Wallach leckt Zaun ab?

5 Antworten

Offenstall ist nicht gleich Offenstall und eine Woche ist ja auch überhaupt gar keine Zeit zur Eingewöhnung. Sowas geht über Wochen und sogar Monate. In einer Woche baut ein gesundes Pferd auch nicht stark ab, nur weil es mal nicht so viel zu fressen bekommt. Außerdem kann man das gut kompensieren, wenn es nicht um einen längeren Zeitraum geht. Gibt es halt mal 1 oder 2kg Heucobs dazu. Wenn der da einen Monat drin steht und nix wird besser, dann kann man sagen in dieser Herde oder unter diesen Gegebenheiten funktioniert das nicht. ZB wenn es zu wenig Fressplätze, Schlafplätze gibt. Aber doch nicht nach 1 Woche. Oft ist das für das Pferd soviel weniger ein Problem, als für die dazu gehörenden Menschen - weil es nicht das Pferd ist, was das nicht aushält sondern die das Pferd vermenschlichenden Besitzer.

Ein Pferd statt dessen in Einzelhaft zu stecken finde ich ziemlich grausam. Da hilft auch kein Spielzeug. Diese Haltung ist nicht artgerecht und der nächste Schritt kann durchaus Koppen sein. Ist der Zaun aus Metall kann das Lecken auch auf Magengeschwüre hindeuten. Komisch, dass es euch hier nichts ausmacht, dass euer Pferd offentsichlich leidet.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Sonne5378 
Fragesteller
 14.02.2024, 12:05

Also erstmal Danke für deine Antwort.

  1. Er kommt täglich von 9 Uhr bis 16 Uhr mit seinen Nachbarn auf die Koppel.
  2. Sollen wir ihn solange im Offenstall lassen bis er nur noch aus Haut und Knochen besteht? Ich denke nicht. Man hat zu dem Zeitpunkt als wir ihn raus geholt haben schon die Rippen gesehen
  3. Vielleicht hat es mit dem Offenstall nicht geklappt weil er mit 8 erst gelegt Wurde ( er war zum Zeitpunkt der Eingliederung 8) , und davor ein (Deck)Hengst war…
  4. Er hatte offensichtlich auch Angst vor den Pferden

Ein Kurzes Bespiel:

Er stand ganz normal in der Ecke des Offenstalls und hat am Boden geschnuppert , als Plötzlich ein größerer Wallach mit seiner Stute angetrabt kam und ihn in die Ecke gedrängt hat. Er ist durch den Zaun auf einen nicht eingezäuntes Feld gelaufen und wurde dort vom Hofbesitzer eingefangen da dieser Glücklicher Weise dort in der Nähe war. Als er unseren Wallach zurück in den Offenstall bringen wollte hatte er echt mit ihm zu kämpfen, da dieser sich offensichtlich geweigert hat zurück zu gehen…

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Hjalti  14.02.2024, 12:20
@Sonne5378

Wie ich bereits schrieb - Offenstall ist nicht gleich Offenstall. Es gibt gute und schlechte und nicht jedes Konzept passt zu jedem Pferd. Zu 1.: diese Info stand nicht in deiner Frage und bedeutet halt immer noch 17h alleine. Zu 2: wie gesagt - ein gesundes Pferd baut in einer Woche nicht so stark ab, dass man sich Sorgen machen muss. Dann stimmte halt vllt voher schon was nicht. Zu 3.: Auch diese Info war in deiner Frage nicht vorhanden - uU hat solch ein Pferd natürlich kein normales Sozialverhalten mehr. Deutschland ist nicht gerade bekannt für artgerechte Hengsthaltung.Oft bedeutet das alleine und/oder in der hintersten Ecke vom Stall. Und wenn das ein Spanier/Lusi,... ist, der frisch hier ankam, dann ist eh klar, was der arme Kerl hinter sich hat.

Ich bin ohnehin kein Fan von gemischter Herde und würde schon gar keinen frisch gelegten (Deck)hengst, der sich dafür auch noch sehr untypisch verhält, so unterbringen.

Wie auch immer: die jetzige Haltung ist auch nicht optimal.

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Punkgirl512  14.02.2024, 12:23
@Sonne5378

Für einen ehemaligen Deckhengst einen Offenstall mit gemischter Herde auszusuchen, ist auch nicht gerade super intelligent. generell sind geschlechter getrennte Herden deutlich ruhiger - meiner kann z.B. auch nicht in gemischten herden stehen, ist halt so. Er ist der, der dann von den Stuten angebaggert wird und am Ende die Wallache jagd. Toll. Ende vom Lied: Wallachherde und alles ruhig. Würde ich für spät gelegte Wallache so oder so empfehlen.

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Sonne5378 
Fragesteller
 14.02.2024, 12:26
@Punkgirl512

Dankeschön ich werde mal mit meinen Eltern und Reitlehrerin sprechen

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Hjalti  14.02.2024, 12:27
@Punkgirl512

Yep. Kann ich nur bestätigen. Kenne viele Pferde, sowohl Wallache als auch Stuten, die in einer gemischten Herde nicht zurecht kommt. Stuten, die alle naselang rossig werde und sich quasi unterschieben, Wallache die ihre Stuten schützen, aufspringen, andere Wallache angehen... alles Stress für die Hottis.

