Hm, ich glaube, die Herangehensweise besonders der Trainerin ist nicht so optimal.
Tiere mögen Menschen, bei denen sie sich wohl und sicher fühlen und bei denen sie Spaß haben. Aber auch Menschen, die ihnen Raum lassen, die sie nicht bedrängen.
Wenn deine Katzen dich anfauchen, bedeutet das aus meiner Sicht, dass sie sich entweder bedrängt fühlen oder dass sie schon mal ein negatives Erlebnis mit dir hatten. Das kann auch ein reiner Zufalls ein, es knallte laut, während du sie gestreichelt hast oder in der Nähe warst und sie verbinden das dann mit dir.
Ich würde bei so etwas immer mit positiver Verstärkung anfangen und ggf. auch mit Spiegeln (keine Ahnung, wie das genau bei Katzen geht. Ich habe Wellensittiche. Die "verstehen", dass ich "mit dem Schnabel knistere", wenn ich die Zähne aufeinander reibe und einige haben verstanden, dass sie die Flügel heben sollen, wenn ich die Arme anwinkele und anhebe.
Spiegeln sollte man Entspannungsgesten der Tiere. Also evtl. Gähnen oder sich strecken.)
Positive Verstärkung kann man einmal in Form von Leckereli geben und auch in Form von verbalem Lob. Leckerli: Beobachte mal, was deine Katzen sehr gern fressen. Wenn du kannst, sortiere das aus (oder nimm einfach handelsübliche Leckerli) und stecke dir etwas davon in einem Beutel in die Tasche oder stelle es für dich gut greifbar in einer verschlossenen Tupperdose irgendwo hin. Sobald deine Katzen nicht fauchen oder in deine Nähe kommen, wirfst du zunächst kommentarlos ein Leckerli in ihre Nähe. Das wiederholst du sehr oft, bis sie regelmäßig nicht mehr fauchen oder in deine Nähe kommen. Ab dem Zeitpunkt kannst du dann auch etwas dazu sagen, bspw. "super", "hey" oder was auch immer.
Bei meinen Wellensititchen habe ich einfach immer begeistert "Flüüüüügel!" gerufen, wenn sie die Flügel hoben (Entspannungsgeste), und das tun sie nun, wenn sie mich sehen.
Dann hilft es auch sehr, immer das gleiche mit den gleichen Worten oder Gesten anzukündigen. Bspw. wenn du weg gehst oder wenn du Futter gibst oder den Wassernapf säuberst. Meine Wellensittiche verstehen bspw. "es gibt was zu essen". Das Futter liegt auf einer Untertasse auf einem Sitzbrett, also muss ich die große, gruselige Untertasse da ganz rausheben. Sobald ich den Satz sage, gehen beide zügig, aber entspannt, auf eine Schaukel am anderen Ende des Käfigs (oder verlassen den Käfig). Genauso musste ich anfangs oft "Vorhang" sagen, weil sie immer panisch losflatterten, wenn ich den Vorhang öffnete oder schloss. Inzwischen kann ich einfach "Vorhang" sagen und sie wissen, was kommt, und bleiben entspannt sitzen.
Wenn du mehrere Tage oder Wochen das gleiche zur gleichen Handlung gesagt hast, gib den Katzen etwas Zeit, entsprechend zu reagieren. Du sagst "Wasser!" und wartest, bis sie vom Wassernapf weg gegangen sind, damit du das Wasser wechseln kannst. Mit der Zeit haben sie so viel mehr Vertrauen in deine Handlungen und können dich besser einschätzen.
Beim Pferd genauso.
"Anstubsen" könnte für das Pferd vielleicht nicht deutlich genug sein.
Statt "eins drüber geben" würde ich mich interessant und berechenbar machen.
Interessant: Wenn das Pferd in deine Nähe kommt, gibt es Leckerlis. Oder etwas anderes, das für das Pferd angenehm ist. Da würde ich mir mal eine Liste erstellen. Was mag dein Pferd? Worüber würde es sich freuen? Mache das öfter, wenn es ankommt!
Hier sind eine ganze Reihe Übungen mit dem Pferd, vor allem auch mit Clickertraining, durch die man das Leben des Pferdes interessanter gestalten kann. Im weitesten Sinne Bodentraining.
https://www.youtube.com/@hyxc/featured
Wenn man mit dem Pferd clickern würde (das geht übrigens auch mit den Katzen), könnte man es zunächst belohnen, wenn es an den Zaun kommt, das dann nach und nach (wenn es zuverlässig kommt!) mit einem Wort belegen ("komm!") und dann immer noch ein bis zwei Übungen anhängen. Beim Pferd kann man da viel mit Shaping arbeiten, also etwas markieren (klicken, loben), wenn das Pferd einfach etwas macht, bspw. eine bestimmte Ohrenstellung (keine ängstliche, feindliche!!). Das Pferd wird dann zunehmend experimentierfreudiger, die Interaktion mit dir wird spannender und es weiß, was es tun kann, um Leckerli zu bekommen. Das sollten dann Handlungen sein, die du auch fördern möchtest. Bswp. Ohren nach vorn. An den Zaun kommen. Einen großen Ball anstubsen etc. In dem YT-Kanal sind eine ganze Reihe von Ideen, wie man mit dem Pferd interagieren kann.
Frage dich nicht: Warum mögen meine Tiere mich nicht?
Sondern frage dich: Was kann ich tun, um für meine Tiere interessant zu sein?
Befasse dich aber auch mit Körpersprache. Möglicherweise machst du unbewusst etwas (Körperhaltung etc.), das deine Katzen verunsichert. Die Regel sollte lauten: Lieber das Tier auf sich zukommen lassen, statt zum Tier zu gehen.