Warum haben Russland und Ukraine überhaupt Krieg?

6 Antworten

Hallo Catgirl827372,

Warum haben Russland und Ukraine überhaupt Krieg?

Ganz kurz gesagt:

Weil das verbrecherische russische Terror-Regime die Ukraine völlig unprovoziert und durch nichts zu rechtfertigen völkerrechtswidrig überfallen hat und jetzt mit Hunderttausenden seiner Terroristen aus dem russischen Militär und Geheimdienst auf dem Boden der Ukraine einen brutalen und barbarischen Unterwerfungs- und Völkermordkrieg führt.

Der wahre und einzige Grund dafür ist der neo-imperialistische Expansions-, Vorherrschafts- und Unterwerfungswahn des verbrecherischen russischen Terror-Regimes, den es absolut kompromisslos und mit aller Gewalt Wirklichkeit werden lassen will und dabei keine Sekunde davor zurückschreckt, völlig gewissen- und skrupellos über die Leichen Hunderttausender zu gehen; und zwar auch aus der eigenen russischen Bevölkerung (!), ganz zu schweigen von den zahllosen Kindern und Jugendlichen, Frauen und Männern in den überfallenen Gebieten.

Putin spricht der Ukraine das Recht ab, als souveräner und eigenständiger Staat zu existieren, siehe u.a. sein Essay "Zur historischen Einheit von Russen und Ukrainern" von 2021.

Er bildet sich allen Ernstes ein, dass die Ukraine eigentlich „russisches Gebiet“ und er damit sozusagen der „natürliche Herrscher" über dieses Gebiet wäre.

Und genau deswegen will er die Ukraine seiner Vorherrschaft unterwerfen, als souveränen und eigenständigen Staat auslöschen und dieses Gebiet und die Menschen dort "russifizieren" – was die vollständige Vernichtung und maximale Zerstörung jeglicher Spur einer ukrainischen Identität und Kultur genauso wie einen unvorstellbar großen Völkermord (noch weit größer als er es ohnehin bereits ist) mit einschließt. Es ist nicht zufällig, dass die russischen Terroristen in der Ukraine zahlreiche der von ihnen überfallenen Städte bis auf die Grundmauern niedergebombt haben und sie jetzt als "russische Städte" wieder aufbauen wie es z.B. in Mariupol gerade geschieht; und dass sie die Menschen in diesen Gebieten mit aller Gewalt dazu zwingen, "russisch" zu werden und nicht selten zu Tode foltern oder gleich unvorstellbare Massenmorde an ihnen begehen.

Nur deswegen gibt es diesen russischen Krieg.

Und nur deswegen muss die Ukraine in höchster Notwehr ihre Bevölkerung und ihr souveränes Staatsgebiet gegen die zu Hunderttausenden in die Ukraine eingedrungenen, schwerst bewaffneten russischen Terroristen verteidigen, was nicht nur ihr gutes Recht, sondern angesichts der zahllosen himmelschreienden Gewalttaten der eingedrungenen russischen Terroristen völlig alternativlos ist.

Dem voraus liegt eine inzwischen ganz lange Geschichte, in der das verbrecherische russische Terror-Regime bereits unablässig versucht hat, die Ukraine heimlich zu unterwandern und sie verdeckt auf dem politischen Weg völlig seiner Vorherrschaft zu unterwerfen, so wie ihm das mit Belarus längst gelungen ist:

Was die Ukraine betrifft, lässt es sich mehr oder weniger mindestens bis zu Putins Machtübernahme in Russland 1999 (!) zurückverfolgen, dass das verbrecherische russische Terror-Regime im Grunde genommen durchgehend versucht, auf höchst skandalöse und absolut skrupellose Weise sowohl verdeckt als auch offen die heimliche Vorherrschaft über die Politik in der Ukraine zu erlangen und dort nicht nur einen "Regime-Chance", sondern weit darüber hinaus auch einen Wechsel der Staatsform von einer Demokratie zu einer brutalen Diktatur mit einem völlig abhängigen Marionettenregime unter Vorherrschaft des verbrecherischen russischen Terror-Regimes mit aller Gewalt zu erzwingen, die Ukraine auf diese Weise komplett zu ent-demokratisieren sowie der russischen Vorherrschaft zu unterwerfen und mittelfristig deren Anschluss an Russland durchzuführen, (wie das auch mit Belarus längst geplant ist); und zwar sowohl durch massive Wahlfälschung und exzessive Korruption als auch durch inszenierte Schauprozesse genauso wie Attentate, Anschläge und gezielte Ermordungen.

