Tipps gegen unkontrolliertes losrasen, Pferd?
Hey,
ich habe seit knapp einen Monat eine Reitbeteiligung . Am Anfang hat alles super geklappt (im Schritt,Trab,Galopp). Schon da ist mir aufgefallen, dass sie oft „Geister“ sieht, was mir jedoch auch von der Besitzerin mitgeteilt worden ist. Beim Probereiten hat sie aus Trotz gebuckelt, weil sie nicht antraben wollte.
Ich bin sie regelmäßig reiten gegangen und hab gemerkt dass sie sich nicht selten erschrickt. Auch das trotzige Buckeln hat sie oft gemacht, ich konnte sie eigentlich immer sitzen, bis auf einmal. Da hat’s mich beim angaloppieren richtig runter gehauen, bin jedoch direkt wieder aufgestiegen und hab weiter gemacht.
Vor dem Sturz habe ich sie ein paar Tage lang nicht geritten, weil ich keine Zeit hatte. Jedoch ist die Tochter der Besitzerin sie geritten. Vielleicht ist da etwas vorgefallen?
Seit dem ich runter geflogen bin, können wir uns nicht mehr wirklich vertrauen. In der hinteren Ecke erschrickt sie sich fast dauerhaft, rennt unkontrolliert los und buckelt. Ich denke, dass sie Angst hat. Aber ich bin selber sehr unsicher.
Jedes Mal vor und nach dem Reiten, gehe ich mit ihr die Ecke auf und ab und versuche ihr zu zeigen, dass da nichts ist. Am Anfang konnte ich nicht mal normal neben ihr her laufen, ohne dass sie so unkontrolliert los rennt und buckelt.
Es klappt fast gar nichts mehr mit ihr. Ich bin total am verzweifeln, weil ich nie weiß, was sie im nächsten Moment macht. Die Besitzerin interessiert das nicht, aber sie reitet das Pferd auch nie. Vereinzelnd ihre Tochter.
Habt ihr irgendwelche Tipps?
Danke, im Voraus ☺️🌸
14 Antworten
Wenn dein Pferd unkontrolliert losrennt, kann das viele Ursachen haben, und oft steckt mehr dahinter als einfach nur "Testen". Hier sind einige Punkte, die du berücksichtigen solltest:
🔹 Gesundheit & Ausrüstung:
Lass dein Pferd auf Schmerzen oder gesundheitliche Probleme (Rücken, Zähne, Sattel) checken. Ein schlecht sitzender Sattel oder Verspannungen können dazu führen, dass dein Pferd sich entzieht.
🔹 Frust & Unsicherheiten:
Manche Pferde reagieren mit "Frustbuckeln" oder Rennen, wenn sie unsicher sind oder die Hilfen nicht verstehen. Klare, konsequente, aber faire Hilfengebung ist hier wichtig.
🔹 Mangelnde Tragkraft & Rittigkeit:
Ein Pferd, das sich nicht richtig trägt, kann sich in den Ecken oder auf gebogenen Linien "verabschieden". Arbeite gezielt an der Versammlung, Gymnastizierung und Balance. Übergänge und Seitengänge helfen dabei.
🔹 Was tun in der Situation?
- Ruhe bewahren – Anspannung überträgt sich aufs Pferd.
- Übergänge reiten – Viele feine Übergänge helfen, die Kontrolle zurückzugewinnen.
- Anlehnung nicht erzwingen – Ein verkrampftes Pferd kann sich nicht setzen. Erst lösen, dann versammeln.
Bei der Auswahl einer Reitbeteiligung (RB) ist es wichtig, dass das Pferd zu den Fähigkeiten des Reiters passt.
🔹 Ausbildungsstand des Pferdes:
Das Pferd sollte über eine gewisse Grundausbildung verfügen und keine Gefahr für den Reiter darstellen. Falls das Pferd schwieriger zu reiten ist, muss der RB-Nehmer entsprechend erfahren sein.
🔹 Verantwortung & Korrektur:
Die Korrektur von Fehlverhalten liegt in erster Linie beim Besitzer. Eine RB ist in der Regel nicht dafür zuständig, grundlegende Ausbildungsdefizite oder schwerwiegendes Fehlverhalten zu korrigieren.
🔹 Eigenschutz & Sicherheit:
Die eigene Sicherheit sollte immer oberste Priorität haben. Wenn das Pferd regelmäßig steigt, bockt oder durchgeht, sollte realistisch eingeschätzt werden, ob man diesem Verhalten gewachsen ist.
