Warum gehen LGBT-Leute immer noch auf die Straße?
? Zum Beispiel auf dem Christopher-Street-Day. Die Mehrheit der Gesellschaft toleriert doch mittlerweile Homosexualität.
4 Antworten
Aus ähnlichen Gründen weshalb Leute immer noch
- gegen Tierleid demonstrieren (ja, die meisten mögen Tiere doch und wollen ihnen nichts böses),
- oder auf einen Friedens- oder Ostermarsch (obwohl wir doch Frieden haben),
- oder die 1.Mai Demo (Schließlich haben die Arbeiter doch schon alles erreicht),
- oder Fridays for Future (schließlich interessiert das Klima doch eh keinen mehr und es wird alles getan vereinbarte Ziele zu kippen)
Eigentlich ist doch die Frage, warum gerade LGBTQ so übermäßig angefeindet wird, viel interessanter.
Es gibt wohl Leute, die wollen einfach von einer Demonstration nichts mitkriegen, so wie man Obdachlose (gegen die man ja natürlich gar nichts hat) aus Innenstädten vertreiben möchte, weil sie die Illusion des heilen Weltbild, dass man sich bewahren möchte stören. Oder so wie man keine Bilder von Viehhaltung gezeigt bekommen möchte, weil das Fleisch doch bitte zurechtgeschnitten aus einer Plastikverpackung kommen soll und nicht von einem lebenden Tier. *Also mein Fleisch kommt ja nur von glücklichen Tieren, die ein wunderbares Leben geführt haben und sich aus Dankbarkeit opfern - Also ich hab doch nichts mit Tierleid zu tun*
Ich wundere mich immer wie weltfremd man eigentlich sein kann.
Es gibt da einen sehr schönen Sinnspruch, den hier vermutlich die wenigsten verstehen;
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn man sie nicht nutzt.
Charles de Gaulle
Das ist nicht wahr…also ich kann mir nicht vorstellen das mehr als die Hälfte der Gesellschaft Homosexualität toleriert. Schau mal in die Politik und was die teilweise zu gleichgeschlechtlichen Ehen sagen…und dann schau dir an wie viele die AfD wählen. Es gibt so viele die schwul oder so sind aber es nicht sagen, weil sie Angst haben gemobbt zu werden oder das sie nicht akzeptiert werden…vor allem wenn es da um die eigene Familie oder Freundesgruppe geht ist das schlimm. Also nein Homosexualität wird leider noch immer nicht so sehr akzeptiert wie es sollte. Abgesehen davon gibts bei LGBTQ noch mehr als nur Homosexualität vor allem wenn man das + am Ende dazu zählt.
Wie gesagt schau dir an wie viele Leute die AfD wählen…mir ist klar das genug Leute die AfD wählen die nicht aus dem Grund wählen aber wenn ich sehe das eine Partei die gleichgeschlechtlichen Ehen abschaffen mag dann wähle ich die ganz sicher nicht wenn ich homosexuelle akzeptiere. Und viele tolerieren es vielleicht bei anderen aber wenn jemand in der eigenen Familie so ist, das wäre dann für die komisch oder gar krank. Die Leute die ich kenne die homosexuell sind oder bisexuell. Die meisten hatten Probleme damit sich zu outen.
Du solltest dich aber halt nicht von der Propaganda der AfD ins Bockshorn jagen lassen. Das ist genau das was die erreichen wollen. Die wollen uns weiß machen, dass sie viel mehr sind und deshalb legitim. Sind sie aber nun mal nicht.
…aha…wie gesagt es ist sehr unrealistisch das mehr als die Hälfte das toleriert. Nachdem so viele die sich outen von sehr vielen Menschen in ihrem Umfeld häufig sogar gemobbt werden…da reden wir jetzt vor allem in der Schule. Wie gesagt viele Eltern oder Großeltern sind da nicht wirklich soweit das sie das tolerieren.
Ich finde es unrealistischer anekdotische Evidenz höher einzustufen als eine statistische Umfrage.
Diese Umfrage ist aus 2017 die ist nicht mehr auf dem neusten Stand.
Dann brauchen wir eben eine aktuellere Umfrage, aber das macht ja die anekdotische Evidenz nicht ungeschehen. Ohne aktuelle Zahlen kann die Fürsprache seit 2017 auch gestiegen sein.
Tja, da sagen uns die Statistiken was ganz anderes. Unter anderem befürworten ja etwa 83 Prozent die Ehe für alle. Und nach einer repräsentativen Umfrage von 2024 finden deutlich mehr als die Hälfte die Message des CSD wichtig.
Ja nur man muss bedenken. Wie viele Leute haben da abgestimmt…nicht ganz Deutschland egal bei welcher Statistik. Und klar können das bei mir jetzt nur Freunde sein die in einem Umfeld leben wo es nicht so toleriert wird…aber die wohnen nicht mal im selben Land. Und man muss auch sagen…manche sagen ich toleriere es aber würden es nicht tolerieren wenn es ihr eigenes Kind ist, weil dann ist es doch irgendwie abartig oder komisch oder schade…also einfach nicht normal…für manche.
Da solltest du dir bitte auch mal das Prinzip der Repräsentativität anschauen. Da kommt es nicht auf die Menge an, sondern auf die Zusammensetzung der Stichprobe. Darum sind auch Wahlumfragen in der Regel gut, abgesehen von spontanen Entscheidungen. Natürlich kann das auch teils schon so eine Sache sein mit der eigenen Familie und dem Umfeld. Allerdings auch in die andere Richtung. Andere hinterfragen dann eher auch ihre eigenen Vorurteile.
Du vermutest viel, aber kannst deine These nicht mit Fakten belegen. Bist du überhaupt selbst homosexuell oder wie kommst du zu solchen Annahmen?
Nein. Bin ich nicht. Wie gesagt hört sich halt unrealistisch an das so viele Leute das akzeptieren, wenn man so mitbekommt, wie es Freunden dabei geht sich zu outen.
Vielleicht lebst du einfach zufällig in einer sehr homofeindlichen Gegend. Da wo ich herkomme und in den Gegenden, die ich bisher besucht habe, hatte ich noch nie das Gefühl, mich "outen" oder verstecken zu müssen.
In Bezug auf Formen klassischer Homophobie – also das offene Abwerten von Homosexualität als unmoralisch oder unnatürlich sowie das Absprechen gleicher Rechte – setzt sich ein positiver Trend fort: Solche Positionen werden nur mehr von einem kleinen Teil der Bevölkerung geteilt (12 Prozent).
[Quelle: Antidiskriminierungsstelle des Bundes; Einstellungen gegenüber lesbischen, schwulen und bisexuellen Menschen in Deutschland.]
Nein, das tut sie nicht..
Die Toleranz in Deutschland ist zwar gestiegen, aber schaut man sich im Bundestag CDU/CSU und AfD an, sehe ich da was ganz anderes. Insgesamt wählen rund 50% der Wähler diese beiden Parteien - folglich unterstützen die Meisten von ihnen auch die Haltung der Parteien zu dem Thema.
(Hier muss ich ergänzen: Gerade in der CDU gibt es viele, die nichts gegen Homosexuelle haben, sondern nur CSD und LGBTQ ablehnen - aber auch alles andere was damit einhergeht - also Transgender, Intersex und Co.)
Neben den CSD-Umzügen kann man außerdem hunderte rechte Gegendemonstranten beobachten und auch im Netz ist der Hass gegen queere Menschen nach wie vor hoch.
Also sollte es die Mehrheit der Deutschen akzeptieren, ist es eine sehr knappe Mehrheit, finde ich.