Ebenso lässt es sich nahtlos verfolgen, dass die ukrainische Bevölkerung sich wiederum bereits die gesamte Zeit über völlig zurecht und verständlich stets ganz klar gegen jede verdeckte russische Einflussnahme in der Ukraine zur Wehr setzt, und zwar insbesondere durch zeitlich engmaschige, teils lang anhaltende Massenproteste bei zahlreichen derartigen unfassbaren und bodenlosen russischen Skandalen in der Ukraine.

Sehr ausführlich und präzise habe ich die wesentlichen Tatsachen und Fakten dazu in meiner Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/warum-denken-manche-deutsche-hier-sie-wissen-alles-ueber-die-ukraine#answer-537398749 dargestellt.

Um den wahren und einzigen Grund für seinen völlig unprovozierten und durch nichts zu rechtfertigenden Unterwerfungs- und Völkermordkrieg gegenüber der eigenen russischen Bevölkerung zu verheimlichen, hat sich das verbrecherische russische Terror-Regime eine Unmenge an Hetzlügen-Propagandamärchen einfallen lassen, die es schon seit vielen Jahren unablässig in die Welt setzt:

Beispielsweise, dass in der Ukraine angeblich "rechtsextreme Nazis am Werk" wären und die dortige russische Bevölkerung unterdrücken und gar "bombardieren" würden – völlig frei erfunden und komplett an den Haaren herbeigezogen.

Die russische Hetzlügen-Propaganda schreckt nicht einmal davor zurück, völlig gefälschte Videos dazu zu inszenieren, die dann im Fernsehen und Internet verbreitet werden. Auch bei uns wird man auf allen Kanälen ganz gezielt und bewusst mit russischen Hetzpropaganda-Lügen überflutet, um damit eine maximale Verbreitung dieser Lügen zu erreichen - und jeder, der auf einen solchen brutalen Unfug reinfällt, ist dem verbrecherischen russischen Terror-Regime natürlich völlig recht.

Oder dass die Russische Föderation angeblich durch die sogenannte NATO-Osterweiterung bedroht werden würde und dass die freien demokratischen Staaten angebliche Versprechen gebrochen hätten - ebenfalls völlig frei erfunden und in Wirklichkeit ist es genau im Gegenteil:

Zur sogenannten NATO-Osterweiterung ist es überhaupt nur deswegen gekommen, weil in Wirklichkeit die russische Föderation nahezu sofort nach dem Zerfallen der hochaggressiven Sowjetunion wieder total kriegsgeil und unterwerfungssüchtig wurde.

Nach dem Ende des Zarenreiches 1917 in Russland haben dort die sog. Bolschewisten bei der Oktoberrevolution mit aller Gewalt die Macht an sich gerissen und sofort begonnen, weitere Gebiete und Staaten in einer Fülle von besonders grausamen Kriegen zu unterwerfen. Diese unterworfenen Gebiete haben sie dann 1922 im Völkergefängnis "Sowjetunion" zusammengeschlossen und eingesperrt sowie ihnen mit aller Gewalt den "Kommunismus" aufgezwungen und sie vom Kreml aus auf menschenverachtende Weise einer Diktatur unterworfen. Ein paar Details dazu hab ich in meiner Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/foerdern-die-usa-den-weltfrieden#answer-543116851 geschrieben.

Während des Zweiten Weltkrieges hat sich die Sowjetunion gleich mehrere Staaten ebenfalls komplett einverleibt und unterworfen. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges blieb sie - trotz Gründung der Vereinten Nationen und Errichtung des Internationalen Völkerrechts zur Friedenssicherung - dennoch militärisch hochaggressiv sowie weiterhin von dem Wahn besetzt, immer weitere Gebiete und Staaten ihrer kommunistischen Diktatur zu unterwerfen (man erinnere sich z.B. an den kommunistischen Februar-Putsch in der ehemaligen Tschechoslowakei oder an die fast ein Jahr andauernde, sowjetische militärische "Berlin-Blockade").

