Unterschied zwischen DSG und Wandler-Automatik?

8 Antworten

Eine Wandlerautomatik enthält einen hydrodynamischen Drehmomentwandler. Da dieser, bei Autos üblicherweise ein Trilok-Wandler, schwer zu erklären ist, verweise ich einfach mal auf Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Drehmomentwandler_%28hydrodynamisch%29#Trilok-Wandler

Ein automatisiertes Schaltgetriebe ist ein Schaltgetriebe mit Zahnrädern und Kupplung, die aber nicht mehr vom Fahrer sondern von der Bordelektronik bedient, sondern automatisch oder auf Wunsch per Schaltwippen bzw. hoch-runter-Schalthebel geschaltet werden. Das kann es auch mit einer Kupplung geben, die erste Generation Smart hatte dieses Getriebe und war berüchtigt für seine spürbaren Schaltpausen wenn das Auto selbstständig ausgekuppelt, geschaltet und wieder eingekuppelt hat.

DSG, DirektSchaltGetriebe bzw. englisch Direct Shift Gearbox ist eine VW-Bezeichnung für Doppelkupplungs-Getriebe, das es von anderen Herstellern auch unter anderen Namen gibt (z.B. Ford Powershift). Hier laufen die geraden und ungeraden Gänge auf unterschiedlichen Kupplungen, sodass der nächsthöhere oder nächstkleinere Gang vorgelegt und durch simultanes aus-/einkuppeln eingewechselt werden kann. Das ermöglicht (fast) ruckelfreies (die Hersteller behaupten ruckelfrei, ein leichtes Ruckeln spürt man gelegentlich) und sehr schnelles Gangwechseln, natürlich nur sequentiell, Gangsprünge sind so nicht möglich, aber eigentlich ja auch (auch bei normalen Getrieben) nicht nötig.

Eine Wandlerautomatik überträgt permanent Leistung, auch im Stand. Dadurch merkt man sofort das Anfahrmoment wenn man die Bremse löst. Ein DSG ist im Stand ausgekuppelt und kuppelt erst beim Betätigen des Gaspedals ein (ein leichtes Anfahren spürt man bei VW-DSGs mit stärkeren Motoren dennoch, da die Kupplung bei starken Motoren ölgelagert ist und das von der Kupplungsscheibe verwirbelte Öl ein Schleppmoment erzeugt). Wandler schalten auch immer noch etwas weicher, auch wenn DSGs wie gesagt fast ruckelfrei sind. Die Kraftübertragung fühlt sich bei DSGs etwas direkter und kraftvoller an, was der direkten Übertragung über Kupplung und Zahnräder statt Wandler geschuldet ist, dies zeichnet sich leicht (wenn auch nicht dramatisch) in Verbrauch und Beschleunigung ab.

Eine dritte Art von Getriebe ist übrigens das CVT (Continous Various Transmission), das "Gummibandgetriebe" genannte stufenlose Automatikgetriebe. Dieses ermöglicht Beschleunigung bei konstanter Drehzahl. Ein prominenter Vertreter war der DAF Variomatic aus den späten 50ern. Der war deshalb so legendär, da die stufenlose Kraftübertragung immer stattgefunden hat und zwischen Vor- und Rückwärtsgang nur über ein Zahnrad gewechselt wurde, er konnte also vorwärts wie rückwärts Höchstgeschwindigkeit fahren. Heute sind die Japaner vernarrt in CVTs, der Verbrenner-Teil in Toyota-Hybriden läuft über ein CVT-Getriebe, Mitsubishi baut es optional ein (z.B. in den Ralliart-Versionen vom Colt) und Nissan hat es (in Deutschland seltener, im Ausland häufiger anzutreffen) auch häufiger drin.

das sind zwei grundlegend unterschiedliche technologien. beim DSG hast du zwei kupplungen. je eine für die gänge 1, 3, 5, und 7 und eine für den Rückwärtsgang und die gänge 2, 4, 6 und den Rückwärtsgang. das Getriebe wird über elektrische stellantriebe geschaltet. 

die vorteile gegenüber einen wandlergetriebe liegen einfach darin, dass du kürzere schaltunterbrechnungen hast. eigendlich sogar keine, weil während dem umkuppeln immer die antriebskraft greift. halt eben nur nicht voll.

beim wandlergetriebe wird vor dem schalten der hydroulische kraftfluss unterbrochen und dann durch bremsbänder entsprechend abgebremst so dass dann der nächste gang eingelegt werden kann. das ganze hat natürlich den nachteil, dass es schon auf grund der wandlerverluste längst nicht so effektiv ist, wie ein dsg. dafür ist es aber auf grund der einfacheren bauweise deutlich unanfälliger...

ich selbst fahre ein fahrzeug mit elektronisch geregeltem wandlergetriebe und bin damit eigendlich recht zufrieden. ich weiß nur noch nicht ganz, ob der hohe kraftstoffverbrauch aus den 4,2 litern Hubraum, dem getriebe oder meiner fahrweise kommt...

lg, anna

PS: Wandlergetriebe geht bis 3 Gänge auch ganz ohne aufwändige Elektronilk. eine gute freundin von mir hat so eins... und wenn man ein wenig gefühl im rechten fuss hat, dann geht das auch wunderbar smoth und ohne dass der tankwart dollarzeichen in den augen bekommt, wenn er dein auto an der tanke sieht...

Gym80951996 
Fragesteller
 10.01.2017, 15:11

Okay danke! Denn ich hab gelesen dass der neue Tiguan in den USA nur mit Wandler-Automatik verkauft wird und in Europa nur mit DSG... deswegen die Frage :-)

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machhehniker  11.01.2017, 05:52
@Gym80951996

Das hat meines Erachtens 2 Gründe, zum Einen möchte der Ami bequem fahren, ohne den spürbaren Ruck beim Schalten eines DSG und zum Anderen wird es aufgrund der dortigen Ausbildungen schwer werden Jemanden zu finden der einen DSG reparieren könnte.

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Peppie85  11.01.2017, 07:35
@machhehniker

eigendlich nur der erste grund. DSG ruckelt beim schalten eigendlich nur wenn was im ar...gen ist oder der fahrer auf maneull schaltet und meint, das auto dabei zu dreschen...

lg, Anna

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Der grosse Unterschied liegt darin dass über Wandler nie eine völlig kraftschlüsse Verbindung zwischen Motor und Getriebe herrscht und beim DSG die Verbindung fast immer (nur beim Anfahren nicht und beim Schalten extrem kurzzeitig nicht) völlig kraftschlüssig ist.

Beim Fahren hat es kaum Auswirkungen, durch den Wandler steigt der Spritverbrauch. Bei starken Beschleunigungen ist ein Unterschied spürbar weil das DSG recht hart schaltet, dadurch kommt es zum Rucken und zu diesem DSG-Pfurz. Wegen diesem Umstand werden DSG mit immer mehr Gängen ausgestattet, damit die Schaltvorgänge nicht mehr so hart zuschlagen.

Zur Haltbarkeit kann man noch nicht viel sagen, allerdings lässt der Umstand dass es bereits viel Probleme mit DSG gab vermuten dass es gegenüber der Wandlerautomatik gar nicht so viel Sprit einsparen kann (was bei dem Gewicht von 10 Gängen gegenüber elektronisch gesteuertem Wandlergetriebe gar nicht mehr viel sein kann) wie es an Anfälligkeit zusätzlich kostet. Wegen der verhältnismässig aufwendigen Bauweise kann ich mir auch nicht vorstellen dass man mit DSG auch nur annähernd problemlos so lange fahren kann wie mit Wandler (vom klassichen Schaltgetriebe mit Kupplung ganz zu schweigen).

Der größte Unterschied dürfte immernoch der Aufbau sein. Bei der Wandlerautomatik hast du meist ein Planetengetriebe während das Doppelkupplungsgetriebe wie ein klassisches Schaltgetriebe aufgebaut ist. Nur eben mit zwei Kupplungen und automatisiert, d.h. ohne dein Einwirken.

Der einfach Unterschied das Wandler viel mehr KM schaffen das DSG je schaffen würde das ist doch schon Schrott vom Werk verbaut der DSG Mist .

Doppelkupplungsgetriebe des Volkswagen-Konzerns waren in einigen Ländern der Welt Gegenstand von Rückrufaktionen wegen technischer Probleme und alle anderen die den Mist verbauen haben dem gleichen Schrott im Auto wie es ich gezeigt hat lebt ein DSG Getriebe nie so lange das man es als gebrauchtes kaufen sollte den ist das Ding hinüber ist der Wagen auch ein Fall für den Verwerter .

2013 rief der Volkswagen-Konzern weltweit 1,6 Millionen Fahrzeuge mit trockenlaufendem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe zurück und trocken heißt SCHROTT .
Betroffen waren Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Audi, Seat und Škoda.