In Bezug auf Formen klassischer Homophobie – also das offene Abwerten von Homosexualität als unmoralisch oder unnatürlich sowie das Absprechen gleicher Rechte – setzt sich ein positiver Trend fort: Solche Positionen werden nur mehr von einem kleinen Teil der Bevölkerung geteilt (12 Prozent).
[Quelle: Antidiskriminierungsstelle des Bundes; Einstellungen gegenüber lesbischen, schwulen und bisexuellen Menschen in Deutschland.]
88% sind natürlich eine sehr "knappe Mehrheit".
Hier muss ich ergänzen: Gerade in der CDU gibt es viele, die nichts gegen Homosexuelle haben, sondern nur CSD und LGBTQ ablehnen
Man ist ja auch nicht gegen homosexuelle Menschen, nur weil man dem "LGBTQ" Konstrukt und CSDs abgeneigt ist.
Diese ganze aktivistisch-ideologische Regenbogen Bubble hat prinzipiell absolut nichts mit Homosexualität zu tun.
Der CDU/CSU vorzuwerfen, sie sei intolerant gegenüber homosexuellen Menschen, ist absurd.
Eine Forderung der CSD-Demonstranten, der ich mich vollumfänglich anschließe, ist bspw. eine Änderung des Art. 3 GG dahingehend, dass neben Rasse, Religion u. a. auch die sexuelle Identität zu einem Merkmal erklärt wird, dessentwegen niemand benachteiligt werden darf.
Im Gegensatz zu allen anderen Opfergruppen des Holocaust wurde und wird queeren Menschen dieser Schutz noch nicht zuteil - was dazu führte, dass homosexuelle Männer in den 50er und 60er Jahren verknackt wurden.
Ferner kann man über die Akzeptanz von Homosexualität in der Gesellschaft streiten, Fakt ist jedenfalls, dass de jure immer noch keine Gleichstellung herrscht, etwa wenn es um die Anerkennung von Mutterschaften bei lesbischen Elternpaaren geht.
was dazu führte, dass homosexuelle Männer in den 50er und 60er Jahren verknackt wurden.
Der entsprechende Paragraph (§175) wurde sogar erst 1994 aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. Also erst seit 31 Jahren ist Homosexualität laut StGB nicht mehr verboten.
Fakt ist jedenfalls, dass de jure immer noch keine Gleichstellung herrscht
Fakt ist, dass homosexuelle und heterosexuelle Menschen in Deutschland gleichgestellt sind.
dass de jure immer noch keine Gleichstellung herrscht, etwa wenn es um die Anerkennung von Mutterschaften bei lesbischen Elternpaaren geht.
Zwei Frauen können nun mal zusammen kein Kind zeugen. Daher können sie es auch nicht als gemeinsames Kind eintragen lassen, solange sie nicht verheiratet sind. Das ist keine Ungleichbehandlung, sondern die gleiche Behandlung, die auch für andere unverheiratete Frauen und deren Partner gilt, der nicht der leibliche Vater des Kindes ist.
Ich wüsste nicht, wieso lesbische Paare irgendwelche Sonderrecht im Vergleich zu schwulen und hetero Paaren eingeräumt bekommen sollten.
Ich sprach nicht von unverheirateten Paaren und kenne auch keine Forderung, wo queere Menschen in irgendeiner Lebenssituation bessergestellt werden sollen als heterosexuelle.
Ich wüsste nicht, in welcher Hinsicht heterosexuelle Menschen besser gestellt sind.
Ist aber so, mehr als die Hälfte - deutlich mehr - der Gesellschaft toleriert Homosexualität.
Nur ist das halt bei weitem kein Grund die Sichtbarkeit zu reduzieren und die Demos abzuschaffen.
Eben genau weil die paar Hohlbirnen, die dagegen sind, so einen Lärm machen, dass man sich nicht vorstellen kann das mehr als die Hälfte das toleriert.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/die-akzeptanz-in-deutschland-ist-begrenzt-3798829.html