Unter diesen Eindrücken weiter andauernder hochaggressiver sowjetischer Eskalationen und Expansionsversuche wurde 1949 überhaupt erst die NATO als Verteidigungsbündnis zur Abschreckung der Sowjetunion vor Überfallen auf deren Mitglieder gegründet.

Nachdem politische Umsturz-Versuche gescheitert waren, hat die Sowjetunion 1979 auch Afghanistan militärisch überfallen und versucht, mit aller Gewalt ebenfalls zu unterwerfen. Aber trotz haushoch drückender Überlegenheit konnte die Sowjetarmee dort selbst in 10 Jahren (!) kein einziges ihrer Kriegsziele erreichen und musste 1989 - weil das Kreml-Regime sich seinen Krieg nicht mehr leisten konnte - erfolglos, geschlagen und vor der gesamten Welt bis auf die Knochen blamiert wieder abziehen.

Es ist kein Zufall, dass es genau 1989 war, dass bei uns mit der sogenannten "Friedlichen Wende" in der ehemaligen sogenannten "DDR" der Zerfall der Sowjetunion begann - was aber 1989 noch überhaupt niemand absehen konnte, weil es da allein um die Möglichkeit einer friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands ging und der Rest des Ostblocks noch felsenfest in der diktatorischen Hand des Kreml-Regimes schien.

Jedoch dauerte es dann keine zwei Jahre mehr, bis die Sowjetunion vollends zerfallen war und die vom Kreml unterworfenen und diktatorisch menschenverachtend unterdrückten Gebiete sich von der Kreml-Diktatur losreißen und ihre Freiheit und Souveränität wieder zurückerobern konnten.

Sofort mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 und dem Entstehen einer demokratischen Grundordnung im Nachfolgestaat Russland gab es eine gewaltige, sehr positive und total hoffnungsvolle Aufbruchsstimmung auf allen Seiten. Es wurden größte Anstrengungen unternommen, einen künftigen Weg absolut wohlwollender und vertrauensvoller Kooperation zu gehen, um eine neue, auf Stabilität und Frieden beruhende europäische Ordnung und Welt-Ordnung schaffen zu können.

In ganz vielen Bereichen wurde unverzüglich eine intensive Zusammenarbeit der internationalen Staatengemeinschaft mit Russland aufgenommen; mit dem bewussten Ziel, maximal auf Russland zuzugehen und es bestmöglich zu unterstützen. Allein in diesem geschichtlich extrem kurzen Zeitraum sowie in zeitlich enger Lage dazu ist an Versuchen, Russland bewusst mit einzubinden, stichwortartig zu nennen:

• die "Charta von Paris" (1990)

• die Zusammenarbeit der NATO mit Russland seit 1991 in Fragen der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik

• die "Partnerschaft für den Frieden" 1994

• Die Einrichtung der „Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (OSZE) als Nachfolgerin der KSZE ("Helsinki-Schlussakte", man erinnere sich) und feste Institution der europäisch-russischen Zusammenarbeit 1995

• die NATO-Russland-Grundakte 1997

• Der NATO-Russland-Rat ebenfalls 1997

• die bewusste Aufnahme des wirtschaftlich eigentlich viel zu schwachen Russlands in die G7, die dadurch zur G8 wurden 1998

• die Eröffnung einer Ständigen russischen Vertretung beim NATO-Hauptquartier in Brüssel und dem Oberkommando der Alliierten Streitkräfte in Europa 2001

• Gar nicht aufzählen kann man jeden einzelnen Punkt im Rahmen der Aufnahme vielfältiger wirtschaftlicher Beziehungen mit dem wirtschaftlich völlig am Boden liegenden Russland

• Ebenso kann man gar nicht aufzählen die Unterstützung Russlands ebenso wie weiterer ehemaliger Sowjet- und „Ostblock“-Staaten und deren Bevölkerung durch zahllose Nichtregierungsorganisationen (NGO's) auf Einladung der jeweiligen Staatsregierungen.

Die freien demokratischen Staaten haben zusammen mit einer Fülle an NGO's ihr Äußerstes gegeben, Russland und die ehemaligen Sowjet-Staaten in Abstimmung mit deren Regierungen umfassend und in jeglicher Hinsicht zu unterstützen, ihnen wirtschaftlich rasch wieder auf die Beine zu helfen und beim Aufbau einer Gesellschaftsordnung auf allgemeinen Wohlstand, Sicherheit, Frieden, Freiheit und Menschenrechten zu helfen.

In diesem Jahrzehnt lagen tatsächlich ganz große Chancen für eine künftige Zusammenarbeit der Welt auf Basis der Werte der Vereinten Nationen, wie sie eigentlich bereits nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beschlossen waren, aber an Stalins imperialistischem Vorherrschaftswahn scheiterten.

Bereits dieser Zerfall der Sowjetunion war jedoch davon geprägt, dass die alten kommunistischen Hardliner in Moskau mit aller Gewalt die Macht und Vorherrschaft über das unterworfene Sowjet-Imperium behalten wollten. Ihr Augustputsch von 1991 gegen Gorbatschow scheiterte allerdings und versetzte stattdessen der Sowjetunion den endgültigen Todesstoß.

Nur zwei Jahre darauf probten sie in der russischen Verfassungskrise von 1993 wieder den Aufstand, in der sie einen gezielten Machtkampf mit Gorbatschows Nachfolger Jelzin ausfochten, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Russische_Verfassungskrise_1993

vor allem handelte es sich um einen bewaffneten Aufstand von Kräften, die schon Wochen zuvor den Putsch gegen Jelzin vorbereitet hatten. (...) in der Bevölkerung gab es kaum Unterstützung für die Putschisten, man fürchtete, dass die Kräfte, die schon 1991 versucht hatten, das Rad der Geschichte zurückzudrehen, eine Diktatur errichten würden. Auf den Dächern in der Umgebung des Weißen Hauses befanden sich "Snipers"(Scharfschützen), die auf alles schossen, was sich bewegte - auch um Zivilisten zu terrorisieren. Eine zivile Bewegung zur Unterstützung der Putschisten war an keiner Stelle erkennbar, ausschließlich bewaffnete Kräfte der angeblichen Anhänger von Ruzkoj und Chasbulatow - (...) Marionetten der Kräfte (...), die den Aufstand probten: Leute aus dem alten Sicherheitsapparat und dem früheren Machtapparat. Nur zwei Jahre nach dem Putsch gegen Gorbatschow war es ja auch kein Wunder, wenn diese Kräfte durchaus noch virulent waren. 

und https://de.wikipedia.org/wiki/Russische_Verfassungskrise_1993

Bewertung
Der Osteuropahistoriker Jan C. Behrends betrachtet den Putschversuch von 1993 rückschauend als das Stichdatum für den Beginn des autoritären Umbaus in Russland nach dem Ende der kommunistischen Diktatur, der im Putinismus mündete.

Wiederum nur ein Jahr später ließ der angeschlagene und geschwächte Jelzin die russische Armee in Tschetschenien einfallen, welches 1991 wie viele andere ehemalige Sowjet- und Ostblockstaaten auch seine Unabhängigkeit erklärt hatte. Tschetschenien wurde somit das erste Land, dass die russischen Imperialisten wieder mit aller Gewalt zurückholen und ihrer Vorherrschaft unterwerfen wollten.

Und bereits 1994 gab es in Russland einen ersten Kongress zur "Wiedervereinigung der Sowjetunion" - also zur erneuten Unterwerfung der wieder souverän gewordenen Staaten, die 1991 der Vorherrschaft der Kreml-Diktatur entfliehen konnten, siehe diesen hochaussagekräftigen Artikel von Anfang 1995 https://www.spiegel.de/politik/dieser-zar-ist-boese-a-df253960-0002-0001-0000-000009159807 .

[Fortsetzung im Kommentar]

Ralph9  03.05.2024, 09:46

[Fortsetzung der Antwort]

Diese brutalen inner-russischen Fehlentwicklungen – insbesondere der so rasch wiedererstarkte, massive neo-imperialistische Expansions-, Vorherrschafts- und Unterwerfungswahn in Russland – wurden völlig verständlicherweise von den souverän gewordenen ehemaligen Ostblockstaaten mit immer größerer Sorge gesehen, weil sie natürlich real befürchten mussten, dass irgendwann ein größenwahnsinniger Verbrecher an der Spitze Russlands gewissen- und skrupellos Abkommen und Verträge brechen könnte, um diese Staaten wieder zu überfallen und "zurück zu holen".

Putins Worte, siehe https://www.tagesspiegel.de/politik/putins-vergleich-mit-zar-peter-lasst-balten-polen-finnen-zittern-5147884.html
Kremlchef will Gebiete „zurückholen und stärken“      :
Putins Vergleich mit Zar Peter lässt Balten, Polen, Finnen zittern (...)
Wladimir Putin redet ganz offen über seine Ziele. Er will die Sowjetunion zurück. Und noch mehr: Er fordert einen russischen Herrschaftsbereich, wie ihn das Zarenreich hatte.
Das schließt die Baltischen Staaten, Finnland und den Großteil Polens mit ein. Es geht ihm, das spricht er unmissverständlich aus, nicht nur um die Ukraine.

Jelzins innerrussisches Scheitern hat dann den Weg frei gemacht für Putins Aufstieg und Machtübernahme im Kreml 1999.

Und seit Putins Machtübernahme 1999 (!) führt das verbrecherische russische Terror-Regime unablässig Kriege und verbreitet in zahllosen Ländern der Welt entsetzlichen Terror in einer unvorstellbaren Größenordnung, um Demokratien zu destabilisieren und seine eigene Vorherrschaft mit aller Gewalt ganz brutal auszuweiten – beginnend 1999 erneut mit dem "Zweiten Tschetschenienkrieg", bei dem ca. ein Drittel der tschetschenischen Bevölkerung von den russischen Terroristen ermordet wurde, siehe meine Antwort hier https://www.gutefrage.net/frage/ist-die-usa-wirklich-so-sehr-schuld#answer-541356136 .

In Wirklichkeit war dieser rein imperialistische russische Unterwerfungs-Überfall ab 1994 auf Tschetschenien der wahre und einzige Grund dafür, dass etliche ehemalige Ostblock- und Sowjetstaaten sehr dringend um ihre Aufnahme in die NATO gebeten haben:

Ihnen war völlig bewusst, dass sie allein keine Chance gegen einen russischen Überfall hätten, der dadurch nicht nur zu einer realen, sondern zu einer existenziellen Bedrohung ihrer Sicherheit und des Lebens ihrer Bevölkerung geworden war. Deswegen begannen sie, bei der NATO um Aufnahme zu bitten.

Es war nicht die NATO, die sich aktiv ausdehnen wollte, sondern die Sorge der Nachbarstaaten Russlands aufgrund der brutalen inner-russischen Fehlentwicklungen hat diese dazu gebracht, um Aufnahme in die NATO zu bitten, weil Russland dadurch wieder wie zu schlimmsten Stalin-Zeiten zu einer offenen Bedrohung der Sicherheit und Souveränität anderer Staaten geworden war - was bis heute andauert.

Nicht Russland wird bedroht, sondern von Russland geht eine massive Bedrohung aus - heute mehr denn je in der jüngeren Geschichte.

Damals gab es intensive Diskussionen innerhalb der NATO-Bündnispartner, wie man mit diesen Anfragen am besten umgehen sollte, und schließlich das Ergebnis – da ja jeder souveräne Staat, der die Bündnispflichten einhalten wollte, um Aufnahme bitten konnte –, ehemalige Ostblockstaaten im Sinne der weiteren gedeihlichen Entwicklung einer gegenseitigen Partnerschaft mit Russland nur nach vorheriger intensiver Beratung und Einbeziehung Moskaus und ausdrücklicher russischer Zustimmung aufzunehmen - obwohl diese dazu überhaupt nicht erforderlich gewesen wäre, sondern man Russland noch nicht einmal informieren, geschweige denn fragen hätte müssen –, welche 1997 erstmals Jelzin und dann 2004 auch Putin höchstpersönlich (!) ausdrücklich erteilten.

In nur 10 Jahren haben letztlich sämtliche früheren Mitglieder des Warschauer Pakts aus wohlbegründeter Angst vor dem russischen Neoimperialismus das Verteidigungsbündnis gewechselt; dazu auch etliche nach dem Zerfall der früheren Sowjetunion und anderer Ereignissen in Europa entstandenen souveränen Einzelstaaten.

Die – stets mit Russland abgestimmte – Osterweiterung der NATO bedroht in keinster Weise russische Sicherheitsinteressen oder wäre gar eine angebliche "Gefahr" für Russland. Niemand würde je auf die Idee kommen, das größte Land der Welt mit dem größten Atomwaffenarsenal der Welt und dem bis vor kurzem noch als zweitstärkste Armee der Welt geglaubten Militär zu überfallen.

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Ralph9  03.05.2024, 09:46
@Ralph9

=>2

Die NATO ist mit Russland seit dem Zerfall der Sowjetunion immer maximal transparent, kooperativ, verlässlich, vertragstreu, wohlwollend und de-eskalierend umgegangen (man hat Russland seit 2001 sogar einen ständigen Sitz sowohl im NATO-Hauptquartier als auch beim NATO-Oberbefehlshaber eingerichtet, gut 10 Jahre vorher noch völlig unvorstellbar (!) ) - so lange, bis das russische Regime sich mit seinem völlig völkerrechtswidrigen und vertragsbrüchigen militärischem Einfallen in die Ukraine zuerst selber klar und aggressiv militärisch auf NATO-Gebiet zubewegt (!) hat.

Es gibt keine Atomwaffen der NATO in Osteuropa.

Es gibt keine US-Atomraketen in Europa.

Die einzige Seite, die mit atomaren Mittelstreckenraketen droht, sind die Russen.

Die NATO hat mit der NATO-Russland-Grundakte explizit auf die Stationierung von schweren Waffen, militärischen Großverbänden oder Atomwaffen in Osteuropa verzichtet.

Die NATO hat Russland ständige Vertretungen sowohl direkt an ihren Hauptquartier als auch bei ihrem Oberbefehlshaber eingerichtet.

Gegenüber keinem anderen Land hat die NATO sich derart weitreichende Verpflichtungen auferlegt als gegenüber Russland.

Währenddessen prahlen die Russen seit Jahren damit, dass sie in Kaliningrad Atomwaffen stationieren, die damit viel näher an NATO Hauptstädten stehen als umgekehrt; sowie kürzlich auch mit der Stationierung weiterer, nach Westen gerichteter Atomwaffen in Belarus, nur wenige Raketen-Flugminuten von NATO-Hauptstädten entfernt.

Außerdem haben die USA vor Beginn des russischen Unterwerfungskrieges gegen die Ukraine ein Drittel aller Atombomben aus Europa abgezogen, siehe z.B. hier vom März 2021 https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-03/atomwaffen-usa-europa-abruestung-militaer-nato

Atomwaffen:
Heimlich abgerüstet
Die USA haben ein Drittel aller Atombomben aus Europa abgezogen – und niemand hat es bemerkt.  (...)

In Wirklichkeit geht es um die Sicherheitsinteressen der souveränen, aber viel kleineren und hoffnungslos unterlegenen Nachbarstaaten Russlands, die von Russland massiv bedroht werden.

Die historische Geschichte beweist, dass die sogenannte NATO-Osterweiterung die wichtigste friedenssichernde Maßnahme der letzten 30 Jahre war: Alle Staaten, die man in die NATO aufgenommen hat, haben jetzt Frieden und Sicherheit für ihre Bürger und ihr Staatsgebiet, während jene, denen man die Aufnahme verweigert hat, Terror, Gewalt, Krieg und russische Invasionstruppen in ihrem Staatsgebiet haben.

Die NATO ist keinerlei Gefahr für die russische Sicherheit; und das weiß das Kreml-Regime in Wirklichkeit ganz genau. Sie steht lediglich – zum Glück – den russischen Angriffs-, Eroberungs- und Unterwerfungsinteressen im Weg; und darüber dürfen wir verdammt froh sein.

Und nur deswegen verbreitet das verbrecherische russische Terror-Regime seine frei erfundenen, himmelschreienden und vorsätzliche Lügen über die NATO – und sie wissen dabei aber ganz genau, dass sie diesbezüglich nur komplett lügen.

Alle angeblichen "Gründe" des verbrecherischen russischen Terror-Regimes für seinen Krieg sind komplett an den Haaren herbeigezogen und frei erfunden und sollen einzig und allein die Wahrheit vernebeln und verdunkeln.

Der einzige Grund für diesen Krieg ist, dass das verbrecherische russische Terror-Regime die Ukraine komplett unterwerfen und "russifizieren", also in jeglicher Hinsicht komplett auslöschen und zu einem Teil Russlands machen will.

Liebe Grüße 🙂

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Agentpony  03.05.2024, 12:45
Ganz kurz gesagt: ...

Das üben Wir aber noch mal, gell ?

/Scherz

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Ralph9  03.05.2024, 12:49
@Agentpony
Ganz kurz gesagt

Bezog sich auf den unmittelbar daran anschließenden, zusammenfassenden ersten Absatz.

Aber der reale Fingerzeig für mich ist in der Tat, dass ich es der nachfolgenden Tatsachen-Darstellung voranstellen sollte, dass nun die Erläuterung der zusammenfassenden Antwort des ersten Absatze folgt. Vielen Dank.

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Putin hat zwei Probleme.

Das erste liegt darin, dass er sich nicht damit abfinden kann, dass Russland seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 keine Supermacht mehr ist, sondern nur noch eine Regionalmacht unter vielen. Er möchte so gerne Chef einer Weltmacht sein, wie es früher die Führer der Sowjetunion waren und eine bedeutende Rolle als Weltpolitiker auf Augenhöhe mit dem amerikanischen und chinesischen Präsidenten spielen. Zu gerne möchte er in den Geschichtsbüchern in einem Atemzug mit den Zaren und Stalin als ein Vergrößerer des russischen Imperiums genannt werden. Das Problem ist jedoch, dass ihm völlig der Hintergrund fehlt und ihn keiner in dieser Rolle ernst nimmt.

Russland hat nur rund 144 Millionen Einwohner, also weniger als Deutschland und Frankreich zusammen. Selbst Nigeria hat mehr Einwohner. Deren Wirtschaftsleistung ist schwächer als die von Deutschland, Frankreich, Italien oder selbst Südkorea. Dennoch möchten sie gerne als Weltmacht auftreten wie zu Sowjetzeiten, obwohl sie sich das eigentlich gar nicht leisten können und schon lange nicht mehr sind. Deshalb ist deren Armee zwar zahlenmäßig groß, aber technisch weitgehend völlig veraltet und nur beschränkt einsatzfähig. Für die Ukraine wird es gerade so reichen.

Russland hat fast ausschließlich eine Primärwirtschaft wie ein Entwicklungsland. Die lebt vor allem vom Rohstoffexport, also vom Öl und Gas. Und was da reinkommt, teilt die Clique um Putin unter sich auf. Viel kommt davon nicht bei der einfachen Bevölkerung an und viel wird auch nicht in die Entwicklung von Infrastruktur und Wirtschaftsentwicklung gesteckt. Technologisch und wissenschaftlich ist Russland inzwischen ebenfalls fast zu einem Entwicklungsland verkommen. Viele Russen sind aber zu blöd, um das zu erkennen. Die sehen in Putin die Lösung des Problems obwohl er selber der größte Teil dieses Problems ist, denn bei der Entwicklung der Wirtschaft Russlands hat Putin völlig versagt.

Das zweite Problem, das Putin hat, liegt darin, dass er an der Macht hängt und gegen jegliche Bedrohung seiner Macht brutal vorgeht und dabei auch nicht vor Mord und Krieg zurückschreckt. Eine große Bedrohung stellt dabei tatsächlich die Ukraine dar, denn dort herrscht Demokratie und die wirtschaftliche Entwicklung verläuft deutlich besser als in Russland. Wenn aber nun die Menschen in Russland sehen, dass es der Ukraine mit Freiheit, Demokratie und einer Westorientierung viel besser geht als den Russen, lässt das langsam Widerstand in Russland gegen den Diktator und Kleptokraten (Diktator, der sein eigenes Land ausraubt) Putin wachsen. Was passieren kann, wenn zwei Nachbarn mit einer gemeinsamen Vergangenheit nebeneinander leben, und der eine hat Demokratie und Wohlstand und der andere eine Diktatur und Mangelwirtschaft, hat man 1989 in Deutschland gesehen. Da waren die Verhältnisse zwischen BRD und DDR ähnlich. Dann hat das Volk in der DDR deshalb aufgemuckt und ihre Diktatur weggefegt. Das hat Putin hautnah miterlebt, denn zu der Zeit war er in Dresden stationiert.

Nun dachte Putin, er kann mit einer Eroberung der Ukraine beide Probleme mit einem Schlag lösen. Ob ihm das aber gelingt, bleibt abzuwarten. Ich habe da aus verschiedenen Gründen mehr und mehr Zweifel.

Von Experte Ralph9 bestätigt

Putin will Russland wieder zu einer Weltmacht ausbauen. Aus diesem Grund erwartet er von den Staaten, die ehemals in der Einflusszone Russlands waren, oder mal zu Russland gehörten Treue.

Nun haben seit dem Untergang der Sowjetunion sich zahlreiche Staaten aus Einflussbereich Moskaus verabschiedet. Polen, Estland, Lettland, Littauen, Polen, die ehemalige Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Moldau. Weitere Staaten waren auch dabei sich von Russland abzukoppeln. Hierzu gehört zum Beispiel Georgien, aber auch die Tschetschenen versuchten sich von Russland loszulösen. Bei den beiden letztgenannten hat Russland bereits Kriege geführt, um dies zu verhindern.

Nun wandte sich die Ukraine in den 2010er-Jahren ebenfalls von Russland ab. Es wurde ein Assoziationsabkommen mit der Europäischen Union ausgehandelt. Hieraufhin nahm Russland Einfluss auf Präsident Janukowitsch, sodass dieser die Assoziation stoppte.

Dies war quasi der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte und massive Proteste gegen die Regierung auslöste, infolge derer Janukowitsch aus dem Land floh. Somit musste Putin damit rechnen, dass auch die Ukraine für seinen Großmachtsplan verloren war.

In der Folge ließ Putin die Krim besetzen und täuschte einen Bürgerkrieg im Osten der Ukraine vor.

Im Jahr 2022 schien Putin dann eine günstige Gelegenheit zu sehen, die Komplette Ukraine militärisch in seinen Machtbereich reißen zu können und wollte mit einem Enthauptungsschlag die Ukraine übernehmen. Dieser wurde von den Ukrainern erfolgreich zurückgeschlagen und seit dem läuft der Krieg.

Forderungen aus der Zeit vor dem Krieg lassen durchaus den Schluss zu, dass die Vollinvasion auch dazu dienen sollte, die durch die NATO geschützten ehemaligen Gebiete und Sattelitenstaaten der UdSSR zu verunsichern und die NATO zu einem Rückzug zu bewegen, sowie die NATO auf europäischem Boden wehrunfähig zu machen.

Inzwischen ist die Wirtschaft Russlands von der Fortsetzung des Krieges abhängig. Weiterhin werden durch die russische Armee häufig Minderheiten als Kanonenfutter, weshalb es unter diesen überproportional hohe Verluste gibt, was auch schon zu Unzfriedenheit in diesen Gebieten führte. Bei einem Ende des Krieges besteht die Gefahr, dass dann offen die Frage gestellt wird, wieso dies ist. Dies könnte eine zu einer Schwächung Russlands werden. Somit ist der Krieg inzwischen Selbstzweck geworden.

Weil Russland nicht mehr die Großmacht ist, die es unbedingt sein will.

Also ich weiß nun nicht ob ich das ganz korrekt wiedergebe. Aber es soll so sein das der Ukraine Land gehört, was vor sehr langer Zeit mal zu Russland gehörte. Und Putin wollte dieses Land zurück und Ukraine wollte das Land nicht hergeben. Tja und das war wohl der Beginn von diesen doofen Krieg