Trennung wegen erwachsener Stieftochter?
Hallo,
ich schreibe in meiner Verzweiflung:
Mein Mann und ich sind nun seit 7 Jahren verheiratet und haben ein sechsjähriges Kind. Ich bin außerdem schwanger. Er hat aber auch eine Tochter (23) aus einer früheren Beziehung. Er und die Mutter waren bei unserem Kennenlernen bereits seit 10 Jahren getrennt...
Folgendes: Wann immer wir beide zusammenkommen, macht sie mich blöd an, stellt mich beispielsweise vor seiner Familie bloß und erzählt immer wieder vor mir und Publikum von "früher", z.B. der Reaktion ihres Vater bei ihrer Geburt und wie das Zusammenleben mit ihren Eltern (bis sie 2 Jahre alt war???) War und schaut dabei zu, wie ich reagiere. Das macht sie im Grunde immer. Mein Kind ignoriert sie kategorisch. Nun hat sie mir den dritten Urlaub, auch noch im schwangeren Zusand versaut. Ich wurde "blöde Fo**e, hässliches Mi**stück", verpiss dich einfach, keiner will.dich in der Familie haben. Und z.B. "ich bin mehr wert als du" an den Kopf geknallt. Auslöser waren z.B. ein zu kleines Hotelzimmer oder Kleinigkeiten wie harmlose Diskussionen rund um unseren Musikgeschmack. Ich weine nun seit 5 Tagen, habe jedes Mal schon Herzrasen, wenn ich sie sehe und weiß nicht, wie ich das durchstehen soll. Mein Mann gibt mir zwar Recht (hat die Situationen ja miterlebt) erwartet aber von mir absolute Zurückhaltung, keine Widerworte bei ihren Angriffen und mein Verständnis. Ich will und kann das allerdings nicht, zumal keine Aussicht auf Besserung besteht (sie hat quasi keine Freunde, klebt am Vater und an seiner Familie und "ein eigenes erwachsenes Leben" sehe ich bei ihr auch in Zukunft aufgrund ihrer Persönlichkeit überhaupt nicht. Ich überlege, mich bei unserer Rückkehr aus dem Urlaub zu trennen. TROTZ meiner Situation als Schwangere. Ich wurde in der Hinsicht einfach zu sehr verletzt, es hat womöglich auch meinem Ungeborenen geschadet und meine Tochter weint ebenso bei Streitigeiten. Mein Mann hat mir auch klar gemacht, dass ich damit leben müsste, was ich so aber nicht kann und möchte. Was meint ihr? Würdet ihr eine Trennung/Scheidung in Erwägung ziehen?
Vielen Dank und Grüße
6 Antworten
Also ganz ehrlich gesagt: das "Kind" ist aus der Pubertät mittlerweile raus. der Vater sollte seiner Tochter klipp und klar machen, dass sie dich ja nun nicht unbedingt lieben muss, aber schon ein Wenig mit Respekt behandeln.
sie muss einfach akzeptiren lernen, dass sie nicht das einzige Mädchen im Leben Ihres Vaters ist.
Sage deinem Mann klipp und klar, dass du darüber nachdenkst, dich von ihm zu trennen, wenn das so weiter geht.
KLAR! wirkt das erst einmal wie eine emotionale Erpressung! Aber vielleicht versteht er ja wie mies es dir geht, wenn er hört, dass du solche Gedanken hast.
Ich würde es jetzt nicht unbedingt so verpacken:
"Bring deine Tochter in den Griff, schieb sie meinetwegen ab, aber wenn das nicht besser wird, dann will ich die Scheidung!"
Ich würde es vielleuicht eher so verpacken:
"Schatz, ich kann seit Tagen nicht mehr gescheit schlafen. der Stress zwischen deiner Tochter und mir ist einfach so übel, dass ich schon darüber nachdenke, ob es nicht besser wäre, wenn wir getrennte Wegge gehen würden. Ich will mich ja garnicht von dir trennen, ich liebe dich, aber so kann es einfach nicht weiter gehen. wir müssen da eine Lösung finden!"
Sicherlich, er wird erst mal schockiert sein, aber wenn du ihm klar machst, dass es auch für dich kein leichter Gedanke ist, dann wird er vielleicht aufwachen.
