Warum drohten die USA 1962 mit Weltkrieg (Kubakrise), wenn die Sowjetunion nicht ihre Waffensysteme aus Kuba abzieht?
Schließlich ist Kuba wie z.b. auch die Ukraine ein souveränes Land, das sich selbst seine Bündnispartner aussuchen und deren Waffensysteme auf eigenem Boden installieren darf.
9 Antworten
Warum drohten die USA 1962 mit Weltkrieg (Kubakrise),
Das ist schon mal falsch. Weder hat Kennedy mit einem Weltkrieg noch mit einem Atomschlag grdroht. Offiziell war immer nur von "ernsthaften Konseqenzen" und inoffizielle auf direkten Kanälen von "militärischem Eingreifen" die Rede. Allerdings war allen Beteiligten und der gesamten Weltöffentlichkeit klar, dass aus diesem Konflikt ein dritter Weltkrieg entstehen könnte.
Der Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA war in den 1950er Jahren schon voll im Gange. Beide hatten Atomwaffen, die aber nur mit Flugzeugen ins Ziel gebracht werden konnten.
Dann schossen die Sowjets 1957 den Sputnik ins All, der auch über Amerika drüber flog. Das führte zum sogenannten Sputnikschock in den USA, denn es war klar, dass man statt eines Sputnik auch eine Atombombe auf die Rakete montieren und so von der Sowjetunion aus die USA beschießen konnte.
Die USA hatten aber nichts vergleichbares, sondern nur Mittelstreckenraketen vom Typ Thor, deren Reichweite nicht ausreichte, um von den USA aus die SU zu erreichen. Diese Mittelstreckenraketen wurden dann um 1960 in der Türkei stationiert, um von da aus Ziele in der SU beschießen zu können. Diese Raketen hätten auch bis Moskau reichen könnnen
Das gefiel den Sowjets aber gar nicht, eine solche Bedrohung direkt vor ihrer Haustür zu haben (man beachte die Parallelen zu heute) und reagierten darauf, indem auch sie Mittelstreckenraketen in der Nähe der USA aufstellen wollten. Da bot sich als einziges Land Kuba an, sodass sie ab etwa 1961 begannen, dort Raketen zu stationieren.
Das bekamen dann die USA durch Spionageflüge und Luftbildaufnahmen mit und waren ihrerseits überhaupt nicht damit einverstanden. Daher erließ Präsident Kennedy 1962 ein Ultimatum an die SU, die Raketen aus Kuba abzuziehen und veranlasste eine Blockade Kubas, um weitere Raketentransporte zu verhindern.
Mit dieser Blockade waren dann wiederum die Sowjets nicht einverstanden und schickten Kiegsschiffe und insbesondere Uboote in die Karibik. Da standen sich dann die russische und die amerikanische Flotte direkt gegenüber und ein kleiner Funke hätte gereicht, um einen Krieg zwischen den beiden auszulösen.
Während der Kubakrise fanden dann geheime Verhandlungen zwischen dem Bruder von John F. Kennedy, Robert Kennedy, mit den Sowjets statt. Da einigte man sich darauf, dass beide ihre Raketen abziehen. So kam es dann, dass Chrustschow verkündete, die Raketen von Kuba abzuziehen, womit die Kubakrise beendet war. Einige Monate später zogen dann auch die USA ihre Raketen aus der Türkei ab.
Beide Mächte entwickelten ab Ende der 1950er Jahre bis Anfang der 1960er Jahre Interkontinentalraketen, die die Mittelstreckenraketen sowieso überflüssig machten, ums ich gegenseitig mit Atombomben zu vernichten.
Mit dem Ukrainekrieg ist die Situation allerdings nicht zu vergleichen, obwohl das gerne mal probiert wird. Die USA haben z.B. nichts dagegen unternommen, dass die SU durch das Bündnis mit Kuba bis an die amerikanischen Grenzen vorrückte. Lediglich gegen die Stationierung von Atomraketen an der Grenze waren sie nicht einverstanden. Dass Atomraketen in der Ukraine stationiert werden sollten, stand nie zur Debatte. Im Gegenteil hat die Ukraine alle Kernwaffen abgegeben, was sich inzwischen als großer Fehler herausgestellt hat. .
Mit dem Ukrainekrieg ist die Situation allerdings nicht zu vergleichen, obwohl das gerne mal probiert wird.
Du selbst hast die Parallelen zu damals beschrieben ...
Diese Mittelstreckenraketen wurden dann um 1960 in der Türkei stationiert, um von da aus Ziele in der SU beschießen zu können. Das gefiel den Sowjets aber gar nicht, eine solche Bedrohung direkt vor ihrer Haustür zu haben ...
Kein Wunder: "Dabei wurde selbst ein nuklearer Erstschlag nicht ausgeschlossen, der den Gegner durch massiven Einsatz von Kernwaffen vernichten und jede Vergeltung unmöglich machen sollte."
https://de.wikipedia.org/wiki/Kubakrise
... und reagierten darauf, indem auch sie Mittelstreckenraketen in der Nähe der USA aufstellen wollten. Das bekamen dann die USA durch Spionageflüge und Luftbildaufnahmen mit und waren ihrerseits überhaupt nicht damit einverstanden.
Hat den USA also auch nicht gefallen. Auch kein Wunder.
Wieviele Atomraketen wurden denn in der Ukraine stationiert? Und wieviel qm von Kuba wurde von den USA annektiert?
Nicht alles was hinkt ist auch ein Vergleich. Auch nicht, wenns im Rollstuhl hereingeschoben wird.
Entspricht doch den Fakten.
Aber jeder hat das Recht, für sich die Sache zu drehen, wie er sie gerne hätte, also auch du. Selbst wenn es keine Tatsachen sind.
Weil die vorher ihre Waffensystheme in die Nähe ser Sowjetunion plazierten um besser drohen zu können es aber bei sich selbst nicht angewendet aben wollten.
War halt dumm es beim Gegner zu versuchen und dan zu jammern wenn er es selbst macht.
Ist aber heute nicht anders während die USA auf der Welt Krieg führt oder Konflickte schührt und sich dan über Völkerrechtsbrüche beschwehrt.
Der Kennedy steckte wegen des Schweinbucht-Debakels doch eh schon voll in der Scheisse und konnte sich nicht auch noch eine Schlappe mit Kuba leisten.
Weil die Vorwarnzeit einer in Kuba abgeschossenen Atomrakete gegen die USA viel viel weniger Zeit für einen Gegenschlag zugelassen hätte, als wenn die Rakete aus der UDSSR abgefeuert worden wäre - die Dinger standen quasi vor der Haustüre der Amis - das fanden die nicht ganz so klasse
Seltsam, dass unliebsamen Vergleichen regelmäßig Invalidentum unterstellt wird.