Warum hasse ich Uni so sehr?
Ich studiere etwas was mich eigentlich interessiert aber ich hasse es so sehr zu studieren.
Zur Vorlesung zu gehen, ist für mich eine Qual. Mir wird schrecklich übel bevor ich hin muss. Ich arbeite lieber 10 Stunden anstatt 1 Vorlesung durchzusitzen. Ich arbeite die Vorlesungen auch nie nach, weil der Gedanke daran, am Schreibtisch zu sitzen und zu lernen, mich so miserabel macht. Klausuren habe ich zwar immer mit Glück aber noch alle relativ gut geschafft.
Ich habe dort auch Freunde aber nach mehreren Semestern gehen die mir auch schon auf die Nerven sodass ich mir wünsche , ich wäre lieber Einzelgänger geblieben. Kann diese Gespräche über Uni nicht ertragen.
Ich bereue es jemals angefangen zu haben, weil ich die schlimmsten Depressionen habe sobald das Semester wieder läuft. Ich will einfach nicht mehr weitermachen, aber will auch so schnell wie möglich fertig werden.
Es ist der schlimmste Ort, es fühlt sich für mich an wie die Hölle. Obwohl ich weiß, dass es so ein Privileg ist, studieren zu können und ich wirklich dankbar sein kann.
Und nein, ich kann nicht aufhören weil ich schon zu tief drin bin.
Ich weiß auch gar nicht was ich mit diesem Post erreichen will, aber wollte bisschen meinen Frust rauslassen. Vielleicht gibt es auch Leute, die relaten können…
Oder hat vielleicht Ratschläge, wie ich diese Erfahrung irgendwie erträglich mache (ich möchte aber nichts an der uni und/oder mit anderen Studenten unternehmen).
Ich habe überlegt ob ich mit Affirmationen anfange und die jeden morgen und abend wiederhole, um mein Unterbewusstsein zu manipulieren, wie zum Beispiel: „Ich gehe gerne zur Uni. Ich habe Spaß am studieren“ usw. Weiß aber nicht, ob es was bringen wird aber versuchen kann man ja.
4 Antworten
Ich glaube nicht, dass Affirmation so gemeint ist, dass man sich etwas einzureden versucht, was ganz eindeutig nicht der Fall ist. Das ist denke ich eher so gemeint, dass man sich beispielsweise morgens sagt "Heute wird etwas Gutes passieren" (denn das ist ja zu diesem Zeitpunkt noch keine Lüge) oder "Wenn ich die Vorlesung heute durchgehalten haben werde, werde ich mich gut fühlen" (Emotionskontrolle im Voraus) oder "ich versuche mich heute mal mit jemandem über etwas zu unterhalten, was nicht mit der Uni zu tun hat" (durch eigenes Handeln eine Situation beeinflussen).
Ok, was die Leute betrifft, die dir auf die Nerven gehen, da habe ich jetzt auch nur die eine Idee, dass du dich von denen halt etwas entfernst, dich mit Ausreden etwas "ausklinkst". Normalerweise kapieren Leute dann irgendwann schon den Wink und lassen einen auch in Ruhe.
Was die grundsätzliche Abneigung gegen die Universität und Vorlesungen betrifft, bin ich auch ratlos, weil du ja sagst, dass dich dein Studienfach interessiert. Klar, Vorlesungen sind trocken und das Ambiente in so einem riesigen Hörsaal mit 100 anderen Studierenden ist auch oft nicht sooo toll, aber wenn das Thema an sich doch interessant ist, müsste es das meiner Meinung nach doch irgendwie kompensieren.
Ich meine, es gibt immer die Möglichkeit, als Werkstudent oder Praktikant schon ein bisschen Praxis in das Studium zu integrieren, auch wenn es dann ggf. 1, 2 Semester länger dauert. Das hat auch sonst Vorteile (Erfahrung sammeln, Geld verdienen, Kontakte für spaeter knüpfen,...), und wenn es außerdem auch vielleicht eine Ablenkung von der Theorie in der Uni oder von der Uni selbst ist, umso besser.
Ich denke dein Problem ist das du zu sehr mit dem Kopf in diesen Studium hängst. Du scheinst aber kein Typ dafür zu sein. Dann suche dir doch einen Ausgleich, ein Hobby das nichts mit dem Studium zu tun hat, und auch nicht mit den Leuten.
Etwas das dich belohnt, wenn du das Studium tapfer ertragen hast. Als Beispiel kann ich dir was aus meinen Erfahrungen erzählen, ich bin Autistisch und ich habe im Studium die Hörsäle nicht gut ertragen. Aber ich liebe es zu malen und ich habe mir Leinwand und Farbe gegönnt und nach jeder Lesung etwas daran gearbeitet, aber auch nur wenn ich wirklich dort war.
Warum geht man an eine Uni, wenn lernen einem doch keinen Spaß macht?
Nicht jeder ist für ein Studium gemacht. Such dir eine Ausbildung, wo du was Praktisches arbeiten kannst.
Oder sieh es nur als Übergangszeit, auch die geht mal vorbei. Oder Du denkst einfach an was schönes und verdrängst die Uni. Oder überlege Dir was Du mit Deinem Studium später machen kannst,Zukunftsperspektiven. Ablenken mit Sport oder Ehrenamt als Ausgleich, Gespräche mit Freunden. Kalender abstreichen, die Tage bis Du fertig bist, wie die GefängnisInsassen, oder wie ich es jetzt an Bord vom EUNAVFOR Aspides Kriegsschiff mache, und zähle die Tage bis ich nach Hause fliege. Noch 3 Monate.