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Salomchen  14.02.2024, 14:19
@Hjalti

Ich bin bei meinem neuen auch mal gespannt, ob ich ich ihn irgedwann mit Stuten zusammen stellen kann. Der war auch kurzzeitig im Deck einsatz, weiß also auch wie das geht, und dreht bei Stuten noch durch. Bin froh dass ich ihn mit einen anderen Wallach, sehr ruhiger Geselle, zusammen auf den Paddock stellen kann.

Dadurch, dass er ja Hengst war stand er bis jetzt immer alleine auf dem Paddock oder der Weide.

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Sonne5378 
Fragesteller
 14.02.2024, 14:33
@Hjalti

Er kommt nicht aus Deutschland, sondern aus der Ukraine. Dementsprechende kam er aus der Ukraine bevor er zum Händler gebracht wurde. Seine Rasse ist btw ein Ukrainisches Warmblut

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Hjalti  14.02.2024, 14:36
@Sonne5378

Dann wird es ihm nicht so viel besser ergangen sein als seinen spanischen, portugiesischen, polnischen, ungarischen... Leidensgenossen.

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Eine Woche reicht nicht um ein Pferd in einer Herde vollständig zu integrieren und wenn der Stall nicht überfüllt ist, sollte auch das rangniedrigste Tier ans Futter kommen.

Dein Pferd ist also nicht automatisch "ungeeignet für Offenställe" nur weil es in diesem Stall und nach ein paar Tagen ausprobieren nicht funktioniert hat.

Ich würde mir also auf jeden Fall einen neuen Offenstall suchen bei dem die Haltungsbedingungen besser sind und es dort nochmal mit einer Vergesellschaftung versuchen.

So ging dass die ganze erste Woche ohne dass es sich gebessert hat.

Pferde brauchen etwa ein Jahr, bis sie wirklich irgendwo ankommen.

Ein gut konzipierter Offenstall ist immer die bessere Wahl. Pferde hochsozial und brauchen viel freie Bewegung in der Herde, sie sind keine Hunde, denen man einfach ein Spielzeug hinwerfen kann.

Daher wäre es interessant zu wissen, wie die Eingliederung stattfand, wie der OS konzipiert war (wie viele Pferde, wie viele Fress- und Liegeplätze?)

Sonne5378 
Fragesteller
 14.02.2024, 11:53

Pferde etwa so 15 Stück. Es gibt eine Überdachte Futterstelle mit Heu in der Mitte. Außerdem gibt es im „Unterschlupf“ noch eine Heuraufe. Ein überdachter Liegebereich gibt es nur einen. Der Offenstall besteht aus einer großen sandigen Fläche und 4 Graßkoppeln.
Zur Eingliederung:

Er stand erst eine Woche in einer Eingliederungsbox um die anderen Kennenzulernen. Dann kam er in den Offenstall und dort war dann die oben beschriebene Situation mit dem abbauen etc. Der Stallbesitzer hat ihn dann wieder in die Eingliederungsbox und ihm dort manuell mit Heu und Wasser versorgt.

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wordlette  14.02.2024, 11:58
@Sonne5378

Das klingt nicht gut konzipiert. Zwei Raufen sind zu wenig, vor allem, wenn da ein neues Pferd reinkommt. Auch nur ein Liegeplatz ist zu wenig. Es sollte von beidem so viel geben, dass jedes (!) Pferd in Ruhe fressen und schlafen kann. Laufwege sollte es geben, Möglichkeiten, dass sie sich ausweichen können etc.

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gegen Langeweile hilft kein Spielzeug, nur artgerechtere Haltung.

Die dürfen auch mal den Zaun (vermutlich Metall...?) abschlecken, das wäre nicht dramatisch. Wenn das wirklich auffällig ständig ist, dann sollte man doch mal über ein Blutbild schauen, welche Mineralien denn fehlen und die mit dem Mineralfutter abgleichen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Sonne5378 
Fragesteller
 14.02.2024, 11:47

Ja der Zaun ist aus Metall.

Wir sind zurzeit auf Stallsuche, allerdings ist das etwas schwierig da ich und meine Schwester beide keinen Führerschein haben (wir sind beide nicht volljährig) und somit den Öffis hin kommen müssen. Wie könnten wir ihn denn Artgerechter halten? Ein Offenstall kommt leider nicht infrage

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Punkgirl512  14.02.2024, 11:49
@Sonne5378

Mit mehr Auslauf am tag in der Gruppe, mit einem Offenstall/Aktivstall/...

Nur, weil EIN Offenstall nicht das wahre war, weil dann ja scheinbar die Herde auch nicht passte, heißt das nicht, dass generell Offenstall nicht passt ;) Die Einschränkung, dass ihr mit Öffis hin müsst, finde ich da deutlich schwieriger als eine passende Herde zu finden.

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Sonne5378 
Fragesteller
 14.02.2024, 11:55
@Punkgirl512

Er kommt am Tag von ca 9Uhr bis 16 Uhr mit seinen Freunden auf eine Koppel mit Grass und einer Heuraufe. Wenn er dann von der Koppel kommt, kommen ich oder meine Schwester und machen ihn reitfertig

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Punkgirl512  14.02.2024, 11:58
@Sonne5378

Naja, sind ca. 7 Stunden - von 24 Stunden immer noch viel Box. Selbst, wenn ihr nochmal 2 Stunden rumtüddelt... Für ein Lauftier nicht so optimal - meine Meinung ;)

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Das kann Langeweile oder ein Mineralienmangel sein. Lass das mal per Blut von TA checken, kostet auch nicht so viel. Und auch ohne Offenstall viel raus auch mit einem festen Kumpel und verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten wie Knabberäste in der Box oder auf dem Padock bieten