Steckdose 50 Herz wären mehr oder weniger besser?

5 Antworten

Die 50Hz haben eher historische Gründe, sind aber für viele Geräte nicht mehr notwendig.

Für elektronische Geräte ists egal ob die jetzt 50Hz 60Hz oder Gleichstrom bekommen.

Einfachere Geräte mit Kondensatormotor oder Drehstrommotor benötigen aber nach wie vor den Wechselstrom und müssen auch auf die Frequenz ausgelegt sein. Ein Ändern der Netzfrequenz würde insgesamt doch einige Änderungen notwendig machen.

Richard30 
Fragesteller
 13.08.2023, 19:25

Aber es gibt ja auch Motoren, bei denen sich die Drehzahl durch die Frequenz regeln lässt, die Stärke dann halt durch die Leistung, was... schon ein recht elegantes Konzept ist.

Aber gut, ich vermute mal, das wird auch seinen Preis haben in Form von Kosten und Effizienz?

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Kelec  13.08.2023, 19:40
@Richard30

Motoren direkt nicht. Dazu wird vor den Motor eben ein FU geschalten.

Die Synchrone Drehzahl wird fest durch die Frequenz bestimmt. Das Drehmoment lässt sich über die Spannung regeln.

Bei Geräten bei denen es zB nur darum geht dass sich da etwas dreht wird idr kein FU verbaut. Da hängt man den Motor direkt ans Stromnetz denn das liefert ja bereits Wechselstrom. Wechselstrommotoren sind zB länger haltbar als klassische Gleichstrommotoren.

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Heute wäre Gleichstrom ideal, weil alles Elektronische Gleichstrom braucht und fast alle Motoren ebenfalls mit Gleichstrom auskommen. Auch Leuchtmittel und Heizungen wie Kochplatten.
Allerdings hat man dann immer noch verschiedene Spannungen.

Und Hochleistungsverbraucher wie Kochplatten kann man nicht auf kleine Spannungen runtersetzen, weil sie dann viel mehr Stromstärke benötigten, und die Kabel entsprechend dicker sein müssten.

Und mit höherer Frequenz wäre das Transformieren effizienter, aber auch die Verluste auf den Leitungen.

50Hz ist offenbar auch heute noch immer ein guter Kompromiss.

Es gibt sehr unterschiedliche Wünsche in Bezug auf die elektrische Energie aus der Steckdose. Sie soll sicher sei, sie soll gut transformierbar sein, sie soll verlusfrei sein usw. Je nach Wichtigkeit der Anforderung ändert sich auch die sogenannte beste Lösung.

In der BRD gibt es mehrere Netzspannungen und mehrere Netzfrequenzen.:

Einphasennetzspannung 230 V ; Dreiphasenleitung 400 V jeweils 50 Hz.

Bundesbahnstrom: 15 kV , 16,7 Hz

Fernleitungen: meist zwischen 10 kV und 110 kV, maximal bis 380 kV

U-Bahn: 750 V - 850 V ; Gleichstrom

usw.

P.S.: Falsche Spannungsangabe beim Bahnstrom nach Hinweis von Nitram korrigiert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.
Nitram  13.08.2023, 19:28

Das mit dem Bahnstrom stimmt aber nicht, Nennspannung 15 kV

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Littlethought  13.08.2023, 19:37
@Nitram

Danke! Ich hab es korrigiert. Wahrscheinlich habe ich versehentlich eine Überleitungsspannung verwendet.

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RareDevil  13.08.2023, 20:40
@Nitram

In der Fahrleitung ja, im Übertragungsnetz auch 110kV...

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Nachdem ich alle Antworten gelesen habe bleibt mir nur noch eines, die Geräte die auf Wechselstrom angewiessen sind würden um einiges teurer werden und in der Hausinstalation müßte auch manches gaändert werden da ja die ganze Leistung auf einer Ader (Phase) übertragen würde.

Die Unterschiede sind vielfältiger Art mit Vorteilen/Nachteilen für Gleich/Wechselspannung

So hast du bei Gleichspannung geringere Übertragungsverluste aber stabile und größere Lichtbögen bei Lasttrennung

Bei Wechselspannung hast du sehr gute Transformierbarkeit aber auch induktive/kapazitive Lasten.

Bei einer höheren Frequenz erhöht sich der induktive Blindwiderstand, aber du sparst an denm Eisenverlusten der Transformatoren.

In dieser Form gibt es viele Unterschiede......und Vor/Nachteile

Richard30 
Fragesteller
 13.08.2023, 19:12

Okay verstehe.

Also ich weiss nicht wie es mit der effizienz der derzeitigen 50 Hz aussieht, aber man könnte ja bei einem Netzteil z.B. sagen, man wandelt das ganze halt in eine höhere Frequenz um, damit man die Transformatoren effizienter ansprechen kann, aber ich weiss ehrlich gesagt nicht ob sich so etwas überhaubt lohnen würde.

Aber ich denke mir halt auch, dass Gleichspannung ja durchaus auch für die Übetragung genutzt wird, man muss dann also an einer Stelle das ganze wieder in Wechselstrom umwandeln und wenn man jetzt mal den Faktor, dass halt alles auf diese 50 Herz bei uns ausgelegt ist ausblendet, könnte man ja tatsächlich überlegen das ganze auf Gleichspannung zu lassen, so lange es geht und dann erst möglicht nahe an den Verbrauchern eben umzuwandeln.

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Kelec  13.08.2023, 19:19
@Richard30
aber man könnte ja bei einem Netzteil z.B. sagen, man wandelt das ganze halt in eine höhere Frequenz um, damit man die Transformatoren effizienter ansprechen kann, aber ich weiss ehrlich gesagt nicht ob sich so etwas überhaubt lohnen würde.

Das macht jedes Schaltnetzteil.

Aber ich denke mir halt auch, dass Gleichspannung ja durchaus auch für die Übetragung genutzt wird, man muss dann also an einer Stelle das ganze wieder in Wechselstrom umwandeln

Macht man und nennt sich HGÜ.

könnte man ja tatsächlich überlegen das ganze auf Gleichspannung zu lassen, so lange es geht und dann erst möglicht nahe an den Verbrauchern eben umzuwandeln.

Fürelektronische Geräte machts keinen Unterschied.

Wechselstrommotoren funktionieren dann aber eben nur noch mit FU davor.

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Richard30 
Fragesteller
 13.08.2023, 19:23
@Kelec

Okay also d.h., aus rein technischer physikalischen Sicht könnte man auch tatsächlich direkt beim Endverbraucher Gleichspannung anbieten und es würde keine wirklichen Probleme bedeuten?

Jetzt, ich bin da Laie, würde es eventuell Bedenken wegen Sicherheit geben?

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Kelec  13.08.2023, 19:27
@Richard30

Ja und nein. Elektronischen Geräten wärs egal. Elektrogeräte mit Kondensatormotor oder Drehstrommaschinen benötigen dann aber eben zusätzlich einen FU welcher aus dem Gleichstrom wieder 50Hz macht.

Es würde zudem Gleichrichteranlagen in der Niederspannungs Verteilung notwendig machen.

Ist eben einfacher da einfach mit Wechselstrom weiter zu gehen.

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Richard30 
Fragesteller
 13.08.2023, 19:33
@Kelec

Ja gut, ich nehme mal stark an, dass wir halt auch eine vorhandene Struktur haben und das halt definitiv eine sehr wichtige Rolle spielt.

lst dann halt auch schwer jetzt zu sagen, man benutzt ganz andere Standards und dann in 10 Jahren findet man einen viel besseren.

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Ursusmaritimus  13.08.2023, 19:36
@Richard30

Was man aktuell mit den Gleichhöchstspannungsübertragungssystemen von Nord nach Süddeutschland macht um die Windkraft verlustarm zu übertragen....

Die Welt dreht sich weiter und anstatt AKW Kühltürmen (Philippsburg) wird dort in Zukunft Gleichspannung in 380kV Drehstrom umgewandelt.

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