Wäre es möglich gewesen das es nur die Deutsche Bahn gibt?

Question

Ich weiß das die Bundesbahn und die Reichsbahn 1993 aufgelöst wurden und in die Heute Deutsche Bahn AG umgewandelt wurden.Ich kenne eine Person die ist seit 1977 bei der DB arbeitet und die Person sagt die ganzen Privaten Eisenbahnunternehmen sind schuld dass, das Eisenbahnsystem so schlecht funktioniert.
Wäre es möglich gewesen die die Deutschen Bahn zu privatisieren wie man es gemacht hat aber trotzdem dafür zu sorgen das es nicht erlaubt gewesen wäre die ganzen blöden Privaten Eisenbahnunternehmen zu gründen?
Das die DB halt privat wäre und trotzdem alleine.

Doktorelektrik · Answer

Das ist absoluter Quatsch.

Sehr viele Probleme kommen von der Strecke und deren Sicherung, den Betrieb macht in den größten Teilen die Deutsche Bahn.
 Die Aufspaltung in viele Teilgesellschaften mit Löschungen und Neugründungen ist ebenfalls Sache der Deutschen Bahn. (Zick-Zack Kurs mit riesigen wirtschaftlichen Schäden) So wurden in Hamburg diverse Original-Pläne einfach weggeschmissen, bevor die "neue" Gesellschaft der Bahn diese hat neu machen lassen müssen. Dazwischen gab es deshalb viele nicht behebbare Systemausfälle.
 Die unterschiedlichen Tarifstrukturen und Vergütungsmodelle haben ebenfalls die "Experten" der Deutschen Bahn erst geschaffen. Damit war der erste große Streik der Bahn-AG vorprogrammiert.
 Die Beamten der ehemaligen Bundesbahn machten z.B. meinetwegen die Überstunden und die Angestellten der ehemaligen Reichsbahn den Wochenenddienst vorwiegend. Das hat zu vielen Verstimmungen geführt.
 Die Strecken werden zentral aus großer Entfernung gesteuert, oft ohne die notwendigen Strukturkenntnisse der ehemaligen örtlichen Fahrdienstleitung auch nur ansatzweise zu haben. Daraus entstehen heute sehr viele hausgemachte Probleme des richtigen Timings eines intelligenten Betriebsablaufs. Signale werden auch bei verspäteten Zügen zu spät "gezogen", obwohl die Blöcke davor frei sind. Güterzüge werden vorgelassen und können nicht überholt werden.
 Die Bahn zahlt ihre Lieferanten nicht. Musterbeispiel ist der 10-jährige Prozess von Karlheinz Riez (kam auch im Fernsehen). Daher liefern viele gute Hersteller nicht mehr an die Bahn.
 Die Bahn verkompliziert ihre eigenen Zulassungsverfahren völlig unnötigerweise. Da es zudem für diese jetzt über-bürokratisierten Verfahren zu wenige Gutachter gibt, zahlt die Bahn z.B. für die fehlende ETCS- Systeme Milliarden-Entschädigungen ins Ausland. Der Witz: Deutschland hatte als einziges Land eine eigenes Sicherungssystem für den Schnellverkehr - seit 1968! Ohne jede Not wird das Stück für Stück gegen das meist funkbasierte ETCS getauscht, wobei die gute alte Indusi als fall-back-Lösung wegfällt. Siehe die blamable Jungfernfahrt auf der Neubaustrecke von Erfurt Richtung München.
 Konnte man früher bei Ausfall der LZB noch mit der Indusi mit 160 km/h fahren, so bleiben dann heute nur noch die "Fahrt auf Sicht" mit max. 30 km/h...
 Die ehemaligen Präsidenten der Bahnbereiche, die noch Fachkenntnisse hatten, distanzierten sich schon vor Jahren von der neuen "Firma".

Fazit:
Es gibt und gab zu viele Mehdorns mit völlig überzogenen Salären, die vom Betriebsablauf so viel verstehen wie die Kuh von der 5-Tage-Woche. Ohne die "Privaten" wäre so manche Strecke einfach tot.
Während die DB bei Sturm in SH alle Züge anhält, fährt die Nordbahn einzig weiter. Noch Fragen?

HugoHustensaft · Answer

Rein theoretisch wäre es möglich, dass die Deutsche Bahn AG der einzige Anbieter wäre, allerdings müssen die Netze nach EU-Recht auch für Konkurrenz geöffnet werden, vor allem im Güter- und Nahverkehr funktioniert das ja auch recht gut.

Allerdings hat die Nutzung der Strecken durch andere Anbieter rein gar nichts mit dem Zustand des Streckennetzes zu tun, dieses wird von DB Netz verwaltet und leidet noch immer von den Börsenphantasien des Herrn Mehdorn, damals wurde viel zurückgebaut, was heute fehlt und die Instandhaltung aus Kostengründen vernachlässigt.

Übrigens: Die anderen Bahnen - das sind gar nicht durchgängig Privatbahnen, oft sind das ja auch Töchter ausländischer Bahnen, übrigens ist die DB auch massiv im Ausland aktiv - sind ohnehin selten das Problem, die fahren meist neueres Material als die DB.

Kerner · Answer

Nein,
denn die DBAG hätte als Monopolist
gegen die soziale Marktwirtschaft, speziell das GWB, verstoßen.
Und wäre so nicht zugelassen worden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Monopol
An dem Zustand des Schienennetztes ist allein die DB Netz AG verantwortlich.
Wie da getrickst wurde, kann man ja an "Stuttgart 21" sehen.
Am Beispiel meiner Heimatstadt:
https://www.youtube.com/watch?v=f_Uz4OU4RKs
Hansi

nobodyathome · Answer

Die DB wurde so schlecht da überall an der Infrastruktur gespart wurde und nicht weil es konkurenz gibt

Wäre es möglich gewesen das es nur die Deutsche Bahn gibt?

4 Antworten