Warum hasse ich Uni so sehr?

4 Antworten

Ich glaube nicht, dass Affirmation so gemeint ist, dass man sich etwas einzureden versucht, was ganz eindeutig nicht der Fall ist. Das ist denke ich eher so gemeint, dass man sich beispielsweise morgens sagt "Heute wird etwas Gutes passieren" (denn das ist ja zu diesem Zeitpunkt noch keine Lüge) oder "Wenn ich die Vorlesung heute durchgehalten haben werde, werde ich mich gut fühlen" (Emotionskontrolle im Voraus) oder "ich versuche mich heute mal mit jemandem über etwas zu unterhalten, was nicht mit der Uni zu tun hat" (durch eigenes Handeln eine Situation beeinflussen).

Ok, was die Leute betrifft, die dir auf die Nerven gehen, da habe ich jetzt auch nur die eine Idee, dass du dich von denen halt etwas entfernst, dich mit Ausreden etwas "ausklinkst". Normalerweise kapieren Leute dann irgendwann schon den Wink und lassen einen auch in Ruhe. 

Was die grundsätzliche Abneigung gegen die Universität und Vorlesungen betrifft, bin ich auch ratlos, weil du ja sagst, dass dich dein Studienfach interessiert. Klar, Vorlesungen sind trocken und das Ambiente in so einem riesigen Hörsaal mit 100 anderen Studierenden ist auch oft nicht sooo toll, aber wenn das Thema an sich doch interessant ist, müsste es das meiner Meinung nach doch irgendwie kompensieren. 

Ich meine, es gibt immer die Möglichkeit, als Werkstudent oder Praktikant schon ein bisschen Praxis in das Studium zu integrieren, auch wenn es dann ggf. 1, 2 Semester länger dauert. Das hat auch sonst Vorteile (Erfahrung sammeln, Geld verdienen, Kontakte für spaeter knüpfen,...), und wenn es außerdem auch vielleicht eine Ablenkung von der Theorie in der Uni oder von der Uni selbst ist, umso besser.

Ich denke dein Problem ist das du zu sehr mit dem Kopf in diesen Studium hängst. Du scheinst aber kein Typ dafür zu sein. Dann suche dir doch einen Ausgleich, ein Hobby das nichts mit dem Studium zu tun hat, und auch nicht mit den Leuten.

Etwas das dich belohnt, wenn du das Studium tapfer ertragen hast. Als Beispiel kann ich dir was aus meinen Erfahrungen erzählen, ich bin Autistisch und ich habe im Studium die Hörsäle nicht gut ertragen. Aber ich liebe es zu malen und ich habe mir Leinwand und Farbe gegönnt und nach jeder Lesung etwas daran gearbeitet, aber auch nur wenn ich wirklich dort war.

Warum geht man an eine Uni, wenn lernen einem doch keinen Spaß macht?

Nicht jeder ist für ein Studium gemacht. Such dir eine Ausbildung, wo du was Praktisches arbeiten kannst.

Oder sieh es nur als Übergangszeit, auch die geht mal vorbei. Oder Du denkst einfach an was schönes und verdrängst die Uni. Oder überlege Dir was Du mit Deinem Studium später machen kannst,Zukunftsperspektiven. Ablenken mit Sport oder Ehrenamt als Ausgleich, Gespräche mit Freunden. Kalender abstreichen, die Tage bis Du fertig bist, wie die GefängnisInsassen, oder wie ich es jetzt an Bord vom EUNAVFOR Aspides Kriegsschiff mache, und zähle die Tage bis ich nach Hause fliege. Noch 3 Monate.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung