Warum haben die Römer in Süddeutschland aufgehört zu expandieren?

6 Antworten

Haben sie ja gar nicht.

Das wird immer so daher gesagt.

Varus-Schlacht, Teutoburger Wald/Kalkriese/Osnabrück war immerhin von den Römern durch Aufzeichnungen belegt und auch durch Volkssagen überliefert, nur wo es wirklich stattfand, das wusste man fast 1950 Jahre lang nicht.

Mittlerweile weiss man, dass sie mit grossen Truppen auch durch den Harz zogen - grosses Schlachtfeld am Harzhorn (eigentlich 2 Schlachtfelder) vor 15 Jahren entdeckt. Zwischen Kalefeld, Seesen und Bad Gandersheim. Entweder gar nicht in den erhaltenen, römischen Schriften erwähnt, oder bisher nicht zuzuordnen.

In Wilkenburg bei Hannover hat man vor 10 Jahren ein grosses Heerlager gefunden, für ca 20.000 Mann, das sie gut ein Jahrhundert lang verwendeten (datiert an hand von Münzfunden). Bisher hat man keine Erwähnung in römischen Schriften gefunden, bzw. weiss man nicht, wie die Römer es nannten.

Ein weiteres Heerlager bei Hedemünden (auch Niedersachsen). Römischer Name unbekannt.

Ausserdem Bentumersiel (Landkreis Leer), niederländische Grenze/Nordsee. Wohl als Nachschubhafen verwendet. Römischer Name auch unbekannt.

Man kann davon ausgehen, dass es nicht die letzten Funde waren.

Die Römer haben auch Landungen in Skandinavien unternommen, nur blieben sie dort wohl nicht längere Zeit.


kubamax  14.06.2025, 17:29

Den Römern hat es dort nicht gefallen. Zu kalt, zu morastig, zu feucht, zu unwegsam, kein Wegenetz. Weinanbau nicht möglich. Das bisherige eroberte Galien und Raetien war ja schon von den Kelten mit Infrastruktur entwickelt gewesen und mußte nur von den Römern weiter ausgebaut werden.

Fraganti  14.06.2025, 17:47
@kubamax

Das mag ja alles sein, trotzdem waren sie um ein Jahrhundert dort und irgendeinen Sinn wird es schon gehabt haben, denn sie gingen sicherlich nicht zu zehntausende nur spazieren, weil ihnen die Landschaft so gut gefiel.

Fraganti  14.06.2025, 18:38
@kubamax

Was möchtest du mir sagen?

Die Frage wurde mit einer falschen Behauptung gestellt und das habe ich versucht darzulegen.

Es war der inzwischen zum Weltkulturerbe ernannte bedeutende römische Grenzwall, der Limes, der vom römischen Kaiser Antonius Pius ab 160 n. Chr. errichtet wurde, der einerseits das Römische Reich vor dem Eindringen der freien Germanen schützte, der aber auch andererseits an seinem historisch bedeutendem Limesknie mit römischen Kastell,wo ich wohne, die Römer davor abhielt ihr Staatsgebiet zu verlassen, und ins freie Germanien einzudringen, sondern ihr Reich lediglich vor den Germanen zu schützen!

Was

dafür dazu führte, dass die Römer ihre Expansion in Süddeutschland nicht weiter verfolgten u d ihr Reich nicht weiter nach Germanien ausdehnen!

Auf meinen 16 km langen Waldläufen passiere ich oben hinten draußen auf meinem Haldenberg auf dem Waldweg den Berg hoch nach Pfahlbronn pro Trainingstag 2 römische Wachttürme, deren Steine immer noch vorhanden sind und überschreite mehrmals die Grenze hinaus ins freie Germanien und wieder zurück ins Römische Reich und kann mich jedes Mal davon überzeugen, dass das die Römer mit dem Limes, den man heute noch sehen kann, eine bestens bestehende Grenzbefestigung hatten, die weder von den Germanen noch von den Römern überwunden und bezwun-gen werden konnte!

Jenseits der römischen Staatsgrenze des Limes blieben die Germanen in ihrem freien Reich und die Römer taten jahrhundertelang alles, um sie vom Eindringen ins Römische Reich mithilfe des Limes abzuhalten. Dies ist ihnen gelungen! Bis zum Ende des Römischen Reiches und bis auf den heutigen Tag!

Nur, das sollte man sich durchaus ins Bewusstsein rufen: Es gab den sogenannten "Kleinen Grenzverkehr" zwischen den Römern und Germanen, bei dem es zu einem blühenden Handel und florierenden Austausch von Waren zwischen den beiden Völkern kam! D a s ist dann wieder die andere Seite!

Danke!

Liebe Grüße und gute Wünsche!

Regilindis

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich bin studierte Geisteswissenschaftlerin & Historikerin

MajaK547  16.06.2025, 12:57

Dir ist aber bewusst, dass der von dir benannte Durchgang zu den Barbaren nicht in Süddeutschland liegt?

Das Römische Imperium krankte ab dem 2. Jh. etwa immer mehr an fehlendem Nachwuchs der ursprünglichen indogermanischen Römer. Diese wurden mehr und mehr durch freigelassene Sklaven aus Randländern des Mittelmeeres oder dem nahen Osten ersetzt. Diese Leute aber waren kleiner und weniger kräftig als Europäer wie etwa Germanen, ursprüngliche Römer oder Kelten. Sie hatten zudem weniger Motivation, im kalten, nassen Germanien zu kämpfen. Das kann man gut vergleichen mit den Truppen des US-Militärs, die meist auch wenig Motivation haben, in Ländern wie Vietnam, Afghanistan oder dem Irak zu kämpfen und diese imperialen Kriege somit stets verlieren.

Entsprechend wurden die spätrömischen Truppen trotz ihrer überlegenen Ausbildung und Waffentechnik immer wieder von den naturverbundeneren und urwüchsigeren Germanen besiegt. Rom versuchte, das Imperium vor den rebellischen Germanen durch den Bau von Grenzanlagen (Limes) zu schützen, die den Ansturm einige Zeit aufhielten, aber letztlich wurde Rom von Goten und Franken niedergerungen und übernommen.

Dass die Römer ihr Imperium dennoch relativ lange noch halten konnten, hängt weniger mit den Mauern zusammen, sondern damit, dass sie auch die kriegstüchtigen germanischen Stämme gegeneinander geschickt ausspielten. Sie nannten diese Methode Divide et Impera, also „Teile und Herrsche“. Diese Methode haben auch später die imperialen Briten angewandt und heute tun dies die US-Amerikaner. Außerdem wurden in der Kaiserzeit immer mehr Germanen in das Römische Heer integriert. Einige Legionen bestanden ausschließlich aus germanischstämmigen Römern und germanischen Auxiliartruppen. Diese waren durchwegs die besten des gesamten spätrömischen Heeres.

Als sie damit fertig waren Kirschbäume im Schwarzwald einzupflanzen, die es da vorher nicht gab, bekamen sie irgendwann einen Schock, als sie die schwarzwälder Kirschtorte erblickten und sind umgekehrt. Auf diese Form des Barbarentums waren sie nicht vorbereitet.


Ganlin423  14.06.2025, 13:20

Lol, der war echt gut.

Zu teuer, zu wild, zu wenig Prestige – und Arminius war auch nicht gerade der netteste Gastgeber.