Das kann ich sehr gut verstehen.
Ich hoffe, dass mit dem Kind alles gut sein wird und oder dass ihr eine Lösung findet. EGAL ob Trennung oder doch nicht. Ich drück euch die Daumen.
Kein Problem. Das ist mir auch schon passiert, dass ich den falschen Ansprechpartner erwischt habe ;-)
Ich verstehe deinen Mann nicht. Es ist zwar verständlich, dass er seine Tochter nicht aufgeben möchte, aber er muss auch Regeln aufstellen, an die sie sich zu halten hat. Er muss Grenzen ziehen. Wenn seine Tochter sich in deinem Beisein nicht benehmen kann, sollte er sie allein treffen.
Was dich angeht, solltest du die verbalen Angriffe seiner Tochter nicht persönlich nehmen. Sie ist verbittert und gibt dir die Schuld daran, dass die Beziehung zwischen ihren Eltern auseinander gegangen ist. Das ist kindisch und nicht ernst zu nehmen.
Doch du musst dir das nicht antun. Sprich dich mit deinem Mann aus.
Du solltest deinen Mann vor die Alternative stellen: Entweder er sorgt dafür, dass seine Tochter sich vernünftig benimmt - wie man es von einer Erwachsenen erwarten kann - oder er trifft sich in Zukunft nur noch mit ihr, wenn du nicht dabei bist.
Wenn er das nicht akzeptiert, hat eure Beziehung keine Zukunft. Das musst du ihm klar machen.
Das hat er nun auch vorgeschlagen. Das bedeutet aber für mich und meine bald zwei Kinder, weniger gemeinsame Urlaube und weniger Wochenenden. Da er es strickt aufteilen möchte und seine Tochter da sehr hohe und zeitintensive Erwartungen an ihn stellt. Sie waren beispielsweise vorletztes Wochendene gemeinsam für einen Städtetrip Weg. Nun, während des gemeinsamen Urlaubs, mussten wir uns bei allen Restaurantsbesuchen etc trennen, d.h. ich und die Kleine und er und seine Große. Sie erwartet das so, er möchte ihre Wünsche aufgrund seines schlechten Gewissens befrieden. Ich weiß nicht, ob ich spinne, aber ich finde das angesichts ihres Alters schon sehr fragwürdig. Allerdings hat sie eine sehr besserwisserische, arrogante und aggressive Persönlichkeit und entsprechend abseits ihres Vaters auch kaum weitere Sozialkontakte. Das wäre vermutlich auch unser Lebenskonzept für die nächsten Jahrzehnte....
Das müsst ihr beide zusammen regeln.
Ich finde es gut, dass ein Vater sich um seine Tochter kümmert und sich auch mal mit ihr trifft. Doch sie ist erwachsen und kann ihn nicht über Gebühr in Anspruch nehmen. Sein schlechtes Gewissen ist völlig unbegründet. Es ist sein Leben und das muss seine Tochter akzeptieren.
Findet eine vernünftige, für auch beide annehmbare Lösung - ohne dass seine Tochter ihn zu sehr in Anspruch nimmt - darauf hat sie keinen Anspruch. Schließlich ist sie längst erwachsen und braucht ihn nicht mehr.
Letztendlich hat er nicht nur ein Kind, sondern bald drei und zwei davon brauchen ihn als Vater.
Ich wünsche dir viel Kraft. Notfalls musst du ihn an das Gespräch erinnern. Stellt dann am besten zusammen feste Regeln auf, an die ihr euch haltet.
In der Ehe muss man immer wieder Kompromisse eingehen - aber die dürfen nicht einseitig sein.
Jemand sagte mal: „Die Ehe ist die friedliche Koexistenz zweier Nervensysteme“ :-)
Hallo,
also mein Mann wurde schließlich einsichtig. Auch nachdem ich ihm ein klares Ultimatum gestellt habe. Daraufhin sind wir getrennt (er mit uns und sie mit seinen Verwandten) abgereist und leben nur mit dem Kompromiss einer klaren Trennung. Bei jedem Familienbesuch, und bei jeder Unternehmung, bei der sie dabei ist, komme ich nicht mit. Das sind zwar fast alle "Veranstaltungen", denen ich fern bleibe, aber so ist das halt. Zudem hat sie mich nach dem Urlaub bei all seinen Verwandten schlecht gemacht (das hat sie auch schon mit ihrer eigenen Mutter gemacht, die sie nach dem Terror rausgeworfen hat). Ihre Beleidigungen, Eigeninitiative in der Sache und Angriffe hat sie bewusst ausgelassen. Mein Mann musste das bei mehreren Familienmitgliedern klarstellen, die nicht dabei waren. Es ist nicht schön, da der Kontakt zu seiner Familie komplett einreißt, aber damit schütze ich mich und mein Baby. Zumal sie mir auch Dinge wie: "Niemand in der Familie mag Dich, keiner hat Bock auf Dich"... usw. an den Kopf geworfen hatte. Unabhängig davon, ob es stimmt, halte ich mich auch da gerne fern. Den Zustand behalte ich auch nach der Geburt bei, da die Geburt meiner ersten Tochter sie (die Große) eh nicht sonderlich (im Grunde überhaupt nicht) interessiert hat. Was die Familie angeht, halte ich mich einfach mehr an die meine. Von da kommt eh die größere, wenn nicht sogar die einzige, Unterstützung.
LG
Mein Mann gibt mir zwar Recht (hat die Situationen ja miterlebt) erwartet aber von mir absolute Zurückhaltung, keine Widerworte bei ihren Angriffen und mein Verständnis.
Für seine Reaktion habe ich Null Verständnis. Er lässt Dich im Stich, verhält sich nicht loyal. Das ist ein KO-Kriterium für die Ehe. Hat Dein Mann denn keinen vorzeigbaren Charakter?
Er ist im Grunde kein verkehrter Kerl, allerdings plagt ihn stets sein schlechtes Gewissen, dass seine Tochter nur an Wochenenden/Ferien bei ihm aufwachsen konnte. Die Trennung ging jedoch von der Mutter aus (wollte sich noch ausleben, hatte Affären). Er meint, unserem Kind ginge es ja gut, seine Große hätte es hingegen schwer gehabt. Das sehe ich nicht ganz so, weil er ihr.im Grunde keinen, noch so kostspieligen Wunsch verwehrt, viele Unternehmungen (Städtetrips usw. regelmäßig nur mit ihr, ohne uns untermimmt usw.
Ihre Erklärung für das Verhalten der letzten Tage und letzten Ausfälle insgesamt sei "Ich will dich auch mal Für mich haben". Mit ihrer Mutter hat sie auch kaum mehr Kontakt, da diese wiederum ebenfalls noch ein Kind bekommen hat und dieses laut der Großen meines Mannes auch " ihr vorgezogen wurde"..
Aber ja, ich finde sein Verhalten und seine Erwartungen dahingehend auch unmöglich !
Er ist zu Dir einfach nicht loyal und akzeptiert das unmögliche Verhalten seiner egoistischen Tochter. Sowas geht gar nicht! Er scheint eine sehr geringe Empathie zu haben und kann sich nicht in Deine Situation hineinzuversetzen - oder er will es einfach nicht. Weil er ein schlechtes Gewissen hat, lässt er Dich gezielt leiden. Das gehört zum bösartigen Narzissmus. ==> Die Strafe, die er zu Recht oder zu Unrecht meint verdient zu haben, wird durch die Tochter an Dir vollzogen.
Manipulativ ist er tatsächlich und ich danke Dir für Deinen Kommentar. Da es mir auch nicht richtig vorkommt, ich aber dennoch an meiner Wahrnehmung zweifelte.
Trennung klingt zwar nicht schön, aber nach einem aktzeptablen Ende.
Schütz dich und deine Kinder.
Danke. Das ist eine diplomatische Formulierung. Ich habe es ihm heute so ähnlich gesagt, er hat auch eingelenkt. Dazu ergänzend habe ich ihm erklärt, dass wenn bei meinem baldigen Kontrolltermin beim FA irgendetwas nicht mehr in Ordnung ist ( ich habe seit Tagen schwindende Ssw-Anzeichen, bereits 2 FG hinter mir, jedoch diesmal einen hervorragende Pränatest-Resultate (habe das Komplettpaket gemacht), ich niemals verzeihen kann, dass ich mein Kind wegen dieses Stresses verloren habe und auch in diesem Falle eine Trennung vollziehen werde.