🔹 Selbsterfüllende Prophezeiungen vermeiden:
Sätze wie "Das Pferd geht immer in der Ecke hoch" oder "Es wird bestimmt wieder losrennen" beeinflussen die eigene Erwartungshaltung – und damit oft auch das Verhalten des Pferdes. Stattdessen ist es sinnvoll, ruhig und objektiv an das Reiten heranzugehen.
Eine gute RB-Partnerschaft basiert auf Vertrauen, realistischer Selbsteinschätzung und fairen Bedingungen für Reiter und Pferd.
Dankeschön für diesen Kommentar 🙏🏻 Hat mir weiter geholfen🥰
Das Pferd schreit nach Schmerzen. Buckeln passiert nicht aus Trotz!
Es muss dringend ernsthaft und gut durchgecheckt werden, bei so viel Buckeln.
Danach guter, nein, sehr guter Reitunterricht für alle Beteiligten.
Wenn die Besitzerin es nicht behandeln lassen will und auch sonst z.b. die Ausrüstung nicht checken lassen will, solltest du rechtzeitig Abstand nehmen und gehen. Zu deiner Sicherheit.
Um Vertrauen aufzubauen, mache vorerst hauptsächlich Bodenarbeit. Geh dabei besonders oft in die Ecke in der sie erschrickt, aber eher "zufällig", also ohne dass sie direkt bemerkt dass du ihr aktiv die Angst nehmen willst.
Schon da ist mir aufgefallen, dass sie oft „Geister“ sieht, was mir jedoch auch von der Besitzerin mitgeteilt worden ist. Beim Probereiten hat sie aus Trotz gebuckelt, weil sie nicht antraben wollte.
Geister und Trotz müssen nicht wirklich die Gründe für das Verhalten sein!
Das solltest du alles prüfen und die Ursachen dafür ausfindig machen (Sattel, Hilfen, Schmerzen ....)
Es kann auch sein, dass du Fehler beim Reiten oder Hilfen-geben machst und sie daher so reagiert ....
Ich denke, dass sie Angst hat. Aber ich bin selber sehr unsicher.
Deine Unsicherheit überträgt sich schon bevor du aufs Pferd steigst, auf das Pferd.
Das ist sehr unangenehm fürs Pferd. Dem ergeht es wie dir.
Einmal könntest du auch, obwohl du noch sehr jung bist, daran denken oder darüber nachdenken, dass in Wirklichkeit immer alles unsicher ist.
All die Sicherheit, die wir uns oftmals wünschen, kann uns das Leben nicht wirklich bieten. In Wirklichkeit wissen wir nie, was gleich auf uns zukommen wird. Wenn man es mal ganz kleinlich sieht.
Leben ist auch Risiko.
Beim Probereiten hat sie aus Trotz gebuckelt, weil sie nicht antraben wollte.
All die Pferde, die ich geritten bin, probierten mich aus. Also ich kenne das gar nicht anders. Für mich ist das normal.
Dann kommt es darauf an, wer sich durchsetzen kann, natürlich immer gewaltfrei.
Pferde wollen eine deutliche und starke Führung. Ich spreche hier aber keinesfalls von irgendwelchen Schlägen oder Gerten. Vielleicht ja kannst du ihr davon zu wenig geben.
Generell braucht es zum Richtungsweisen einen starken Willen, der beim Reiten von Vorteil ist und ebenso im Leben.
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Bist meist alleine, oder?
Sonst könntest du mal jemanden bitten, dich zu longieren, damit du dich aufs Reiten konzentrieren kannst, etwa um das Sitzen erneut zu lernen und zu verbessern. Dann alle Hilfen ....
Allein solltest du kleine Aufgaben sehr genau abarbeiten. Sehr genau arbeiten. Zeit nehmen. Disziplin.
Und du solltst die Führung übernehmen, nachdem du dich dazu entschlossen hast, Biss zeigen, um das hinzubekommen, mehr Informationen dazu einholen, wie du dich ihr ggü durchsetzen könntest. Auch ausprobieren und beobachten.
Bodenarbeit eignet sich sehr gut, um Vertrauen aufzubauen. Dazu gibt es viel im Internet.
Wenn das für dich normal ist, solltest du dringend überdenken, an welchem Hof du reitest. Das ist absolut nicht normal.
Aus Trotz buckeln meinte ich gar nciht, sondern dass sie halt ihre Grenzen testen .... hab ich vermutlich ungünstig formuliert.
Nein, das macht kein Pferd. 99% des danebenbenehmens ist entweder Schmerz, oder falsche Erziehung. Das hat nichts mit Trotz oder Grenzen testen zu tun.
Doch, die testen schon, wer da oben sitzt und wie weit sie gehen können. Die wenigsten Pferde sind wohl perfekt zugeritten oder erzogen worden. Das hier in diesem Fall sicherlich nicht.
Ja, sie testen mit "bleib ich halt mal stehen denn der Kasperl da oben weiß eh nicht wie er mich zum arbeiten bekommt" aber nicht mit derartigem Verhalten wie oben beschrieben.
Die brauchen Nix zu testen. Dazu sind sie kognitiv überhaupt nicht fähig. Sie reagieren einfach. Und dass Pferd, wo man das erstens drauf sitzt, nicht immer so reagieren, wie wir es uns vorstellen, liegt einfach daran, dass man sich erst mal aufeinander einstellen muß. An sonsten finde ich deine Antwort korrekt.
Ich rate jz mal: die Bemuskelung des Pferdes erschöpft sich in einem Unterhals, dafür fehlt die Oberlinie. Um die Kurve geht es in Schräglage, das Tempo ist tendenziell eher (zu) schnell. Der Rücken kommt nicht hoch, es hält sich fest und ist spannig. Das Pferd hat grundsätzlich zu wenig Bewegung und dass es völlig unrittig ist - wo steht es in der Ausbildung? - steht ja deiner Beschreibung nach außer Frage.
Was du da machst, hat 0 Sinn. In die Ecke führen und sowas kannst du komplett stecken lassen und es ist doch nicht Aufgabe der RB, ein Pferd mit vllt körperlichen, ganz sicher aber Ausbildungsmängeln auf Spur zu bringen.
Der Tipp ist: wenn gecheckt wurde, ob gesundheitlich alles ok ist und die Ausrüstung passt, Bereiter auf's Pferd / Trainer dazu. Oder du suchst dir eine andere RB, bei der es wirklich passt und du nicht in latenter Gefahr schwebst.
Sie hat Angst in der Ecke, weil von dort immer laute Geräusche kommen, da ein Fluss und dahinter die Straße ist und rennt los, weil sie mir nicht vertrauen kann. ;)
Egal ob jung oder nicht, wenn du da regelmäßig arbeitest, sollte sie schon längst daran gewöhnt sein ;) Pferde erschrecken eher vor Geräuschen, die wir gar nicht wahrnehmen oder wenn sie unausbalanciert sind. Aber sei's drum. Ich würde der Besitzerin sagen, dass sie das arme Ding mal durchchecken lassen soll und vorher setzt du dich deiner eigenen Sicherheit wegen bitte nicht mehr auf dieses Pferd.
Dieses Vertrauen gibst du ihr aber nicht, in dem du mit ihr da die Ecke abgehst - und wenn du es noch 100x machst. In Ordnung, wenn das ein junges Pferd ist, alles neu für sie, dann sowas 1 oder 2x zu machen - dann ist aber erl. Jedes weitere mal bestätigt sie lediglich darin, dass sie recht hat mit ihren Bedenken und du nicht kompentent genug bist, die Führung zu übernehmen.
Zudem ist es nun mal einfach so - wenn dem Roß was weh tut (und danach klingt es) und es schlicht nicht leisten kann, was von ihm verlangt wird und somit überfordert ist (und danach klingt es), dann wehrt sich ein Pferd. Und buckelt. Und rennt los. Und macht nicht nur mal ein kleines Übermutshopserle, sondern springt ernsthaft.
Kleiner Tip: Statt solcher Frechheite wäre ein Dankeschön für meine Mühe angebracht. Ich habe mir für meine Antwort und mehrere Kommentare ziemlich viel Zeit genommen, dir mit deinem Problem zu helfen.
Ich bin einfach entsetzt, hier so nebenbei erfahren zu haben, dass es sich um ein JUNGES Pferd handelt. Uns es wäre gewiß sogar sehr sinnvoll, die Reiteinheiten für das Pferd positiv zu gestalten. Aber kalt, wenn man „gegen“ das Pferd arbeitet - was willst du denn hören? „Peitsche drauf“ oder was ?
„Richtig reiten reicht“. Fast immer.
Es ist sinnvoll, was Urle hier beigetragen hat! Sowohl ihre Antwort, als auch ihr Kommentar. Wenn du keine ehrlichen Antworten willst, frag nicht. Es geht hier nicht um den Preis für Nettigkeit und du hast auf keine einzige Rückfrage und Vermutung bisher reagiert. Ok. Dann - schade für das Pferd, gerade wenn es noch jung ist und schade um die Mühe einer Antwort, denn offenbar geht es dir nicht um Ernsthaftigkeit.
Auch, wenn euch hier keiner sieht und kennt - ich gebe dir Brief und Siegel, dass sich erst eine Verbesserung mit diesem Pferd zeigt, wenn endlich das Tier als Ganzes (Gesundheit, Ausrüstung, AUSBILDUNG, Fütterung und Haltung) in den Focus rückt.
kleiner Tipp, vielleicht hilft es auch manchmal, auf Leute zu hören, die mehr Wissen und Können haben und nicht alles, was man selbst noch nicht versteht als "Nicht Sinnvoll " abzutun. Lass die Pubertät einfach mal stecken,
Schau mal lieber Urlewas, du hast keine Ahnung davon was ich in meinen Reiteinheiten mache. Ich habe lediglich nach Tipps gefragt, die du mir nicht geben konntest (was auch völlig in Ordnung ist). Dann aber einfach weiter klicken und nicht drauf eingehen :)
Wirklich ernst gemeinte Tipps nehme ich jeder Zeit gerne an :) Schade nur, dass du dann gleich auf mein Alter gehen musst.
Ein drittes und letztes Mal : nicht GEGEN, sondern FÜR und MIT dem Pferd zu arbeiten, ist ein sehr wertvoller Tip - von jemandem mit mehrern Jahrzehnten Erfahrung, grade und speziell mit solchen Pferden, die gern vor Gespenstern davon rennen. Und was du machst, und eben nicht machst, ja deinen eigenen Beiträgen hier zu entnehmen. Aber bitte.. mögen meine Beiträge dann vielleicht wenigstens mitlesenden Dritten helfen. Denn du bist ja nicht allein auf der Reiterwelt mit derartigen Schwierigkeiten.
Ich gehe auf dein Alter ein, weil du so pubertär klingst. Und du kannst leider nicht beurteilen, was "gut gemeinte" Ratschläge sind. Mangels Wissen. Die Ratschläge, die hier gegeben wurden, sind alle gut gemeint, Nur weil sie dir nicht gefallen, sind sie nicht schlecht gemeint.
Aber ich kann dir einen gut gemeinten Ratschlag geben: Such dir eine andere RB. Junge Pferde sind sehr selten geeignet für RB. Dieses Pferd gehört vermutlich in guten Beritt.
Du nimmst die ernst gemeinten Tips eben nicht an. Und Frust über renitente Teenager, für die alle Mühe vergeblichen ist, sind wie hier leider auch gewöhnt.
Aber da sieht man nur, wie recht wir haben: Du glaubst , aller Welt, auch das Pferd , seien gegen dich. So kann man aber keine harmonische Kommunikation bekommen - weder mit den Menschen hier, noch mit dem Pferd unterm Sattel.
Das Pferd, wenn es denn „trotzig“ ist, spiegelt nur seinen Reiter.
Das Denken von trotzigen Pubis ähnelt sich bis auf´s Haar, Da muss man kein Psychologe - was ich übrigens sogar bin, habe es studiert - sein.
Was sagt denn der Trainer dazu? Pferd noch jung, buckelt viel, 2 recht junge Mädels dran anscheinend, ... alles so kombiniert, und kein Wort über Unterricht.
wenn du das mit dem führen weiter machst, dann lässt sich das pferd in 3 monaten nicht mehr reiten.
du zeigst ihm nämlich, dass der scheiss wichtig ist und dass du absteigst, wenn es sich nur schlimm genug aufführt. ausserdem geht es davon aus, dass du selbst angst vor dieser ecke hast und bekommt noch mehr angst, weil du ihm keine sicherheit gibst.
Und was das Buckeln angeht...
es gab mal ein Springpferd aus Frankreich. Galoubet hieß es und galt als weltbestes Springpferd. Er entzückte das PUblikum und den Fernsehkommentator damit, dass er nach jedem Sprung buckelte wie verrückt. Der Kommentator erklärte, dass das ein Zeichen sei, wie sehr Galoubet das Springen liebe.
Einige Zeit später wurde der Hengst auf der Equitana ausgestellt und Linda Tellington arbeitete mit ihm. Ihr Assistent, der hinter den Kulissen dabei war, erzählte, dass Linda entsetzt war, weil das Pferd irrsinnige Rückenschmerzen hatte: Nix Spaß an der Freud: Schmerzen.