Tanken im Kampfsport?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Den Kopf kann man nicht richtig abhärten. Es gibt eine Phase bei Anfängern, wo man psychisch lernt Kopftreffer wegzustecken. Also sie zu ignorieren solange man nicht KO ist und weiter zu kämpfen.

Man braucht vor allem eine gute Deckung für den Kopf und wenn der Rest gut abgehärtet ist, kann man schwerpunktmäßig seinen Kopf decken.

Shahhh 
Fragesteller
 24.09.2023, 17:30

Also ist es so gut wie ich es mache: den Gegner knocken bevor er eine Chance hat mich anzugreifen? (Klappt nicht immer)

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Noksukao  24.09.2023, 20:58
@Shahhh

Angriff ist immer die beste Verteidigung. Aber schau dir einen Kampf an, ein gewisser Schlagabtausch gehört dazu meistens. Wenn du einen gleichwertigen Gegner hast, wird es nicht so funktionieren mit ausknocken in den ersten paar Sekunden.

Kämpfe mit dicken Helmen können auch sinnvoll sein, wenn du Kopf und Gesichtsverletzungen vermeiden willst.

Außerdem wie gesagt den Kopf gut decken und dafür mehr Schläge zum Körper riskieren.

Die Rippen bieten einen guten Schutz und durch das Adrenalin merkt man den Schmerz nicht so. Gilt auch für Low Kicks auf die Oberschenkel, die man mit der Zeit ja auch gewohnt ist. KO durch Kicks auf Rippen oder Oberschenkel ist auch sehr selten. Oberschenkel kommt schon mal vor ist aber die Ausnahme.

KO gibts meistens duch Treffer zum Kopf oder in den Bauch. Deshalb den Kopf gut decken, weil er empfindlicher ist und den Bauch gut abhärten. Der Bauch ist auch eine große Fläche und relativ unbeweglich im Vergleich zum Kopf, man kann nicht so gut ausweichen.

Auch von der Kampfpsychologie ist es gut, wenn der Gegner dir ständig zum Kopf schlägt und sich auspowert und nur die Deckung trifft. Und wenn er dir in den Bauch kickt und ein megahartes Waschbrett spürt und es dir nix ausmacht.

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Lernen Schläge erstmal “psychisch” einzustecken - heißt sowas wie nicht davor zu erschrecken oder sich nicht davor zu fürchten

Kannst du jedoch nur bedingt beeinflussen, weil es mit der Zeit kommt

Das allerwichtigste ist die Deckung bzw. die Defensive. Gibt verschiedene Arten davon.

Ansonsten Hals und Nackenmuskulatur trainieren

Shahhh 
Fragesteller
 24.09.2023, 20:37

Okay, danke…

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Bei den meisten Kampfsportarten hilft es am besten, an der Abwehr zu arbeiten, damit man nicht so viele Schläge kassieren muss. Gerade Treffer am Kopf sind sehr gefährlich und können auf Dauer sogar Demenz auslösen. Diese Demenzart heißt chronische traumatische Enzephalopatie (CTE) oder umgangssprachlich Boxerdemenz. Deswegen gibt es Kampfsportarten, bei denen man am Kopf gar nicht treffen darf, sondern nur andeuten, und vorher arretieren muss.

Es hilft auch ungemein, sich in Achtsamkeit zu üben. Wenn man im Kampf achtsam ist, kann man besser abwehren und kassiert weniger Schläge. Im Shotokan Karate sagt man sogar: "Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst des Körpers."

Woher ich das weiß:Hobby
Shahhh 
Fragesteller
 23.09.2023, 21:12

Okay, danke. Ich meinte nur, weil bisher nur meine Geschwindigkeit meine Verteidigung war. Hab ich einen Schlag kassiert, hab ich lieber aufgegeben

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CountDracula  23.09.2023, 21:26
@Shahhh

Dann wäre das mit der Abwehr doch eine gute Idee. 😊

Geschwindigkeit halte ich an sich übrigens für eine gute Sache, gerade wenn man dem Gegenüber körperlich unterlegen ist. Man darf nur die anderen Aspekte auch nicht vernachlässigen.

Ich weiß nicht, welche Kampfsportart Du ausübst. Bei uns im Karate legt man aber sehr viel Wert auf Konzentration und Achtsamkeit. Nur, wenn man sich richtig konzentriert, kann man Angriffe bemerken und rechtzeitig abwehren. Deswegen passiert es im Karate manchmal, dass Profis im Wettbewerb minutenlang nur mit den Augen kämpfen: An den Augen erkennt man, ob das Gegenüber konzentriert ist. Schaut das Gegenüber weg - und auch nur für eine Millisekunde - ist die perfekte Chance zum Angriff da. Außerdem kann man nur, wenn man konzentriert ist, auch wirklich Rücksicht auf das Gegenüber nehmen. Man will sein Gegenüber in einem sportlichen Wettkampf ja nicht aus Versehen schwer verletzen.

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Shahhh 
Fragesteller
 23.09.2023, 21:41
@CountDracula

Danke, ich mach TaekWondo Zeit 9einhalb Jahren und will bald mit Boxen und muay thai anfangen…

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Jeder kassierte Box-Treffer ist mit Risiken verbunden.

(Bei Kopftreffern drohen Nasenbeinbruch, Kieferbruch, ausgeschlagene Zähne, Jochbeinbruch, Augenverletzungen, Trommelfellschäden, Gehirnerschütterung. Langzeitschäden, z. B. Boxerdemenz, entstehen am ehesten durch längerfristig zu viele schwere Kopftreffer. Bei Körpertreffern ist eine angebrochene Rippe am häufigsten, Leberriss und Milzriss passieren eher selten.)

Am ehesten härten vielleicht Magentreffer ab. Wenn man gut trainierte Bauchmuskeln hat und z. B. beim Kassieren des Treffers im richtigen Augenblick ausatmet, härtet man sich nicht nur ab, sondern trainiert auch noch zusätzlich seine Bauchmuskeln. Schläge auf die Oberarme sind wahrscheinlich auch recht risikoarm, jedoch würden solche Schläge im Wettkampf nicht als Treffer zählen, sondern als mit dem Oberarm abgewehrt gelten. Auf den Oberarmen bekommt man aber leicht auch mal heftige Hämatome (blaue Flecken) oder Prellungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Shahhh 
Fragesteller
 24.09.2023, 17:29

Aus diesem Grund meide ich Schläge auf den Kopf

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