Verlieren Minderheiten bei einer Abstimmung immer?


30.01.2024, 00:50

Post Skriptum: Ich rede nicht nur von der Politik per se, sondern auch allgemein bei kleineren Gruppenabstimmungen.

Das Ergebnis basiert auf 10 Abstimmungen

Die Minderheit verliert immer. Die Minderheit kann heulen gehen. 40%
Manchmal, nicht immer. 30%
Oft, aber nicht immer. 20%
Nein, die Minderheit sollte man auch unterstützen. 10%

6 Antworten

Nein, die Minderheit sollte man auch unterstützen.

Hm, ich kann mir nicht vorstellen.

Letztlich zählen Argumente und wenn die Mehrheit von einem Argument überzeugt ist, dann kann auch eine Minderheit gewinnen.

Wie sonst wären wir zu Frauenrechten gekommen? (Die dürfen überhaupt erst seit 1919 wählen.

Warum gibt es Kinderrechte? Sicher nicht, weil die Kinder sich da durchgesetzt haben.

Warum haben wir eine Ehe für alle, wohl nicht, weil Homosexuelle in der Mehrheit sind.

Aber über die Hälfte der Deutschen beführwortet eben eine Ehe für alle. Und da sind sogar Christen und Moslems dabei.

Also nein, Minderheiten verlieren nicht immer, es gibt noch genug Menschen, die eine ganz gute Wahrnehmung von Gleichberechtigung haben und durchaus verstehen, dass man etwas beführworten kann, auch wenn man nicht selbst davon betroffen ist. Das es sogar zum eigenen Vorteil sein kann Minderheiten zu unterstützen, wie auch Pfarrer Martin Niemöller schon mal festgestellt hat, der war 1937 KZ-Häftling.

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“

Wir sind alle in irgendeiner Art immer ein Teil einer Minderheit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Homo und schon viel erlebt.
Manchmal, nicht immer.

Charismatische Redner können Minderheitenmeinungen zum Sieg verhelfen.

Hochmut bringt Mehrheiten hin und wieder, wenn auch selten, auf die Verliererstrasse.

"Steter Tropfen höhlt den Stein." Beharrlichkeit einer Minderheit kann letztendlich zum "Sieg" führen.

Ein sehr beeindruckendes Beispiel sieht man im Film

Vergiftete Wahrheit (Originaltitel Dark Waters; ursprünglich vorgesehener Titel Dry Run) ist ein US-amerikanisches Drama von Todd Haynes und die Filmadaption eines Berichts von Nathaniel Rich im New York Times Magazine über die 19 Jahre andauernde juristische Auseinandersetzung zwischen Robert Bilott und DuPont.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vergiftete_Wahrheit

Der Riesenkonzern DuPont verlor nach 19 Jahren gegen eine kleine Minterheit angeführt vom Anwalt Robert Bilott.

https://www.youtube.com/watch?v=gYkEKJgD_Gc

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1059295763

Das Thema ist brandaktuell.

Oder eine weitere Geschichte verfilmt unter dem Titel

Erin Brockovich 

Brockovichs hartnäckige Nachforschungen ergaben, dass in den 1960er bis 1980er Jahren die Gesundheit der Bewohner von Hinkley in Kalifornien durch giftiges Chrom(VI) im Grundwasser massiv angegriffen wurde. Das Chrom(VI) wurde von einer nahegelegenen Niederlassung der Firma Pacific Gas and Electric benutzt und war in das Grundwasser gelangt. 1996 wurde die Firma aufgrund der Nachforschungen von Erin Brockovich und Ed Masry zur Zahlung der größten Schadenersatzsumme in der Geschichte der USA verurteilt, 333 Millionen US-Dollar
https://de.wikipedia.org/wiki/Erin_Brockovich_(Film)

https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1001348947

Oft, aber nicht immer.

Wenn sich verschieden Minderheiten zusammenschließen, würden sie nicht unbedingt verlieren.

Vegan+Lgbtq=woke

Das ist zum Beispiel ein Zusammenschluss, von dem beide Gruppen profitieren und ihren Einfluss vergrößern. Das ganze könnte man im größeren Stil natürlich auch auf die Politik übertragen. Das ist ja auch schließlich der Sinn von Koalitionen.

Die Minderheit verliert immer. Die Minderheit kann heulen gehen.

Da die Minderheit bei einer Abstimmung die wenigsten Stimmen hat verliert sie ist wohl logisch. Hätten sie mehr Stimmen ist es keine Minderheit mehr.

Die Minderheit verliert immer. Die Minderheit kann heulen gehen.

Das ist das Wesen der Demokratie und bei einer reinen Mehrheitswahl heißt es tatsächlich: The winner takes it all.

Damit das nicht ganz so krass ist und auch Minderheiten Gehör finden gibt es die Verhältniswahl. Zum Beispiel die Zweitstimme bei der Bundestagswahl. Da gilt Verhältniswahlrecht und somit bekommen auch die kleineren Parteien Sitze gemäß ihres Stimmenanteils.

Bei einer Ja/Nein-Abstimmung kann es jedoch nur eine Mehrheitswahl geben und die Minderheit kann heulen gehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter