw. Workshops.

Es mag einen Zusammenhang geben zwischen Hatz-IV-Bezug -> psychischen Problemen aufgrund der Interaktion mit dem Arbeitsamt sowie Stigmatisierung in der Umgebung, die zum sozialen Rückzug und Scham führen kann und damit Kraft raubt, die man dann vielleicht nicht mehr für seine Kinder hat.Wer aber schon vorher, z.B. auch seit der eigenen Kindheit, eine Bildungsnähe hatte, sich also interessiert und informiert und das auch an seine Kinder weitergegeben hat, der würde damit nicht zwingend aufgrund von Arbeitslosigkeit aufhören.Der zweite Punkt, den ich aber heute eher seltener antreffe, ist das Herabsehen auf Menschen mit "einfachen" Berufen (Müllwerker, Putzfrau usw.). 

Heutzutage glaube ich aber nicht, dass diese Haltung noch weit verbreitet ist, denn Bildung kann man sich ja auch noch in seiner Freizeit aneignen und das ist heute vielleicht eher bekannt als früher. Früher wurde man vielleicht stärker mit dem Beruf identifiziert, während man sich heute auch sehr stark über seine Hobbys identifiziert und Gleichgesinnte findet. Da dürfte der Beruf dann sekundär sein, weil es um ein oder wenige Themen geht und wer darin halt gebildet ist, wird auch so wahrgenommen, unabhängig von seiner Tätigkeit oder seinem Einkommen. 

Ich muss allerdings fairerweise sagen, dass ich früher Menschen kannte, die mehrere der Klischees bestätigt haben: Geld vom Staat bezogen, alles abgezockt, was zu bekommen war, andere noch bestohlen - meine eigene Familie war da Opfer, und hat die Leute live dabei erwischt, wie sie nicht nur Sachen, sondern auch gleich den Schlüssel mitgehen lassen wollten - und dann noch Kinder, die gern mal andere verprügelten. Und das fast mit Stolz. Man bekam den Eindruck, dass dieser Stolz von den Eltern vermittelt wurde.

Heute kenne ich einige Menschen, die sehr, sehr wenig Geld haben und teilweise an Lebensmitteln sparen müssen, aber trotzdem freundlich sind und Wert auf ihr Äußeres legen (nicht im Sinne teurer Kleidung).

 In einem Fall ging der Fall von einer angesehenen Selbstständigkeit vor ein paar Jahrzehnten zur Notwendigkeit des Arbeitens im Alter (einfache Tätigkeit auf Abruf) mit Einkommen auf Harzt-IV-Niveau. Die Person ist allerdings deutlich fitter als andere in ihrem Alter, teilt sich ihr Geld so ein, dass sie auch öfter mal einen Kaffee trinken gehen kann und ist immer noch bei den ehemaligen Kunden und inzwischen weitläufigen neuen Bekannten hoch angesehen. Und ja, alle wissen über ihre finanzielle Situation Bescheid, sie lässt sich auch mal auf einen Kaffee einladen, aber mehr nicht. In ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis sind Menschen aller Einkommensschichten und keiner hat damit ein Problem. Diese Person ist trotz ihrer Situation sehr ausgeglichen, sie weiß, was ihr wichtig ist, und dafür gibt sie Geld aus und an anderen Ecken, die anderen wichtig wären, spart sie. 

Sie hat es allerdings auch insofern gut getroffen, als dass keiner auf sie herabsieht aufgrund ihres "Falls" von der Selbstständigkeit in den Aushilfsjob im Alter.